Künstliche Intelligenz
2Lock: Regensburger Startup zeigt smartes Nabenschloss für E-Bikes
Auf der Eurobike in Frankfurt stellen neben den Branchenriesen auch zahlreiche kleine Unternehmen ihre Neuheiten vor. Mittendrin ist in diesem Jahr das Regensburger Startup 2Lock, das ein integriertes Nabenschloss für E-Bikes entwickelt hat.
Das 2Lock-Schloss steckt, optisch unauffällig, in der Vorderradnabe. Die primäre Sicherung ist die Wegfahrsperre, die verhindert, dass das Rad sich dreht. Die Konstruktion verhindert, dass das Schloss während der Fahrt blockiert, es kann ausschließlich im Stillstand verriegeln. Die Bewegungssensoren im Rad sollen, so das 2Lock-Konzept, zudem einen lauten akustischen Alarm auslösen, wenn das System einen Diebstahlversuch erkennt, der nur durch das entsprechende Kommando mit dem Smartphone beendet werden kann. Die entstehende Aufmerksamkeit soll Langfinger ebenfalls abschrecken.
Neben der Wegfahrsperre ist das zweite zentrale Element von 2Lock die Ausbausperre. Ist das Schloss verriegelt, lässt sich das Vorderrad nicht mehr auf normalen Wege ausbauen. Um es zu entfernen, müsste man die Achse ausbohren oder die Gabel zerstören – beides ist mit viel Aufwand verbunden und damit für Fahrraddiebe einigermaßen unattraktiv.
Integration in Hersteller-Apps
Das 2Lock-Schloss wird in ein bestehendes E-Bike-System integriert. Der jeweilige Hersteller baut die entsprechenden Funktionen dafür in der App zum Rad ein, die für die allermeisten E-Bikes ohnehin bereits dazu gehört. Eine eigene App für die Ver- und Entriegelung gibt es nicht, diese Funktion wird in die jeweilige Hersteller-App integriert. Der Nachteil dabei: Nachrüsten lässt sich das 2Lock-Schloss kaum, separat verkauft wird es nicht.
Zu den Partnern, die 2Lock bereits gewinnen konnte, zählen der bayerische Radhersteller Hepha sowie das estnische Unternehmen Comodule, das IoT-Module zur digitalen Vernetzung von E-Bikes entwickelt. Comodule integriert das 2Lock-Schloss in sein Ökosystem, das mittlerweile auch von Yamaha für deren PW-Link-System verwendet wird. Hepha baut das Nabenschloss in das 3000 Euro teure Trekking-E-Bike Urban 8 ein, das der Hersteller ebenfalls in Frankfurt auf der Eurobike präsentierte.
(sht)
Künstliche Intelligenz
Apple und die EU: Geht es wirklich nicht einfacher?
Apple ändert einmal mehr die Regeln im EU-Teil des App Stores. Die 500-Millionen-Euro-Strafe der EU-Kommission und der Stichtag, bis zu dem Apple die beanstandeten Verstöße gegen den Digital Markets Act (DMA) abzustellen hat, zwangen den iPhone-Hersteller, aktiv zu werden. Die Veränderungen werfen allerdings allerhand neue Fragen auf: Vordergründig macht es Apple Nutzern künftig leichter, Abonnements mit alternativen Zahlungsanbietern abzuschließen oder in der App auf Angebote im Web zu verweisen. Zugleich wächst aber massiv die Komplexität bei den neuen Gebührenmodellen für Entwickler. Und das wirft die Frage auf, ob die Regeln überhaupt von der EU akzeptiert werden. Für Apple-Nutzer in der EU dürften die Irrungen und Wirrungen, die sie jetzt schon seit einiger Zeit begleiten, eine Fortsetzung finden.
Malte Kirchner ist seit 2022 Redakteur bei heise online. Neben der Technik selbst beschäftigt ihn die Frage, wie diese die Gesellschaft verändert. Sein besonderes Augenmerk gilt Neuigkeiten aus dem Hause Apple. Daneben befasst er sich mit Entwicklung und Podcasten.
