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Künstliche Intelligenz

30 Jahre „Hackers“ – wie ein Film zum Meme schlechthin wurde


„Dave?“ -„Ja, Mom?“ „Was machst du?“ -„Ich übernehme gerade einen Fernsehsender.“ „Mach Schluss, mein Lieber, und geh schlafen.“ Nach sieben Minuten geraffter und bedrohlich erzählter Vorgeschichte von Dades (Jonny Lee Miller) Hacking-Leidenschaft scheint die für seine Mutter das Normalste der Welt zu sein. Oder sie geht auf einen Scherz ihres gerade achtzehn gewordenen Sohnes nicht ein.

Was davon stimmt? Keine Ahnung. Nichts wird erklärt, Humor taucht in der Szene nicht auf, als ob wir in einem europäischen Arthouse-Film wären. Schon an dieser Stelle musste man vor dreißig Jahren, auch wenn man keine Ahnung von Computern hatte, eigentlich: „Hää?“ schreien. Und wenn doch, dann erst recht, dazu gleich mehr.

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Der erste offizielle Trailer verspricht viel Action und spoilert sogar einen Teil des Endes.

Statt eines künstlerischen Filmes, bei dem sich die Zusammenhänge langsam oder gar nicht ergeben, will Hackers ein Action-Thriller aus der Phase des Erwachsenwerdens einer Gruppe von Teenagern im letzten Schuljahr sein. Und scheitert auch an diesem simplen Erzählklischee. Eine Stunde nach der Szene im Keller von New York meint Dade zu seiner Angebeteten Kate (Angelina Jolie): „Ich kann’s mir nicht leisten, verhaftet zu werden.“ Läuterung, klassisches Coming-of-age? Nicht die Spur, er hat bis dahin schon etliche Digitaldelikte verübt. Und macht natürlich weiter. „Hää?“

Was Kate in dieser Szene von Dade will, ist, eine Diskette zu kopieren. Zehn Minuten vorher bewundert die Schülergruppe Kates High-Tech-Notebook, das sie offenbar von ihrer reichen Mutter hat und dessen fiktive Daten sie auswendig kennt. Warum sollte Kate damit nicht selbst eine Kopie erstellen können? Hackers ist voll solcher ganz offensichtlicher Logikbrüche. Das könnte man einem rasanten Action-Streifen aus der Mitte der 1990er Jahr ja auch noch verzeihen, wenn nicht alles so schrecklich ernsthaft vorgetragen würde.

Tempo hat der Film durchaus, nur ist auch das gerade so weit überzogen, dass es sich nicht als reines Popcorn-Kino abhaken lässt. Alles ist auf so unnötige Art überzeichnet, dass es nicht mehr glaubhaft wirkt. Die „Hääs?“ häufen sich von Anfang an. Da ist der Bösewicht, natürlich auch ein Computergenie, das in einer Krise bei seinem Arbeitgeber mit dem Skateboard ins Rechenzentrum gerollt kommt. Im bevorzugten Nachtclub der Studenten fährt man natürlich mit Hochgeschwindigkeit in Inlineskates auf Rampen herum. Die Gruppe hat mehrfach am Tag wechselnde coole Outfits, die Haare sitzen perfekt. Vor dem Computer sitzt man nachts häufig mit Sonnenbrille. Gleichzeitig soll da aber ein Krimi erzählt werden.

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Die Satire-Serie „Honest Trailers“ zeigt in sechseinhalb Minuten alle Klischees und Wiederholungen in „Hackers“ auf.

