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Digital Business & Startups

8 Kölner Startups, von denen wir ganz große Dinge erwarten


Die Rheinmetropole Köln zählt weiterhin zu den spannendsten Startup-Standorten Deutschlands. Auch in den vergangenen sechs Monaten sorgte die Kölner Startup-Szene mit innovativen Ideen und wachstumsstarken Unternehmen wieder für etliche Schlagzeilen. Mit DeepL sitzt eines der erfolgreichsten KI-Unicorns des Landes in der Domstadt – und der nächste große Wurf könnte schon in den Startlöchern stehen. Hier sind einige vielversprechende Digital-Unternehmen, die zuletzt besonders aufgefallen sind.

8 Kölner Startups, von denen wir große Dinge erwarten

Spot My Energy
Horizon Energy Deutschland (HED) stellte dem Energie-Startup Spot My Energy kürzlich 50 Millionen Euro bereit. “Als Deutschlands erster Meter Asset Provider (MAP) unterstützt HED durch sein innovatives Finanzierungsmodell Spot dabei, seine ambitionierten Wachstumspläne ohne Vorabinvestitionen in Smart-Meter-Hardware umzusetzen”, heißt es in einer Presseaussendung. Das Kölner Startup, das 2023 von Next Kraftwerke-Gründer Jochen Schwill gegründet wurde, setzt voll und ganz auf Smart Meter. Das Unternehmen übernimmt dabei die Messung, die Optimierung und den Stromhandel. Norrsken VC, Vorwerk Ventures und Picus Capital investierten kürzlich 10,5 Millionen Euro in die Jungfirma. Zuvor flossen bereits 1,55 Millionen in das Unternehmen. Mehr über Spot My Energy

buynomics
Der Schweizer Early-Growth-Investor Forestay Capital, der Schweizer Geldgeber Anais Ventures, VI Partners, Insight Partners, Seedcamp, DvH Ventures und Tomahawk investierten zuletzt 30 Millionen US-Dollar in buynomics. Das Kölner Unternehmen, 2018 von Sebastian Baier und Ingo Reinhardt gegründet, hilft Unternehmen bei der “Preisgestaltung sowie der Komposition von Produkt-Portfolien”. Konkret hat das Unternehmen eine Pricing-Plattform entwickelt, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Kaufprozesse simuliert. Insight Partners, La Famiglia, Seedcamp, DvH Ventures und Tomahawk investierten zuletzt 13 Millionen Euro in das Unternehmen. Insgesamt flossen nun schon rund 43 Millionen Euro in buynomics. Forestay, auch bei Zenjob investiert, hält nun 15 % am Unternehmen. In der Regel investiert Forestay initial zwischen 10 und 15 Millionen in Unternehmen. Mehr über buynomics

Aufinity Group
Die Private-Equity-Gesellschaft BlackFin Capital Partners, PayPal Ventures und Seaya Ventures investierten zuletzt 23 Millionen Euro in die Aufinity Group (bezahl.de). Das Kölner FinTech, 2018 von Lasse Diener und Ulrich Schmidt gegründet, kümmert sich um die “Digitalisierung und Automatisierung der Zahlungsabwicklung im Automotive-Bereich”. “Die schnellen Erfolge bei der Internationalisierung und die hohe Nachfrage des Marktes und der Investoren veranlassten das Fintech, diese Finanzierungsrunde früher als geplant umzusetzen”, teilen die Rheinländer mit. PayPal Ventures, Seaya Ventures, Walter Ventures und Motive Ventures investierten zuletzt 22 Millionen Euro in das FinTech. Insgesamt sammelte das Unternehmen bislang rund 62 Millionen ein. “Die Aufinity Group wird das Kapital nutzen, um die europäische Expansion und strategische Partnerschaften mit Original Equipment Manufacturers (OEMs) weiter voranzutreiben”, heißt es in einer Presseaussendung. PayPal hielt zuletzt rund 13 % an Aufinity. Seaya war mit 9 %, Motive Ventures und Walter Ventures mit jeweils 5 % an Bord. Mehr über die Aufinity Group