Der Dauerstreit zwischen Apple und der EU-Kommission zeigt eines deutlich: Es ist viel schwieriger, Apples komplexes Ökosystem zu regulieren, als Brüsseler Bürokraten ursprünglich dachten. Verbesserungen für den Wettbewerb ergeben sich nicht automatisch dadurch, dass man in das zugemauerte Haus mit dem Vorschlaghammer des Gesetzes neue Türen und Fenster reinhaut. Wie bei den alternativen App Stores geschehen, sind dann halt einfach erstmal nur Löcher in der Wand. Aber es baut deshalb nicht gleich jemand ein funktionierendes neues Fenster ein.
Wo ist die Einfachheit geblieben?
Im schlimmsten Falle regnet es durch die neuen Öffnungen sogar hinein. Das ist die Gefahr, die Apple gerne betont. Die EU ermögliche große Sicherheitsgefahren und Apple stehe aufgrund des Digital Markets Act (DMA) machtlos davor. Der Hausherr in Cupertino zeichnet ein hilfloses Bild seiner selbst. Doch man möchte es dem iPhone-Hersteller, der in Jahrzehnten schon so viele kluge Ideen hatte, einfach nicht abkaufen, dass er nicht in der Lage sein soll, diese Herausforderung zu meistern.
Zumal: Die Sicherheit ist nun wirklich nicht das, was einem als langjähriger Apple-Nutzer und App-Entwickler als erstes Sorgen bereitet, wenn man diesen Dauerstreit mitverfolgt. Zumindest nach derzeitigem Ermessen ist es eher eine abstrakte, in die Zukunft gerichtete Gefahr. Eine wirklich konkrete, gegenwärtige Gefahr ist hingegen der Verlust jener Einfachheit, für die Apple immer so gerne stand.
Der Digital Markets Act (DMA) hat Apple diese Lust auf Leichtigkeit genommen. Es scheint, als machten zunehmend die Juristen die Geschäftspolitik für den Bereich der EU. Das war gleich am Anfang schon so, als Apple sich auf den DMA einstellte: Nur war es da noch eine Parallelwelt mit den alternativen App Stores, der Kerntechnologiegebühr und gestaffelten Gebührensätzen, die Nutzer und Entwickler wahlweise leicht abschalten konnten, wenn sie darauf keine Lust hatten.
Ein Mäuschen in Brüssel
Dass die EU das nicht als wettbewerbsförderlich empfinden würde, wenn Alternativen zwar existieren, aber hinter einem Vorhang abschreckender Extragebühren verborgen werden, war deshalb recht vorhersehbar. Man würde gerne mal Mäuschen spielen bei den Unterredungen, die in den letzten Monaten zwischen Apple und der Kommission in Brüssel stattfinden. Vermutlich stand da am Anfang der Appell der Kommission, Apple möge Entwickler, die in alternativen Stores veröffentlichen, nicht schlechter stellen als jene, die bei Apple publizieren. Was dann passierte, liegt im Nebel. Herausgekommen ist auf jeden Fall, dass es jetzt für alle schlechter wird. Denn jetzt soll es mit der Core Technology Commission und abgestuften Gebührenmodellen für Entwickler auch für EU-Nutzer kompliziert werden. Wenn Entwickler eine günstigere Gebührenstufe auswählen, gibt es für diese Apps keine automatischen Updates und Downloads mehr. Auch würden Bewertungen im App Store fehlen. Wer blickt da noch durch?
Liegt es nun an Apple, dass es so gekommen ist? Oder an der EU? Schuldzuweisungen sind schwierig, da nicht so ganz klar ist, wer an wem vorbeiredet. Apple hat lange darüber geschwiegen, wie diese Gespräche mit der EU eigentlich ablaufen. Erst kürzlich sickerte durch, wie man sich das vorstellen muss. Am Apple-Hauptsitz erzählt man sich von Ressortdenke in Europa, wo der Wettbewerbshüter in Sachen Datenschutz an die andere Abteilung verweist. Oder von fehlender fachlicher Expertise, wenn es um Abschätzungen der Auswirkungen der Regulierung geht. Und nicht zuletzt beklagt man, dass sich die Wünsche der Kommission immer wieder ändern würden.