Das würde noch funktionieren, wenn die Länge der schrillen und der ernsten Momente nicht ständig unpassend wäre. Hackers dauert fast zwei Stunden und ist ein Beispiel dafür, wie man auch einen durchschnittlichen Film im Schnitt zu einem anstrengenden Streifen machen kann. Der Rhythmus stimmt einfach nicht. Als Beleg für diese These können die ebenfalls endlos vielen Anschlussfehler sein. Der Computer, den Dade lackiert, ist in diesem Design schon einen Tag vorher zu sehen. Mehrfach wechseln Personen in einer Szene die Position, ohne dass man sehen würde, warum. Nur zwei Beispiele für noch mehr „Hää?“

Das alles sind handwerkliche Fehler und Auswirkungen eines schwachen Drehbuchs. Mit einem Budget von 20 Millionen US-Dollar ist Hackers aber kein unterfinanzierter Film. Das sieht man an der Arbeit von Kamera, Licht, Kostüm, den Drehorten und zahlreichen Musiklizenzen, inklusive einem Live-Auftritt der Band „Urban Dance Squad“ im Film. Und auch Psygnosis dürfte die Demo oder das Video ihres erst ein paar Monate später erscheinenden Playstation-Spiels „Wipeout“ kaum gratis zur Verfügung gestellt haben.

Denn als Marketing-Maßnahme könnte die minutenlange Vorführung des SciFi-Rennspiels kaum gemeint sein: Der Name des Games taucht im Film nicht auf, und gespielt wird es nicht auf der da schon existierenden Playstation, sondern auf einer Art Arcade-Automaten mit Projektor und zwei Joysticks. Das erste Wipeout konnte jedoch bei Erscheinen nur mit dem originalen Playstation-Controller gesteuert werden. Dieser hat keine Joysticks.

Richtig haarsträubend sind die Fehler rund um Digitaltechnik in Hackers, weil der Film mit tatsächlichen Produkten der 1990er Jahre arbeitet, diese aber teilweise völlig falsch beschreibt. Am bekanntesten dürfte der „P6-Prozessor“ sein, der in Kates Notebook steckt. Das ist aber unzweifelhaft ein Powerbook von Apple mit 680×0-CPU. Höchstwahrscheinlich das PowerBook Duo 280c. Vielleicht hat man damals schon von Intels „P6“ gehört, aus dem dann erst Pentium Pro und später Pentium II und folgende CPUs werden sollten, nur war zum Filmstart nichts davon verfügbar. Der kleine Blick in die Zukunft klappt eben nur, wenn er auch glaubwürdig ist.

Und auch bei da schon seit Jahrzehnten verfügbaren Tricks des digitalen Undergrounds macht der Film Fehler, die allzu offensichtlich sind. In einer Szene wird eine Telefonverbindung mittels einer Blue Box manipuliert – während die Vermittlerin der Telefongesellschaft zuhört. Sie kennt den da schon Jahrzehnte alten Trick also nicht. „Hää?“ Mal abgesehen davon, dass die mit der Box erwirkte Rückerstattung so nicht funktioniert hätte, und später im Film genau dieser Vorgang wieder ganz anders erklärt wird. Hackers macht also nicht nur zweimal denselben Fehler, sondern zweimal einen anderen in derselben Sache.

Die Welt von Hackers ist also in sich selbst nicht stimmig. Und schon gar nicht, wie die Kultur des Hackens und der Hacker dargestellt wird. Das sind schlicht High-School-Kids, welche die selben Probleme wie alle High-School-Kids in allen High-School-Filmen haben. Sie sind nur viel reicher, feiern ständig, und dabei hacken sie immer irgendwas. Dafür gibt es dann bei fast jedem Gerät wechselnde bunte Oberflächen, die nichts mit tatsächlicher Software von 1995 zu tun haben. Und natürlich einfache 3D-Animationen, welche die Server und Clients einfach so ausspucken. „Hää?“

Natürlich ist tatsächliches Hacking nicht gerade einfach filmisch darzustellen. Damals wie heute sitzt der Eindringling stundenlang vor dem Computer, guckt Daten an, programmiert, macht Notizen, liest Dokumentationen oder chattet mit Gleichgesinnten. Das ist mit noch so viel Musik, Schwenks und Zooms in einem Film nicht mehrfach spannend darstellbar. Wie man das widerrechtliche Aufmachen von Computern besser als in Hackers zeigt, hatten jedoch schon 1983 „Wargames“ mit sparsamen Einsatz der eigentlichen Hackerei und noch davor 1982 „Tron“ mit gleich einer bunten Fantasiewelt samt menschenähnlichen Kreaturen als Programme und User dargestellt. Einmal Realismus, einmal Abstraktion. Hackers versucht, das unter einen Hut zu bringen, aber macht keines davon so gut, dass das zusammenpassen würde.

