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Datenschutz & Sicherheit

Auf WhatsApp läuft künftig personalisierte Werbung


Auf WhatsApp wird künftig Werbung zu sehen sein. Sie läuft in der Status-Anzeige. Dort können Nutzer*innen Bilder, Videos oder animierte Grafiken teilen, die Inhalte verschwinden nach 24 Stunden wieder.

Die Anzeigen werden personalisiert ausgespielt, je nachdem, wo sich die Person aufhält, die sie auf ihrem Telefon zu sehen bekommt. Außerdem verarbeitet Meta, welchen Kanälen die Nutzer*innen folgen oder mit welchen Anzeigen sie interagieren, um Werbeinhalte weiter zu personalisieren. Wenn jemand sein WhatsApp-Konto in Metas Accountübersicht eingebunden hat, werden auch Informationen von anderen Metaprodukten wie Instagram oder Facebook genutzt.

Max Schrems, Vorsitzender der NGO noyb, sagt: „Meta macht hier genau das Gegenteil von dem, was das EU-Recht vorschreibt. Die Daten mehrerer Plattformen werden verbunden und Nutzer:innen werden ohne echte Wahl für Werbung getrackt. Ohne eine freiwillige Einwilligung ist die Verknüpfung der Daten und personalisierte Werbung ganz klar illegal.“

Datenschutz kostet 9,99 Euro im Monat

Bei Metas Plattformen Instagram und Facebook gibt es die Möglichkeit, personalisierte Werbung abzuschalten. Der so gewonnene Datenschutz kostet aktuell 9,99 Euro im Monat. Schrems kritisiert, dass auch hier Nutzer*innen keine echte Wahl hätten und die Einwilligung – angesichts der alternativen „Strafzahlung“ von rund 120 Euro im Jahr – keineswegs freiwillig zu nennen sei. Er befürchtet, dass das Geschäftsmodell nun auch auf WhatsApp ausgeweitet wird.

Erst vor kurzem hatte Meta beschlossen, die Informationen aller Nutzer*innen, die nicht explizit widersprechen, für das Training ihrer KI zu nutzen. Die Entscheidung hatte für massive Kritik seitens datenschutzinteressierter Menschen gesorgt. Zuvor hatte die Einführung der Meta-KI in WhatsApp den Datenschutz der App EU-weit deutlich verschlechtert. Denn die KI kann auch Chatinhalte mitlesen.

Datensauger WhatsApp

Datenschutz wird bei WhatsApp sowieso nicht sonderlich groß geschrieben. Der Messenger ermöglicht zwar Ende-zu-Ende-verschlüsselte Kommunikation, aber speichert aussagekräftige Metadaten. Darunter etwa, wer wann mit wem kommuniziert, oder wann und wie lange mit welcher IP-Adresse der Dienst genutzt wird

Auch Profilbilder, E-Mailadressen und die Kontaktliste speichert Meta und gibt die Daten auf Anfrage auch an Strafverfolgungsbehörden weiter. Selbst Kontaktdaten von Personen, die kein WhatsApp haben, können bei WhatsApp landen.

Max Schrems sieht in Metas jüngstem Schritt vor allem einen Anreiz, von WhatsApp zum freien Messenger Signal umzuziehen. „Signal funktioniert genauso gut, ist aber gemeinnützig und spendenfinanziert“, sagt er. noyb gehe davon aus, dass die Werbung auf WhatsApp zum nächsten großen Exodus zu Signal führt.



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Datenschutz & Sicherheit

Die Woche, in der sich die Überwachungspläne bei uns stapelten


Fraktal, generiert mit MandelBrowser von Tomasz Śmigielski

Liebe Leser*innen,

in Berlin ist zwar die Ferienzeit angebrochen. Sommerliche Ruhe will aber nicht so recht einkehren. Denn auf unseren Schreibtischen stapeln sich die neuen Gesetzesentwürfe der Bundesregierung. Und die haben’s in sich.

Beispiele gefällig?

  • Staatstrojaner: Künftig soll die Bundespolizei zur „Gefahrenabwehr“ Personen präventiv hacken und überwachen dürfen, auch wenn „noch kein Tatverdacht begründet ist“.
  • Biometrische Überwachung: Bundeskriminalamt, Bundespolizei und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sollen Personen anhand biometrischer Daten im Internet suchen dürfen. Auch Gesichter-Suchmaschinen wie Clearview AI oder PimEyes können sie dann nutzen.
  • Palantir: Bundeskriminalamt und Bundespolizei sollen Datenbestände zusammenführen und automatisiert analysieren dürfen. Das riecht gewaltig nach Palantir – was das Innenministerium in dieser Woche bestätigt hat.

Auch in vielen Bundesländern wird über Palantir diskutiert. In Baden-Württemberg sind die Grünen soeben umgekippt. Keine gewagte Prognose: Andere werden ihre Vorsätze auch noch über Bord werfen.