Andererseits sind die Tech-Unternehmen dem Anschein nach schnell dabei, selbst den einfachsten Anforderungen des DMA mit komplexen Lösungen zu begegnen. Und so steht am Ende doch wieder die Frage im Raum: Geht es wirklich nicht einfacher?
(mki)
Künstliche Intelligenz
In den Alpen gemessen: Klimawandel sorgt für mehr Erdbeben
Die Klimaerwärmung erhöht die Gefahr, dass in Gebirgen zerstörerische Erdbeben entstehen. Das hat ein Forschungsteam aus der Schweiz und Frankreich exemplarisch für einen Berg im Mont-Blanc-Massiv der Alpen ermittelt. Präzise seismische Messungen haben demnach festgehalten, dass eine Hitzewelle im Jahr 2015 an der Grenze zwischen Frankreich und Italien eine Vielzahl kleinerer Erdbeben unter dem Grandes Jorasses ausgelöst hat. Auch wenn die selbst nicht gefährlich waren, steige mit der Zahl solcher schwacher Beben auch die Wahrscheinlichkeit stärkerer Erschütterungen. „Das erhöht die Gefahr dramatisch“, erklärt Co-Autor Toni Kraft von der ETH Zürich dem Wissenschaftsmagazin Science.
Schmelzwasser sorgt für Erdbeben
Die grundsätzliche Erklärung für die Beobachtung sei dabei nicht neu, erklärt das Team, das Ausmaß aber wohl schon. So wisse man seit Jahrzehnten, dass Wasser im Untergrund unter dem hohen Druck der Felsmassen darüber eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Erdbeben spielt. Zudem sei bekannt, dass es bei seismischen Aktivitäten im Mont-Blanc-Massiv einen klaren Zusammenhang zu den Jahreszeiten gebe – mit mehr Beben im Spätsommer, wenn Schmelzwasser die Felsen durchdringt. Für die jetzt vorgestellte Analyse wurden nun die Daten eines präzisen Seismometers untersucht, das 13 Kilometer von dem Berg entfernt installiert ist und mehr als 12.000 Erdbeben registriert hat, die bislang übersehen wurden.
Die Daten hätten einen deutlichen Anstieg der Stärke und Frequenz von Erdbeben nach 2015 gezeigt, als eine heftige Hitzewelle viel Eis im Hochgebirge zum Schmelzen gebracht habe, fasst Studienleiterin Venera Simon zusammen. Auf Basis von Wetterdaten hat ihr Team danach bestätigt, dass starke Hitzewellen auch sonst eine derartige verstärkte seismische Aktivität zur Folge hatten – jeweils aber mit einer Verzögerung von einem Jahr für flache Erdbeben und zwei Jahren für solche in bis zu sieben Kilometern Tiefe. Zusammen mit anderen Studien ergebe sich ein „beeindruckend klares Bild“. In den Alpen droht durch die Beben demnach keine konkrete Gefahr, in anderen Gebirgen könnten die Folgen aber dramatischer sein.
Dass die Klimaerwärmung dafür sorgt, dass ganz unterschiedliche Naturkatastrophen heftiger und häufiger werden, ist nicht neu. Zumeist geht es dabei aber um Dürren, Hitzewellen oder Stürme. Dass aber auch weniger naheliegende Ereignisse betroffensind, hat etwa vor vier Jahren ein Forschungsteam aus Großbritannien erklärt. Es hat ermittelt, dass die von Menschen verursachte Klimaerwärmung sogar dafür sorgen könnte, dass mehr Vulkane ausbrechen, was den Klimawandel wiederum weiter antreiben würde. Auch der Zusammenhang zu Erdbeben dürfte nun einige überraschen. Vorgestellt wird die Studie dazu jetzt im Fachmagazin Earth and Planetary Science Letters.
