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4 Millionen für Cariqa: Payment-Software für E-Auto-Ladesäulen – Pitchdeck

Das Berliner Startup Cariqa hat in einer Seed-Runde 4 Millionen Euro eingesammelt. Cariqa entwickelt eine End-to-End-Zahlungsplattform für das Laden von Elektroautos. Betreiber von Ladesäulen sollen über die Plattform selbst steuern können, was Strom kostet, wie bezahlt wird und welche Vorgaben gelten.
Mit dem frischen Seed-Kapital will das Berliner Startup sein Produkt weiterentwickeln, in europäische Märkte expandieren und sich stärker mit CPOs, Autoherstellern und Flottenanbietern vernetzen.
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Die Runde wurde gemeinsam von dem Berliner Fintech-Investor Anthemis und dem litauischen VC Contrarian Ventures angeführt. Weitere Investoren sind Earth, Female Innovators Lab by Anthemis, Golden Egg Check sowie Techstars.
Zuletzt hat Cariqa im September 2024 eine Pre-Seed-Finanzierung in Höhe von einer Million Euro von Anthemis Group, Vento, Hatcher+, Techstars, Golden Egg Check, und Plug and Play Tech Center erhalten.
Ein Preis, ein System
Das Geschäftsmodell von Cariqa zielt auf ein zentrales Problem der E-Mobilität: Die Abrechnung an öffentlichen Ladesäulen ist oft unübersichtlich, uneinheitlich und teuer.
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Unterschiedliche Apps, Karten und Anbieter führen dazu, dass ein und derselbe Ladepunkt mit bis zu 50 verschiedenen Preismodellen belegt sein kann. „Wir bauen das transaktionale Rückgrat der Branche neu auf – für mehr Einheitlichkeit, Transparenz und Vertrauen“, erklärt Issam Tidjani, CEO und Mitgründer von Cariqa.
B2B-Fokus: Kontrolle für Ladebetreiber
Cariqa richtet sich primär an Ladepunktbetreiber (CPOs).
Die Plattform soll ihnen volle Kontrolle über Preisgestaltung, Zahlungsabwicklung und regulatorische Anforderungen geben – ohne auf Drittanbieter wie Roaming-Plattformen angewiesen zu sein. Der bisher übliche Zwischenhandel über verschiedene Dienste entfällt.
Erste Kunden, große Pläne
Laut eigenen Angaben ist die Cariqa-Lösung bereits bei bekannten Ladeanbietern wie Pfalzwerke, EWE Go, Qwello, Q1 und Mer im Einsatz.
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CTO und Mitgründer Stefano Bonetta sieht in der neuen Zahlungsarchitektur vor allem Effizienzpotenzial: „Wir reduzieren Schnittstellen und Fehlerquellen um bis zu 50 Prozent und schaffen eine zentrale Quelle für Preislogik. So wird ein nahtloses Ladeerlebnis überhaupt erst möglich.“
Gründer kommen von Here Technologies
Issam Tidjani (CEO), Stefano Bonetta (CTO) und Tamara Ciullo (CCO) haben die App-basierte Fahrzeugmanagementplattform Cariqa 2022 in Berlin gegründet.
Tidjani hat knapp 20 Jahre für verschiedene globale Techunternehmen im Marketing gearbeitet. Unter anderem für HP, Microsoft, eBay und Nokia.
Bonetta ist studierter Computer-Wissenschaftler und hat zuletzt als Software-Entwickler bei dem Lokationsanbieter Here Technologies in Berlin gearbeitet, gemeinsam mit Tidjani.
Gleichzeitig war auch Ciullo bei Here Technologies tätig, als Produkt Marketing Manager. Als CCO kümmert sie sich bei Cariqa um den Vertrieb.
Das Gründer-Trio wird von Mario La Pergola unterstützt, der im März 2024 als Founding Member und COO eingestiegen ist. La Pergola und Tidjani haben gemeinsam an der Bocconi in Mailand studiert.