Obwohl von Anfang an klipp und klar erzählt wird – wenigstens das stimmt – dass so manche Hackerei schon damals in den USA strafbar war, gibt es auch keinerlei Geheimbund. Dade wird an seinem ersten Tag an der neuen Schule Teil der Gruppe, die dort offen mit ihren Fähigkeiten angibt. Alle anderen, auch die Strafverfolger, sind Statisten, was Technik betrifft, es gibt nur den einen großen Bösewicht. Der ist natürlich auch Hacker. Und der kriminellste von allen, klar. Eine Frechheit für alle Science-Fiction-Liebhaber ist zudem, dass die Zielobjekte der jungen Hacker irgendwelche großen Maschinen namens „Gibson“ sind. Eine offensichtliche Anspielung auf William Gibson, der mit den Romanen der Neuromancer-Trilogie ab 1984 die Begriffe des Hacking und des Cyberspace literarisch überzeugend einer breiten Öffentlichkeit nahebrachte.

All das mag 1995 für einen Flop von 7,5 Millionen an den Kinokassen der USA bei 20 Millionen Produktionskosten gesorgt haben. Aber nicht nur. Im selben Jahr erschienen erst „Johnny Mnemonic“ nach einer Science-Fiction-Kurzgeschichte von William Gibson und „Das Netz“ mit einer Story aus der damaligen Gegenwart. Beide waren erfolgreicher als Hackers.

Und das, wo Keanu Reeves als Johnny eine seiner schlechteren Leistungen ablieferte und der Film Gibsons Welt und deren Komplexität nur ankratzt. Und „Das Netz“ mit Sandra Bullock wie Hackers weder ein guter Thriller noch ein guter Technik-Film ist, aber nicht so überdreht. Besondere Ironie: die beiden Hauptdarsteller Reeves und Bullock hatten ein Jahr zuvor gemeinsam in „Speed“ deutlich mehr Erfolg als mit ihren Hacker-Filmen allein.

Dass Hackers in Deutschland als „Hackers – Im Netz des FBI“ erschien, ist wohl eine Anlehnung an „Das Netz“. Und, dass der Verleih hierzulande sich wohl nicht traute, nur diesen ominösen Begriff „Hackers“ alleine zu verwenden. Obwohl der Film erst Mitte 1996 auf deutsche Leinwände kam.

Schon 1995 waren jedoch die Computerei, das Internet und Spiele auf dem Weg, nicht mehr nur etwas für Nerds zu sein. Kurz vor dem US-Kinostart von Hackers erschien Windows 95, das bunte, leicht verständliche Grafikoberflächen auf zuvor meist langweilige PCs brachte. Und einige Wochen nach dem Film kam in den USA die erste Playstation auf den Markt, deren Spiele sich auch an ein erwachsenes Publikum richteten. Dass Hackers die Kultur rund um Digitaltechnik einfach falsch darstellt, muss vielen schnell aufgefallen sein. Zwar gibt es Versatzstücke aus damaliger Hacker-Ethik wie „Wir fordern freien Zugriff auf alle Informationen“ oder „Hack the planet“, aber diese Sätze hängen in der Story ziemlich in der Luft.

