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Künstliche Intelligenz

Top 10: Der beste günstige Mini-PC – überraschend schnell für unter 300 Euro


Mini-PC Nipogi E3B im Test

Hochwertig, günstig & von Ryzen 5 bis 7: Für einen Preis ab 284 Euro bietet der Nipogi E3B ein gutes Gesamtpaket. Wir haben den Mini-PC in der Praxis getestet.

VORTEILE

  • hochwertig
  • leise
  • gute Leistung

NACHTEILE

  • nur einmal USB-C & Ethernet
  • SSD nur mit SATA-Geschwindigkeit
  • mit zahlreichen unterschiedlichen CPUs zu haben

Hochwertig, günstig & von Ryzen 5 bis 7: Für einen Preis ab 284 Euro bietet der Nipogi E3B ein gutes Gesamtpaket. Wir haben den Mini-PC in der Praxis getestet.

Der Nipogi E3B steht im Reigen der soliden Mittelklasse-Mini-PCs mit Chips der fünften Ryzen-Generation. Er ist der quasi-Nachfolger des Nipogi AM02 Pro, denn auf Amazon finden sich in den ehemaligen Inseraten des AM02 Pro nun die Ausführungen des E3B. Der AM02 Pro war bis zu seinem Ausverkauf Testsieger unserer Bestenliste der günstigen Mini-PCs, insofern stehen die Zeichen für den E3B gut. Denn mit Ryzen-Chips der fünften oder gar siebten Generation und 16 GB Arbeitsspeicher (RAM) bietet er im Preisbereich um 300 Euro gute, wohl bewährte Kost. Zudem gibt es USB-C und ein ansprechendes Gehäuse. Wie viel dahintersteckt, zeigen wir im Test.

Das Testgerät hat uns Nipogi zur Verfügung gestellt.

Update (14. April 2025): Das Gerät, das wir zum Test zur Verfügung gestellt bekommen haben, verwendete den Ryzen 7 5825U. Leider gibt es den Nipogi E3B bereits seit 19. März 2025 nicht mehr mit diesem Chip. Um die Vergleichbarkeit beizubehalten, haben wir ihn mit den nun verwendeten Prozessoren Ryzen 5 7430U und Ryzen 7 5700U nachgetestet. Das Gehäuse und die sonstige Ausstattung sind weitestgehend gleich geblieben. Nachfolgend zeigen wir neben der ursprünglichen Variante nun beide CPUs im Vergleich, ob also die Leistung, der Verbrauch und die Lautstärke vergleichbar sind und welche Besonderheiten die neue Variante bietet.

Ausstattung: Welche Hardware bietet der Nipogi E3B?

Der Nipogi E3B setzte ursprünglich in der von uns zuerst getesteten Ausstattung auf einen Ryzen-Chip auf Basis der Zen-3-Architektur mit dem Codenamen Barcelo. Konkret ist hier der Ryzen 7 Pro 5825U im Einsatz, der über acht Kerne bei 16 Threads verfügt. Der maximale Boost-Takt liegt bei 4,5 GHz, der Grund-Takt bei 2,0 GHz. Die thermische Verlustleistung des Chips ist mit 15 Watt angegeben. Als integrierte Grafikeinheit kommt eine Radeon RX Vega 8 zum Einsatz, die mit bis zu 2000 MHz taktet und deutlich weniger Leistungspotenzial aufbietet als die Radeon 780M. Eine KI-Beschleunigung über eine NPU (Neural Processing Unit) im Prozessor gibt es nicht, diese bietet AMD erst ab den Ryzen-AI-Chips.

Beim Arbeitsspeicher bietet unser Testgerät 16 GB an DDR4-RAM, der in Form von zwei SO-DIMM-Modulen von Lexar mit je 8 GB und 3200 MT/s (Mega Transfers per Second) eingesetzt ist. Wahlweise kann man 32 GB bekommen oder den RAM selbst auf bis zu 64 GB erweitern, wozu man die bestehenden Module austauschen muss. Die SSD von Rayson im Formfaktor M.2-2280 ist 512 GB groß und nutzt leider nur den SATA-Standard, wie auch unser Test mit dem Speicher-Benchmark Crystaldiskmark bestätigt. Hier erreicht sie magere Schreibraten von 470 MB/s und Leseraten von 544 MB/s. Im Preisbereich unter 300 Euro sind SATA-M.2-SSDs nicht unüblich, es gibt aber auch Modelle wie den Mini-PC U58 (Testbericht), die trotzdem eine schnellere NVMe-M.2-SSD verwenden. Ferner kann man eine weitere M.2-2280-SSD in einen zusätzlichen, freien Slot einbauen.

Bei den Anschlüssen finden sich sechs USB-A-Buchsen sowie ein Port mit USB-C 3.2 Gen2, der auch Bildübertragung unterstützt (4K bei 60 Hz). Außerdem gibt es HDMI 2.0 und Displayport 1.4. Aktuellere Übertragungsstandards sind mit HDMI 2.1 und Displayport 2.0 zwar theoretisch verfügbar, in dieser Preisregion aber nicht erwartbar.

Bei den drahtlosen Schnittstellen sind Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2 vertreten. Auch hier gäbe es aktuellere Verbindungsstandards, die aber in diesem Preisbereich ebenfalls unüblich sind. Zudem gibt es für Wi-Fi 7 derzeit nur zwei Hersteller von entsprechenden Chipsätzen – Mediatek und Intel – wobei letztere die Verwendung nur in Verbindung mit Intel-CPUs ermöglichen. Als Wi-Fi-Chipsatz kommt hier ein Realtek RTL 8852BE zum Einsatz. Für die kabelgebundene Internetverbindung gibt es einen einzelnen Gigabit-LAN-Port. Für Einsätze als Firewall-Appliance wären zwei Ethernet-Ports hilfreich.

