Künstliche Intelligenz
Bundesnachrichtendienst öffnet Online-Shop mit Fanartikeln
Normalerweise macht der Bundesnachrichtendienst (BND) ein großes Geheimnis aus seiner Arbeit. Nun entscheidet sich die Behörde für einen ungewöhnlichen Weg, um für eine Karriere beim BND zu begeistern: Sie betreibt seit Montagmorgen einen Online-Shop. Zunächst hatte unter anderem die „Bild“ darüber berichtet. Unter dem Motto „Privat besitzen, was sonst ein Staatsgeheimnis ist“ werden derzeit rund 20 Produkte angeboten, sagt BND-Sprecher Martin Heinemann. Zu kaufen gibt es Socken, T-Shirts, Thermobecher oder Kugelschreiber – mit BND-Logo.
BND will vor allem junge Leute ansprechen
Die Nachfrage sei laut Heinemann gewaltig. Seit 6 Uhr morgens sei der Shop online. Betrieben werde er von einer privaten Firma. Das Sortiment werde erweitert, wenn sich die Nachfrage als nachhaltig hoch einpendele. Demnach konnte man BND-Werbeartikel bisher nicht kaufen.
„Mit dem BND-Shop wollen wir gezielt junge Leute erreichen und unsere Bekanntheit steigern. Denn der BND ist ein spannender Arbeitgeber und sucht jederzeit Nachwuchs.“ Mit Plakataufschriften wie „Wir suchen Terroristen (m/w/d) – Finde sie mit uns“ ist die Behörde bereits zuvor mit ihren Werbekampagnen aufgefallen.
Der Bundesnachrichtendienst (BND) ist der zivile und militärische Auslandsgeheimdienst der Bundesrepublik und beschäftigt rund 6500 Menschen. Er sammelt Informationen von außen- und sicherheitspolitischer Bedeutung, wertet sie aus und stellt sie der Bundesregierung zur Verfügung. Er ist eine Art Frühwarnsystem für externe Bedrohungen.
(mack)
Künstliche Intelligenz
Kündigungen bei Intel: Marketing soll per KI erfolgen
In einem internen Memo hat Intel einem US-Bericht zufolge die Belegschaft über eine neue Entlassungswelle informiert. Nach Kündigungen bei den Mitarbeitern der eigenen Chipfabriken betrifft es diesmal das Marketing. Große Teile dieser Aktivitäten will Intel offenbar an die Beratungsfirma Accenture auslagern, welche das Marketing dann vorwiegend über KI-Tools erledigen soll. Intel bestätigte heise online die erweiterte Zusammenarbeit mit Accenture, wollte sich aber zu Details nicht äußern.
Zuvor hatte die rund um Intel gut informierte US-Tageszeitung „The Oregonian“ von den Plänen berichtet. Demnach hat das Unternehmen in der vergangenen Woche die Belegschaft über die Auslagerung des Marketings informiert. Wer seinen Job behalten soll und wer gehen muss, sagte Intel in der Ankündigung noch nicht. Dies soll jedoch bis zum 11. Juli erfolgen. Von der Marketingabteilung sollen nur noch „schlanke Teams“ übrig bleiben. Durch die KIs von Accenture will man „den Kunden besser dienen und die Marke stärken“, schrieb Intel laut Oregonian in dem Memo.
Intel, die Marketing-Legende
Wie das Marketing in Zukunft konkret funktionieren soll, geht aus dem Bericht nicht hervor. Gerade diese Abteilung galt lange als führend in der Branche. Mit immer neuen Marken, angefangen bei „Pentium“ und später „Core“, hatte Intel immer wieder vermittelt, dass vor allem der Prozessor eines PCs zählen würde. Große Werbekampagnen wie „Intel inside“ gewannen Auszeichnungen, und jährlich trafen sich alle Marketeers bei einem zentralen Event. Was von diesen Strukturen übrig bleibt, ist noch nicht abzusehen.
