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19.000 Kilometer dichter dran: US-Startup will GPS-Alternative liefern
Ende Juni soll ein unscheinbarer, 150 Kilogramm schwerer Satellit an Bord der Transporter-14-Mission von SpaceX ins All starten. Sobald sich das Gerät in der Umlaufbahn befindet und sich aktiviert, wird es eine neuartige, hochpräzise Satellitennavigationstechnologie der nächsten Generation testen. Der Plan: Die Mängel, die aktuelle Satellitennavigationssysteme wie das US-amerikanische Global Positioning System (GPS) noch haben, mit der alles vom Auto bis zum Flugzeug seinen Weg findet, mittelfristig endlich beseitigen. Der neue Satellit ist der erste einer geplanten Konstellation namens Pulsar, die vom kalifornischen Unternehmen Xona Space Systems vorangetrieben wird. Die Firma plant mittelfristig die Aktivierung von 258 Satelliten in der erdnahen Umlaufbahn. Diese Satelliten werden zwar ähnlich wie die für GPS verwendeten funktionieren, jedoch 19.000 Kilometer näher an der Erdoberfläche sein – und damit ein viel stärkeres Signal senden, das genauer und vor allem schwerer zu stören ist.
GPS: Ein System, auf das sich die Welt verlässt – bisher
„Allein aufgrund dieser kürzeren Entfernung bieten wir ein Signal an, das etwa hundertmal stärker ist als das GPS-Signal“, sagt Tyler Reid, Chief Technology Officer und Mitbegründer von Xona. „Das bedeutet, dass die Reichweite von Störsendern gegenüber unserem System viel geringer sein wird.“ Hinzu kommt: Das Signal kann sogar Häuser durchdringen – bestenfalls sogar mehrere Wände tief. Man kann durchaus sagen, dass es Zeit dafür wird. Das erste GPS-System wurde 1993 in Betrieb genommen. In den Jahrzehnten seitdem hat es sich zu einer der grundlegendsten Technologien entwickelt, auf die sich die Welt verlässt. Die präzisen Positions-, Navigations- und Zeitsignale (PNT), die von den GPS-Satelliten ausgesendet werden, sind weit mehr als nur für Google Maps auf dem Smartphone da. Sie steuern Bohrköpfe auf Offshore-Ölplattformen, versehen Finanztransaktionen mit Zeitstempeln und helfen bei der Synchronisierung von Stromnetzen auf der ganzen Welt.
Doch trotz der Unverzichtbarkeit des Systems kann das GPS-Signal leicht unterdrückt, verfälscht oder gestört werden, sei es durch Weltraumwetter, 5G-Mobilfunkmasten oder handygroße Fake-Sender, die nur wenige US-Dollar kosten. Das Problem wird unter Experten seit Jahren diskutiert, ist aber erst in den vergangenen drei Jahren, seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, wirklich in den Vordergrund der Sicherheitsdebatte gerückt. Der Boom der Drohnenkriegsführung, die diesen Krieg prägt, löste auch einen Wettlauf um die Entwicklung von Technologien zur Abwehr von Drohnenangriffen aus. Zentrales Element dabei ist die Störung der standardmäßig für die Navigation erforderlichen GPS-Signale. Manchmal wird auch das Positionssignal verfälscht, womit sich die Kampfgeräte umleiten lassen. Mittlerweile setzen beide Kriegsparteien deshalb auch auf Drohnen, die an Glasfaserkabeln hängen, damit sie sich nicht so leicht stören lassen.
Das entscheidende Problem von GPS ist die Entfernung, sagten Fachleute: Die Konstellation, die aus 24 Satelliten und einer Handvoll Ersatzerdtrabanten besteht, umkreist die Erde in einer Höhe von 20.200 Kilometern in einer Region, die als mittlere Erdumlaufbahn bezeichnet wird. Bis ihre Signale die Bodenempfänger erreichen, sind sie so schwach, dass sie leicht von Störsendern überlagert werden können. Andere bestehende globale Navigationssatellitensysteme wie Galileo in Europa, GLONASS in Russland und Beidou in China haben ähnliche Architekturen und sind daher mit denselben Problemen konfrontiert. Als Reid und sein Mitgründer Brian Manning bereits 2019 Xona Space Systems aus der Taufe hoben, dachten sie jedoch noch gar nicht an Störsignale und Spoofing. Ihr Ziel war es, autonomes Fahren für den Einsatz in der Praxis vorzubereiten.