aedifion 
Der französische Investor Eurazeo sowie die Altinvestoren Drees & Sommer, World Fund, BitStone Capital, das Family Office Hopp und Phoenix Contact Innovation Ventures investierten zuletzt rund 17 Millionen Euro in aedifion. Das Kölner PropTech, 2017 von Johannes Fütterer, Felix Dorner, Jan Henrik Ziegeldorf und Erik Brümmendorf gegründet, entwickelt eine Software, mit der Immobilienbesitzer die Betriebskosten analysieren und im besten Fall senken können. In den vergangenen Jahren flossen mehr als 10 Millionen Euro in das Unternehmen. “Mit dem Kapital der Series-B-Finanzierungsrunde plant aedifion die europäische und globale Expansion sowie den Ausbau seiner technologischen Marktführerschaft im Bereich intelligenter Gebäudesteuerung”, teilt das Team mit. Mehr als 100 Mitarbeitende arbeiten derzeit für aedifion. Der Kölner ClimateTech-Geldgeber World Fund hielt vor der aktuellen Investmentrunde rund 14 % am Unternehmen. Auf Phoenix Contact Innovation Ventures und BitStone Capital entfielen knapp 10 %. Mehr über aedifion

fulfillmenttools
Die Kölner REWE Group investierte zuletzt 17 Millionen US-Dollar in fulfillmenttools. Das Kölner Startup, das 2020 aus dem Innovationshub REWE digital ausgegründet wurde, setzt auf Distributed Order Management Systeme (DOMS). “Mit seiner Plattform unterstützt das Unternehmen Händler beim Aufbau einer eigenen Omnichannel-Erlebniswelt, um den stationären Handel mit dem Onlinegeschäft zu verbinden – und das über unterschiedliche Branchen wie Lebensmittel, Fashion, Luxury, DIY und Consumer Electronics hinweg”, heißt es zum Konzept. Mehr über fulfillmenttools

Vytal
Der tschechische ClimateTech-Investor Inven Capital (auch bei Forto, Hydrogrid und Zolar investiert), und NRW.Venture sowie Altinvestoren wie Emerald Technology Ventures, Grazia, Rubio, Chi Impact Capital und Kiko investierten zuletzt 14,2 Millionen Euro in Vytal. Das Kölner GreenTech, 2019 von Tim Breker und Sven Witthöft gegründet, setzt auf eine “software-basierte Lösung für Mehrwegverpackungen”. Zielgruppe waren zunächst Take-away- und Delivery-Dienste. Inzwischen setzt das Team verstärkt auf “Flughäfen, Einkaufs- und Stadtzentren, Messen, Festivals und andere Veranstaltungs- und Unterhaltungsorte”. Emerald Technology Ventures, Ventis sowie Altinvestoren wie Grazia Equity, Kiko Ventures und Rubio investierten zuletzt 6 Millionen Euro in Vytal. Insgesamt flossen nun bereits mehr als 20 Millionen in Vytal. Mehr über Vytal

Metycle
Der Londoner Urban Stack-Investor 2150 und Altinvestoren wie DFF Ventures, Market One Capital, Partech und Project A investierten zuletzt 14,1 Millionen Euro in Metycle. Das Kölner Startup, 2022 von Rafael Suchan und Sebastian Brenner gegründet, positioniert sich als “digitale Plattform für den internationalen Handel mit Schrott und recyceltem Metall”. “Die Investition erfolgt nach dem außergewöhnlichen Wachstum von Metycle seit der letzten Finanzierungsrunde vor einem Jahr. Das Unternehmen wird die neuen Mittel für die Weiterentwicklung seiner Daten-, Software- und KI-Infrastruktur in der Metallrecyclingindustrie verwenden”, heißt es in einer Presseaussendung. Project A Ventures, Partech, Market One Capital und Dutch Founders Fund (DFF) und Business Angels investierten zuletzt 4,7 Millionen Euro in das Unternehmen. Zuvor flossen bereits 1,5 Millionen in Metycle. Mehr in Metycle

