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Digital Business & Startups

12 aufstrebende Startups aus Köln, die alle kennen sollten


Ob Startup, Scaleup oder Grownup: In der Domstadt Köln wächst eine digitale Szene heran, die längst über Bundesliga-Niveau hinausspielt. Frisches Kapital, ehrgeizige Gründer:innen und starke Geschäftsmodelle bringen Kölner Unternehmen regelmäßig in die Schlagzeilen. Wer uns zuletzt besonders aufgefallen ist – und wer vielleicht schon am Einhorn schraubt – zeigen wir hier:

12 aufstrebende Startups aus Köln, die alle kennen sollten

Jupus
Der Münchner Investor Acton Capital und Altinvestoren wie der High Tech Gründerfonds (HTGF) investierten zuletzt 6,5 Millionen Euro in Jupus. Das Kölner LegalTech, das von René Fergen, Tarek Stolz und Ralf Riesen gegründet wurde. möchte “als juristisches KI-Sekretariat” die Mandatsaufnahme bei Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten automatisieren – “vom ersten Kontakt bis zur vollständigen Akte, ohne dabei die persönliche Betreuung durch den Rechtsanwalt zu ersetzen”. HTGF, Combination VC und Business Angels wie Felix Plog investierten zuletzt 1,3 Millionen Euro in die Jungfirma. Der HTGF hielt zuletzt rund 15 % an Jupus. Mehr über Jupus

NaroIQ
Der Berliner Investor Magnetic, Redstone, ebenfalls aus Berlin, und der amerikanische Altinvestor General Catalyst investierten zuletzt 5,85 Millionen Euro in NaroIQ (bisher als Naro bekannt). Das Kölner FinTech, 2022 von Christoph Püllen und Nils Krauthausen gegründet, bietet eine White-Label Fund Infrastructure an und ermöglicht Unternehmen damit, eigene ETFs und Fonds aufzulegen und zu verwalten. Das frische Kapital soll “gezielt in die technische Weiterentwicklung und die weitere Lizenzierung investiert” werden. General Catalyst und Discovery Ventures hielten vor der aktuellen Investmentrunde jeweils rund 10 % der NaroIQ-Anteile. Mehr über NaroIQ

Lumoview 
Der finnische Frühphasen-Investor Greencode Ventures, der Berliner Geldgeber IBB Ventures, der irische Impact-Investor WakeUp Capital und mehrere Business Angels investierten zuletzt 3 Millionen Euro in Lumoview. “Gemeinsam mit der EIC-Accelerator-Förderung aus dem Jahr 2024 stehen damit insgesamt über 5,5 Millionen Euro zur Verfügung, um den dringend notwendigen Wandel hin zu energieeffizienten und nachhaltigen Bestandsgebäuden weiter zu beschleunigen”, teilt das Unternehmen mit. Das PropTech mit Sitz in Köln und Berlin, 2019 von Bernhard Hoffschmidt, Arne Tiddens und Silvan Siegrist gegründet, kümmert sich um die “digitale Erfassung, Aufbereitung und Bereitstellung von Gebäudedaten”. In der Vergangenheit investierten bereits Hoffschmidt Ventures, die Familie Schneider, die über mehrere Generationen Erfahrung in der Baubranche verfügt, und die NRW.BANK in Lumoview. Mehr über Lumoview

specter automation 
Der Early-Stage-Investor Shilling (Portugal), Almaz Capital (USA), Pawao, superangels sowie die Altinvestoren TechVision Fonds (TVF), LBBW Venture Capital und xdeck investierten zuletzt 5 Millionen Euro in specter automation. Das ConTech aus Köln, 2021 von Oliver Eischet, Max Gier, Niklas Beese, Moritz Cremer und Emanuel Groh gegründet, setzt auf die “Digitalisierung der Bauausführung durch 3D-Modell-basiertes Management”. Die cloudbasierte Software der Jungfirma “transformiert traditionelle Arbeitsabläufe in dynamische, Echtzeit-gestützte Planungs- und Koordinationsprozesse”. Zuvor flossen bereits 2,7 Millionen in das Unternehmen. Mehr über specter automation

