Künstliche Intelligenz
Trotz Ökodesign-Verordnung: Kein Update-Versprechen für iPhones und iPads
Seit dem 20. Juni greifen die neuen Ökodesign-Anforderungen für Smartphones und Tablets in der EU. Die Verordnung 2023/1670 schreibt „Herstellern, Importeuren oder Bevollmächtigten“ verbindlich vor, mindestens 5 Jahre lang Software-Updates für verkaufte Geräte bereitzustellen. Apple erfüllt diese Vorgabe schon lange freiwillig, verzichtet aber weiterhin auf ein konkretes Update-Versprechen. Auf Nachfrage verwies das Unternehmen lediglich auf die bestehende Praxis bei Sicherheits-Patches für alte Geräte sowie auf seinen Langlebigkeitsansatz.
„Apple hat eine nachweisbare Erfolgsbilanz bei der Bereitstellung weit verbreiteter und langlebiger Betriebssysteme, die weit über den historischen Branchenstandard hinausgehen, sowie Funktionsupdates für Betriebssysteme, die bis zu 6 Jahre nach der ursprünglichen Veröffentlichung der jeweiligen Geräte herauskamen“, hält der Konzern in einem zuletzt im Juni 2024 aktualisierten Whitepaper fest.
Fünf Jahre iPhone-Sicherheitsupdates ab Verkaufsbeginn
In Reaktion auf den britischen „Product Security and Telecommunications Infrastructure Act“ hatte sich Apple erstmals konkret verpflichtet, Geräte für mindestens 5 Jahre mit Sicherheitsupdates zu versorgen – dort aber gerechnet ab dem Verkaufsstart. Die Ökodesign-Anforderungen innerhalb der EU schreiben Software-Updates für 5 Jahre ab Verkaufsende vor und damit für einen meist deutlich längeren Zeitraum. Das iPhone XR war zum Beispiel bis September 2021 im Handel, erhält aber kein iOS 26 im Herbst 2025. Sicherheits-Patches für iOS 18 wird es auf dieser Modellreihe erfahrungsgemäß wohl weiterhin geben.
Bei besonders gravierenden Schwachstellen, die etwa aktiv für Spyware-Angriffe ausgenutzt werden, gibt es auch noch Patches für sehr alte iPhones: Ende März wurden beispielsweise mehrere Sicherheitslücken selbst auf dem fast zehn Jahre alten iPhone 6s mit einem Update für iOS 15 beseitigt. Sämtliche bekannten Lücken stopft Apple allerdings nur in der neuesten Version seiner Betriebssysteme.
Keine Patches mehr für iOS 17
Patches für ältere iOS-Versionen gibt es auch nur auf älterer Hardware, die keine Funktions-Updates mehr erhält. Für iOS 17 liefert Apple offensichtlich keine weiteren Patches mehr, weil sich alle unterstützten iPhones auch auf iOS 18 aktualisieren lassen. Entsprechend müssen Nutzer allerdings zum Schutz vor Sicherheitslücken auch größere Updates einspielen, selbst wenn sie massive Änderungen – wie das kommende Liquid-Glass-Design von iOS 26 – vielleicht gar nicht möchten.
(lbe)
Künstliche Intelligenz
Noch mehr Warndialoge: macOS 26 petzt Apps, die im Hintergrund laufen
„Dein Mac hat erkannt, dass diese App nicht wie erwartet beendet wurde und immer noch läuft“. Dieser Warntext erscheint in macOS 26 Tahoe, wenn bestimmte Prozesse einer App nach dem Beenden-Befehl weiter im Hintergrund laufen. Darauf machte Apple Entwickler am Rande der WWDC aufmerksam.
Mac-Entwickler sollen Prozesse aufräumen
Alle App-Prozesse sollten beendet werden, sobald jemand sich entscheidet, die App zu schließen, so der Hinweis in einer Session zum Datenschutz bei der App-Entwicklung. Apps, die Prozesse per fork, exec oder POSIX spawn starten, sollten diese beim Beenden auch wieder aufräumen, betonte ein Apple-Mitarbeiter.
Der in macOS 26 neue Warndialog weist auf Hintergrund-Apps hin.
(Bild: Apple)
macOS 26 „erkennt heuristisch“, ob solche Prozesse weiterlaufen – und warnt dann den Nutzer. Dieser bekommt dabei die Optionen, das nur einmalig oder immer zuzulassen oder die App zwangszubeenden. Weitere Details wurden nicht genannt.