Andere Ausstattungsvarianten: Ryzen 7 5700U

So wie oben beschrieben, haben wir den E3B erstmals getestet. Mit diesen Ausstattungsmerkmalen gibt es den Mini-PC inzwischen aber nicht mehr. Statt dem Ryzen 7 5825U kommen nun entweder der Ryzen 7 5700U oder der Ryzen 5 7430U zum Einsatz. Beide CPUs kennen wir inzwischen auch aus einigen anderen Systemen im gleichen Preisbereich. Der Ryzen 7 5700U stammt im Unterschied zum 5825U aus dem Jahr 2021 statt 2022 und hat einige Defizite im Vergleich. So takten die CPU und Grafik geringer und die CPU verfügt nur über halb so viel L3-Cache, womit der Chip eine geringere Leistung als der Ryzen 7 5825U bietet. Konkret gesprochen verfügt der Ryzen 7 5700U über acht Kerne mit einem Takt bis zu 4,3 GHz und 16 Threads. Es handelt sich um einen Chip der Zen-2-Architektur unter dem Codenamen Lucienne mit 7 nm. Der L3-Cache liegt bei 8 MB, die thermische Verlustleistung bei 25 Watt. Die maximale Betriebstemperatur liegt bei 105 Grad statt 95 Grad bei Barcelo. Die iGPU ist wieder eine RX Vega 8, die aber nur mit 1900 MHz taktet und 8 CUs (Compute Units/Recheneinheiten) bietet.

Im E3B mit Ryzen 7 5700U kommt neben der CPU auch ein anderes SSD-Modell, anderer RAM sowie eine andere WLAN-Konfiguration zum Einsatz. Beim RAM gibt es weiterhin 16 GB, die aber als einzelner SO-DIMM-DDR4-Riegel mit 3200 MT/s eingesetzt sind. Auch bei der SSD gibt es Veränderungen, hier sogar ausdrücklich positive: Gegenüber der SATA-M.2-SSD der 5825U-Variante des E3B kommt das 5700U-Modell mit einer flotten, 512 GB großen NVMe. Diese schreibt laut Test mit Crystaldiskmark mit 2542 MB/s und liest mit 3489 MB/s deutlich flotter als die SATA-Variante. Zum Einsatz kommt dabei das Modell Rayson RS512GSSD710.

Wie angesprochen hat sich auch die Konfiguration der WLAN-Schnittstelle verändert – ebenfalls positiv: Statt Wifi 6 gibt es hier nun Wifi 6E und Bluetooth 5.2, wobei auf den WLAN-Chipsatz MT7902 von Mediatek gesetzt wird. Die Anschlüsse und restliche Ausstattung sind identisch zum ursprünglichen Modell mit Ryzen 7 5825U.

Andere Ausstattungsvarianten: Ryzen 5 7430U

Eine weitere neue Ausstattungsvariante besteht in der mit Ryzen 5 7430U – eine CPU, die bei Mini-PCs erst seit Kurzem Verwendung findet, an sich aber bereits seit September 2023 auf dem Markt ist. Es handelt sich zwar laut Nomenklatur um eine CPU der siebten Ryzen-Generation, tatsächlich verbirgt sich dahinter aber die Zen-3-Architektur der vorherigen fünften Generation. Diese ist in 7 nm gefertigt und hört auf den Codenamen Barcelo – wie beim 5825U. Der Chip verfügt über sechs Kerne und 12 Threads, sein Taktbereich liegt zwischen 2,3 GHz und maximal 4,3 GHz. Die thermische Verlustleistung liegt bei 15 Watt und damit niedriger als beim 5700U, gleiches gilt für die maximale Betriebstemperatur von 95 Grad statt 105 Grad. Als iGPU kommt eine mit 1800 MHz taktende Radeon RX Vega 7 zum Einsatz, die folglich eigentlich schlechter sein müsste, als die Vega 8 des 5700U – doch ob das hier auch so ist, zeigt sich später.

Dafür kommt hier wieder nur eine SATA-M.2-SSD zum Einsatz, die in Crystaldiskmark Schreibraten von 467 MB/s und Leseraten von 533 MB/s erreicht. Hier kommt ebenfalls eine Rayson-SSD zum Einsatz, das Modell RS512GSSD310. Der RAM von Shenzen Longsys ist in zwei 8 GB großen DDR4-SO-DIMM-Modulen mit 3200 MT/s unterteilt.

Veränderungen gibt es auch bei dieser Variante des E3B beim WLAN-Chipsatz, denn hier kommt zwar auch wieder ein Mediatek-Modell, konkret aber ist es hier das MT7922. Auch dieses unterstützt erfreulicherweise Wifi 6E und Bluetooth 5.2

Performance: Wie schnell ist der Nipogi E3B?

