Künstliche Intelligenz
Mobile Klimaanlage ohne Abluftschlauch: Was leisten Verdunstungskühler ab 20 €?
Luftkühler sind stromsparende und leise Alternativen zur Klimaanlage. Sie kühlen zwar kaum, sorgen bei Hitze aber für spürbares besseres Raumklima.
Raumkühlung verbinden die meisten mit Klimaanlagen (Ratgeber). Das Tolle: Hier kommt wirklich kalte Luft aus dem Gerät. Mit dem entsprechenden Durchsatz kann man Räume in kurzer Zeit um mehrere Grad herunterkühlen. Wenn die Leistung des Gerätes zu den Anforderungen passt, bekommt man damit im Hochsommer jede Dachgeschosswohnung auf 20 Grad.
Allerdings: Klimaanlagen verbrauchen viel Strom. Mit einer Leistungsaufnahme von 800 bis zu 2000 Watt verursachen Klimageräte schon bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde und einem täglichen Betrieb von vier Stunden monatliche Stromkosten in Höhe von knapp 29 bis 72 Euro. Bei 40 Cent pro kWh liegen die monatlichen Stromkosten zwischen 38 und 96 Euro. Dazu kommen die Anschaffungs- und Montagekosten. Split-Modelle, bei denen der Kompressor außen am Haus montiert wird, dürfen nur Fachbetriebe installieren. Kompakte Monoblock-Geräte kann man einfach aufstellen, sie haben aber alle einen Abluftschlauch – und der muss nach draußen, meistens durch ein geöffnetes Fenster, durch das dann wieder heiße Luft nachströmt. Und: Monoblock-Geräte sind laut und kosten mehrere hundert Euro.
Kein Wunder, dass viele Menschen eine günstige, leise und energiesparende Lösung suchen. „Klimaanlage ohne Abluftschlauch“ taucht in den Google Trends im Sommer zuverlässig auf. Es wäre schön, wenn es da etwas gäbe. Die ehrliche Antwort: Es gibt keine mobile Klimaanlage ohne Abluftschlauch. Es gibt zwar einige wenige mobile Split-Geräte mit getrennter Innen- und Außeneinheit, dabei ist dann aber eine feste und nicht durch den Nutzer trennbare Leitung zwischen den beiden Geräten vorhanden – was das Problem auch nicht löst.
Clevere Marketing-Abteilungen haben dann begonnen, die sogenannten Verdunstungskühler als günstige und kompakte Alternative zur Klimaanlage zu bewerben. Verdunstungskühler respektive Luftkühler sind mit bis zu 130 Watt deutlich weniger energiehungrig. Sie haben keinen Kompressor und sind somit leise – und sie benötigen keinen Abluftschlauch. Machen sie den Raum denn wirklich kalt?
Jein. Das Thermometer in der Dachgeschosswohnung wird nicht von 40 auf 20 Grad fallen, wenn der Verdunstungskühler läuft. Doch der Praxistest zeigt: Luftkühler sorgen in vielen Situationen für eine angenehm frische Brise und können Räume tatsächlich abkühlen.
Monatliche Stromkosten in Euro bei 4 Stunden Betriebszeit | |||
---|---|---|---|
Leistungsaufnahme | 30 Cent kWh | 40 Cent kWh | 50 Cent kWh |
130 Watt | 4,80 Euro | 6,30 Euro | 7,80 Euro |
800 Watt | 28,80 Euro | 38,40 Euro | 48,00 Euro |
1000 Watt | 36,00 Euro | 48,00 Euro | 60,00 Euro |
1500 Watt | 54,00 Euro | 72,00 Euro | 90,00 Euro |
2000 Watt | 72,00 Euro | 96,00 Euro | 120,00 Euro |
So arbeiten Luftkühler
Der Übergang eines Stoffes vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand benötigt Energie. Diese bezieht der Stoff aus der Umgebungstemperatur. Dadurch sinkt die Raumtemperatur. Kurz und knapp nennt man diesen Effekt Verdunstung. Auch unser Körper macht sich dieses Prinzip zunutze: Bei Hitze bildet sich auf der Haut Schweiß, dieser verdunstet und kühlt. Weht etwas Wind, beispielsweise über einen Ventilator (Kaufberatung), wird die Verdunstung beschleunigt und die Kühlung verbessert.