chargecloud
Der Energiedienstleister Rheinenergie und das Unternehmen Mennekes, das auf E-Mobility-Ladelösungen setzt, investierten zuletzt eine zweistellige Millionensumme in chargecloud. Das Unternehmen aus Köln, 2016 gegründet, entwickelt eine E-Mobility-Software. “Die cloudbasierte, modulare und herstellerunabhängige Software-Lösung von chargecloud deckt alle relevanten Prozesse für Ladestationsbetreiber (CPO) und Fahrstromanbieter (EMP) ab, vom Monitoring bis zur automatisierten Abrechnung”, heißt es zum Konzept. Rheinenergie hielt zuletzt 65 % an chargecloud, das einst auf Initiative von RheinEnergie in Kooperation mit Mennekes gegründet wurde. Bis 2023 war auch der Cloud-Software-Anbieter Powercloud am Unternehmen beteiligt. Mehr über chargecloud

Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness

In unserem Themenschwerpunkt Köln beleuchten wir das dynamische Startup-Ökosystem der Rheinmetropole. Wie sind die Bedingungen für Gründer:innen, welche Investitionen fließen in innovative Ideen und welche Startups setzen neue Impulse? Rund 800 Startups haben Köln bereits als ihren Standort gewählt – unterstützt von einer lebendigen Gründerszene, einer starken Investor:innen-Landschaft sowie zahlreichen Coworking-Spaces, Messen und Netzwerkevents. Als zentrale Anlaufstelle für die Startup- und Innovationsszene stärkt die KölnBusiness Wirtschaftsförderung die Rahmenbedingungen für Gründer:innen, vernetzt sie mit Investor:innen und bietet gezielte Unterstützung. Diese Rubrik wird unterstützt von KölnBusiness. #Koelnbusiness auf LinkedInFacebook und Instagram.

KoelnBusiness

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So kann Generative KI dabei helfen, Deutschlands Innovations­bremse zu lösen


Die Worte des neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz in seiner Regierungserklärung klingen wie Musik in den Ohren der Startup-Szene: “Ein beherzter Rückbau der überbordenden Bürokratie” und die “Unternehmensgründung innerhalb von 24Stunden” sollen Deutschland zurück an die Spitze der Innovationsnationen katapultieren. Doch zwischen politischem Vorsatz und gelebter Praxis klafft eine Lücke, die Gründer:innen täglich spüren. Wie lässt sich diese Lücke schließen? Einen Beitrag zur schrittweisen Modernisierung von Verwaltungsprozessen kann generative KI leisten – insbesondere dort, wo wiederkehrende Abläufe automatisiert und Entscheidungsprozesse datenbasiert unterstützt werden können.

Generative KI beschleunigt viele gängige Verfahren in bürokratischen Prozessen

Die Vielzahl an Antragsformularen in deutschen Verwaltungsorganen sind nur die Spitze des Eisbergs. In den Ämtern kämpfen Sachbearbeiter:innen unter anderem mit heterogenen Datenquellen, fehlender Standardisierung und wachsender Regulierungsdichte – während gleichzeitig Fachkräfte fehlen. Das Ergebnis: lange Wartezeiten, Frust auf beiden Seiten und ein teures Handicap für die Wirtschaft.

Generative KI kann Papierstapel zwar nicht abschaffen, wohl aber Prozesse beschleunigen. Large Language Models (LLMs) verstehen unstrukturierte Dokumente, führen Vollständigkeits- und Konsistenzprüfungen durch, erzeugen Prüfberichte oder füllen Anträge automatisch aus. Kombiniert mit domänenspezifischer Logik – wir sprechen von “Domain Intelligence” – entsteht ein digitaler Copilot, der sowohl Antragstellende als auch Verwaltung sicher durch den Prozess führt. So wird aus der Vision des neuen Kanzlers einer 24-Stunden-Gründung eine technisch realistische und skalierbare Option.