Die gute Nachricht: In allen drei Bundesländern, die Palantir einsetzen – Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen -, sind jeweils Verfassungsbeschwerden gegen die Polizeigesetze anhängig. Und auch die Überwachungspläne der Bundesregierung verstoßen ziemlich sicher gegen Grundgesetz und EU-Recht. Wir bleiben dran.

Habt ein erholsames Wochenende!

Daniel


2025-07-14
1074.12
88


– für digitale Freiheitsrechte!



Euro für digitale Freiheitsrechte!

 



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Datenschutz & Sicherheit

Bauarbeiten und wie das Bargeld auf Reisen geht


Drei Menschen machen ein Selfie am Tisch
Martin, Sebastian und Chris im Studio. CC-BY-NC-SA 4.0 netzpolitik.org


Diese Recherche hat für enorm viel Aufsehen gesorgt: Über Monate hinweg hat sich Martin damit beschäftigt, wie Polizeibehörden, Banken und Unternehmen unser Bargeld verfolgen und was sie über die Geldströme wissen. Die Ergebnisse überraschten auch uns, denn sie räumen mit gängigen Vorstellungen über das vermeintlich anonyme Zahlungsmittel auf. Die Aufregung um diese Recherche rührt vielleicht auch daher, dass Behörden nicht gerne darüber sprechen, wie sie Bargeld tracken. Martin selbst spricht von einer der zähsten Recherchen seines Arbeitslebens.

Außerdem erfahrt ihr, wie wir solche Beiträge auf Sendung-mit-der-Maus-Niveau bringen und warum man aus technischen Gründen besser Münzen als Scheine rauben sollte. Wir sprechen darüber, wie wir trotz schlechter Nachrichten zuversichtlich bleiben und warum wir weitere Wände im Büro einziehen. Viel Spaß beim Zuhören!

Und falls wir es in dieser Podcast-Folge noch nicht oft genug erwähnt haben sollten: Wir freuen uns über Feedback, zum Beispiel per Mail an podcast@netzpolitik.org oder in den Ergänzungen auf unserer Website.


In dieser Folge: Martin Schwarzbeck, Sebastian Meineck und Chris Köver.
Produktion: Serafin Dinges.
Titelmusik: Trummerschlunk.


Hier ist die MP3 zum Download. Wie gewohnt gibt es den Podcast auch im offenen ogg-Format. Ein maschinell erstelltes Transkript gibt es im txt-Format.


Unseren Podcast könnt ihr auf vielen Wegen hören. Der einfachste: in dem Player hier auf der Seite auf Play drücken. Ihr findet uns aber ebenso bei Apple Podcasts, Spotify und Deezer oder mit dem Podcatcher eures Vertrauens, die URL lautet dann netzpolitik.org/podcast.


Wir freuen uns auch über Kritik, Lob, Ideen und Fragen entweder hier in den Kommentaren oder per E-Mail an podcast@netzpolitik.org.

Links und Infos

Blattkritik

Thema des Monats



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Datenschutz & Sicherheit

Sicherheitsupdates: IBM Db2 über verschiedene Wege angreifbar


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This article is also available in
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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Aufgrund von mehreren Softwareschwachstellen können Angreifer IBM Db2 attackieren und Instanzen im schlimmsten Fall vollständig kompromittieren. Um dem vorzubeugen, sollten Admins die abgesicherten Versionen installieren.

Am gefährlichsten gilt eine Sicherheitslücke (CVE-2025-33092 „hoch„), durch die Schadcode schlüpfen kann. Die Basis für solche Attacken ist ein von Angreifern ausgelöster Speicherfehler. Wie ein solcher Angriff konkret ablaufen könnten, ist bislang unklar. Davon sind einer Warnmeldung zufolge die Client- und Server-Editionen von Db2 bedroht. Das betrifft die Db2-Versionen 11.5.0 bis einschließlich 11.5.9 und 12.1.0 bis einschließlich 12.1.2.

Um Systeme gegen die geschilderte Attacke zu rüsten, müssen Admins in der Warnmeldung verlinkte Special Builds installieren.

Eine weitere Schwachstelle (CVE-2025-24970) ist mit dem Bedrohungsgrad „hoch“ eingestuft. Sie betrifft das Application Framework Netty. An dieser Stelle können Angreifer Abstürze provozieren. Auch hier soll ein Special Build Abhilfe schaffen.

Die verbleibenden Schwachstellen sind mit dem Bedrohungsgrad „mittel“ versehen. An diesen Stellen können Angreifer meist ohne Authentifizierung DoS-Zustände erzeugen, was Abstürze nach sich zieht. Die dagegen gerüsteten Versionen finden Admins in den verlinkten Warnmeldungen (nach Bedrohungsgrad absteigend sortiert):


(des)



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