Satellitennavigationssystem für das 21. Jahrhundert
Zu dieser Zeit fuhren bereits Dutzende von Roboterautos von Uber oder Waymo auf amerikanischen Autobahnen, ausgestattet mit teuren Sensorpaketen wie hochauflösenden Kameras und Lidar-Technik. Ingenieure kamen zu dem Schluss, dass ein präziseres Satellitennavigationssystem den Bedarf an solchen Sensoren reduzieren und die Entwicklung eines sicheren autonomen Fahrzeugs ermöglichen könnte, das erschwinglich genug für den Massenmarkt wäre. Eines Tages könnten Autos dadurch sogar in der Lage sein, ihre Positionsdaten untereinander auszutauschen, sagt Reid, was Unfälle noch weiter reduziert. Doch Experten wussten, dass GPS bei Weitem nicht genau genug war, um selbstfahrende Autos innerhalb der Fahrspur und von anderen Objekten auf der Straße fernzuhalten. Dies galt insbesondere für dicht bebaute städtische Umgebungen, in denen Signale leicht von Wänden reflektiert werden und Fehler verursachen können.
„GPS hat zwar den Vorteil, dass es ein allgegenwärtiges System ist, das überall auf der Welt gleich funktioniert“, sagt Reid. „Aber es ist ein System, das in erster Linie für militärische Anwendungen entwickelt wurde, um beispielsweise fünf Bomben auf dasselbe Ziel abwerfen zu können. Diese Genauigkeit im Meterbereich reicht jedoch nicht aus, um autonome Maschinen sicher an ihr Ziel zu führen und ihren physischen Raum mit Menschen zu teilen.“ Reid und Manning begannen darüber nachzudenken, wie man ein weltraumgestütztes PNT-System entwickeln könnte, das die Aufgaben des GPS erfüllt, aber besser ist: mit einer Genauigkeit von 10 Zentimetern oder weniger und absoluter Zuverlässigkeit unter allen möglichen Bedingungen. Der einfachste Weg, dies zu erreichen, bestand darin, die Satelliten näher an die Erde zu bringen, damit die Daten ohne ungenaue Verzögerungen in Echtzeit die Empfänger erreichten. Denn: Das stärkere Signal von Satelliten in der erdnahen Umlaufbahn ist widerstandsfähiger gegen Störungen aller Art.
Als GPS konzipiert wurde, war all das noch gar nicht möglich. Konstellationen in einer niedrigen Erdumlaufbahn – in Höhen von bis zu 2.000 Kilometern – erfordern Hunderte von Satelliten, um eine konstante Abdeckung des gesamten Globus zu gewährleisten. Lange Zeit war die dafür notwendige Weltraumtechnologie zu sperrig und zu teuer, um derart große Konstellationen realisieren zu können. In den vergangenen zehn Jahren hat sich das geändert. Einerseits ist die Technik billiger, andererseits sind die Kosten für Weltraumstarts geschrumpft. „Als wir 2019 begannen, begann das Ökosystem der erdnahen Umlaufbahn zu boomen“, sagt Reid. „Wir konnten beobachten, wie Starlink, OneWeb und andere Konstellationen an Fahrt aufnahmen.“
In den wenigen Jahren seit der Gründung von Xona sind angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen die Bedenken hinsichtlich der Anfälligkeit von GPS gewachsen. Daher ist die Suche nach einem zuverlässigen Ersatz zu einer Frage strategischer Bedeutung geworden. Insbesondere in der Ukraine sind GPS-Störungen samt entsprechenden Manipulationen so alltäglich geworden, dass selbst US-Präzisionswaffen wie das High Mobility Artillery Rocket System (HIMARS) ohne Tricks praktisch blind sind. Hersteller von First-Person-View-Drohnen, die längst zum Symbol des Krieges wurden, mussten sich auf KI-gesteuerte autonome Navigation umstellen, um diese Drohnen einsatzfähig zu halten, oder besagte Glasfaserverkabelung nutzen.