Tester der ersten Beta von macOS 26 Tahoe beschreiben die Warnung als irritierend. Sie erscheine etwa, wenn man Apps wie Apple Mail oder die Konfigurationsoberfläche von Tools wie dem VPN-Client Wireguard oder der Firewall Lulu schließt. Gerade die beiden letztgenannten sind spezifisch dafür ausgelegt, kontinuierlich im Hintergrund zu laufen. In dem Warndialog der Beta verweist das Betriebssystem darauf, dass diese Apps im Hintergrund Zugang zu „Sensoren oder persönlichen Daten“ hätten – „auch wenn sie nicht geöffnet scheinen“.
Immer mehr Warndialoge in macOS
Es ist nicht der einzige neue Warndialog, den Apple für macOS 26 Tahoe plant: Auch der Zugriff auf die Zwischenablage muss künftig erst explizit vom Nutzer abgenickt werden. Vorerst bleibt offen, wie das in der finalen Fassung des Betriebssystems aussieht, das voraussichtlich im September erscheint. Bei iOS war die Einführung der Nachfrage holprig und führte anfangs zu einem Dauerfeuer aus weitestgehend überflüssigen Warndialogen. In den vergangenen Jahren hat Apple bereits immer neue Nachfragen und Warnungen in das Betriebssystem integriert, die Profi-Nutzer zusehends nerven und für Anfänger oft schwer zu verstehen sind.
(lbe)
Künstliche Intelligenz
Souveränität: EU-Kommission liebäugelt mit Ersatz von Microsofts Cloud Azure
Die EU-Kommission überlegt offenbar, ihre Cloud-Dienste von Microsoft Azure zu OVHcloud oder einem anderen europäischen Anbieter zu verlagern. Das berichtet das Magazin Euractiv unter Berufung auf hochrangige Quellen. Entsprechende Verhandlungen mit dem größten europäischen Cloud-Dienstleister OVHcloud laufen demnach bereits seit Wochen. Die potenzielle Verlagerung werde durch das Streben nach europäischer digitaler Souveränität im Cloud-Markt getrieben.
Zusätzlicher aktueller Auslöser soll sein, dass der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), Karim Khan, auf Basis von US-Sanktionen von seinem Microsoft-basierten E-Mail-Konto abgekoppelt wurde. Dieser Schritt gilt vielfach als Weckruf. Ziel der Kommission ist es laut dem Bericht, europäischen Institutionen mehr Kontrolle über ihre digitale Infrastruktur und Daten zu geben. Diese nicht ganz neue Idee wird seit einigen Monaten auch von der EuroStack-Initiative nachdrücklich unterstützt. Die EU soll ihr zufolge Milliarden in gemeinsame IT-Plattformen, Datenräume, Standards und koordinierte Strategien investieren und sich ein „Europa zuerst“-Mandat zu eigen machen.
Eine Umstellung wäre ein heftiger Rückschlag für Microsoft. Der Tech-Riese versucht seit einigen Monaten, seine europäischen Kunden mit diversen, immer weiter ausgedehnten digitalen Zusicherungen und Statements zu beruhigen. Zuletzt versprach der Konzern mehr Datenkontrollen für die „souveräne“ öffentliche Cloud, eine neue abgeschottete private Rechnerwolke beim Kunden sowie einen lokalen Betrieb des Office-Pakets MS 365.
OVHcloud bestätigt die Gespräche
„Es finden tatsächlich Gespräche statt, sowohl mit der Kommission als auch mit anderen öffentlichen und privaten Institutionen und Organisationen, die Projekte zur Migration in eine souveräne Cloud evaluieren“, erklärte ein Sprecher von OVHcloud gegenüber Euractiv. Seitens der Kommission hieß es, die Brüsseler Regierungsinstitution beobachte den Markt ständig und habe bereits einen ersten Vertrag mit OVHcloud abgeschlossen. Ob tatsächlich eine Abkehr von Microsoft Azure bevorstehe, blieb offen. Mehrere andere europäische Cloud-Anbieter wie Ionos aus Deutschland, das französische Unternehmen Scaleway und der italienische Dienstleister Aruba soll die Kommission ebenfalls als mögliche Alternativen in Betracht gezogen haben.
Neu an der Situation ist, dass die beiden zentralen Digitalabteilungen der Kommission – die Generaldirektion Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien (Connect) sowie die für digitale Dienste (Digit) – erstmals mit Henna Virkkunen einer einzigen Kommissionsvizepräsidentin unterstehen. Die Finnin ist für die technologische Souveränität zuständig. Diese Konsolidierung soll es erleichtert haben, die politischen und technischen Prioritäten der EU-Exekutivinstanz zu harmonisieren.
