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Ungebrochen innovativ – jetzt zeigt sich Israels ganze Stärke


Die vergangenen zwei Jahre waren für Israel alles andere als einfach. Zwischen Terror, gesellschaftlicher Polarisierung und durch ein zunehmend komplexes geopolitisches Umfeld, stand das Land vor vielfältigen Herausforderungen. Die Resilienz und Innovationskraft der Wirtschaft der “Startup Nation” wurde dabei auf eine harte Probe gestellt. Es lohnt sich daher genauer zu analysieren, warum das Land heute weiterhin Investoren anzieht, der Ausblick weiterhin positiv ist und was wir in Europa davon lernen können.

Ein Land im stetigen Aufbruch

Frühsommerliche 25 Grad erwecken in diesen Tagen das Leben in Tel Aviv. Läuft man durch die Straßen und Parks der Stadt, zeigt sich dort die gewohnte Lebensfreude – von den vielen schweren Stunden, die das Land in der letzten Zeit durchstehen musste, ist auf dem Ben-Gurion-Boulevard wenig zu spüren. Auch dies ist ein Ergebnis der starken Widerstandskraft der israelischen Wirtschaft und Bevölkerung. Getragen von Innovation, Anpassungsfähigkeit und einem tief verankerten Unternehmergeist wurde das Land vor einer tieferen Krise bewahrt.

Die sichtbare Lebendigkeit auf den Straßen täuscht jedoch nicht über das hinweg, was das Land an tiefgreifenden und wirtschaftlichen Herausforderungen in den letzten zwei Jahren durchlaufen hat. Viele Unternehmen waren gezwungen, sich neu aufzustellen, ihre Strategien zu überdenken und operative Prozesse an eine sich ständig verändernde Realität anzupassen.

Gerade in diesen Momenten zeigte sich, wie eng Innovationskraft und Pragmatismus in Israels Unternehmertum miteinander verwoben sind – ein Zusammenspiel, das nicht nur Flexibilität, sondern auch kreative Lösungsansätze fördert. Das zeigt sich auch mit Blick auf die aktuellen wirtschaftlichen Prognosen. Die OECD geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Israel im Jahr 2025 um 3,4 % und in 2026 sogar um 5,5 % wachsen wird – deutlich über dem globalen Durchschnitt. Und das in einer Zeit, in der viele andere Länder mit konjunkturellen Unsicherheiten, Inflation und Investitionszurückhaltung zu kämpfen haben. Zum Vergleich: Für den Euroraum erwartet die OECD im Jahr 2025 ein moderates Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von etwa 1,0 %. Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas wird ein BIP-Wachstum von 0,4 % im Jahr 2025 und 1,1 % im Jahr 2026 prognostiziert. Für die positive Entwicklung Israels gibt es zwei Gründe, die von Interesse sind.

Was Europa von Israel lernen kann

Grundsätzlich kann Israel auf die allgemeinen wirtschaftlichen Trends bauen. Die strategische Relevanz für den Einsatz von künstlicher Intelligenz, der erhöhte Bedarf von Cybersicherheit und Softwareentwicklung lassen Israel als Vorreiter in diesen Bereichen ökonomisch prosperieren. Die angekündigte Übernahme des israelischen Cybersecurity-Unternehmens Wiz durch Google ist ein prägnantes Beispiel dafür, welche zunehmend wichtige Bedeutung Unternehmen diesen Bereichen beimessen. . Auch die nächsten Jahre werden diesem Trend keinen Abriss tun, somit kann das Land auf dieser guten Grundlage aufbauen.

Zum Anderen zeigt es sich aber auch, dass israelische Unternehmen in den letzten Jahren weitaus sicherer durch Krisen gekommen sind als ihre europäischen Pendants. Während der Krieg in der Ukraine, Lieferketten-Problematiken und andere geopolitische Krisen europäische Unternehmen in eine Schockstarre versetzen, aus denen sie sich bis heute nicht gelöst haben, reagierten die Unternehmen und Startups Israels mit einer großen Resilienz und Anpassungsfähigkeit auf die jüngsten Ereignisse.

Aus dieser Anpassungsfähigkeit kann Europa lernen. In einem geo-politischen und gesellschaftlichen Umfeld, welches in Zukunft noch stärker von Unsicherheiten geprägt sein wird, kann im Stillstand zu verharren keine Lösung sein. Unternehmen müssen eine dynamische Kultur implementieren, die höchst anpassungsfähig auf Krisen reagiert. Hier muss ganz nach Churchills Ansatz agiert werden: “Verbessern bedeutet, sich zu verändern; perfekt zu sein bedeutet, sich oft verändert zu haben.” Lange Prozesse, starre Hierarchien und Festhalten an gewohnten Abläufen müssen der Vergangenheit angehören – nur so besteht die Chance, als Unternehmen im neuen 21ten Jahrhundert zu erfolgreich zu agieren.