Der Ryzen 7 5825U gehört zu den klassischen Office-Mittelklasse-CPUs. Als solche bietet er eine starke Alltagsleistung, ist aber insbesondere bei der Grafik schwächer. Beim klassischen Büro-Benchmark PCmark 10 gibt es für das System durchschnittlich 6068 Punkte, mit Ausreißern bei 6093 Punkten und 5976 Punkten. Das sind mit ähnlich teuren Mini-PCs vergleichbare Werte und zeigt, dass der E3B im Alltag eine mehr als ausreichende Performance bietet. Außerdem haben wir mit 3Dmark Time Spy die CPU- und Grafik-Performance gemessen. Das gesamte System erreicht 1529 Punkte, die CPU liegt mit 7339 Punkten deutlich über dem im Preisbereich üblichen Wert. Gleiches gilt für die Grafikleistung, für die es 1342 Punkte gibt.

Der Cross-Plattform-Benchmark Geekbench attestiert dem Mittelklasse-System im Single-Core-Test 1935 Punkte und im Multi-Core 8048 Punkte. Gerade der Multicore-Wert liegt etwa 1500 bis 2000 Punkte über den in diesem Preisbereich üblichen Ergebnissen. Ein ähnliches Bild liefert auch der Test von Cinebench, wobei wir im Single-Core-Test 84 Punkte und im Multi-Core 567 Punkte erzielen. Der Nipogi AM06 Pro kommt hier im Multi-Core auf etwa 502 Punkte, im Single-Core mit 85 Punkten ist der Unterschied nicht der Rede wert.

In der Preisklasse unter 350 Euro testen wir für gewöhnlich kaum Spiele, da die Hardware dort schlichtweg nicht darauf ausgelegt ist. Dennoch haben wir eine Runde Anno 1800 angeworfen, wobei die Framerate zwischen 17 und 34 FPS (Bilder pro Sekunde) schwankt. Damit ruckelt das Spiel immer wieder und so richtig Spaß kommt nicht auf. Dabei sind wir schon mit niedrigsten Grafikoptionen unter Full-HD unterwegs und haben FSR (FidelityFX Super Resolution) aktiviert.

Ausstattungsvariante mit Ryzen 7 5700U

Die Unterschiede sind beim Modell mit Ryzen 7 5700U in der Tat gravierend. Bei PCmark erreicht der Chip selbst für die fünfte Ryzen-Generation niedrige Ergebnisse und bleibt deutlich unter 5000 Punkten. Im Schnitt erzielt er 4818 Punkte, mit Spitzen nach oben bei 4856 Punkten sowie nach unten bei 4760 Punkten. Das Ergebnis von Time Spy von 945 Punkten, zusammengesetzt aus 828 Grafik-Punkten und 4886 CPU-Punkten ist ebenfalls unterdurchschnittlich. Bei Cinebench gibt es 72 Punkte im Single-Core-Durchlauf sowie 493 Punkte bei Multi-Core. Der Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 fördert 1550 Punkte im Single- sowie 5460 Punkte im Multi-Core zutage, der Open-CL-Grafik-Test landet bei 13121 Punkten.

All das sind eher magere Werte, wobei insbesondere die Grafikeinheit Kopfschmerzen bereitet. Das zeigt sich nicht nur anhand der Benchmarks, auch unsere Spieletests bestätigen das Bild. So ist Counter Strike 2 absolut unspielbar und wir wurden bereits vom Gegner getroffen, bevor wir uns überhaupt einen Schritt bewegen konnten. Gleiches gilt auch für Anno 1800, das unter 14 FPS bei niedrigsten Einstellungen in Full-HD schafft, mit aktiviertem FSR auf „Leistung“. Wer spielen möchte, ist in diesem Preisbereich aber ohnehin schlecht aufgehoben – vom E3B mit 5700U sollte man aber ganz besonders Abstand nehmen.

Ausstattungsvariante mit Ryzen 5 7430U

Ein besseres Bild liefert da der Ryzen 5 7430U ab. Dieser erreicht bei PCmark 10 durchschnittlich 5858 Punkte, also knapp 1000 Punkte besser als der 5700U. Ausreißer gibt es bei 5935 Punkten sowie 5747 Punkten. Auch das Ergebnis bei Time Spy von 3Dmark kann sich mit 1375 Punkten (Gesamt) sehen lassen, wobei es 1213 Punkte für die Grafik und 5741 Punkte für die CPU gibt. Das ist signifikant besser, wenn auch immer noch unter dem 5825U. Dies bestätigt auch der Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6, wo mit Ergebnissen von 1796 Punkten (Single-Core) und 6648 Punkten (Multi-Core) sowie 14208 Punkten (GPU: Open-CL-Score) ebenfalls deutlich bessere Resultate herauskommen. Bei Cinebench 2024 gibt es 457 Punkte für Multi-Core und 82 Punkte für Single-Core. Alle Benchmarks laufen folglich deutlich besser mit dem 7430U, auch wenn es sich dabei „nur“ um einen Ryzen 5 handelt, der also vermeintlich schwächer als der obige Ryzen 7 ist. Der Generationssprung zwischen den beiden unterschiedlichen Chip-Architekturen hinterlässt aber dennoch deutlich erkennbare Spuren.

Sogar an Spiele ist teils zu denken – erstaunlich – und Counter Strike 2 ist tatsächlich relativ spielbar zwischen 40 und 60 FPS bei niedrigen Einstellungen. Anno 1800 läuft ebenfalls recht flüssig mit 21 bis 48 FPS in der Spitze, auch wenn wir FSR und die niedrigsten Optionen dafür aktivieren müssen. In jedem Fall ist das ein ganz anderes Erlebnis, als beim 5700U.

Lüfter: Wie laut ist der Nipogi E3B und wie hoch ist die Leistungsaufnahme?