Der schlimmste Vorwurf, den man Hackers machen muss, ist aber auch nicht dieses Gemisch aus verschiedenen SciFi-Elementen und realer Technikkultur. Sondern, dass er in jeder Sekunde schreit: „Ich! Bin! Popkultur!“ – ganz wie damals die Werbespots für teure Telefonnummern im Privatfernsehen spät nachts. Das kann sich ein rundum guter Film erlauben, der eine für das Publikum neue Kultur stimmig und glaubwürdig beschreibt. Aber nicht so eine Collage, die schon an Fakten und Story scheitert.

Dennoch ist der Film gerade heute sehenswert. Und daher wird hier auch nicht die ganze, spärliche Story verraten. Eine Kollegin aus der Redaktion meinte bei der Planung dieser Retrospektive, dass sie Hackers damals „sooo cool“ fand. Und wenn man nur die Bilderflut und den Soundtrack wirken lässt, stimmt das auch. Aus Sicht der 2020er Jahre lässt sich Hackers gut mit dem Gedanken ertragen: „Guck mal, wie die sich damals Hacking vorgestellt haben“. In Verbindung mit der Musik unter anderem von Carl Cox, Chicane, The Prodigy, Stereo MCs, Moby und Orbital ist Hackers wie ein MTV-Clip mit elektronischer Musik der 1990er Jahre.

Daher sollte man auch, eine gute Anlage vorausgesetzt, die englische Tonspur mit Dolby Digital 5.1-Mix bevorzugen, nicht die deutsche mit 2.0 und Dolby Prologic. Das gilt jedenfalls für die Version in der Flatrate von Amazon Prime Video, die wir verwendet haben. Noch besser sollten UHD und Blu-ray klingen, die bei Capelight Productions zu haben sind – auch mit DTS-HD Master Audio 5.1 für den deutschen wie englischen Ton.

Trotz dieses versöhnlichen Urteils wird Hackers wohl für alle Zeit umstritten bleiben, gerade bei technikaffinen Menschen. Erst Ende 2023 stritt sich der große Technik-YouTuber Linus Sebastian (LTT) mit seinem Freund und Kollegen Luke Lafreniere in seinem Podcast „WAN Show“ eine halbe Stunde lang um Hackers. Und das muss ein Kinofilm, der seinerzeit floppte, fast 30 Jahre später auch erst einmal schaffen. Unter den Bedingungen des vorherigen Absatzes kann man Hackers heute getrost als Kultfilm betrachten. Aber eben nur, wenn man den eigenen Nerd ein bisschen ausblendet, und nur Unterhaltung aus einer vergangenen Zeit erwartet.


(nie)



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Smarter Staub: Wie millimetergroße Computer unsere Welt unbemerkt vermessen


Was wie eine Vision aus einem Science-Fiction-Roman klingt, trägt den Namen „Smarter Staub“ (Smart Dust) und ist das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung. Es handelt sich dabei nicht um Staub im eigentlichen Sinne, sondern um ein Netzwerk aus unzähligen, winzigen Sensoreinheiten, die jeweils kleiner als ein Salzkorn sind. Diese sogenannten „Motes“ sind vollwertige mikroelektromechanische Systeme (MEMS), die Daten aus ihrer Umgebung erfassen, verarbeiten und drahtlos an eine Basisstation senden können.

Die Ursprünge der Technologie reichen bis ins Jahr 1997 zurück. Damals beschrieb der Professor Kristofer Pister von der University of California in Berkeley, USA, in einem Forschungsvorschlag (PDF) an die DARPA das Konzept eines kompletten Computersystems von der Größe eines Kubikmillimeters. Die DARPA, die Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums, förderte das Projekt mit dem Ziel, die Grenzen des technologisch Machbaren auszuloten.

Seit diesen Anfängen hat sich die Technologie rasant weiterentwickelt. Konnten frühe Prototypen lediglich simple Daten wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit messen, sind heutige Motes in der Lage, Geräusche, chemische Verbindungen oder Lichtspektren zu analysieren. Wie das Magazin Interesting Engineering berichtet, arbeiten Ingenieure daran, die Sensoren mit immer neuen Fähigkeiten auszustatten.