Responsible AI als Voraussetzung, nicht als Widerspruch

Wer über Domain Intelligence spricht, darf eines nicht aus dem Blick verlieren: Entbürokratisierung darf nicht zulasten von Verantwortung vollzogen werden – sie ist ihre  Voraussetzung. Hierbei kann ein Responsible-AI-Framework helfen. Es dient als Orientierungshilfe und Werkzeug für den Prozess, um  verantwortungsvoll mit Künstlicher Intelligenz (KI) umzugehen. Entlang von neun Handlungsfeldern können Organisationen sich selbst verorten, Lücken identifizieren und Aktionen formulieren. So lässt sich verantwortungsvolle KI in einen Wettbewerbsvorteil übersetzen, um daraus einen echten strategischen, wirtschaftlichen Vorteil zu ziehen. Der Effekt: Wer Vertrauen in Technologie schafft, reduziert automatisch den Kontrollaufwand – und beschleunigt so Prozesse ganz ohne zusätzliche Bürokratie.

AI Experience (AIX) Design – der Mensch im Mittelpunkt

Technologie allein löst jedoch keine strukturellen Probleme. Nur wenn KI die Menschen unterstützt statt ersetzt, entsteht ein echter Mehrwert für Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft. Gerade im Kontext des Bürokratieabbaus zeigt sich: Es reicht nicht, KI einfach “auf bestehende Prozesse zu werfen”. Vielmehr muss der Einsatz intelligent gestaltet, sinnvoll integriert und mit einem klaren Nutzen für alle Beteiligten verbunden sein. Erfahrungsgemäß  lassen sich drei konkrete Hebel identifizieren, mit denen der “Merz-Effekt” – also der schnelle, spürbare Abbau bürokratischer Hürden – Realität werden kann:

  1. Maßgeschneidertes KI-Erlebnis
    Ein KI basierter Antragsassistent bündelt Daten, schlägt passende Formulierungen vor und prüft regulatorische Anforderungen in Echtzeit. Antragstellende erhalten sofort Feedback, Verwaltungsteams standardisierte, strukturierte Datensätze.
  2. Automatisierte Kommunikation
    Rückfragen werden durch ein dialogorientiertes System geklärt, das Sprache in formale Struktur übersetzt und umgekehrt. Bearbeitende gewinnen Zeit für komplexe Fälle, Gründende sparen Nerven.
  3. Skalierbare Fachkompetenz
    KI macht Erfahrungswissen reproduzierbar: Jüngere Mitarbeitende können mithilfe des Systems Arbeiten erledigen, für die früher nur Top-Expert:innen infrage kamen. Das entlastet überforderte Behörden und erhöht die Servicequalität.

Offenheit, Integration und europäische Zusammenarbeit

Souveränität entsteht durch Transparenz. Genau diese bieten Open Source Technologien wie Haystack von Deepset. Sie lassen sich modular in bestehende IT-Landschaften integrieren, vermeiden Abhängigkeiten und Lockout-Effekte und stärken Europas Innovationskraft. Wer KI-gestützte Verwaltungsprozesse aufbauen will, muss nicht bei Null beginnen, sondern kann auf eine schnell wachsende, europäische Entwickler:innen-Community zurückgreifen.

In einem Infrastrukturprojekt lässt sich so z. B. die Genehmigungsdauer um bis zu 40 % verkürzen. Die KI klassifiziert Eingaben, ergänzt fehlende Angaben automatisch und erstellt prüffähige Dokumente. Allein die automatisierte Vollständigkeitsprüfung spart dem Team pro Antrag durchschnittlich zwei Stunden. Hochgerechnet auf tausende Vorgänge ergibt sich ein volkswirtschaftlicher Nutzen, der weit über die reine Kosteneinsparung hinausgeht.