octonomy
Der Kölner Frühphaseninvestor Capnamic investierten zuletzt 5 Millionen Euro in octonomy. Das Kölner KI-Startup, von den Seriengründern Sushel Bijganath und Oliver Trabert gegründet, entwickelt KI-Agenten zur Automatisierung von Unternehmensprozessen. “Die KI bearbeitet Kunden-, Mitarbeiter- und Partneranfragen sowie komplexe Workflows rund um die Uhr in bis zu 30 Sprachen per Chat, E-Mail oder Telefon in menschlicher Qualität”, heißt es zum Konzept.

Planted
TechVision Fonds, WENVEST Capital, neoteq ventures, AWS Gründungsfonds und Smart Infrastructure Ventures sowie mehrere Business Angels investierten zuletzt 5 Millionen Euro in Planted. Das Kölner Startup, 2021 von Jan Borchert, Heinrich Rauh, Cindy Schüller und Wilhelm Hammes gegründet, pflanzte zum Start Mischwälder zur CO2-Kompensation. Inzwischen ist aus der Jungfirma eine Lösung für CO2-Management und Reporting geworden. Mehr über Planted

Scalara 
Die Mannheimer BfW Bank, die “Bank für Wohnungswirtschaft”, investiert zuletzt 3 Millionen Euro in Scalara. “Ergänzend dazu hat die BfW Bank Anteile im Wert von 1,5 Millionen Euro von Bestandsinvestoren übernommen und unterstreicht damit ihr langfristiges Engagement. Darüber hinaus haben langjährige Investoren und Partner wie BeyondBuild, Bauwens und neoteq ventures sowie neue Kapitalgeber Wandeldarlehen im Umfang von rund 2 Millionen Euro gewandelt”, teilt das Unternehmen mit. Das PropTech aus Köln, von Shari Heep und Alexander Dziendziol-Dickopf gegründet, setzt auf digitale Immobilienverwaltung. Mehr über Scalara 

Experial
Der Kölner Early-Stage-Investor Capnamic Ventures, xdeck sowie Business Angels wie Bernd Schmitt investierten zuletzt 2 Millionen Euro in Experial. Das Kölner Startup, 2022 von Tobias Klinke und Nader Fadl in Wuppertal gegründet, möchte Unternehmen mit Hilfe von digitalen Zwillinge helfen, “Markttests, Kampagnenanalysen und Produktfeedback in Echtzeit durchzuführen – ohne personenbezogene Daten zu nutzen”. Capnamic hält nun 20 % am Unternehmen. Mehr über Experial

alteva
Der High-Tech Gründerfonds (HTGF), UnternehmerTUM Funding for Innovators, NRW.BANK und Business Angels investierten zuletzt 1,7 Millionen Euro in alteva. Das Startup aus Köln, 2023 von Aiko Bernehed und Ida Milow gegründet, entwickelt “ultraleichte und leistungsstarke Batteriezellen für die Dekarbonisierung des globalen Transportsektors”. “Das neue Kapital beschleunigt die Reise des Startups, das mit dem Ziel gegründet wurde, sauberere und nachhaltigere Energiespeicherlösungen für die Welt zu schaffen”, teilt das Team mit.

mogenius
D11Z.Ventures investierte zuletzt 500.000 Euro in mogenius. Das Kölner Startup, 2021 von Behrang Alavi, Benedikt Iltisberger, Herbert Möckel, Jan Lekspy und Gerrit Schumann gegründet, verspricht seinen Nutzer:innen ein “einfaches Setup und Management” der eigene Cloud-Infrastruktur. Conceptum, seed + speed Ventures und Smart Infrastructure Ventures investierten zuletzt bereits 2,5 Millionen in das Unternehmen. D11Z.Ventures hält nun rund 6 % an mogenius. Mehr über mogenius