Pitchdeck
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Aufbruch ins NewSpace-Zeitalter: Europas Herausforderung und Chance
#Gastbeitrag
Europas Souveränität im Weltraum ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Gemeinsame Strategien, Investitionen und ein innovationsfreundliches Umfeld sind die Grundlage. NewSpace-Startups werden dabei eine tragende Rolle spielen. Ein Gastbeitrag von Mathieu Bailly.

Die europäische Raumfahrt steht am Scheideweg. Angesichts geopolitischer Spannungen und wachsender Abhängigkeit von außereuropäischer Infrastruktur ist ein strategischer Neustart unumgänglich. Der Übergang von friedlicher Forschung hin zu sicherheitsrelevanter Raumfahrt erfordert neue Denkweisen – und neue Akteure. New-Space-Startups könnten dabei eine Schlüsselrolle spielen.
Zeitenwende im All
Der Weltraum ist längst kein rein wissenschaftlicher Ort mehr. Er ist ein sicherheitspolitisches Schlüsselelement – und ein Feld geopolitischer Interessen. Europa muss sich stärker auf eigene Fähigkeiten stützen, um auf Bedrohungen und Risiken reagieren zu können. Statt schwerfälliger, langjähriger Programme braucht es mehr Agilität, Innovation und Eigenständigkeit. Der Wandel muss von innen kommen – mit einer neuen Raumfahrtphilosophie: New Space.
Abschied von der Abhängigkeit
Bisher war Europa stark auf Technologien und Infrastruktur aus den USA, China oder Russland angewiesen. Doch angesichts zunehmender Risiken ist diese Abhängigkeit nicht länger tragbar. Um resilient und souverän zu agieren, braucht Europa eigene Kapazitäten – und Unternehmen, die schnell, flexibel und innovationsgetrieben agieren. Hier kommen New-Space-Unternehmen ins Spiel.
Statt milliardenschwere Einzelmissionen zu realisieren, setzt New Space auf günstige, kurzlebige Kleinsatelliten in Konstellationen. Diese nutzen KI, Cloud-Technologien und skalierbare Geschäftsmodelle. Trotz kurzer Lebensdauer ermöglichen sie kontinuierliche technologische Fortschritte – und könnten Europas Antwort auf die neue Raumfahrtära sein.
Innovation durch Startups
Beispiele wie SpaceX zeigen, wie effizient und schnell Raumfahrt sein kann. Auch in Europa entstehen dynamische Ökosysteme. So testete das Münchner Startup Isar Aerospace im März erfolgreich seine erste “Spectrum”-Trägerrakete – trotz vorzeitigem Abbruch ein Symbol für Fortschritt durch mutige Unternehmungen.
IRIS²: Vision mit Hindernissen
Die EU hat mit dem Projekt IRIS² ein ambitioniertes Ziel: eine eigene, sichere Satellitenkonstellation bis 2030, eingebettet in die ESA-Strategie bis 2040. Ziel ist es, sich aus der Abhängigkeit von Anbietern wie Starlink zu lösen und quantensichere Kommunikation, Regierungsverbindungen sowie kommerzielle Dienste zu ermöglichen.
Doch IRIS² steht exemplarisch für die strukturellen Schwächen europäischer Raumfahrt: Ein komplexes Konsortium aus Großkonzernen, Telekommunikationsanbietern und nationalen Interessen erschwert schnelle Entscheidungen. Innovation wird durch politische Abstimmungen und bürokratische Prozesse gehemmt. Hier offenbart sich ein grundlegendes Dilemma: demokratische Legitimation versus unternehmerische Effizienz.
Strategiewechsel notwendig
Europa muss lernen, wie ein New-Space-Akteur zu denken: mutig, pragmatisch, digital. IRIS² war ein wichtiger Anfang, aber jetzt braucht es schlankere Prozesse, schnellere Entscheidungswege und Raum für unternehmerisches Handeln. Dazu gehören gezielte Förderprogramme, vereinfachter Zugang zu öffentlichen Aufträgen und die Integration von Cybersicherheit “by design”.