Fazit: Jetzt handeln!

Bürokratieabbau ist kein einmaliges IT-Projekt, sondern letztlich Teil eines kontinuierlichen kulturellen Wandels. Die Bundesregierung sollte generative KI flächendeckend mit Hilfe von wiederverwendbaren Services bereitstellen und so für alle Verwaltungen, egal in welchem Bundesland, einfach und schnell nutzbar machen. Verbindliche Responsible-AI-Leitlinien, ein transparentes Reporting und  Förderprogramme für kommunale Pilotprojekte sind notwendig, um neue Lösungen rasch zu skalieren und nicht im Modellversuch zu verharren. So könnten sich Merz Versprechen messbar nachhalten lassen – etwa über Kennzahlen zu Durchlaufzeiten, Personaleinsatz und der Zufriedenheit von Antragstellenden.

Deutschland hat das technische Know how, das nötige Werteverständnis und die absichernden Regularien, um Bürokratie neu zu denken. Was fehlt, um bestehende Prozesse radikal zu vereinfachen, ist lediglich der Mut und die Bereitschaft zur Veränderung. 

Wir sollten jedoch veraltete Prozesse nicht nur optimieren, sondern die KI auch dafür nutzen, grundsätzliche Probleme aufzudecken und Abläufe komplett zu hinterfragen bzw. den Mut zur Disruption und Neuerfindung haben. Mit verantwortungsvoller Generativer KI, offenen Technologien und einem klaren Fokus auf Nutzer:innen sowie deren Umwelt können wir den “Merz-Effekt” Realität werden lassen – und Gründungen in 24 Stunden vom politischen Versprechen zum wirtschaftlichen Alltag bzw. einen substanziellen Sprung in die richtige Richtung machen. Wer den Wandel jetzt angeht, verschafft sich – und dem Standort Deutschland – einen entscheidenden Vorsprung.

Über den Autor
Florian Dohmann ist Gründer & Co-CEO von Birds on Mars.

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): KI



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Fintech: Welche Geschäftsmodelle jetzt noch funktionieren


Fintech: Welche Geschäftsmodelle jetzt noch funktionieren

André Bajorat ist seit fast 25 Jahren in der deutschen Digitalwirtschaft zu Hause. In den vergangenen Jahren verfolgte er intensiv die deutsche Fintech-Szene und gilt als Experte in der Branche.
Payment and Banking, Collage: Gründerszene

Der deutsche Fintech-Markt hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt – vom risikofreudigen Hype-Umfeld hin zu einem deutlich reiferen, professionelleren Ökosystem. Viele verbrauchernahe B2C-Modelle sind gescheitert, während sich Geschäftsmodelle mit klarer Monetarisierung zunehmend durchsetzen.

Investoren sind heute vorsichtiger und fordern schneller sichtbare Ergebnisse. Die jüngsten Entwicklungen haben wir uns in einem ersten Teil gemeinsam mit Fintech-Experte André Bajorat angeschaut.

Langes Storytelling funktioniert nicht mehr

André Bajorat

Fintech-Experte, Herausgeber und Gründer von Payment & Banking

Als einer der einflussreichsten Köpfe der deutschen Fintech-Szene hat er mit über 25 Jahren Erfahrung und als Ex-Chef des Finanz-Startups Figo die digitale Finanzwelt maßgeblich mitgeprägt. Zudem ist er Gründer des Fintech-Portals „Payment and Banking“ und gilt als Kenner der Szene. Jetzt wollen wir mit ihm gemeinsam in die Zukunft schauen. Wie geht es im Fintech-Markt weiter?