Der Standort Israel bleibt weiterhin für  Investoren interessant

Israel bleibt weiterhin ein attraktiver Investitionsstandort – nicht nur wegen seiner technologischen Exzellenz, sondern vor allem wegen der einzigartigen Kombination aus Innovationsdichte, Fachkräften mit tiefem technischem Know-how und einer ausgeprägten Startup-Kultur. Als ich im vergangenen Jahr ein signifikantes Investment eines deutschen Unternehmens in Israel begleiten durfte, wurde dies auch mir wieder deutlich vor Augen geführt. Ich durfte ein Team von Ingenieuren und Entwicklern kennenlernen, die nicht nur technisch hervorragend ausgebildet waren, sondern auch durch ihren Pragmatismus und ihren Leistungswillen überzeugten

Die Entscheidung in Israel zu investieren, wurde somit unabhängig von aktuellen weltweiten Krisen getroffen, haben sie doch weniger Auswirkungen auf das tägliche Geschäft als anderswo. In einem volatilen globalen Umfeld, in welchem Unternehmen täglich vor neue Herausforderungen gestellt werden, kann die Kultur und das technische Know-how israelischer Unternehmen ein Game Changer sein.

Israel funktioniert dabei nicht nur als Innovationsquelle, sondern auch als kultureller Impulsgeber. Die tief verwurzelte Mentalität, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und flexibel auf Veränderungen zu reagieren, kann durch ein Investment auch ins eigene Unternehmen geholt werden. Durch frische Impulse für die eigene Unternehmenskultur kann ein Wettbewerbsvorteil entstehen, der über das rein Technologische hinausgeht. Auch dies war eins der Learnings der Investition des vergangenen Jahres.

Der Ausblick ist positiv

All diese Entwicklungen machen eins deutlich: Es ist nicht die Abwesenheit von Krisen, die Israel wirtschaftlich voranbringt – es ist die Fähigkeit, unter Druck zu handeln, Risiken in Chancen zu verwandeln und dabei konsequent auf Innovation zu setzen. So konnte sich das Land in der Vergangenheit stetig wirtschaftlich entwickeln und so hat es auch die Schwierigkeiten der jüngsten Vergangenheit überwunden. All dies sind Punkte, die europäische Unternehmen zum Status quo vermissen lassen.

Somit sprechen nicht nur die aktuellen technologischen Trends dafür, dass die Entwicklung in eine positive Richtung geht, auch die unsere und zahlreiche andere Investitionen zeigen, dass die Zukunft des Landes positiv ist. Europäische Unternehmen sollten diese Chance sehen und ergreifen. Ob nun als Investition oder durch eine Zusammenarbeit, die Partnerschaft mit Israel lohnt sich. Sie kann neue Impulse geben und bietet viel Potenzial. Und für wen beides nicht das richtige ist, der sollte die Lebensfreude Tel Avivs in diesen Tagen genießen, sollte durch die Straßen und Boulevards schlendern und sich kulinarisch bereichern lassen – auch das lohnt sich.

Über den Autor
Marc Jacob ist M&A-Manager bei KARL STORZ und begleitet dort nationale wie internationale Transaktionen. Darüber hinaus ist er an der Schnittstelle von Corporate M&A, Venture Capital und Startup Building aktiv. Er unterstützt Unternehmen und Gründerteams bei Wachstumsfinanzierungen, strategischen Beteiligungen und der Integration von Start-ups. Er studierte Finance in Frankfurt, Budapest und Los Angeles mit einem Schwerpunkt auf M&A und Unternehmensfinanzierung.

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Foto (oben): Shutterstock



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Das KI-Team, das Zuckerberg nicht kaufen kann


Ex-OpenAI-CTO Mira Murati will mit Thinking Machines Lab Unternehmen beim Aufbau eigener KI-Modelle helfen – mit Top-Talenten, die selbst Zuckerberg gern hätte.