Hellgrün
Das Berliner Beteiligungsunternehmen Saxovent investierte zuletzt 500.000 Euro in Hellgrün. Beim Kölner FinTech, von Lucas Josten, Wenzel Gerstner und Roman Steigertahl gegründet, dreht sich alles um Investments in Solarenergie. “Wir kümmern uns um alles: von der Objektsuche, über die Planung und Installation mit erfahrenen Fachbetrieben bis hin zur Vermarktung des Stroms und Betrieb der Anlage”, teilt das Team mit. Zuvor investierten bereits mehrere Business Angels in die Jungfirma. Mehr über Hellgrün

CannaZen
Nicht genannte “Investoren aus der Cannabisbranche” investierten zuletzt 500.00 Euro in CannaZen. Das Startup aus Köln, von David Krems und Stephan Czaja gegründet, möchte sich als medizinischer Lieferdienst für Cannabis etablieren. “Unsere Plattform ermöglicht Patienten, sämtliche Schritte – von der Verschreibung bis zur Lieferung – digital und unkompliziert zu erledigen”, teilt das Team zum Konzept mit.

Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness

In unserem Themenschwerpunkt Köln beleuchten wir das dynamische Startup-Ökosystem der Rheinmetropole. Wie sind die Bedingungen für Gründer:innen, welche Investitionen fließen in innovative Ideen und welche Startups setzen neue Impulse? Rund 800 Startups haben Köln bereits als ihren Standort gewählt – unterstützt von einer lebendigen Gründerszene, einer starken Investor:innen-Landschaft sowie zahlreichen Coworking-Spaces, Messen und Netzwerkevents. Als zentrale Anlaufstelle für die Startup- und Innovationsszene stärkt die KölnBusiness Wirtschaftsförderung die Rahmenbedingungen für Gründer:innen, vernetzt sie mit Investor:innen und bietet gezielte Unterstützung. Diese Rubrik wird unterstützt von KölnBusiness. #Koelnbusiness auf LinkedInFacebook und Instagram.

KoelnBusiness

WELCOME TO STARTUPLAND


SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): KI





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Investoren-Ranking: Diese 17 VCs waren 2025 in Deutschland besonders aktiv


Startupdetector hat die aktivsten VCs in Deutschland im zweiten Quartal ermittelt – mit spannendem Ergebnis.

Investoren-Ranking: Diese 17 VCs waren 2025 in Deutschland besonders aktiv

Unter den aktivsten Investoren befinden sich kaum angelsächsische Geldgeber.
Nuthawut Somsuk

Welche VCs waren im zweiten Quartal 2025 am aktivsten in der deutschen Startup-Szene? Der Datendienst startupdetector hat alle öffentlich bekannten Finanzierungsrunden ausgewertet – und dabei nicht nur Early-Stage- oder Growth-Investments betrachtet, sondern sämtliche Phasen einbezogen.

An der Spitze liegt der High-Tech Gründerfonds (HTGF) mit 16 Beteiligungen, gefolgt von HV Capital mit 12 Deals. Ebenfalls zweistellig unterwegs: Bayern Kapital (11 Investments) und Project A (10 Investments).

chart visualization

Auffällig: Unter den aktivsten Investoren befinden sich kaum angelsächsische Geldgeber. Der einzige internationale VC unter den Top-Playern ist EQT aus Schweden – mit immerhin vier Beteiligungen in deutschen Startups.

Wichtig: Die Analyse von startupdetector misst ausschließlich die Anzahl der Investments. Weder das investierte Kapital noch die Qualität der Beteiligungen fließen in das Ranking ein – beides wären essenzielle Kennzahlen zur Bewertung des langfristigen Erfolgs.