Verdunstungskühler sind letztlich nichts anderes als Ventilatoren, die feine Wasserpartikel in der Luft verteilen, die dort in den gasförmigen Zustand übergehen. Das erhöht die Luftfeuchtigkeit und senkt die Temperatur. Vor allem, wenn man direkt im Luftstrom sitzt, merkt man im Vergleich zu einem normalen Ventilator einen deutlichen Unterschied.
Allerdings erhöht ein Verdunstungskühler die Luftfeuchtigkeit. In Gebäuden, die ohnehin ein Problem mit zu hoher Luftfeuchtigkeit haben, sollte man sie eher nicht oder nur mit geöffnetem Fenster nutzen, was wiederum bei hohen Außentemperaturen den kühlenden Effekt ad absurdum führt. In derartigen Umgebungen kann ein Luftentfeuchter (Ratgeber) oder eine Split- oder Monoblock-Klimaanlage (Kaufberatung) helfen.
Luftfeuchtigkeit im Auge behalten
In Innenräumen sollte die optimale Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit vermindert sich die Atemleistung. Außerdem kann Trockenheit zu Hautreizungen und -irritationen führen und die Schleimhäute austrocknen, was das Infektionsrisiko für Grippe- und andere Erkältungserkrankungen deutlich erhöht. Zu hohe relative Luftfeuchtigkeit behindert das Schwitzen als Regulierung der Körpertemperatur. Das Wohlbefinden und damit die Leistungsfähigkeit werden dadurch beeinträchtigt. Zudem ist eine schwüle Umgebung eine Belastung für den Kreislauf.
Hinzu kommt die durch hohe Luftfeuchte hervorgerufene Schimmelbildungsgefahr in Innenräumen. Die Sporen und VOC-Gase der Schimmelpilze können beim Einatmen neben Allergien auch verschiedene andere Beschwerden verursachen. Zu diesen zählen etwa Migräne, Asthma, Husten oder Schnupfen, Bindehautentzündungen sowie Hautveränderungen, Gelenkschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden.
Bei einer hohen Luftfeuchtigkeit von über 60 Prozent vermehren sich Hausstaubmilben besonders stark. Dadurch geben die kleinen Mitbewohner mehr Allergene ab, was besonders Allergiker belastet.
Luftabkühlungseffekt
Verdunstungskühler sind günstig und vergleichsweise mobil. Sie benötigen keine feste Installation wie eine Split-Klimaanlage und auch keinen nach außen führenden Schlauch für die Abluft wie eine Monoblock-Klimaanlage (Ratgeber). Meist gibt es eine Schale für das Wasser, welches abgepumpt und zerstäubt vor einen Ventilator gesprüht wird. Dieser verteilt die winzigen Wassertropfen dann im Raum. Das ist besonders angenehm, wenn man im Luftstrom sitzt und funktioniert auch im Freien – dazu gleich mehr.
Der kühlende Effekt ist messbar. Wir stellen hierzu einen digitalen Temperaturfühler einen halben Meter vor verschiedene Verdunstungskühler: den leistungsstarken Varianten Sichler LW-610 (ZX-7054) und Honeywell CS10XE, den beiden Turmventilatoren Sichler 3in1-WLAN-Luftkühler LW-480.wlan (NX-1549) und VT-560.app (NX-3946) sowie dem Sichler WLAN-Stand-Sprühnebel-Ventilator VT-480.app (NX-6454). Die folgenden Werte sind bei den Geräten vergleichbar, exemplarisch beschränken wir uns auf den Honeywell CS10XE.
Bei ausgeschaltetem Luftkühler messen wir 24,1 Grad. Schalten wir die Ventilationsfunktion hinzu, senkt sich die Temperatur nach 30 Minuten auf 23,4 Grad. Aktivieren wir nun die Kühlfunktion, also den Sprühnebler mit Verdunstungseffekt, reduziert sich die Temperatur auf 20,4 Grad. Diese drei Grad im Vergleich zur reinen Ventilation sind deutlich spürbar. Man hat sofort das Gefühl einer erfrischenden und kühlenden Brise. Ein vollkommen überhitztes Schlafzimmer bekommt man so aber nicht auf angenehme Temperaturen.