Die Lautstärke des Nipogi E3B ist verschwindend gering. Bei ruhendem Desktop mit einzelnen geöffneten Programmen verbraucht das System etwa 15 Watt und arbeitet mit 28 dB(A) – gemessen direkt am Gehäuse. Doch auch wenn wir den PC mit dem Stresstest von Aida64 oder Prime95 unter Volllast setzen, erreichen wir mit knapp 38 dB(A) am Gehäuse keine störende Größenordnung. Mit einem Meter Abstand messen wir nur 34 dB(A). Die CPU erreicht etwa 83 °C und bleibt auch nach längerer Zeit bei einem Takt von etwa 2,8 GHz. Für den Boost-Takt reicht es nur wenige Sekunden. Unter Volllast bezieht der PC etwa 52 Watt, wobei der Wert nach etwa fünf Minuten auf moderate 47 Watt fällt.

Die beiden anderen Ausstattungsvarianten des E3B mit Ryzen 5 7430U sowie Ryzen 7 5700U sind beide minimal lauter. In der Spitze legt der 7430U bei etwa 39, der 5700U bei 41 dB(A) am Gehäuse. Dabei laufen die Lüfter im Falle des 5700U-Modells dauerhaft bei niedriger Drehzahl, wohingegen die des 7430Us zwischenzeitlich gänzlich stillstehen. Im Idle-Zustand ist insofern der 7430U das leisere System.

Im Stromverbrauch nehmen sich die Chips wenig. Der 5700U benötigt unter Volllast etwa 48 Watt, bei ruhendem Desktop 9 bis 12 Watt und bei der Verwendung von Browser oder anderen üblichen Alltags-Anwendungen zwischen 20 und 25 Watt. Unter Last läuft der 5700U mit 2,5 GHz, mit gelegentlichen Sprüngen auf 2,7 GHz. Die CPU heizt sich dabei schon nach acht Minuten auf 85 Grad auf, was vergleichsweise viel, wenn auch nicht direkt schädlich ist. Auf lange Sicht könnten höhere Temperaturen aber zu Thermal Throtteling und einer verkürzten Lebensdauer des Chips führen. Der 7430U liegt hingegen unter Last bei 79 Grad ein wenig kühler und taktet mit 3,0 GHz. Nach 10 Minuten pendelt sich der Takt stabil auf 2,9 GHz ein, die Temperatur beträgt dann 83 Grad in der Spitze. Der Verbrauch liegt mit 43 Watt etwas niedriger. Bei ruhendem Desktop sind es ebenfalls 9 bis 12 Watt, verwendet man Browser oder andere Anwendungen sind meist 20 Watt.

Software: Mit welchen Betriebssystemen arbeitet der Nipogi E3B?

Als Betriebssystem kommt in allen Ausstattungsvarianten Windows 11 Pro mit Feature-Update 23H2 zum Einsatz. Das Update auf Version 24H2 nimmt einige Zeit in Anspruch, weshalb es schneller sein kann, Windows direkt mit dem aktuellen Softwarestand neu zu installieren. Ebenfalls ist der Betrieb von Linux möglich, indem man mit der F7-Taste das Boot-Menü oder mit der DEL-Taste das BIOS öffnet, um darüber den bootfähigen USB-Stick auszuwählen. In unserem Versuch mit dem auf Ubuntu basierenden Tuxedo OS mit KDE-Desktop waren am 5825U-Modell alle Geräte und Funktionen nutzbar und der Mini-PC direkt mit dem Internet verbunden. Auch die Audio-Abhängigkeiten von Pulseaudio waren direkt richtig konfiguriert. Beim 5700U-System konnten wir WLAN, Bluetooth und Ton hingegen nicht verwenden, Linux lief aber zumindest. Auch der Schlafmodus/Standby machte hier im Unterschied zum 5825U Probleme und das System hängte sich auf dem Sperrbildschirm auf. Uns blieb hier nichts anderes, als das System per langem Knopfdruck Zwangs-abzuschalten. Während beim 7430U-Modell zwar Bluetooth, WLAN und Ton einwandfrei funktionierten, gab es auch hier leider dieselben Probleme mit dem Standby-Modus. Beim ursprünglichen System hatten wir derartige Schwierigkeiten nicht.

Bauform: Wie ist die Verarbeitung des Nipogi E3B?

Der Nipogi E3B besteht vollständig aus schwarzem Kunststoff und fühlt sich recht hochwertig an. Die Oberseite ist mit einer diagonal verlaufenden Riffelung versehen, die Textur verleiht dem Gehäuse eine deutlich frischere Optik. Die Verarbeitung ist tadellos, die Übergänge gut umgesetzt. Von Nipogi gewohnt sind wir schon die zahlreichen aufgeklebten Sticker, die auf Whatsapp-Support oder Tipps zur Einrichtung verweisen. Besonders ungewöhnlich ist der Aufkleber, hinter dem sich der Ethernet-Port verbirgt, der die Empfehlung gibt, das System bei der Einrichtung nicht mit dem Internet zu verbinden. Auf diese Weise lässt Windows nämlich die schnellere Ersteinrichtung ohne Microsoft-Account zu.

Die Erreichbarkeit des Gehäuseinneren ist nach dem Lösen der vier Schrauben im Gehäuseboden unter den Gummifüßen gewährleistet. Danach muss man noch eine Zwischenplatte aus Metall lösen und hat dann Zugriff auf SSD, RAM und WLAN-Karte. Außerdem ist die CMOS-Batterie erreichbar, falls man das BIOS zurücksetzen muss. Die Gehäusemaße betragen 120 × 120 × 40 mm.