Ein drängendes Problem für Militär und Zivilgesellschaft
Das Problem griff schnell über die Ukraine hinaus. An Russland angrenzende Länder wie Finnland und Estland klagten, dass die zunehmende Verbreitung von GPS-Störsendern samt Spoofing den kommerziellen Flug- und Schiffsverkehr in der Region beeinträchtigt. Clémence Poirier, Forscherin für Weltraumsicherheit an der ETH Zürich, sagt jedoch, dass das Problem der GPS-Störungen nicht auf die Umgebung von Kriegsgebieten beschränkt sei. „Einfache Störsender sind sehr günstig und für jeden online leicht erhältlich“, sagt Poirier. „Selbst mit den einfachsten Geräten, die etwa so groß wie ein Handy sind, kann man GPS-Signale in einem Umkreis von hundert Metern oder mehr stören.“
Es gibt krasse Beispiele dafür. Im Jahr 2013 störte ein Lkw-Fahrer, der ein solches Gerät benutzte, um seinen Standort vor seinem Chef zu verbergen, versehentlich die GPS-Signale rund um den Flughafen Newark in New Jersey. Im Jahr 2022 meldete der Dallas Fort Worth International Airport einen 24-stündigen GPS-Ausfall, der zu einer vorübergehenden Schließung einer seiner Start- und Landebahnen führte. Die Ursache der Störung konnte nie ermittelt werden. Im selben Jahr kam es am Denver International Airport gar zu einer 33-stündigen GPS-Störung.
„Xona ist eine vielversprechende Lösung, um die Widerstandsfähigkeit GPS-abhängiger kritischer Infrastrukturen zu verbessern und die Gefahr von GPS-Störungen und -Manipulationen zu mindern“, lobt Poirier, die die Pläne der US-Firma kennt.
Sie fügt allerdings hinzu, dass es für diese Art von Problemen keine magische Lösung gibt und „eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätze erforderlich sein“ werde, um die Infrastruktur zu schützen. Tatsächlich ist Xona nicht das einzige Unternehmen, das eine Backup-Lösung für das bislang unverzichtbare, aber zunehmend anfällige GPS anbieten möchte.
PNT-Signale endlich schützen
Konkurrierende Unternehmen wie Anello Photonics mit Sitz in Santa Clara, Kalifornien, sowie Advanced Navigation mit Sitz in Sydney testen bereits terrestrische Lösungen: Trägheitsnavigationsgeräte, die klein und erschwinglich genug sind, um auch außerhalb der High-End-Militärtechnik eingesetzt zu werden. Diese Verfahren nutzen statt teurer Satelliten Gyroskope und Beschleunigungsmesser, um die Position eines Fahrzeugs aus seinen eigenen Bewegungen heraus zu berechnen, was es unabhängig macht.
Wenn diese Technologien in PNT-Empfänger für das traditionelle GPS integriert werden, könnten sie Spoofing erkennen und für die Dauer der Störung das Ruder übernehmen. Die Trägheitsnavigation gibt es schon seit Jahrzehnten und schon vor GPS – aber dank der jüngsten Fortschritte in der Photonik und bei mikroelektromechanischen Systemen hat sie sich mittlerweile verbessert.
Der französische Luftfahrt- und Verteidigungskonzern Safran entwickelte bereits ein System, das PNT-Daten über Glasfasernetzwerke verteilt, die das Rückgrat der globalen Internetinfrastruktur bilden. Aber die Faszination für den Weltraum bleibt bei den GPS-Nachfolgern groß: Die Möglichkeit, jeden Ort jederzeit zu erreichen, hat die US-Technik von einem obskuren Militärsystem zu einer selbstverständlichen Infrastruktur gemacht, ohne die die meisten Menschen heute kaum noch leben können.
Das sorgt für einen interessanten Markt. Xona könnte nämlich auch Konkurrenz aus dem Weltraum bekommen. Das in Virginia ansässige Unternehmen Trustpoint sammelt derzeit Mittel für den Aufbau einer eigenen PNT-Konstellation in der erdnahen Umlaufbahn, und einige Weltraumforscher haben vorgeschlagen, die Signale des SpaceX-Internetsatellitendienstes Starlink für PNT-Dienste zu nutzen, schließlich ist die Abdeckung längst da.
Xona hofft, sich seinen Platz auf dem Markt zu sichern, indem es sein Signal so aufbereitet, dass es mit dem von GPS kompatibel ist. Hersteller von GPS-Empfängern könnten dann die neue Konstellation problemlos in bestehende Technologien integrieren, also das beste aus beiden Welten.
Dieser Beitrag ist zuerst bei t3n.de erschienen.