Luftkühler bei 37 Grad Celsius auf der Terrasse mit Solargenerator
Das funktioniert nicht nur in Räumen, sondern eingeschränkt auch auf Balkonen oder Terrassen. Hier sollte man dann aber auf ein Gerät mit ausreichender Leistung setzen. Wir haben dafür den Sichler LW-610 (ZX-7054) mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 130 Watt verwendet. Bei einer Grill-Party und einer Außentemperatur von über 37 Grad Celsius sorgt das Gerät für eine von den Gästen als angenehm empfundene Kühlleistung – und das bereits bei der niedrigsten und besonders geräuscharmen Ventilatorstufe. Und wer den Sichler LW-610 (ZX-7054) besonders umweltschonend betreiben möchte, schließt das Gerät wie wir im Test an einen zuvor per Solarpanel geladenen Solargenerator (Bestenlisten) an. Mit dem dafür verwendeten Modell Flashfish UA550 (Testbericht) kühlt er die Luft für mehr als fünf Stunden.
Sichler LW-610 (ZX-7054)
Sichler LW-610 (ZX-7054): 3-in-1-Luftkühler mit Luftbefeuchter und Ionisator: Für eine verbesserte Kühlleistung kann man den Wassertank mit ein paar Eiswürfeln füllen.
Der Sichler LW-610 (ZX-7054) hält die Temperatur in einer gut gedämmten Wohnung im Innenraum gut 10 Grad niedriger als draußen. Allerdings steigt die Luftfeuchtigkeit an, sodass der Einsatz eines Luftentfeuchters nötig sein kann.
Reinigung
Verdunstungskühler sollten regelmäßig gereinigt werden. Es können sich im Wasserbehälter Bakterien bilden, die sich über den Ventilator in der Luft verteilen. Wenn man an der von Wasser bedeckten Innenseite des Tanks einen Biofilm spürt, ist dringend eine Reinigung angesagt. Außerdem sollte man in Gebieten mit hartem Wasser die Geräte regelmäßig von Kalk befreien. Sowohl gegen Bakterien als auch gegen Kalk hilft eine regelmäßige Reinigung mit etwas Essig. Einige Nutzer setzen dem Wasser gar grundsätzlich ein paar Tropfen Essig bei.
Budget-Modelle
Verdunstungskühler sind günstig und bereits ab etwa 12 Euro erhältlich. Meist nutzen die winzigen Modelle zur Stromversorgung einen USB-Port, wodurch sich die kleinen Erfrischer primär für den Schreibtisch anbieten. In ihnen steht ein nasses Pad in einem Wasserbehälter, an dem ein Ventilator einen Luftstrom vorbeileitet. Die Flüssigkeit verdunstet und kühlt die Luft etwas ab. Praktisch: Sie laufen auch mit einer Powerbank (Bestenliste) und sind damit auch im Biergarten, Schrebergarten oder beim Angeln ein Gewinn.
In den meisten Fällen bieten sie mehrere Geschwindigkeiten. Die Niedrigste sollte leise genug sein, um es in sehr heißen Nächten im Schlafzimmer auf dem Nachttisch laufen zu lassen, ohne dass es den Schlaf stört. Im Folgenden zeigen wir die günstigsten Tischventilatoren.
Stand- und Turmventilatoren mit Luftkühler
Standventilatoren mit Luftkühler fangen bei etwa 70 Euro an, können aber auch über 200 Euro kosten. Exemplarisch haben wir uns den Sichler WLAN-Stand-Sprühnebel-Ventilator VT-480.app (NX-6454) angeschaut, er kostet gut 80 Euro. Solche Modelle haben gegenüber den Turmventilatoren mit Kühlfunktion einen großen Vorteil: Sie sind in Betrieb normalerweise leiser. Das können wir im Test bestätigen, auf der niedrigsten Stufe schaufelt der Ventilator leise surrend Luft durch den Raum. Schaltet man die Befeuchtungsfunktion hinzu, wird es etwas lauter. Trotzdem gehört der Sichler VT-480.app zu den leisen Luftkühlern. Mit aktivierter Befeuchtungsfunktion tritt mittig vor dem Ventilator zerstäubtes Wasser aus und verteilt sich im Raum. Dies ist als Nebel deutlich sichtbar und ein ziemlich cooler Effekt.