Das KI-Team, das Zuckerberg nicht kaufen kann

Meta-Chef Mark Zuckerberg hat dem Forschungs-Team von Mira Murati bis zu 1 Milliarde pro Person geboten. Doch das Team der Ex-OpenAI-CTO blieb standhaft.
Getty Images / Chris Unger, Thomas Concordia, Collage: Dominik Schmitt / Gründerszene

Die KI-Schlacht zwischen den Tech-Giganten erreicht ein neues Level: Meta-CEO Mark Zuckerberg versuchte das KI-Startup der ehemaligen OpenAI-CTO Mira Murati zu übernehmen. Nachdem Murati sein Übernahme-Angebot abgelehnt hatte, wollte Zuckerberg offenbar einige der klügsten Köpfe aus ihrem Team bei Thinking Machines Lab (TML) zu sich locken – und hat nicht mit dem Geld gespart.

Laut einem Bericht des Wall Street Journal, wollte Zuckerberg um jeden Preis die KI-Elite an Bord holen. Das Mega-Angebot wurde gezielt an Forscher aus Muratis neuem Team gerichtet. 12 Personen aus dem 50-köpfigen Team wurden angesprochen. Alle sollen die lukrativen Angebote von Meta abgelehnt haben, zitiert The Economic Times Murati gegenüber Wired.

Der australische KI-Experte Andre Tulloch soll sogar ein Vergütungspaket über 1 Milliarde Dollar (867 Millionen Euro) über sechs Jahre angeboten bekommen haben – bestehend aus Aktien, Boni und Gehalt. Ein Angebot, das in dieser Form selbst im hyperkompetitiven Silicon Valley absurd hoch ist.

Seit dem Launch von ChatGPT und dem steigenden Einfluss von OpenAI hat sich Meta im KI-Rennen zunehmend unter Druck gefühlt. Mit Llama, Metas Open-Source-Ansatz für generative KI, konnte das Unternehmen zwar Aufmerksamkeit generieren – doch im Wettlauf um Spitzen-Talente scheint man jetzt zu drastischeren Mitteln zu greifen.

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Mira Murati, die Anfang 2024 OpenAI verlassen hatte, gilt als einer der wichtigsten Köpfe hinter GPT-4. Ihr neues Unternehmen, Thinking Machines, ist derzeit noch im Stealth-Modus. Doch allein die Tatsache, dass Meta so viel Geld für ihr Team in die Hand nehmen wollte, spricht Bände über dessen strategische Bedeutung.

Warum Murati und ihr Team ablehnten

Trotz des gigantischen Angebots entschieden sich Muratis Kolleginnen und Kollegen, dem Ruf von Meta nicht zu folgen. Die Gründe dafür bleiben weitgehend Spekulation. Doch Brancheninsider vermuten: Es geht um mehr als Geld. Viele Forscherinnen und Forscher in der KI-Szene setzen inzwischen auf unabhängige Forschung, ethische Prinzipien und größere kreative Freiheit – etwas, das in einem Großkonzern wie Meta schwerer zu verwirklichen ist.

Hinzu kommt, dass Thinking Machines offenbar eine ambitionierte Vision verfolgt, die über das hinausgeht, was Meta aktuell bieten kann.

Das Team, das jeder will

Murati konnte hochkarätige Ex-OpenAI-Mitarbeiter mit an Bord holen. So sind ihr OpenAI-Mitgründer John Schulman, der ehemalige Head of Special Projects Jonathan Lachman und die beiden Ex-VPs Barret Zoph und Lilian Wenig zu Thinking Machines Lab gefolgt.

Auch der ehemalige OpenAI Chief Research Officer Bob McGrew, der OpenAI-Computerwissenschaftler Alex Radford und Alexander Kirillov, der zuvor mit Murati am Sprachmodus von ChatGPT gearbeitet hatte, sollen jetzt bei TML tätig sein, wie Techcrunch berichtet hat.

Doch aus reinem Interesse an der Forschung arbeiten die Top-Wissenschaftler auch nicht für Murati. Laut US-H-1B-Visa-Daten, die US-Unternehmen einreichen müssen, wenn sie Nicht-US-Bürger einstellen, zahlt Thinking Machines Lab technischen Mitarbeitern ein Jahresgehalt zwischen 450.000 und 500.000 Dollar (380.860–423.200 Euro).

Das durchschnittliche Grundgehalt für Techies liegt bei 462.500  Dollar – ohne Boni oder Beteiligungen.

Im Vergleich dazu liegt das Durchschnittsgrundgehalt technischer Mitarbeiter bei OpenAI laut den Unterlagen bei rund 292.000 Dollar (247.240 Euro). Die bestbezahlte Position kommt dort auf 530.000 Dollar (448.570 Euro), die niedrigste auf 200.000 Dollar (169.270 Euro).