Dazu kommt: Der EU-Datenschutzbeauftragte Wojciech Wiewiórowski befand 2024, dass die Kommission mit der Nutzung des cloudbasierten MS 365 gegen mehrere Vorgaben aus der speziellen Datenschutzverordnung für die EU-Institutionen verstoßen hat. Erst vor wenigen Monaten erhöhte der Kontrolleur den Druck auf die Regierungseinrichtung, alle damit verknüpften Datentransfers zu stoppen.
(nen)
Künstliche Intelligenz
Erster Mondrover aus rein europäischer Produktion vorgestellt
Premiere bei der Paris Air Show: Diese Woche erblickte Mona Luna, der erste Mondrover aus rein europäischer Produktion, auf dem Flughafen Paris-Le Bourget das Licht der Öffentlichkeit – allerdings noch als Konzeptfahrzeug. Die wirklichen Exemplare sollen in den kommenden Jahren beim französischen Hersteller Venturi Space entstehen.
Das ist auch eine der großen Besonderheiten an dem Rover: Er soll ausschließlich aus europäischer Produktion stammen. Damit will sich die europäische Raumfahrt, allen voran die europäische Raumfahrtbehörde European Space Agency (Esa) und das Französische Zentrum für Weltraumstudien (Centre National d’Études Spatiales oder CNES) unabhängiger von zunehmend unberechenbaren Partnern wie den USA machen.
Einsatz bei extremen Temperaturen
Für Esa und CNES ist Mona Luna auch zunächst vorgesehen. Bis 2030 will Venturi Space ihnen sein Mondgerät liefern, das dann auch am Südpol des Erdtrabanten eingesetzt werden können soll. Die Region ist geprägt von extremen Temperaturunterschieden und permanent beschatteten Regionen in tief liegenden Kratern, während hohe Gipfel ständig von der Sonne beleuchtet werden. Dementsprechend muss Mona Luna bei Temperaturen zwischen rund -130 Grad Celsius und 120 Grad Celsius funktionieren.
Der Rover soll elektrisch angetrieben und über Solarzellen aufgeladen werden. Hierfür ist er mit drei Hochleistungsbatterien ausgestattet. Damit soll Mona Luna auch mehrere der rund 14 Erdtage langen Mondnächte überstehen können.
Mögliches Szenario: Beförderung verunglückter Astronauten
Mona Lunas Höchstgeschwindigkeit soll 20 Kilometer pro Stunde betragen. Laut Spacenews.com ist das Fahrzeug 2,50 Meter lang und 1,64 Meter breit. Das rund 750 Kilogramm schwere Gefährt soll auch autonom fahren und eine Vielzahl von Nutzlasten befördern und verladen können. Hierfür ist er auch mit einem robotischen Greifarm ausgestattet. Venturi Space spricht auch von einem Notfallszenario, bei dem der Rover theoretisch verunglückte Astronauten befördern könnte. Entsprechende Machbarkeitsstudien gebe es bei Esa und CNES.
In Zukunft sei es laut Venturi Space auch durchaus denkbar, dass Mona Luna dem privaten Raumfahrtsektor zur Verfügung steht. Auch hier sind unter anderem der Transport von Nutzlasten zum Südpol, aber auch für die Nutzung von Mondressourcen wie Helium-3 vor Ort angedacht. Mit diesem Ansatz will Venturi ein nachhaltiges, langfristiges Geschäftsmodell für den Rover etablieren.
Mona Luna soll mit dem Trägersystem europäischen Ariane 6.4-Raketen ins All befördert und mit der europäischen Mondlandefähre Argonaut auf der Mondoberfläche landen.
Die Entwicklung will Venturi Space vor allem an seinem Standort im französischen Toulouse vorantreiben. Das Unternehmen kann auf Erfahrungen aus der Entwicklung zweier anderer Mondrover namens FLIP und FLEX aufbauen. Diese entstanden gemeinsam mit dem US-amerikanischen Unternehmen Astrolab. Venturi Space entwirft und dafür derzeit die hyperdeformierbaren Räder, mit denen die Rover ausgestattet werden solle. An einem Standort in der Schweiz entstehen zudem die zugehörigen elektrischen Systeme, an einem Standort in Monaco die Hochleistungsbatterien.
(nen)
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