Preis: Was kostet der Nipogi E3B?

Der Nipogi E3B ist in der Ausstattung unseres Testgeräts mit Ryzen 7 5825U, 16 GB RAM und 512 GB SSD-Speicher aktuell nicht mehr erhältlich. Stattdessen gibt es bei der 16-GB-Variante nun zwei Chips zur Auswahl. Mit unserem Code E3B16P284 kostet der E3B mit dem Ryzen 7 5700U noch bis zum 27. April 284 Euro. Die Variante mit 32 GB RAM liegt mit dem 5700U bei 314 Euro, wenn man den Code E3B32P314 verwendet.

Die andere, noch verfügbare Variante mit dem Ryzen 5 7430U, 16 GB RAM sowie 512 GB SSD liegt bei 299 Euro. Mit dem Code TECHE3BPC sinkt der Preis auf 279 Euro. Sie ist ein gutes Stück leistungsfähiger als das Modell mit dem Ryzen 7 5700U – und daher in unseren Augen eher zu empfehlen, da der Aufpreis gering ist. Auch eine 32-GB-Version ist mit dem Ryzen 5 7430U erhältich, wobei der Preis mit dem Code TECHE3BPC bei 317 Euro liegt – also nur zwei Euro über der 32-GB-Version mit Ryzen 7 5700U.

Insgesamt ist die Auswahl des Prozessors sehr verwirrend und volatil. Hier muss sich der Hersteller um Klarheit bemühen, ein solches Wirrwarr, welcher Prozessor mit welcher Ausstattung nun verwendet wird, ist nicht kundenfreundlich.

Mit diesen Preisen zieht er mit dem Nipogi AM06 Pro gleich, der bisher Testsieger der günstigen Mini-PCs war. Dieser kostete zuletzt ebenfalls 292 Euro und bot einen Ryzen 7 der fünften Generation. Allerdings ist er zu diesem Preis inzwischen nicht mehr erhältlich. Doch auch die Konkurrenz schläft nicht. Mit dem Mini-PC U58 für knapp 290 Euro (Gutscheincode: BG8154c6) bekommt einen Ryzen 7 5800U und mit 32 GB erstaunlich viel RAM für diesen Preis.

Die von uns angegebenen Rabattcodes und Amazon-Anklick-Coupons gelten zum Zeitpunkt des Produkttests oder der letzten Aktualisierung der Bestenliste, respektive des Einzeltests. Da sich diese Coupons kurzfristig ändern oder auslaufen können, können die Preise zu einem späteren Zeitpunkt abweichen.

Fazit

Der Nipogi E3B hinterlässt im Test einen durchweg guten Eindruck. Die Leistung ist etwas überdurchschnittlich für den Preisbereich, die Ausstattung recht üppig – auch wenn andere um 300 Euro schon schnelle NVMe-SSDs statt nur einer SATA-SSD bieten. Im Alltag sind die Unterschiede aber ohnehin marginal, lediglich für größere Dateien ist das relevant. Bemerkbar ist hingegen die vergleichsweise geringe Geräuschemission durch den Lüfter, der auch unter Volllast kaum zu hören ist.

Für Spiele ist der Mini-PC dennoch nicht gemacht, hier muss man preislich höher ins Regal greifen. Anno 1800 ist auch in niedrigen Einstellungen unspielbar, von neueren Titeln ganz zu schweigen. Der Betrieb von Linux gelingt hingegen problemfrei. Insgesamt bekommt das System also eine klare Empfehlung zum fairen Kurs ab 284 Euro (Code E3B16P284). Der Nipogi E3B ist ein sehr guter Allrounder für Office-Aufgaben oder Ähnliches. Etwas unkonventionell ist die Vielzahl an verschiedenen Ryzen-Prozessoren, mit denen der E3B inzwischen zu haben ist. Sie alle haben ihre Eigenheiten, die sich in unserem Nachtest der betroffenen Varianten aufgezeigt haben. Wirklich übersichtlich ist das aber nicht.



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Broadcom und VMware – ein Albtraum für Virtualisierungskunden?


Ende 2023 hat Broadcom VMware übernommen – und ist seitdem radikal durch die Virtualisierungslandschaft gepflügt. Das VMware-Produktportfolio sowie das Partnerprogramm wurden umfassend umgebaut. Dauerlizenzen hat Broadcom auf Abomodelle umgestellt und zuvor einzeln verfügbare Produkte gebündelt. Die Lizenzstrategie scheint vor allem darauf gemünzt, die großen Kunden zu halten, während man kleineren Kunden wie den Systemhäusern die kalte Schulter zeigt.

Viele frühere Partner fühlen sich verprellt, die Frustration bei den Kunden wächst, insbesondere auch durch gestiegene Kosten. So berichtet etwa der europäische Cloud-Verband CISPE, dass Broadcoms Vorgehen für Preissteigerungen von 800 bis 1500 Prozent bei den Unternehmen des Verbands gesorgt habe.

So manches Unternehmen schaut sich in dieser Situation nach Alternativen um. Und andere Betroffene gehen in die Offensive: Der IT-Anwenderverband VOICE, in dem sich laut eigenen Angaben 460 Unternehmen verschiedener Größen formieren, hat Anfang Mai Beschwerde bei der EU-Kommission gegen Broadcoms Geschäftsgebaren eingelegt. Unter anderem wirft der Verband Broadcom vor, VMwares marktbeherrschende Stellung auszunutzen und mit Produktbündelungen „exorbitante und unfaire Preiserhöhungen“ durchgedrückt zu haben. Im Interview mit iX erläutert Robin Kaufmann, Geschäftsführer des Verbands, die Hintergründe der Beschwerde. Das Interview fand per E-Mail statt, mit Möglichkeit zu Rückfragerunden.