Mögliche Konsolidierung



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Batterie-Startup Customcells meldet Insolvenz – findet aber Investoren


Ein Investorenkonsortium übernimmt große Teile von Customcells und will einen Strategiewechsel: Statt in Flugtaxis sollen die Batterien in der Rüstungsindustrie eingesetzt werden.

Batterie-Startup Customcells meldet Insolvenz – findet aber Investoren

Die Customcells-Gründer Leopold König und Torge Thönnessen.
Customcells

Ende April hatte das Batterie-Startup Customcells für seine operativen Gesellschaften in Itzehoe und Tübingen einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Nun aber hat die Firma aber einen Investor gefunden. Es ist das Ende vom Ende – zumindest teilweise. Das berichtete das „Handelsblatt“ als erstes unter Berufung auf Quellen aus Finanz- und Verhandlungskreisen. Demnach soll am Mittwochabend ein Übernahmevertrag unterzeichnet worden sein. Der Insolvenzverwalter Malte Köster bestätigte das inzwischen auch in einer offiziellen Mitteilung: „Der Investorenprozess bei der insolventen Customcells Gruppe ist abgeschlossen“, heißt es darin.

Mister Spex-Investor federführend

Ein Investorenkonsortium um den Bestandsinvestor Abacon, das Familyoffice der Hamburger Milliardärsfamilie Büll, die etwa auch einer der größten Anteilseigner von Mister Spex ist, übernimmt wesentliche Teile des Unternehmens. Offiziell heißt es, über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Das „Handelsblatt“ berichtet aber unter Berufung auf seine Quellen, der Kaufpreis sei im einstelligen Millionenbereich gelegen und zusätzlich sei ein zweistelliger Millionenbetrag als Folgeinvestition eingeplant. Rund die Hälfte der derzeit 160 Mitarbeitenden soll ihre Jobs behalten können. Der Standort in Tübingen wird aufgegeben.

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Lilium: Milliarden-Hype, Börsengang – und nun das Aus?

Opfer der Lilium-Pleite

Die Beinahe-Pleite von Customcells war eine direkte Folge der Lilium-Insolvenz im vergangenen Winter: Hauptgrund für die finanzielle Schieflage seien unbezahlte Rechnungen des Flugtaxi-Entwicklers, der als größter Kunde offene Forderungen in zweistelliger Millionenhöhe nicht begleichen konnte, hieß es in einer Bekanntmachung zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Lilium war der größte Kunde von Customcells, heißt es auch in der heutigen Mitteilung. „Hinzukommend wirkte sich der hohe Wettbewerbsdruck in der Batteriebranche zusätzlich erschwerend aus“, so weiter.

Customcells hatte sich als eine Ausgründung der Fraunhofer-Gesellschaft auf die Entwicklung und Herstellung von Lithium-Ionen-Akkus für unterschiedliche industrielle Zwecke – vor allem für E-Flugzeuge – konzentriert.

Neue Hoffnung: Rüstungsgeschäft

Nun soll es eine strategische Neuausrichtung geben, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Statt auf das verlustreiche Luft- und Raumfahrtsegment will Customcells künftig stärker auf Anwendungen im Verteidigungsbereich setzen. Das große Wachstumspotenzial hier liegt auf der Hand. Und Customcells hat bereits einen Vorteil: Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Batterieherstellern hat die Firma bereits eine NATO-Zertifizierung. In der Marine werden bereits Batterien von Customcells verwendet. 

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Aufrüstung und „Zeitenwende“: Was sich für Defense-Tech-Startups jetzt ändert – und was nicht

Zu den bisherigen Investoren von Customcells zählten Vsquared Ventures, 468 Capital und Porsche Ventures, die 2021 mit einer zweistelligen Millionensumme eingestiegen sind. In der größten Finanzierungsrunde 2022 sammelte das Unternehmen 60 Millionen Euro ein. Lead-Investoren dieser Serie-A-Runde waren der Climate-Tech-Wagniskapitalgeber World Fund und auch das Hamburger Family Office Abacon Capital.



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