Die Anwendungsfelder für Smart Dust sind vielfältig und eröffnen ein enormes wirtschaftliches Potenzial. Analysten von Allied Market Research schätzen den globalen Markt im Jahr 2022 auf rund 115 Millionen US-Dollar und prognostizieren ein Wachstum auf fast 400 Millionen US-Dollar bis 2032. Konzerne wie Hewlett-Packard (HP) aus Palo Alto, Kalifornien, forschen bereits seit Jahren an der Technologie.

Die Einsatzszenarien reichen von der Landwirtschaft, wo die Motes im Boden verteilt den Nährstoffgehalt für einzelne Pflanzen messen, bis zur Medizin. An der UC Berkeley wird beispielsweise an „Neural Dust“ gearbeitet: winzige Sensoren, die Nervenaktivitäten im Gehirn überwachen und so bei der Behandlung neurologischer Erkrankungen helfen könnten. In der Industrie könnten sie den Zustand von Maschinen an unzugänglichen Stellen überwachen oder als unsichtbares Sensornetzwerk die Grundlage für das Internet der Dinge (IoT) auf einer völlig neuen Ebene bilden.

So vielversprechend die Möglichkeiten erscheinen, so erheblich sind auch die potenziellen Schattenseiten. Die größte Herausforderung liegt im Kontrollverlust. Einmal in die Umwelt freigesetzt, sind Milliarden dieser winzigen Sensoren praktisch nicht mehr einzufangen, zu deaktivieren oder zu warten.

Das wirft gravierende Fragen zur Privatsphäre und Sicherheit auf. Futurism weist darauf hin, dass eine unbemerkte und flächendeckende Überwachung durch unsichtbare Sensoren möglich würde, deren Daten ohne Wissen oder Zustimmung der Betroffenen erfasst werden. Da die Motes aufgrund ihrer Größe und des geringen Energiebudgets kaum über starke Verschlüsselungsmechanismen verfügen, wären sie zudem ein leichtes Ziel für Cyberangriffe.

Forscher arbeiten zwar an Lösungsansätzen wie Motes aus biologisch abbaubaren Materialien, die sich nach einer gewissen Zeit selbst zersetzen. Bis diese und andere Sicherheitsfragen allerdings geklärt sind, bleibt Smart Dust eine Technologie mit zwei Gesichtern: Sie birgt das Potenzial, unsere Welt effizienter und sicherer zu machen, aber auch die Gefahr einer lückenlosen und unkontrollierbaren Überwachung.

Dieser Beitrag ist zuerst bei t3n.de erschienen.


(jle)



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Sammelklage: RAM-Taktfrequenzen sind irreführend | heise online


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In den USA sollen sich Corsair und McKinney auf einen Vergleich einigen. Der entsprechende Vergleichsvorschlag wird von einem Bundesgericht vorangetrieben. Dabei geht es um die angegebenen Taktfrequenzen bei Arbeitsspeicher-Kits. Hersteller bewerben stets die maximal möglichen Taktfrequenzen, für die ihre Riegel ausgelegt sind, beispielsweise DDR4-4000 oder DDR5-8000. Diese Angaben sind jedoch kein Garant dafür, dass ein PC die Taktfrequenzen schafft. Das hängt noch maßgeblich vom Speicher-Controller im Prozessor, dem Mainboard und letztendlich auch der Chipqualität ab.

Im Auslieferungszustand arbeitet jeder RAM-Riegel nach dem JEDEC-Standard (Joint Electron Device Engineering Council). Die Standardfrequenz von DDR4-Modulen liegt bei 1067 MHz (DDR4-2133) und von DDR5-Modulen bei 2400 MHz (DDR5-4800). Damit der Arbeitsspeicher die versprochenen Taktfrequenzen erreicht, müssen Nutzer im BIOS des Mainboards entweder ein passendes Übertaktungsprofil laden (Intel XMP beziehungsweise AMD EXPO) oder die Einstellungen händisch anpassen.

