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Tesla: Robotaxi oder Ruin – Elon Musks letzte große Wette
Nachdem Elon Musk seine vollautonomen Autos seit einem Jahrzehnt angekündigt hat, soll es im Juni endlich so weit sein. Es könnte die letzte Chance sein, seine Marke zu retten.

Noch vor wenigen Jahren galt Elon Musk als unantastbarer Visionär. Ein Mann, der den Weltraum kommerzialisierte, die Elektromobilität in den Massenmarkt brachte und mit Tesla die Autoindustrie das Fürchten lehrte. Heute scheint davon nicht mehr viel übrig.
Die Verkaufszahlen brechen ein, seine Produkte enttäuschen, sein Ruf ist ramponiert – und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem er sich auf ein Projekt stürzt, das wie keine andere Idee seine Ambitionen symbolisiert: autonomes Fahren.
Startschwierigkeiten beim Robotaxi-Projekt und die Konkurrenz zieht vorbei
Im Juni will Musk in Houston einen Robotaxi-Dienst starten. Autonom. Elektrisch. Und natürlich bahnbrechend. Doch die US-Regulierungsbehörde NHTSA hat Bedenken bezüglich der Sicherheit der Fahrzeuge. Und dies, obwohl die von Musk geführte „Doge“ Behörde im Frühjahr ausgerechnet die Mitarbeiter der NHTSA vor die Tür gesetzt hat. Diese waren für die Aufsicht der autonomen Fahrzeuge zuständig.

Während Musk sein Comeback plant und laut eigener Aussage knapp 20 Cybercabs auf die Straße bringen will, fahren die Fahrzeuge der Konkurrenz längst.
Waymo, der Robotaxi-Dienst von Google-Schwesterfirma Alphabet, verzeichnet inzwischen rund 250.000 Fahrten pro Woche – mit offizieller Genehmigung, in mehreren US-Städten.
Tesla: Ankündigungen statt Realität
Tesla dagegen? Kein genehmigter Dienst, kein Betrieb, nur Ankündigungen.
Und das ist nicht das einzige Problem. Die jüngsten Verkaufszahlen aus Europa zeigen, wie sehr Tesla in Bedrängnis gerät. In Deutschland brachen die Zulassungen im April 2025 um 45 Prozent ein. Nur noch 885 Fahrzeuge wurden verkauft, davon 639 Model Y und 234 Model 3.
In anderen Ländern sieht es noch düsterer aus: minus 81 Prozent in Schweden, minus 74 Prozent in den Niederlanden, minus 67 Prozent in Dänemark. Das früher als unbesiegbar geltende Model Y wird mittlerweile von chinesischen Konkurrenten wie BYD oder MG ausgebremst. Teslas europäisches Absatzmodell ist ins Schleudern geraten.
Der Cybertruck wird zum Problemfall
Derweil entwickelt sich der Cybertruck vom Prestigeprojekt zum peinlichen Debakel. Die martialisch designte Zukunftsikone wird in den USA bereits wieder zurückgerufen. Probleme mit der Beschleunigung, plötzliches Wegrollen und massive Verarbeitungsmängel haben dazu geführt, dass Tesla zehntausende Fahrzeuge zurücknehmen musste.