In den letzten Jahren, rund um den Abgang von CEO Pat Gelsinger und dem neuen Chef Lip-Bu, wurde das Marketing bei Intel mehrfach umstrukturiert. Unter anderem gehört die Öffentlichkeitsarbeit nun nicht mehr zur selben Firmensparte. Wie von Intel zu hören ist, wurden dabei – wie Lip-Bu Tan mehrfach angekündigt hatte – tatsächlich die Hierarchien flacher gestaltet. Dieses Ziel formulierte der neue CEO auch in dem vom Oregonian zitierten Memo. Tan hatte bereits bei Bekanntgabe der letzten Quartalszahlen bekannt gegeben, dass nach den Kündigungen in den Fabs auch weitere Kürzungen beim Personal anstehen.
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(nie)
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Vera C. Rubin Observatory: Erste Aufnahmen beweisen große Leistungsfähigkeit
Die Verantwortlichen des neuen Vera C. Rubin Observatorys haben nach monatelangen Tests und Kalibrierungen die ersten spektakulären Aufnahmen des Sternenhimmels gemacht und jetzt veröffentlicht. Die Bilder zeigen unter anderem den Trifidnebel und den Lagunennebel in der Milchstraße und eine gigantische Aufnahme mit insgesamt etwa 10 Millionen einzelnen Galaxien. Außerdem hat das hochmoderne Instrument alleine in den ersten Tagen seines Forschungsbetriebs mehr als 2100 neue Asteroiden und zahlreiche Himmelskörper entdeckt, die ihre Helligkeit ändern.
Eine Aufnahme mit zahlreichen Galaxien, die ohne Beschriftung bislang noch nicht einmal eine Bezeichnung.
(Bild: NSF–DOE Vera C. Rubin Observatory)
Damit weisen die ersten Forschungsaufnahmen des neuen Observatoriums bereits auf die besonderen Stärken des Instruments. Das Teleskop kann von seinem besonders günstigen Standort aus mit hoher Geschwindigkeit große Bereiche des Nachthimmels in bislang unerreichter Auflösung ablichten und damit im zeitlichen Verlauf Veränderungen sichtbar machen. Damit soll es nicht nur bei der Beobachtung kurzlebiger Phänomene wie Sternenexplosionen und der Suche nach Asteroiden helfen, sondern auch die Erforschung der Dunklen Materie und der Dunklen Energie voranbringen, sowie eine genauere Kartierung der Milchstraße ermöglichen.
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Die ersten von dem neuen Teleskop entdeckten Asteroiden
(Quelle: NSF–DOE Vera C. Rubin Observatory)
Ein „Triumph der USA“
Das Rubin-Observatorium ist ein gemeinsames Projekt der National Science Foundation und des Energieministeriums der USA. Bei der Vorstellung der ersten Aufnahmen sprach dann auch Michael Kratsios, der im Weißen Haus für Wissenschaft und Technologie verantwortlich ist. Er nannte das Instrument einen „Triumph der Fähigkeiten und des Erfindungsgeists“ der Vereinigten Staaten. Nachdem die neue US-Regierung bislang vor allem mit massiven Sparprogrammen, auch im Bereich der Wissenschaftsförderung, aufgefallen ist, bezeichnete er das Observatorium als Investition in die Zukunft, das amerikanische Kinder inspirieren werde und in einer langen Tradition von US-Forschungsprojekten stehe.
Das Vera C. Rubin Observatory steht in Chile und hat im Frühjahr sein Herzstück erhalten, als die größte Digitalkamera der Welt an dem Teleskop angebracht wurde. Die heißt Legacy Survey of Space and Time (LSST) und hat ein Sensorfeld aus 201 individuellen CCD-Sensoren mit jeweils 16 Megapixeln. In ihrem Observatorium wird die gigantische Digitalkamera von einem Spiegel mit einem Durchmesser von 8,4 Metern und einem besonders großen Sichtfeld profitieren. So wird sie den kompletten Nachthimmel alle drei bis vier Nächte komplett abfotografieren und innerhalb von zehn Jahren den größten Zeitraffer des Sternenhimmels erstellen, den es je gegeben hat.
Auch in Deutschland erwartet man grundlegende Entdeckungen durch das neue Observatorium. Esra Bulbul vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik sieht es als Teil einer Transformation der Astronomie in dieser Dekade. Grund sei auch die enorme Datenmenge, die das Teleskop liefert. Jede Nacht können von der dort installierten Infrastruktur 20 Terabyte verarbeitet werden. „Die Menge an Daten und ihre immer höhere Präzision und Qualität wird uns wohl erlauben, ganz neue Physik zu entdecken“, meint die Astronomin. Die Forschungsschwerpunkte des Instruments decken sich mit jenen mehrerer Max-Planck-Institute, schreiben die Verantwortlichen noch.