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VCs aus USA drängen nach Deutschland: „Das gab es noch nie!“


VCs aus USA drängen nach Deutschland: „Das gab es noch nie!“

Der österreichische Gründer Markus Wagner hat 2006 einen großen Exit hingelegt, ging in die USA und startet seine Investmentfirma i5invest. Er sieht sich als ein Brückenbauer zwischen dem Silicon Valley und Zentraleuropa.
Getty Images, i5invest; Collage: Gründerszene

Ein bisschen frech ist es vielleicht, zu sagen: Markus Wagner ist so eine Art österreichischer Samwer-Bruder. Aber es gibt eine unbestreitbare Parallele zwischen seinem und dem Gründerleben der Samwers: Anfang der 2000er-Jahre gründete Wagner ein Startup, das wie Jamba etwas mit Handys zu tun hatte. Die 3united AG bot mobile Kommunikationsdienste an. Und wie Jamba übernahm der US-Konzern VeriSign diese Firma 2006 für knapp 60 Millionen Euro.

Der gebürtige Wiener Markus Wagner blieb an Bord. Er ging als Vice President bei VeriSign nach New York, zog später nach Palo Alto. „Ich war immer schon ein großer Silicon Valley Tech Fan“, sagt der Österreicher mit bayerischen Wurzeln. Mit seinen „Learnings und dem Know-how, mit dem Geld und der Zeit aus meinem ersten Exit vor knapp 20 Jahren“, wie er es sagt, gründete er dann i5invest.

Auf der Suche nach US-fähigen EU-Startups

Die Firma hat heute Investment Banking-Standorte in San Francisco, Seattle, Miami, Wien, Berlin und Madrid. Unter der Brand i5growth Capital als einer Art VC-Arm macht Wagner Direct-Investments in Tech-Unternehmen. Und zwar in solche, „die das Glück und das Pech haben, in Europa passiert zu sein und nicht in Palo Alto“, wie er sagt. Er helfe Startups in den USA präsenter zu sein – auch auf den Radaren potenzieller Käufer. Er habe schon Firmen an Google, Salesforce, Qualcomm, Microsoft und andere Tech-Konzerne verkauft.



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Wir wickeln einen E-Commerce-Umsatz von über 10 Milliarden ab


Das Hamburger TaxTech Taxdoo, 2016 von Christian Königsheim und Roger Gothmann gegründet sammelte in den vergangenen Jahren bereits rund 75 Millionen Euro ein – unter anderem von den bekannten Investoren Accel, Tiger Global und Visionaries Club. 2023 erwirtschaftete das Team einen Umsatz in Höhe von 12,2 Millionen Euro. Der Jahresfehlbetrag des Unternehmens lag bei 6,2 Millionen Euro (Vorjahr: 16,2 Millionen). Zuletzt sorgten die Hanseaten mit der Übernahme des Buchhaltungs-Pioniers accountDigital für Schlagzeilen.

“Mit der Übernahme von Account Digital werden wir das Thema Steuern und Buchhaltung im E-Commerce vollständig abbilden und auch lösen können. Wir hatten zwar auch im Vorfeld ein eigenes Buchhaltungsprodukt. Aber das war eine Lösung, die der Kunde bzw. seine Steuerkanzlei immer noch selbst für die Erstellung der Buchhaltung einsetzen muss”, sagt Gründer Gothmann zur Motivation für den Zukauf.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht der Taxdoo-Macher einmal ausführlich über den Stand der Dinge in seinem Unternehmen.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Taxdoo erklären?
Oma, stell dir vor, du backst jeden Tag Kuchen und verkaufst den nicht nur auf dem Flohmarkt, sondern in ganz Europa – in Deutschland, Frankreich, Italien, überall. Jetzt will aber jedes Land ganz genau wissen, wie viel Kuchen du dort verkauft hast und wie viel Steuern du dafür zahlen musst. Taxdoo ist wie dein Thermomix – nur für Steuern: Der schaut genau, was du wo verkauft hast, rechnet aus, wie viel Steuer du in jedem Land zahlen musst, und schickt die richtigen Infos direkt ans Finanzamt – alles automatisch. Du musst dich also nicht mit den ganzen Formularen aus dem Ausland herumschlagen und kannst dich weiter auf das konzentrieren, was dir Spaß macht: Backen und mit den Menschen schnacken.