(Bild: 

Robert Gross Photography

)

Robin Kaufmann ist studierter Wirtschaftsinformatiker, ehemaliger Offizier der Luftwaffe und seit September 2024 Geschäftsführer bei VOICE – Bundesverband der IT-Anwender e.V. VOICE vertritt über 460 Digital-Entscheider im deutschsprachigen Raum.

Wie hat sich die Geschäftsbeziehung deutscher Unternehmen zu VMware seit der Übernahme durch Broadcom verändert?

Die Geschäftsbeziehung hat sich für viele Unternehmen deutlich verschlechtert. Die Umstellung von einmaligen Lizenzzahlungen auf Abomodelle und die Bündelung von Produkten, die zuvor einzeln erhältlich waren, sorgten für massive Preissteigerungen – und damit für großen Unmut. Hinzu kommt, dass anderen Anbietern der Marktzugang erschwert wird.

Broadcom selbst konnte durch die Umstellung von einem enormen Umsatzwachstum profitieren – zeigt jedoch keine Bereitschaft, auf die Anliegen seiner Kunden einzugehen: Auf Anfragen wird nicht reagiert, gesetzte Fristen lassen kaum Zeit für eine Umstellung, vertraglich vereinbarte Verlängerungsoptionen werden verweigert – Kunden, deren Lizenzverträge auslaufen, setzt Broadcom unter Druck. Und das alles, obwohl Broadcom vor der Übernahme von VMware öffentlich versichert hatte, die Preise für VMware-Produkte nicht zu erhöhen und Kunden weiterhin Flexibilität zu bieten.

Ein Bericht der Beobachtungsstelle ECCO vom EU-Cloudverband CISPE spricht davon, dass Broadcom die Lizenzkosten zwischen 800 und 1.500 Prozent hochgetrieben habe. Solche Zahlen sind ja auch Anschuldigungen – welche konkreten Zahlen sind Ihnen von den Firmen des VOICE-Verbands bekannt?

Mitglieder berichten von massiven Preissteigerungen von mehreren hundert Prozent – obwohl die Preise pro Produkt nicht offiziell erhöht wurden. Genaue Zahlen variieren je nach Umsatzgröße und Nutzungsszenario – Steigerungen von über 500 Prozent sind aber durchaus realistisch. Die enormen Preissteigerungen entstehen vor allem durch das erzwungene Bundling und die neue Lizenzierungslogik, die auf maximale Gewinnsteigerung ausgelegt ist.

Broadcom fährt ja auch einen sehr wechselhaften Kurs – etwa mit abgekündigten und dann wieder eingeführten Gratis-Hypervisoren oder der zurückgenommenen Erhöhung der Mindestanzahl von Kernen. Was für einen Eindruck hinterlässt das bei Ihnen?

Das Verhalten von Broadcom hinterlässt den Eindruck eines kurzsichtig gesteuerten Unternehmens, das keine verlässlichen Rahmenbedingungen bietet. Für die IT-Entscheider unserer Mitgliedsunternehmen ist diese Unberechenbarkeit ein Albtraum – es fehlt an Planungssicherheit, Verlässlichkeit und Dialogbereitschaft. Vertrauen, das mühsam aufgebaut wurde, droht zu zerbrechen – mit fatalen Folgen für die Wirtschaft. Unternehmen dürfen nicht zum Spielball kurzsichtiger Entscheidungen werden.

Warum wandern nicht mehr Firmen zu Alternativen wie Nutanix ab?

Der Frust über den Kurswechsel von Broadcom ist groß. Viele Unternehmen haben aber über die letzten Jahre hinweg große Summen in VMware investiert. Ihre Systeme sind längst tief in IT und Arbeitsprozesse eingebettet oder bauen auf VMware auf. Ein Umstieg ist für Unternehmen mit hohen Risiken und Kosten verbunden. Abgesehen davon ist der Wechsel zu einem anderen Anbieter von Virtualisierungssoftware selten kurzfristig möglich.

Wie groß ist die VMware-Abhängigkeit der Unternehmen hierzulande?

Die Abhängigkeit von VMware ist deutlich größer, als es auf den ersten Blick scheint – und das nutzt Broadcom aus. Viele Unternehmen sind in einer Lock-in-Situation. Genau deshalb sehen wir das aktuelle Vorgehen von Broadcom als klaren Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung.

Was gab letztlich den Ausschlag für Ihre Beschwerde bei der EU-Kommission?

Der Tropfen auf den heißen Stein war die Erkenntnis, dass Broadcom keinerlei Interesse am Dialog mit seinen Kunden zeigt und nur mit diesen missbräuchlichen Praktiken die für VMware angekündigten Umsatz- und Gewinnziele erreichen kann. Auch die große Summe an Beschwerden unserer Mitglieder über massive Preissteigerungen, fehlende Verhandlungsspielräume und intransparente Lizenzierungsmodelle hat uns überzeugt, dass eine Beschwerde notwendig ist.

Was erhoffen Sie sich von der Beschwerde?

Wir erwarten uns, dass die EU-Kommission zügig prüft, ob Broadcom gegen das Wettbewerbsrecht verstößt – und dann im besten Fall Maßnahmen ergreift, um die Bedingungen am Markt wieder fairer zu gestalten: durch mehr Transparenz bei Preisen, die Rücknahme der erzwungenen Bundlings und die bedarfsgerechte Lizenzierung von Produkten.