Sichler VT-480.app (NX-6454)
Optisch ist der Sichler VT-480.app (NX-6454) gewöhnungsbedürftig, Kollegen vergleichen ihn mit einem Roboter aus der Star-Wars-Persiflage Space Balls. Sein Fuß ist knubbelig, er erinnert etwas an einen übergroßen Wassertropfen. Die Sprühnebelvorrichtung mitsamt schwarzem Schlauch wirkt wie eine trashige Kopie der Darth-Vader-Maske. Elegant geht anders.
Der Sichler VT-480.app (NX-6454) klinkt sich auf Wunsch ins heimische WLAN ein und kann über die Tuya-kompatiblen (Ratgeber) Apps Tuya Smart, Smart Life und Elesion von Pearl gesteuert werden. Er reagiert zudem auf Alexa- und Siri-Sprachbefehle. Sein Ventilatorkopf hat einen Durchmesser von 40 Zentimetern. Kleiner sollte er auch nicht sein, da sonst die Geräuschentwicklung zunimmt. Auf Wunsch dreht er sich automatisch im 90-Grad-Winkel horizontal hin und her. Beim Kauf sollte man auf diese als Oszillation bezeichnete Funktion achten, da sich so die kühle Luft besser im Raum verteilt. Sein Wassertank fasst knapp 4 Liter. Wir empfehlen, keine Geräte mit deutlich kleineren Tanks zu kaufen, da diese sonst zu häufig nachgefüllt werden müssen.
Turmventilatoren mit Kühlfunktion
Die meisten großen Verdunstungskühler kommen ähnlich einem Turmventilator in einem Kunststoffkasten. Dadurch sind sie kompakter als die oben besprochenen Ventilatoren mit Luftkühler, aber auch lauter. Wir haben uns den Honeywell CS10XE sowie die Sichler-Varianten LW-480.wlan (NX-1549), VT-560.app (NX-3946) und LW-610 (ZX-7054) angeschaut.
Sichler LW-480.wlan (NX-1549)
Der Honeywell CS10XE macht vieles richtig. Er ist 100 Watt stark, hat einen großen Wassertank (10 Liter), oszilliert die Luft im 90-Grad-Winkel und kommt mit einem Ionisator zur Verbesserung der Luftqualität. Dennoch hat er zwei große Nachteile. Zum einen bringt er keine Smart-Features mit. Bei seinem Preis hätten wir uns gewünscht, dass wir ihn über Sprachbefehle steuern können. Fehlanzeige. Der zweite und deutlich wichtigere Punkt: Der Honeywell ist selbst auf der niedrigsten Stufe richtig laut. Neben ihm zu schlafen, wird für viele nicht möglich sein. Selbst beim Fernsehen stört das surrende Geräusch des knapp 200 Euro teuren Gerätes. Genau diese Ausführung ist derzeit vergriffen, bei Amazon kostet das nahezu baugleiche Modell CS10PEI derzeit 130 Euro.
Der etwas kleinere Sichler LW-480.wlan (NX-1549) für 110 Euro ist mit 65 Watt leistungsschwächer, aber leiser, wenn auch nicht ganz so geräuscharm wie ein Ventilator mit Kühlfunktion. Sein Tank fasst 4 Liter, ein Ionisator reinigt zusätzlich die Luft, die Swing-Funktion reicht bis 60 Grad. Im Gegensatz zum teuren Honeywell CS10XE hört er auf Alexa und Siri, außerdem kommt er mit einer eigenen App.
Der Sichler VT-560.app (NX-3946) für 100 Euro hört ebenfalls auf Alexa sowie Siri und bietet eine eigene App. Er bietet dank eines Motors eine echte Oszillation bis zu 45 Grad. Eine LED-Anzeige gibt die aktuelle Raumtemperatur an. Ein Staubfilter filtert Schmutzpartikel aus der Luft. Sein Verdunstungsvolumen gibt der Hersteller mit 322 Milliliter pro Stunde an. Allerdings fasst der Wassertank nur 2 Liter.