(jle)
Künstliche Intelligenz
Bundesnachrichtendienst öffnet Online-Shop mit Fanartikeln
Normalerweise macht der Bundesnachrichtendienst (BND) ein großes Geheimnis aus seiner Arbeit. Nun entscheidet sich die Behörde für einen ungewöhnlichen Weg, um für eine Karriere beim BND zu begeistern: Sie betreibt seit Montagmorgen einen Online-Shop. Zunächst hatte unter anderem die „Bild“ darüber berichtet. Unter dem Motto „Privat besitzen, was sonst ein Staatsgeheimnis ist“ werden derzeit rund 20 Produkte angeboten, sagt BND-Sprecher Martin Heinemann. Zu kaufen gibt es Socken, T-Shirts, Thermobecher oder Kugelschreiber – mit BND-Logo.
BND will vor allem junge Leute ansprechen
Die Nachfrage sei laut Heinemann gewaltig. Seit 6 Uhr morgens sei der Shop online. Betrieben werde er von einer privaten Firma. Das Sortiment werde erweitert, wenn sich die Nachfrage als nachhaltig hoch einpendele. Demnach konnte man BND-Werbeartikel bisher nicht kaufen.
„Mit dem BND-Shop wollen wir gezielt junge Leute erreichen und unsere Bekanntheit steigern. Denn der BND ist ein spannender Arbeitgeber und sucht jederzeit Nachwuchs.“ Mit Plakataufschriften wie „Wir suchen Terroristen (m/w/d) – Finde sie mit uns“ ist die Behörde bereits zuvor mit ihren Werbekampagnen aufgefallen.
Der Bundesnachrichtendienst (BND) ist der zivile und militärische Auslandsgeheimdienst der Bundesrepublik und beschäftigt rund 6500 Menschen. Er sammelt Informationen von außen- und sicherheitspolitischer Bedeutung, wertet sie aus und stellt sie der Bundesregierung zur Verfügung. Er ist eine Art Frühwarnsystem für externe Bedrohungen.
(mack)
Künstliche Intelligenz
E-Scooter Ausom GX1 im Test: Mit Blinker, NFC und Doppelfederung für 599 Euro
Der Ausom GX1 vereint NFC-Entsperrung, Blinker und kraftvoller Akku in einem kompakten Paket für 599 Euro. Doch er kommt mit einem großen Haken.
Mit seinem üppigen 748,8 Wh Akku stellt der Ausom GX1 viele etablierte Modelle in den Schatten und verspricht Reichweiten, von denen Besitzer vieler anderer E-Scooter nur träumen können. Die NFC-Entsperrfunktion macht das lästige Hantieren mit Schlüsseln oder App überflüssig, während die helle Beleuchtungsanlage inklusive Blinker für zusätzliche Sicherheit sorgt.
Allerdings gibt es einen massiven Haken: Der Ausom GX1 besitzt keine ABE-Zertifizierung und darf somit nicht auf deutschen Straßen und Radwegen gefahren werden. Seine Nutzung beschränkt sich rechtlich auf Privatgelände – ein entscheidender Nachteil gegenüber zertifizierten Modellen.
Aufbau, Optik & Verarbeitung
Der erste Kontakt mit dem Ausom GX1 hinterlässt einen positiven Eindruck: Anders als bei den meisten anderen E-Scootern muss hier keine einzige Schraube angezogen werden. Der E-Scooter kommt komplett montiert aus dem Karton und ist sofort einsatzbereit. Dennoch empfehlen wir, alle Schrauben nachzuziehen und die Reifen auf den korrekten Luftdruck zu prüfen, bevor die erste Fahrt angetreten wird.
In seiner grün-schwarzen Farbkombination sieht der Ausom GX1 durchaus schick aus. Die ergonomischen Griffe und das rutschfeste Trittbrett sorgen für sicheren Halt.
Bei genauerer Betrachtung zeigen sich jedoch kleine Schwächen in der Verarbeitung. Die Lenkstange wackelt leicht beim Fahren. Gut ist das nach hinten verlängerte Trittbrett, welches das hintere Schutzblech vor versehentlichen Tritten schützt – eine ähnliche Lösung wie beim Trittbrett Fritz.