Die Europäische Kommission hat jetzt die Chance, den europäischen Markt gegen Missbrauch abzusichern. Wenn uns das nicht gelingt, kann das schwerwiegende Konsequenzen für in der EU tätige Unternehmen haben. Ein fehlender Zugang zu VMware-Produkten kann für viele europäische Cloud-Anbieter existenzbedrohend sein.

Welche langfristige Tendenz sehen Sie? Wird VMware seine zentrale Rolle im Virtualisierungsmarkt verlieren?

Wenn Broadcom den bisherigen Kurs beibehält, ist es wahrscheinlich, dass VMware über einen sehr langen Zeitraum Marktanteile verliert. Viele Unternehmen haben längst begonnen, Alternativen zu evaluieren – auch wenn der Wechsel bisher technisch beziehungsweise praktisch unmöglich oder ökonomisch unsinnig ist. Der Vertrauensverlust gegenüber Broadcom ist enorm. Sollte sich ein Wettbewerber als verlässlicher erweisen, ist ein Umbruch am Virtualisierungsmarkt irgendwann durchaus möglich.

Mit welchen Maßnahmen kann VMware in Deutschland noch Kunden halten?

Broadcom müsste bereit sein, den neuen Kurs grundsätzlich zu überdenken – sprich: zu flexibleren Lizenzierungsmodellen zurückkehren und transparenter bei der Preisgestaltung vorgehen. Besonders was bestehende Verträge angeht, ist eine Verlängerung ohne Zwangsbundling das Mindeste. Und: Den Dialog mit Kunden und Verbänden wiederherstellen. Aktuell sehen wir keine Anzeichen dafür. Solange Broadcom Kundeninteressen weiter ignoriert, wird der Vertrauensverlust wachsen.

Herr Kaufmann, vielen Dank für das Interview.


(axk)



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Kölner Urteil: Meta darf auch sensible Daten fürs KI-Training verwenden


Ende Mai enttäuschte das Oberlandesgericht (OLG) Köln Experten mit seiner Ansage, dass Meta die Daten aller volljährigen europäischen Nutzer von Facebook und Instagram für das Training eigener KI-Anwendungen wie dem großen Sprachmodell LLaMA nutzen darf. Die Bundesdatenschutzbeauftragte Louisa Specht-Riemenschneider etwa kritisierte die Eilentscheidung als „unfassbar“. Weiter verärgern dürfte die Hüter der Privatsphäre nun, dass Meta und andere Betreiber sozialer Netzwerke selbst sensible Daten wie Gesundheitsinformationen oder Angaben zu politischen, religiösen oder sexuellen Einstellungen für legitime Zwecke wie das Anlernen von KI-Systemen verwenden dürfen.

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) enthält prinzipiell in Artikel 9 ein Verbot der Verarbeitung sensibler personenbezogener Informationen. Doch dieses wird von einem langen Ausnahmekatalog eingeschränkt. Demnach greift die Untersagung etwa nicht, wenn die betroffene Person heikle Daten selbst „offensichtlich öffentlich gemacht“ hat.

Laut der jetzt veröffentlichten Urteilsbegründung sieht das OLG diese Vorgabe erfüllt, wenn ein Nutzer einschlägige Informationen über sich in sein öffentliches Nutzerkonto eines Social-Media-Dienstes einstellt oder in einem öffentlichen Posting teilt (Az.: 15 UKl 2/25). Dem durchschnittlichen User müsse in einem solchen Fall bewusst sein, „dass diese Daten von jedermann zur Kenntnis genommen werden können und sogar mittels Suchmaschinen auffindbar sind“.

Sogar wenn sensible Informationen Dritter betroffen sind, unterliegen diese laut den Kölner Richtern nicht dem Verbot nach Artikel 19 DSGVO. Sie gehen davon aus, dass die Untersagung im konkreten Fall einer „Aktivierung“ durch einen Antrag des betroffenen Dritten auf Herausnahme seiner Daten aus dem veröffentlichten Beitrag beziehungsweise aus dem Trainingsdatensatz bedürfte. Ganz sicher ist sich der 15. Zivilsenat hier aber nicht. Er deutet an, diese Frage dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vorlegen zu wollen, sollte es zu einem Hauptsacheverfahren kommen.

Das OLG begründet seine Ansicht damit, dass der europäische Gesetzgeber in der KI-Verordnung die Notwendigkeit des Trainings großer generativer KI-Modelle mit „riesigen Mengen an Text, Bildern, Videos und anderen Daten“ ausdrücklich anerkannt habe. Dabei sei seit Längerem bekannt, dass Firmen Webscraping zum Gewinnen von KI-Trainingsdaten nutzten. Das berge stets die Gefahr der – unbeabsichtigten und nicht zielgerichteten – Verarbeitung sensibler Daten. Mit dem AI Act verfolge die Politik auch das Ziel, eine „Vorreiterrolle“ der EU bei generativer Künstlicher Intelligenz zu erlangen.