Schon in der niedrigsten Stufe reicht die Kühlleistung aus, um wie im Test bei über 37 Grad eine als angenehm empfundene kühlende Wirkung auf der Terrasse zu entfalten. Der Sichler LW-610 (ZX-7054) zeichnet sich zudem durch einen leisen Betrieb – zumindest in der niedrigsten Lüfterstufe – aus. Fürs Schlafzimmer dürfte er während der Nacht für die meisten trotzdem noch zu laut sein, aber beim Fernsehen im Wohnzimmer stört er nicht. Zudem hält er bei dieser Außentemperatur das Innenthermometer in einem gut gedämmten und 35 Quadratmeter großen Zimmer auf konstant knapp 28 Grad – und damit fast 10 Grad niedriger als draußen. Allerdings bietet der LW-601 lediglich eine Fernbedienung, aber keine Steuerung per App. Durch den funktionsbedingten Anstieg der Luftfeuchte kann der Einsatz eines Luftentfeuchters sinnvoll sein.
Raumklima automatisieren
Um das Raumklima automatisch auf einem optimalen Niveau zu halten, müssen sich dafür geeignete Sensoren und Aktoren (Ratgeber) wie Luftreiniger (Bestenliste), Be- und Entfeuchter nahtlos in die verwendete Smart-Home-Zentrale einbinden lassen. Leider ist das nur selten der Fall. Generell bietet die Tuya-Plattform (Testbericht) mit über 400.000 kompatiblen Geräten die größte Auswahl. Die Plattform bietet sämtliche Gerätegruppen – hierzu zählen auch die in diesem Bericht erwähnten Sichler-Varianten mit App-Steuerung, mit denen sich eine Steuerung des Raumklimas automatisieren lässt.
Fazit
Auch günstige Luftkühler bringen etwas – wenn man denn direkt davorsitzt. Die verdunstende Flüssigkeit sorgt an besonders heißen Tagen für eine wirkungsvolle Abkühlung – mehr als ein Ventilator ohne Wasserzerstäuber. Allerdings sind die meisten Verdunstungskühler ungeeignet, um die gesamte Raumtemperatur herabzusetzen. Lediglich leistungsstarke Geräte wie der Sichler LW-601 (ZX-7054) halten im Test die Raumtemperatur in einer gut gedämmten Wohnung bei einer Außentemperatur von 37 Grad bei konstanten knapp 28 Grad. Allerdings steigt funktionsbedingt die Luftfeuchtigkeit, sodass der Einsatz eines Luftentfeuchters nötig sein kann.
Wer eine höhere Kühlleistung benötigt, muss zur Monoblock-Klimaanlage (Ratgeber) greifen. Hier kann allerdings die Luftfeuchte so stark abnehmen, dass ein Luftbefeuchter nötig ist, um ein optimales Raumklima zu gewährleisten.
Für nicht klimatisierte Büroräume könnten Anwender mit einem Tischventilator mit Kühlfunktion glücklich werden, gerade weil ihr Kaufpreis mit rund 20 Euro sehr gering ist. Das Fazit lautet: besser als nichts.
Künstliche Intelligenz
UniFi OS: Ubiquiti bringt Netzwerkbetriebssystem für den eigenen Server
Mit UniFi OS Server stellt Ubiquiti eine neue Version seines Netzwerkbetriebssystems zur Verfügung. Es lässt sich erstmals komplett auf eigener Hardware betreiben, womit der gesamte UniFi-Netzwerk-Stack lokal bleiben kann. Eine Verbindung mit der Cloud des Anbieters ist möglich, aber explizit optional. UniFi OS Server richtet sich primär an Managed-Service-Provider (MSPs) und Unternehmen, nicht an Endanwender.
Installieren lässt sich das System als Container auf x86- oder ARM64-Servern oder virtuellen Maschinen, auch für Edge-Appliances ist es laut Ubiquiti geeignet. Zu den Hardwarevoraussetzungen macht der Anbieter ansonsten keine genauen Angaben. Administratoren sollen CPU, Arbeitsspeicher und Massenspeicher den eigenen Anforderungen entsprechend auswählen. Zur Hochverfügbarkeit lässt sich UniFi OS Server in Virtualisierungs-Clustern betreiben.
Explizit keine funktionellen Einschränkungen
Ubiquiti betont, dass auch das lokale System den kompletten Applikations-Stack von UniFi OS umfasst. Unter anderem sind bereits die jüngsten Updates mit an Bord, darunter InnerSpace, das die Netzwerkinfrastruktur in Gebäuden visualisiert, und RF Analytics, um die Funkumgebung zu überwachen, Interferenzen zu erkennen und das WLAN auf Basis dieser Informationen gezielt zu optimieren. Auch SiteMagic SD-WAN ist bereits enthalten, hiermit lassen sich in UniFi Gateways automatisiert Site-to-Site VPNs einrichten.