War dies von Anfang an Euer Konzept?
Das war von Beginn unsere Ambition und unser USP, weil wir ein Gründerteam sind, das fundierte Steuer- und Techexpertise an einen Tisch gebracht hat. Dieser Pitch zündete auch immer bei den Investoren, weil er authentisch ist. Was sich ändert: Steuern im Ausland abzuführen, ist ein begrenzter Markt. Wir wollen zukünftig die Einstiegshürde deutlich niedriger ansetzen und auch den Unternehmen Lösungen bieten, die nur lokal unterwegs sind oder noch so klein sind, dass sie noch nicht international verkaufen.

KI ist derzeit das Thema schlechthin in der Startup-Szene. Welche Rolle genau spielt Künstliche Intelligenz bei Euch?
Künstliche Intelligenz erodiert aktuell nicht nur das Geschäftsmodell der Big4, da die meisten Deep-Research-Modelle das abrechenbare Tagewerk eines Berufseinsteigers im Steuerrecht, das für den Großteil der Big4-Umsätze steht, innerhalb weniger Minuten erledigen können. Im Steuerrecht und in der Buchhaltung gibt es eine große Herausforderung: Alles, was nicht 100 % korrekt ist, kann steuerstrafrechtlich relevant sein. Wir können aktuell schon viele Sachverhalte vollständig automatisieren. Es gibt aber immer noch ca. 2 % Sonderfälle, bei denen das zum Beispiel aufgrund unstrukturierter Daten nicht möglich ist und wir diese Fälle immer noch dem Steuerberater überlassen müssen. Bei einem E-Commerce-Unternehmen mit durchschnittlich 10.000 Transaktionen im Monat sind das 200 Fälle. Unsere Sprachmodelle werden daher auf diesen steuerlichen Sonderfällen trainiert, die man aktuell aus Haftungsgründen noch nicht zu 100 % sicher automatisieren kann. Dafür braucht es allerdings hinreichend viele Transaktionsdaten, die wir als größter Anbieter für Steuerlösungen im E-Commerce definitiv haben.

Zuletzt habt Ihr den Buchhaltungs-Pionier Account Digital übernommen. Was versprecht Ihr Euch von diesem Zukauf?
Jetzt, mit der Übernahme von Account Digital werden wir das Thema Steuern und Buchhaltung im E-Commerce vollständig abbilden und auch lösen können. Wir hatten zwar auch im Vorfeld ein eigenes Buchhaltungsprodukt. Aber das war eine Lösung, die der Kunde bzw. seine Steuerkanzlei immer noch selbst für die Erstellung der Buchhaltung einsetzen muss. Dabei waren wir in einem Dreieck aus Kunde-Taxdoo-Steuerkanzlei gefangen, in dem keiner so richtig die Hoheit und die Verantwortung für den gesamten Buchhaltungsprozess hatte. Das klingt nicht nur ineffizient, das war es auch. Mit Account Digital bauen wir an einer Plattform, auf die Unternehmen und Steuerkanzleien den gesamten Buchhaltungsprozess auslagern können. Das machen wir durch die Account-Digital-Technologie und deren Team aus erfahrenen Buchhaltungsexperten, die diese Prozesse stetig überwachen. Das ist das erste Mal, dass die Plattformökonomie mit den Vorteilen von Skalierbarkeit und Effizienz in der Steuer- und Buchhaltungswelt zum Tragen kommt. Account Digital ist zuletzt 100 % Year over Year gewachsen. Dieses Momentum wollen wir weiter anfachen – aber nicht parallel immer mehr Buchhalter einstellen, sondern mittels KI unsere Buchhaltungsexperten immer effizienter machen. Steuerkanzleien können sich dann zukünftig auf das fokussieren, wofür sie auch der Gesetzgeber durch die sogenannten Vorbehaltstätigkeiten schützt: Steuerberatung. Wir wollen aus der Buchhaltung ein Produkt machen, das für jeden zugänglich ist.