Mit seiner IP54-Zertifizierung hält der GX1 Spritzwasser stand, ist aber nicht für Regenfahrten konzipiert. Sein Gewicht von 22,4 kg liegt zwischen dem leichten Navee V50 (17 kg) und dem massiven Streetbooster Pollux (36 kg) – schwer genug, um stabil zu sein, aber noch tragbar für den gelegentlichen Transport über Treppen.
Klappmechanismus
Der Klappmechanismus des Ausom GX1 verdient besondere Beachtung. Nach dem Umlegen des Sicherungshebels klappt die Lenkstange nach hinten – soweit nichts Ungewöhnliches. Anders als beim Streetbooster Sirius oder Navee V50 hakt die Lenkstange jedoch nicht am hinteren Schutzblech ein, bleibt aber dennoch in Position. Ein zweistufiger Klappmechanismus ermöglicht zusätzlich das Zusammenfalten des Lenkers selbst, was den Platzbedarf beim Transport oder der Lagerung deutlich reduziert – ähnlich dem Navee V50, aber noch platzsparender.
Lenker & Display
Das runde LC-Display in der Mitte des Lenkers erinnert an eine Smartwatch und ist selbst bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar. Es zeigt die aktuelle Geschwindigkeit, den Batteriestand und das gewählte Fahrprofil an. Darunter befindet sich ein separates LED-Panel für die prozentuale Anzeige der Akkukapazität sowie das NFC-Feld zum Sperren und Entsperren des E-Scooters.
Die NFC-Funktion arbeitet zuverlässig und erhöht den Diebstahlschutz. Allerdings wirkt die gesamte Bedieneinheit etwas zusammengewürfelt – als hätte man verschiedene Elemente nachträglich angebracht, statt sie von Beginn an zu integrieren.
Ungewöhnlich ist der Zeigefinger-Gasgriff statt des sonst üblichen Daumengriffs. Nach kurzer Eingewöhnung funktioniert dies jedoch problemlos. Eine App-Anbindung sucht man beim Ausom GX1 vergebens.
Die Beleuchtung ist ungewöhnlich. Ein Leuchtstreifen, der fast die gesamte Höhe der Lenkstange bedeckt, sorgt für gute Sichtbarkeit bei Nacht. Die Taster zur Bedienung der Blinker sind geschickt in die Lenkgriffe integriert, leuchten jedoch nur unten am Trittbrett, was ihre Sichtbarkeit einschränkt. Ungewöhnlich: Die Blinker schalten sich nicht manuell, sondern nach 17 Sekunden automatisch ab.
Fahren
Der Ausom GX1 bietet ein angenehmes Fahrgefühl, auch auf längeren Strecken. Die Lenkerhöhe lässt sich von 90 cm bis 120 cm verstellen – ein Feature, das viele andere E-Scooter vermissen lassen. Für Personen über 190 cm könnte der Scooter dennoch etwas zu klein sein.
Die vordere und hintere Schwingarmfederung dämpft Stöße effektiv ab und sorgt für ein angenehmes Fahrerlebnis auf unebenen Straßen. Die 9 × 3 Zoll großen Luftreifen bieten guten Grip und tragen zur Stabilität bei, erreichen aber nicht die Geländegängigkeit der 12-Zoll-Reifen des Streetbooster Pollux.
Der 500-Watt-Motor bietet drei Fahrprofile mit Geschwindigkeiten von 12 km/h, 19 km/h und maximal 25 km/h. Die angegebene Steigfähigkeit von 25° (etwa 46% Steigung) klingt etwas übertrieben, in der Praxis erreicht er weniger. Für die Preisklasse ist der Motor trotzdem angemessen stark.
Das duale Bremssystem mit E-ABS und Trommelbremsen vorne und hinten sorgt für zuverlässiges Abbremsen.
Akku
Der Akku ist zweifellos die Stärke des Ausom GX1. Mit 48V und 15,6Ah (748,8Wh) übertrifft er viele Konkurrenten in seiner Preisklasse und nähert sich dem 864-Wh-Akku des deutlich teureren Trittbrett Fritz. Die angegebene Reichweite von 65 bis 80 km ist unter Idealbedingungen gemessen – ähnlich optimistisch wie die Herstellerangaben des Streetbooster Sirius.
Im realen Einsatz mit schneller Fahrt, gelegentlichen Hügeln, 85 kg Zuladung und häufigem Stopp-and-Go kommen wir auf etwa 40 Kilometer – ein beachtlicher Wert.