Administratoren können UniFi OS Server zentral betreiben und von hier aus mehrere Standorte verwalten. Auch ein zentrales Update-Management über den eigenen Server ist enthalten. Hinzu kommt UniFi Identity, eine Zero-Trust-Zugriffs- und Identitätssteuerung für Nutzer und Geräte. Ubiquiti betont, dass sich UniFi OS Server mit existierenden Backup-, Monitoring- und Compliance-Workflows integrieren würde, macht hierzu aber keine genaueren Angaben.
Auf Wunsch geschieht das Management über den UniFi Site Manager, mit dem sich jegliche Netzwerke und Geräte verwalten lassen – wobei Verantwortliche je nach Rolle alle administrativen Aufgaben an einer Stelle erledigen können, unabhängig vom tatsächlichen Standort der Geräte und Netze. Beim UniFi Site Manager handelt es sich um einen Hybrid-Cloud-Dienst, der parallel zu den lokalen Admin-Konsolen eingesetzt werden kann.
Digitale Souveränität des Netzwerks
Ubiquiti stellt UniFi OS Server kostenlos zur Verfügung. Noch befindet sich das System allerdings in einer Early-Access-Phase, zur allgemeinen Verfügbarkeit gibt es noch keine Informationen. In der Ankündigung von UniFi OS Server gibt Ubiquiti an, dass man sich „schon immer für den Besitz von eigener Hardware und Software eingesetzt habe“. Da es sich bei dem Netzwerkanbieter um ein US-Unternehmen handelt, dürfte der Schritt aber genauso mit den aktuellen Diskussionen rund um die Abhängigkeit Europas von US-Techkonzernen in Zusammenhang stehen.
(fo)
Künstliche Intelligenz
Anfang 2026 sind Nokia-Smartphones wohl endgültig Geschichte
Im März 2026 endet die Ära von Nokia-Smartphones womöglich endgültig. Der aktuelle Lizenznehmer, HMD Global, der seit 2017 Handys und Smartphones unter der einst ehrwürdigen Marke herstellt, verliert die Exklusivlizenz. Der Netzausrüster Nokia als Lizenzgeber scheint kein weiteres Interesse am Verkauf der Markenrechte mehr zu haben.
Nach Nokia: HMD setzt auf eigene Marke
HMD Global sicherte sich die Nutzung der Marke Nokia für Smartphones, nachdem Microsoft seine Rechte an der Marke Nokia im Jahr 2016 aufgegeben hatte. Mit den 2017 und 2018 vorgestellten Modellen wie einer Neuauflage des Nokia 3310 oder des legendären „Bananenphones“ 8110 zog das von ehemaligen Nokia-Mitarbeitern gegründete Unternehmen die Blicke auf sich. Auch Android-Smartphones unter der Marke bietet der Hersteller an, die im Einsteiger- bis Mittelklasse-Segment verortet sind.
Bunt und knuffig: Die Neuauflage des Nokia 3310 war 2017 eines der ersten Geräte von HMD.
(Bild: HMD)
Doch trotz der einst so starken Marke konnte HMD Global mit seinen Nokia-Geräten nicht an die Erfolge der Prä-iPhone-Ära anschließen. Nennenswerte Marktanteile verzeichnete der Hersteller lediglich mit seinen Feature-Phones.
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Dass die Tage von Nokia-Phones gezählt sind, zeichnet sich schon seit einer Weile ab: Das Unternehmen arbeitet schon seit 2023 daran, die eigene Marke HMD stärker in den Vordergrund zu rücken. Neben Smartphones verkauft der Hersteller mittlerweile auch die Feature-Phones unter eigenem Namen – selbst das zuerst als Nokia 3210 eingeführte Modell wird in neuen Farben und in Partnerschaft mit dem spanischen Fußballklub FC Barcelona als HMD Barça 3210 angeboten.