(mho)
Künstliche Intelligenz
Oracle: OCI-Cloud abseits vom öffentlichen Internet
Oracle führt das neue Cloud-Angebot Oracle Compute Cloud@Customer Isolated ein. Das Produkt soll im Laufe des Jahres verfügbar werden. Damit folgt der Anbieter einem Weg, den er bereits mit seinen Oracle Cloud Infrastructure (OCI) speziell für den öffentlichen Sektor einschlug, denn die neue Cloud@Customer Isolated soll besonders souverän sein. Konkret heißt das: Die Rechen-Cloud soll sich vom öffentlichen Internet getrennt betreiben lassen.
Oracle legt schon seit 2023 einen Fokus auf die Anforderungen, die insbesondere Organisationen außerhalb der USA an die Cloud-Compliance stellen. Die EU Souvereign Cloud soll Datenlagerung nach Vorgaben der diversen EU-Datenschutzverordnungen ermöglichen, die Government-Cloud soll – noch einmal sicherer – Regierungs- und KRITIS-Anforderungen erfüllen.
Beides bieten AWS und Microsoft ebenfalls in ähnlicher Form an: Als Vehikel für das Angebot dienen in der EU aufgestellte Rechenzentren, die sich laut Betreiber auch rechtlich unter EU-Gesetzen und nicht unter dem amerikanischen CLOUD-Act befinden, mit dem Kunden das Herausgeben ihrer Daten an die US-Regierung befürchten müssen. Um für Vertrauen zu sorgen, setzt Oracle auf On-Premises-Angebote.
Die isolierte Compute-Cloud weist kaum Verbindungen zurück nach Oracle auf – nur die Oracle-Entwickler müssen den Service natürlich ab und zu patchen. Im schlimmsten Fall wären hier also noch Supply-Chain-Attacks möglich.
(Bild: Oracle)
Jetzt gesellt sich die Compute Cloud zu den als besonders sicher beworbenen Angeboten. Der Service soll das Datensilo auf Rechenvorgänge trimmen und Oracle gibt ihn nun auch als @Custumer-Isolated-Version aus. Die Fähigkeiten sind dieselben wie bei Compute-Cloud@Customer. Er lässt sich als einzelnes Rack im eigenen Rechenzentrum einrichten – Oracle bietet direkt einen Fast-Start-Support an, der die Bereitstellung innerhalb von sechs bis acht Wochen ermöglichen soll – und anschließend zu einer Isolated Region ausweiten, also einer ganzen On-Premises-OCI. Gänzlich unabhängig werden Organisationen damit aber nicht – auf technische Updates und den Support von Oracle sind sie weiterhin angewiesen.
Gezielt fürs Militär
Das Angebot kann für Unternehmen mit besonders sensiblen Workloads interessant sein, als Kundengruppe hat Oracle aber mehr die staatlichen Akteure im Blick. Insbesondere den Verteidigungssektor. Ein erster Kunde ist dementsprechend die Defence Science and Technology Agency (DSTA) Singapurs, die eine Isolated Region für das Verteidigungsministerium und die Singapure Armed Forces (SAF) bezieht.
Isolierte Cloud-Infrastruktur ist für das Militär besonders interessant, weil sie sich missionsspezifisch aufbauen lässt. Damit lässt sich die Komplexität des Netzwerks reduzieren, in dem beispielsweise Edge-Daten gesammelt und ausgewertet werden. Die Komplexität der eigenen Infrastruktur zu reduzieren, hat unter militärischen Gesichtspunkten eine so hohe Priorität, weil dadurch zum einen weniger Angriffspunkte bestehen und sich zum anderen so ein besserer Blick auf taktisch tatsächlich relevanten Informationen einstellt.
(kki)
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