Bei Anthropic verdienen technische Angestellte im Schnitt etwa 387.500 Dollar (327.950 Euro), wobei das Spektrum von 300.000 Dollar (253.900 Euro) bis zu 690.000 Dollar (583.990 Euro) reicht.

12 Milliarden Bewertung einige Monate nach Gründung

Was genau das Startup macht, ist weiterhin unbekannt. Ein Produkt gibt es noch nicht. Auf der Website heißt es lediglich, dass TML die Lücke zwischen rasant wachsenden KI‑Fähigkeiten und dem tatsächlichen Verständnis der Technologie schließen will – mit Fokus auf Transparenz, Open Science und Open-Source-Code. Das Startup will regelmäßig Forschungsergebnissen, technische Blogposts und Code veröffentlichen, um die gesamte KI-Community einzubinden und Forschung zu beschleunigen.

Im Juni hatte Murati mit ihrer Vision die ersten Investoren überzeugen können. In einer Seed-Runde sind 2 Milliarden Dollar (1,7 Milliarden Euro) zusammengekommen, bei einer Bewertung von über 12 Milliarden Dollar (10 Milliarden Euro). Angeführt wurde die Runde von a16z. Ebenfalls beteiligt haben sich Nvidia, Accel, ServiceNow, Cisco, AMD und Jane Street.

Das sei eine der größten Seed-Finanzierungsrunden in der Geschichte des Silicon Valley, sagten Insider gegenüber der Financial Times.



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Gründer will seit Jahren sein Startup loswerden – wer erlöst ihn?


Gründer will seit Jahren sein Startup loswerden – wer erlöst ihn?

Niemand wollte sein Zahnputztabletten-Startup kaufen, also machte er es zum Weltmarktführer – Jetzt bietet Gründer Axel Kaiser es erneut an.
Collage: Gründerszene/ mit Material von Denttabs

Seit rund einem Jahrzehnt versucht Axel Kaiser, sein Unternehmen loszuwerden. Zwei Versuche einen neuen Geschäftsführer zu installieren, scheiterten bereits, auch ein Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ brachte nicht den gewünschten Wandel und kaufen wollte sein Unternehmen bisher auch keiner, sagt Kaiser. Trotzdem – oder vielmehr gerade deshalb – machte der heute 62-Jährige weiter. Und das könnte sich auszahlen.

Nein, dies sei nicht noch eine Geschichte über einen Boomer, der keinen Nachfolger für sein Mittelstands-Geschäft finde, macht Kaiser gleich zu Beginn unseres Gesprächs deutlich. Bei ihm gehe es um etwas anderes. Um eine gute Idee, für die lange niemand offen zu sein schien. Und um einen Startup-Geschäftsführer, der vielleicht nie wirklich einer sein wollte. Kaiser kokettiert gerne damit, bezeichnet das, was er tut, als „absoluten Dilettantismus“. Doch um zu verstehen, wie Kaiser an diesen Punkt gekommen ist, muss die Geschichte von vorne erzählt werden.

Nieder mit der Zahnpasta



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Wie Duolingo TikTok knackte – und was Startups daraus lernen können


Wie Duolingo TikTok knackte – und was Startups daraus lernen können

Mit ihrer Agentur Ozmoze betreut Gründerin Viktoria Renner heute Kunden wie Duolingo, Tinder und die Deutsche Telekom auf Social Media.
Ozmoze/Duolingo; Collage: Gründerszene

Die flauschige Duolingo-Eule im knappen Raver-Outfit vor dem Berghain – das war eines der ersten Reels, das Viktoria Renner mit ihrer Content-Agentur Ozmoze für den Tiktok-Account von Duolingo Deutschland produziert hat.

Mit dem Account haben sie bei null angefangen. Heute folgen ihm 1,6 Millionen Menschen. Die Eule Duo ist penetrant, aber beliebt.

Vom Musikblog zur Agentur

Duolingo als Kunden zu gewinnen, war ein großer Push für die Bekanntheit ihrer Agentur. Ozmoze hat sie 2019 gemeinsam mit Marvin Jockschat gegründet. Gestartet sind die beiden aber mit einem Musik-Blog. Neben Musik schrieben sie über kulturelle Phänomene. Marken und andere Agenturen kamen deswegen auf sie zu, erzählt Renner, wollten ihre Expertise und mit ihnen zusammenarbeiten. Aus dem Musik-Blog wurde die heutige Agentur von Renner und Jockschat.



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