Zudem sind die Nokia-Modelle auf der HMD-Webseite nahezu komplett aus dem Blickfeld verschwunden. Ein Link zu den Modellen ist nur noch im Footer zu finden, doch die auf der Unterseite gelisteten Modelle sind allesamt „nicht mehr verfügbar“. Trotz der deutlichen Zeichen sagte HMD noch Anfang 2024, dass man weiterhin Produkte unter der Marke Nokia anbieten werde. Heise online hat bei HMD um eine weitere Stellungnahme gebeten.
Nokia: Exklusivdeal endet, kein Interesse an neuen Partnern
Für den Lizenzgeber und Netzausrüster Nokia scheint die Sache indes weitgehend klar: Im März 2026 ist Schluss. Auf Anfrage verwies das Unternehmen auf den Lizenzdeal, der in einem Jahresbericht veröffentlicht wurde. Dieser besagt:
„Im Jahr 2016 schloss Nokia eine strategische Vereinbarung mit HMD Global Oy (HMD), die HMD eine exklusive weltweite Lizenz zur Herstellung von Mobiltelefonen und Tablets der Marke Nokia für einen Zeitraum von 10 Jahren gewährt. Im Rahmen dieser Vereinbarung erhält Nokia von HMD Lizenzgebühren für den Verkauf von Mobiltelefonen und Tablets der Marke Nokia, die sowohl die Marken- als auch die Patentlizenzierung abdecken. Im August 2023 haben Nokia und HMD die Lizenzvereinbarung dahingehend geändert, dass die exklusive Lizenz von HMD zur Herstellung von Geräten der Marke Nokia im März 2026 ausläuft.“
Das Unternehmen wolle keine weiteren Aussagen zu der HMD-Vereinbarung machen, die über die im Jahresbericht enthaltenen Informationen hinausgehen. Nokia ergänzte lediglich, dass die „Lizenzierung von Marken nur einen sehr kleinen Teil des Geschäfts von Nokia“ ausmache. Die Markenstrategie von Nokia konzentriere sich auf das Kerngeschäft im Bereich B2B-Technologie.
Zudem stellte Nokia klar, dass Spekulationen über die Suche nach neuen Markenpartnern für Mobilgeräte nicht der Wahrheit entsprächen. Damit dürfte das Aus von Nokia-Phone tatsächlich besiegelt sein.
Update
01.08.2025,
15:22
Uhr
Das Statement von HMD Global: „Der Multi-Marken-Ansatz von HMD umfasst unsere HMD Originals-Reihe, Nokia-Handys und spannende neue Kooperationen. Alle Vertragsdetails mit Nokia bleiben vertraulich.“
(afl)
Künstliche Intelligenz
heise+ Update vom 1. August 2025: Lesetipps fürs Wochenende
Liebe Leserinnen und Leser,
langsam habe ich genug vom vielen Regen hier in Hannover. Auf der anderen Seite weiß ich ganz genau, dass sich die Zukunfts-Michaela wahrscheinlich auch über die kommende Sommerhitze beschweren wird. Warum ihr also nicht einen Gefallen tun und schon mal vorsorglich Sonnenschutzfolien an die Fenster in der Südlage anbringen? Mein Kollege Alexander Spier hat sich umgehört, wie Sonnenfolien bei Hitze helfen können und was sie tatsächlich taugen. Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber bei über 30 Grad Außentemperatur greift man doch gern zu jeder Hilfe, um für ein angenehmes Raumklima zu sorgen. 🙂
Apropos Raumklima: Fürs gute Raumklima helfen ja bekanntlich Pflanzen. Allerdings meine ich nicht die Bauklötzchen-Variante von Lego – die stehen im heise-Haupthaus nämlich in einigen Büros als Deko-Element herum. In der Cafeteria stolpert man sogar über die Lego-Nachbildung der Titanic (und ja, ich frage mich bis heute, warum die da überhaupt steht und wer sie dort hingebracht hat). Was ich aber dadurch gelernt habe: Lego ist bei Erwachsenen noch immer super beliebt. Allerdings ist das Hobby ziemlich teuer. Viele Lego-Deko-Sets sind ein kleines Vermögen wert – je größer, desto wilder der Preis. Zum Glück gibt es aber diverse günstigere Alternativen. Und die haben wir uns für einen Artikel angesehen.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „heise+ Update vom 1. August 2025: Lesetipps fürs Wochenende „.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.
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