Der von der Verbraucherzentrale NRW verklagte Social-Media-Betreiber hat laut dem Urteil auch glaubhaft gemacht, „Maßnahmen zu Deidentifizierung der Datensätze vorzunehmen“. Vollständige Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, nationale Identifikationsnummern, Benutzerkennungen, Kredit-/Debitkartennummern, Bankkonten, Fahrzeugkennzeichen, IP-Adressen und Postanschriften würden nur in unstrukturierter Form und „tokenisiert“ zusammengestellt. Damit sei zwar keine Anonymisierung verbunden. Insbesondere würden die Gesichter der auf Fotos erkennbaren Personen nicht verborgen. Trotzdem steht für den Senat außer Zweifel, dass dieses Vorgehen „insgesamt das entsprechende Risiko mindern wird“.

Valentino Halim, Rechtsanwalt bei der Wirtschaftskanzlei Oppenhoff, begrüßte gegenüber heise online die „unternehmensfreundliche und KI-Technologien ‚ermöglichende‘ Entscheidung“. Die Begründung des Gerichts sei in Teilen durchaus überraschend. Es bleibe abzuwarten, ob der EuGH „die enge Interpretation des Verarbeitungsverbots für sensitive Daten in einem etwaigen Vorlageverfahren mittragen“ würde. Daten- und Verbraucherschützer mahnen Nutzer, von ihrem Widerspruchsrecht Gebrauch zu machen.


(olb)



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Künstliche Intelligenz

Milliardenprojekt einer KI-Gigafabrik deutscher Tech-Firmen vorerst gescheitert


Die EU winkt mit finanzieller Unterstützung für KI-Großprojekte in Europa und erwartet entsprechende Bewerbungen bis zum heutigen Freitag um 17 Uhr. Die Idee fünf deutscher Tech-Unternehmen war ein gemeinsames KI-Rechenzentrum in Deutschland. Doch die Deutsche Telekom, Ionos, SAP, Siemens und die Schwarz-Gruppe haben sich nicht auf einen gemeinsamen Vorschlag einigen können, heißt es jetzt. Stattdessen werden einige der beteiligten Firmen eigene Initiativen einreichen.

Die EU plant, neue KI-Gigafactories in Europa mit 20 Milliarden Euro zu unterstützen, um gegenüber anderen KI-Standorten auf der Welt aufzuholen, etwa den Vereinigten Staaten oder China. Daraufhin wollten die genannten Tech-Unternehmen eine gemeinsame Initiative entwickeln, um als deutsches Konsortium ein KI-Rechenzentrum zu bauen. Denn die EU stellt öffentliche Förderungen von bis zu 35 Prozent in Aussicht für KI-Gigafabriken mit jeweils etwa 100.000 KI-Chips der neuesten Generation, etwa viermal mehr als in aktuellen KI-Fabriken wie dem Supercomputer „Jupiter“ in Jülich.

Doch dazu wird es vorerst nicht kommen, denn die beteiligten Unternehmen haben sich nicht auf einen gemeinsamen Vorschlag einigen können, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Angaben aus den beteiligten Unternehmen und Branchenkreisen. Nun wird es demnach konkurrierende Initiativen von mindestens drei der genannten Firmen geben, von der Deutschen Telekom mit ihrer Tochterfirma T-Systems, der Schwarz-Gruppe mit dessen IT-Gruppe Schwarz Digits sowie von Cloud-Anbieter Ionos. Die letztgenannte Firma plant ein eigenes Konsortium mit Unterstützung des Landes Bayern.

Einer der Gründe für das Scheitern eines gemeinsamen Vorschlags der fünf Großunternehmen war wohl der Führungsanspruch einiger der Beteiligten, namentlich der Telekom und auch der Schwarz-Gruppe. Der börsennotierte Telekommunikationskonzern und der inhabergeführte Handelsriese mit ihren unterschiedlichen Unternehmenskulturen passen einfach nicht zusammen, heißt es etwa.

Zudem war der Standort einer KI-Gigafabrik dieses Ausmaßes umstritten. So habe die Schwarz-Gruppe auf den Bau eines Rechenzentrums in Lübbenau verwiesen, das sich für dieses Projekt eignen würde. Auch die Politik hatte sich bereits eingeschaltet. Die Ministerpräsidenten Bayerns und Nordrhein-Westfalens haben ihre Länder als Standort dieses Rechenzentrums vorgeschlagen, berichten Insider. Allerdings gilt Bayern als nicht ideal für solche Projekte aufgrund des hohen Industriestrompreises und struktureller Engpässe im Stromnetz.

Weiterhin offen ist auch das Geschäftsmodell einer solchen KI-Gigafabrik. Die Investitionen dürften laut EU mindestens drei bis fünf Milliarden betragen, wobei die Branche von mindestens sechs Milliarden Euro ausgeht. Deshalb sei es wichtig, „passende Dienstleistungen und KI-Lösungen zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, um am Markt erfolgreich zu sein“, sagt Christian Temath vom Fraunhofer-Institut IAIS. Vorgeschlagen wird auch ein phasenweiser Aufbau mit zunächst weniger als 100.000 GPUs, um die Initialkosten zu begrenzen. Ansonsten wären die Systeme in wenigen Jahren auch bereits veraltet.

Die Deutsche Telekom ist parallel zum Projekt der KI-Gigafabrik bereits auf Nvidia zugegangen. Erst vor wenigen Tagen hat die deutsche Bundesregierung verkündet, dass sich Nvidia und Telekom an einer Gigafabrik beteiligen, da Deutschland bei KI führen will. Dieses Projekt soll aber parallel zu den von der EU vorgesehenen KI-Gigafabriken laufen, denn Nvidia-Chef Jensen Huang sagte zunächst lediglich 10.000 GPUs zu, sodass das entsprechende Rechenzentrum kleiner ausfallen dürfte.

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(fds)



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