Wie genau hat sich Taxdoo seit der Gründung entwickelt?
Mit der Akquisition von Account Digital sind wir mittlerweile ein Team von 170 Mitarbeitern – über ganz Europa verteilt. Wir haben zusammen eine mittlere vierstellige Anzahl an Kunden. Das sind große und kleine E-Commerce-Marken von L’Oréal Deutschland, air aup, Ankerkraut, Snocks und auch viele reine Amazon-Seller. Wir wickeln aktuell einen E-Commerce-Umsatz von deutlich über 10 Milliarden Euro ab – also, bewerten diesen automatisiert steuerlich und überführen ihn in die Buchhaltung.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Zwischendurch war ich an einem Punkt, an dem ich dachte, wir brauchen eine innovativere Unternehmensstruktur. Dafür habe ich intern unser sogenanntes RegTech-Center gegründet, in dem ich alle Steuerexperten versammelt habe. Das kam nach außen in der Steuerwelt richtig gut an, weil es ein starkes Signal war, dass wir nicht einfach nur eine beliebige Tech-Company sind, sondern TaxTech wirklich leben. Intern habe ich dem Produktteam damit aber das Steuer-Know-How Stück für Stück entzogen. Das RegTech-Center begann dann auch zunehmend eigene Produktanforderungen zu definieren und diese dem Produktteam als unbedingte Must-Haves zu pitchen. Die konnten natürlich nicht objektiv darüber urteilen, weil ihnen die Steuerexpertise fehlte. Wir hatten faktisch ein offizielles Produktteam und einen Schatten-Produktteam – bis die Zusammenarbeit an einem gewissen Punkt implodierte und ich das RegTech-Center aufgelöst habe. Einige der Steuerexperten sind dann in das Produktteam gewechselt, andere sind zurück zu EY, PWC etc. gegangen, sodass wir zusätzlich neue Steuerexperten suchen mussten. Das war ein wichtiges Learning für mich: Deine Produkte müsse innovativ und disruptiv sein; nicht zwingend deine Unternehmensstrukturen.

Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht?
Ich glaube, uns ist es gelungen, Taxdoo als Marke zu etablieren, die nicht einfach nur für ein Steuer-Tool steht, sondern auch für eine Bewegung und eine Haltung, die in diesem Milliardenmarkt Steuern alte Muster und Besitzstände hinterfragt, wenn sie Innovation ausbremsen. Das muss man gerade als Gründer auch manchmal aushalten können, aber wir wollen eben auch grundlegende Dinge verändern. Dafür erntet man nicht immer nur Applaus.

Welchen generellen Tipp gibst Du anderen Gründer:innen mit auf den Weg?
Gerade, wenn du das erste Mal gründest: Suche dir von Beginn an erfahrene Mentoren und überlege dir, wie du dir daraus nachhaltig ein Netzwerk aufbaust. Achte unbedingt auch auf deine persönliche Entwicklung und ignoriere dabei deine inneren Dämonen nicht – bei mir war/ist das ein ungesunder Perfektionismus. Sei aber auch immer gnadenlos optimistisch. Es ist deine Energie, die das Unternehmen und dein Team voranbringt und aus deiner Vision etwas Greifbares und Emotionales macht.

Wo steht Taxdoo in einem Jahr?
Die wichtigste Aufgabe ist es jetzt, dass Taxdoo und Account Digital zu einem Team mit einer Vision zusammenwachsen und wir gemeinsam anhand konkreter Erfolgsgeschichten zeigen, dass man Buchhaltung sicher und effizient nicht mehr nur in einer Steuerkanzlei abwickeln kann. Das wird den Steuermarkt grundlegend verändern. In einem Jahr muss klar erkennbar sein, dass E-Commerce-Unternehmen deutlich weniger für ihre Buchhaltung zahlen müssen und deutlich weniger Aufwand haben.

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Taxdoo



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