Tom’s Hardware macht auf eine Sammelklage aufmerksam, die sich explizit gegen Corsair richtet. Andere Hersteller von RAM-Riegeln gehen allerdings genauso vor. Nach drei Jahren Rechtsstreit bahnt sich jetzt ein Vergleich an, um die Sammelklage aus der Welt zu schaffen. Der aktuelle Vergleichsvorschlag liegt bei 5,5 Millionen US-Dollar. US-Bürger, die zwischen 2018 und 2025 Corsair-Module gekauft haben, können noch bis zum 28. Oktober 2025 Anträge einreichen, um Ansprüche geltend zu machen. Corsair und andere Hersteller könnten die Taktangaben künftig um ein „bis zu“ erweitern, um rechtliche Probleme zu vermeiden.


(gho)



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Reparatur: macOS Tahoe bekommt Kalibrierungsassistenten für Ersatzteile


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Apple wird mit dem heutigen Release von macOS 26 alias Tahoe einen neuen Reparaturassistenten für den Mac in Betrieb nehmen. Mit diesem ist es möglich, verschiedene Hardwarekomponenten und Sensoren für den jeweiligen Rechner zu kalibrieren – besonders wichtig, wenn man Ersatzteile einbaut. Apple erlaubt es freien Reparaturbetrieben somit, auch aus anderen Rechnern stammende Teile zu verbauen – gleiches gilt auch für Nutzer des „Self Service Repair“-Programms, über das Apple auch direkt Ersatzteile verkauft und Anleitungen für Reparaturen liefert.

Apple hatte den Repair Assistant bereits vor einem Jahr für das iPhone freigegeben. Damit lassen sich Funktionen wie True Tone, automatische Helligkeit, TrueDepth-Kamera und Akku für das Gerät kalibrieren. Wie schon unter iOS ist der Reparaturassistent in den Systemeinstellungen unter Allgemein und „Über diesen Mac“ zu finden. Aufgeführt wird er aber nur dann, wenn auch wirklich neue Teile im Mac stecken. Zu den Wiederverwendungsmöglichkeiten zählen Touch-ID-Sensor und Bildschirmdeckelsensor.

Sinn der Sache ist nicht, Third-Party-Teile an den Mac anzupassen. Stattdessen geht es um Original-Apple-Ersatzteile, die schon gebraucht sind oder zuvor unkalibriert ersetzt wurden, damit sie, so Apple „bestmögliche Verlässlichkeit und Sicherheit“ zeigen. Touch-ID-Sensoren sind via Aktivierungssperre geschützt, diese muss also vorab deaktiviert sein, sollte sie der Vorbesitzer aktiviert haben. Apple kündigte außerdem an, dass MobileSentrix in den USA und Mobileparts.shop in Europa für unabhängige Reparaturbetriebe mit Apple-Teilen bereitstehen.

Apple hatte bereits vor einiger Zeit mit dem sogenannten Parts Pairing begonnen und betont, dies diene der Sicherheit. Durch das „Parts Pairing“ erkennen Apple-Geräte nur Ersatzteile mit bestimmten Seriennummern als legitime Komponenten an. Bauteile anderer Hersteller funktionieren – außer für Face ID und Touch ID – ebenfalls, das Betriebssystem zeigt dann aber unter Umständen eine Warnmeldung an. Diese Teilekopplung hat Apple schrittweise für immer mehr Komponenten eingeführt, darunter etwa neben dem Akku auch Display und Kamerasystem.

Apple könne so sicherstellen, dass der Kunde die „bestmögliche Qualität“ bei Originalteilen bekomme, hieß es. Leute würden wohl denken, Apple blockiere Teile von Drittherstellern – „was wir nicht tun“, so Hardware-Chef John Ternus im vorvergangenen Frühjahr. Das Parts Pairing setzt wiederum die Kalibrierung voraus.


(bsc)



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