Cybersecurity als Grundpfeiler
Denn die Bedrohung durch Cyberangriffe auf Weltrauminfrastruktur ist real. Satelliten sind längst Teil kritischer Infrastrukturen – von Finanzsystemen über Energie bis hin zu Verkehr und Kommunikation. Angriffe auf diese Systeme können verheerende Folgen haben. Eine resiliente, sichere Infrastruktur im All ist daher nicht nur ein technologisches, sondern auch ein geopolitisches Gebot.
Vielfalt schafft Souveränität
New Space steht für Diversität – sowohl in Technologie als auch in Akteuren. Dezentrale Kleinsatelliten-Netzwerke erhöhen die Resilienz, reduzieren Abhängigkeiten und ermöglichen schnellere Reaktionen auf Bedrohungen. Statt auf wenige Großsysteme zu setzen, kann Europa auf ein Netzwerk spezialisierter Anbieter bauen, das Innovation fördert und Sicherheitslücken schneller schließt.
Zukunft gestalten – mit New Space
Europas Souveränität im Weltraum ist kein Luxus, sondern eine strategische Notwendigkeit. Gemeinsame Strategien, Investitionen in Cybersicherheit und ein innovationsfreundliches Umfeld sind die Grundlage. New-Space-Unternehmen werden dabei eine tragende Rolle spielen. Sie sind keine Konkurrenz zur staatlichen Raumfahrt – sondern deren logische Weiterentwicklung.
Wer langfristig unabhängig bleiben will, muss auf Diversität, Agilität und Sicherheit setzen.
Über den Autor
Mathieu Bailly ist VP Space bei CYSEC und Direktor der CYSAT.
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Foto (oben): KI
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Diese Fragen zur KI stellt Better Ventures vor dem Investment

KI verändert Geschäftsmodelle und wenn gefühlt alle etwas mit KI machen, dann verändern sie auch die Fragen, die Investorinnen und Investoren an Startups stellen. So auch beim Angel-Club Better Ventures.
Wir haben mit Tina Dreimann, Mitgründerin und Geschäftsführerin von Better Ventures gesprochen. Darüber, wie KI als Investmentkategorie definiert ist, welche Fragen die Investoren den Gründerinnen und Gründern dazu stellen, wie Better Ventures KI im Investmentprozess einsetzt – und was die Red Flags sind.
Was verantwortungsvolle KI für Better Ventures bedeutet
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Autodoc-CFO: Schwerer Schritt, IPO zu verschieben – so geht es weiter

Der Blick aus dem Büro der Autodoc-Geschäftsführung gibt viel West-Berlin-Flair: Ku’damm, Bahnhof Zoo und das pompöse Theater des Westens. Doch das Drama dürfte sich zuletzt weniger auf der Musicalbühne, sondern mehr im gläsernen Bürogebäude selbst abgespielt haben.
Denn eigentlich wollte Autodoc am 25. Juni an die Börse gehen und dabei bis zu 464 Millionen Euro von Investoren einsammeln. Es wäre der bis dato größte Börsengang des Jahres im sogenannten Prime Standard an der Frankfurter Börse gewesen – also mit besonders hohen Transparenzpflichten.
Doch am Vorabend wurde der Termin plötzlich abgesagt. Der IPO „verschoben“, wie es in der Pressemitteilung hieß. Zwei Wochen später ist die Aufarbeitung wohl noch nicht vollständig abgeschlossen. „Den IPO zu verschieben, war ein schwerer Schritt“, sagt CFO Lennart Schmidt im Gespräch mit Gründerszene. „Wir haben monatelang darauf hingearbeitet.“ Autodoc hat seitdem versucht, die Wogen zu glätten. Und mit Gründerszene spricht Schmidt ausführlich über die Vorgänge.
Erster Akt: Geplatzter IPO während des E-Commerce-Booms
Die Situation ist insofern besonders, als es nicht der erste geplatzte Börsengang des Unternehmens war. Der erste Akt des Dramas spielte 2021. Damals wollte das Berliner Unternehmen während des pandemiebedingten E-Commerce-Booms an die Börse. Angepeilte Bewertung: bis zu 6 Milliarden Euro.
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