Eine vollständige Aufladung dauert 4 bis 5 Stunden. Der E-Scooter verfügt über zwei Ladeanschlüsse, was theoretisch schnelleres Laden ermöglicht – allerdings müsste man dafür ein zweites Netzteil erwerben.
Preis
Mit 599 Euro bei Geekmaxi positioniert sich der Ausom GX1 im mittleren Preissegment. Für diesen Preis bietet er eine beachtliche Ausstattung, die durch die fehlende Straßenzulassung jedoch erheblich entwertet wird.
Fazit
Der Ausom GX1 bietet für seinen Preispunkt eine beeindruckende Technik, die ihr volles Potenzial in Deutschland jedoch nicht legal entfalten darf. Er überzeugt mit seinem großen Akku, der praktischen NFC-Entsperrung und der cleveren Beleuchtung inklusive Blinkern. Die Federung sorgt für Fahrkomfort, der Klappmechanismus für Transportfreundlichkeit.
Die fehlende ABE-Zertifizierung bleibt jedoch sein größtes Manko. Die leicht wackelnde Lenkstange und die etwas unaufgeräumte Bedieneinheit sind weitere Schwachpunkte in einem ansonsten durchdachten Gesamtpaket.
Wer einen E-Scooter ausschließlich auf Privatgelände nutzen möchte, findet im Ausom GX1 einen preiswerten Allrounder mit beeindruckender Reichweite. Für alle anderen bleibt nur der Blick auf zertifizierte Alternativen – auch wenn diese oft weniger Ausstattung zum gleichen Preis bieten.
Künstliche Intelligenz
DMA-Streit mit der EU: Apple angeblich zu Zugeständnissen bereit
Apple ringt laut einem Medienbericht in Gesprächen mit der Europäischen Kommission darum, weitere Strafen wegen Verstößen gegen den Digital Markets Act abzuwenden. Die EU hatte gegen den iPhone-Hersteller im April eine Geldbuße in Höhe von 500 Millionen Euro verhängt. Aufhänger war, dass es Entwicklern, die ihre Apps über Apples App Store vertreiben, nicht möglich ist, auf günstigere Angebote außerhalb des App Stores hinzuweisen. Bis Ende dieses Monats muss Apple Maßnahmen ergreifen, ansonsten drohen weitere Bußgelder.
Die Financial Times berichtet unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen, dass Apple derzeit intensive Last-Minute-Verhandlungen mit der Europäischen Kommission führe. Nach Informationen der Verhandlungsbeteiligten werde Apple voraussichtlich Zugeständnisse bei seinen umstrittenen „Steering“-Bestimmungen machen. Diese untersagen es Entwicklern bislang, App-Nutzer auf externe Kaufoptionen hinzuweisen oder zu lenken. Eine Lockerung dieser Regeln könnte Apple Zeit verschaffen, da die Kommission die Änderungen zunächst bewerten müsste.
Auch Kerntechnologiegebühr umstritten
Die Gespräche sollen sich aber auch um Apples „Core Technology Fee“ drehen. Diese Gebühr verlangt von Entwicklern eine Zahlung für jede jährliche Installation nach der ersten Million Downloads. Die EU prüft diese Geschäftsbedingungen bereits seit Juni 2024 und könnte die Untersuchung entweder ausweiten oder einstellen.
Parallel zu Apple muss die Kommission am Donnerstag auch über Meta entscheiden. Der Facebook-Konzern hatte im November 2024 Änderungen an seinem personalisierten Werbemodell angekündigt, um DMA-Strafen zu vermeiden. Ob diese Maßnahmen ausreichend sind, steht noch aus.
Deutlich höhere Strafen möglich
Die Europäische Kommission bestätigte der Zeitung zwar die laufenden Gespräche mit Apple über „effektive Compliance“, wollte aber nicht über mögliche Ergebnisse spekulieren. Man verfüge über „umfangreiche regulatorische Befugnisse“, falls Apple weiterhin gegen DMA-Verpflichtungen verstoße, hieß es aus Brüssel. Apple selbst wollte sich gegenüber der Financial Times nicht zu den Verhandlungen äußern.
Hält sich Apple nicht an die Vorgaben, können die Strafen drastisch ansteigen: Bis zu fünf Prozent des durchschnittlichen weltweiten Umsatzes sind möglich. Im Firmensitz in Cupertino beobachtet man das Vorgehen der EU indessen mit Bestürzung.
(mki)
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