Die Produktion könnte für Monate ins Stocken geraten. Ein Fahrzeug, das als Symbol für Musks Innovationsdrang gedacht war, steht nun für seine Arroganz.
Musk benötigt dringend einen Erfolg
Hinzu kommt ein Imageschaden, der kaum noch zu kaschieren ist. Musks politische Eskapaden, sein Flirt mit rechten Verschwörungstheoretikern, seine Entgleisungen auf X (früher Twitter) – all das hat ihn international isoliert.
In den USA wenden sich Liberale ab, in Europa hat er seine Rolle als Saubermann der Elektromobilität verspielt. Und während seine Konzerne einst als Pioniere der Zukunft galten, haftet ihnen nun der Geruch des Rückschritts an. Eine toxische Kombination aus Überheblichkeit und technologischem Stillstand.
Vor diesem Hintergrund wirkt der geplante Robotaxi-Dienst wie ein verzweifelter Befreiungsschlag. Musk weiß, dass er liefern muss. Nicht nur, weil Tesla dringend eine neue Wachstumsstory benötigt. Sondern, weil er selbst eine braucht.
Die letzte große Wette auf autonomes Fahren
Das autonome Fahren war schon immer sein heiliger Gral, das Ziel, das alle anderen Fehler überschatten sollte. Wenn es gelingt, dann könnte Musk tatsächlich erneut Geschichte schreiben. Aber das Zeitfenster schließt sich schnell. Waymo, Cruise und andere Wettbewerber sind nicht nur technisch weiter, sie sind regulatorisch besser aufgestellt, sie haben Erfahrung im operativen Betrieb, sie liefern.
Scheitert Musk an dieser letzten großen Wette, dann steht nicht nur sein Ruf auf dem Spiel. Dann droht auch Tesla ein Schicksal, das für einen Visionär wie ihn besonders bitter wäre: irrelevant zu werden.
Denn der Elektromarkt wird mittlerweile von anderen angetrieben. VW, Hyundai, BYD, Nio – sie alle haben Musk überholt, teils technisch, teils in der Markenführung. Wenn Musk nicht erneut revolutioniert, dann wird er marginalisiert.
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NiCE – Cognigy
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Tractive – Whistle
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Pina Earth – Tree.ly
+++ Die jungen ClimateTech-Firmen Pina Earth (München) und Tree.ly (Dornbirn und Berlin), die beide auf Wald-Klimschutzprojekte setzen, fusionieren. Mehr über Pina Earth
Bling – Finstep
+++ Das Berliner FinTech Bling, das eine “Family-Banking-Lösung” anbietet, übernimmt das Hamburger Startup Finstep, das die “finanzielle Bildung” von Jugendlichen unterstützt. Mehr über Bling
The Platform Group – We Connect Work
+++ Die umtriebige Düsseldorfer The Platform Group (TPG) übernimmt die Mehrheit an We Connect Work (Bad Ems), eine 2022 gegründete Plattform für das Industrie- und Baugewerbe. Mehr über The Platform Group
iTernity – Biomedion
+++ Die beiden Unternehmen iTernity (Freiburg im Breisgau), das auf “Software-defined Archiving Lösungen (SDA)” setzt und Biomedion (Berlin), das eine “GxP-konforme Datenmanagement-Software für die Pharmaindustrie” anbietet, fusionieren. Mehr über Biomedion
myneva Group – CareMates
+++ Die Essener myneva Group, ein Softwareanbieter für den sozialen Sektor, übernimmt das 2024 gegründete Münchner Startup CareMates, das auf KI-basierte CRM-Lösungen für Anfragen- und Aufnahmeprozesse im Sozialwesen setzt. Mehr über CareMates
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#DealMonitor – 18 millionenschwere Investments, die einen zweiten Blick wert sind

Investment-Bilanz für den Juli: Im vergangenen Monat zählten wir 18 zweistellige bzw. dreistellige Millioneninvestments bei denen rund 980 Millionen Euro bewegt wurden. Darunter Wefox, Talon.One, re:cap, Sdui. Roadsurfer und CarOnSale.
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Bitpanda: Neuer Co-CEO neben Gründer Eric Demuth
Eric Demuth führte gemeinsam mit Paul Klanschek das Krypto-Unicorn Bitpanda. Jetzt gibt Klanschek seinen Posten auf und wechselt in den Aufsichtsrat.

Beim Wiener Krypto-Unicorn Bitpanda gibt es einen Wechsel an der Führungsspitze. Neben Gründer Eric Demuth steht jetzt Lukas Enzersdorfer-Konrad als Co-CEO. Mitgründer Paul Klanschek, der bislang mit Demuth das Startup geführt hat, gibt seinen Posten auf und wechselt im Oktober in den Aufsichtsrat.
„In dieser Rolle wird er weiterhin dazu beitragen, die langfristige strategische Ausrichtung von Bitpanda zu lenken, während er sich aus der operativen Verantwortung zurückzieht“, heißt es vom Startup.
Neuer CEO seit 2018 im Team von Bitpanda
Enzersdorfer-Konrad ist seit 2018 bei Bitpanda. Angefangen hat er als COO, wurde dann CPO und war seit Juli 2022 stellvertretender CEO. Enzersdorfer-Konrad sei in den vergangenen Jahren unter anderem stark an der Strategie und Skalierung beteiligt gewesen, so Bitpanda. Intern ändere sich durch die neue Doppelspitze nichts, wie Demuth gegenüber Handelsblatt sagt.
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2014 gründete Eric Demuth gemeinsam mit Paul Klanschek und Christian Trummer (Chief Scientist) das Krypto-Startup Bitpanda. Sieben Jahre später erreichte das Startup Unicorn-Status, mittels einer Finanzierung in Höhe von 142 Millionen Euro.
Gegenüber dem Handelsblatt sagte die neue Führungsspitze, der Umsatz habe im vergangenen Jahr bei 393 Millionen Euro gelegen. Bitpanda plant weiter zu waschen und will in der EU sowie auch nach UK expandieren.
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