Bahnbrechende Namensgeberin
Benannt ist das neue Observatorium nach der Astronomin Vera C. Rubin, die unser Verständnis von Galaxien revolutioniert und entscheidend zur Beschreibung der sogenannten Dunklen Materie beigetragen hat. Sie gehört zu den bedeutendsten Forscherinnen des vergangenen Jahrhunderts, erklärt die Max-Planck-Gesellschaft. Zudem setzte sie sich entschieden für die Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft ein. Die 2019 verstorbene Astronomin hat eine Reihe renommierter Auszeichnungen bekommen, der Nobelpreis blieb ihr aber verwehrt. Nun lebt ihr Name an einem der wichtigsten Forschungsinstrumente überhaupt weiter.
(mho)
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3D-Druck: Wenn Werkstoffe zum Leben erwachen
Das Projekt klingt wie aus einem Science-Fiction-Roman: An der ETH Zürich kooperieren Forscher unterschiedlicher Fachrichtungen, um konventionelle Stoffe mit Bakterien, Algen oder Pilzen zu kombinieren. Ihr Ziel: Sie schaffen lebende Materialien, die durch den Stoffwechsel von Mikroorganismen nützliche Eigenschaften erlangen – „etwa die Fähigkeit, mittels Photosynthese CO₂ aus der Luft zu binden“, erklärt Mark Tibbitt, Professor für Makromolekulares Engineering an der ETH Zürich.
Wie der Informationsdienst Wissenschaft (IDW) berichtet, gelang einem interdisziplinären Team unter Tibbitts Leitung nun die Verwirklichung dieser Vision: Die Forscher integrierten photosynthetische Bakterien – sogenannte Cyanobakterien oder Blaualgen – stabil in ein druckbares Gel und schufen daraus einen lebenden Werkstoff, der wächst und aktiv Kohlenstoff aus der Luft entfernt. In einer Studie im Fachmagazin Nature Communications stellten die Wissenschaftler ihr „photosynthetisches lebendes Material“ kürzlich vor.
Merkmal: Doppelte CO₂-Bindung
Forscher formen den lebenden Werkstoff mit 3D-Druck nach Belieben und versorgen ihn für sein Wachstum lediglich mit Sonnenlicht, CO₂ und künstlichem Meerwasser, das leicht verfügbare Nährstoffe enthält. „Als Baumaterial könnte er in Zukunft helfen, CO₂ direkt in Gebäuden zu speichern“, sagt Tibbitt, der die Forschung zu lebenden Materialien an der ETH Zürich mitbegründet hat. Das Material zeichnet sich dadurch aus, dass es deutlich mehr CO₂ aufnimmt, als es durch organisches Wachstum bindet. „Das liegt daran, dass das Material Kohlenstoff nicht nur in Biomasse, sondern auch in Form von Mineralien speichern kann – eine besondere Eigenschaft der Blaualgen“, erklärt Tibbitt.
Yifan Cui, einer der beiden Erstautoren der Studie, betont: „Cyanobakterien gehören zu den ältesten Lebensformen der Erde. Sie betreiben Photosynthese äußerst effizient und nutzen selbst schwaches Licht, um aus CO₂ und Wasser Biomasse zu erzeugen.“ Gleichzeitig verändern Blaualgen durch Photosynthese ihre chemische Umgebung außerhalb der Zelle, wodurch feste Karbonate wie Kalk entstehen. Diese Mineralien bilden eine zusätzliche Kohlenstoffsenke und speichern CO₂ im Gegensatz zu Biomasse dauerhaft.
Blaualgen im Habitat
„Diese Fähigkeit nutzen wir gezielt in unserem Material“, sagt Cui, der in Tibbitts Forschungsgruppe doktoriert. Die Mineralien lagern sich im Inneren des Materials ab und stärken es mechanisch. So verhärten die Cyanobakterien die zunächst weichen Strukturen allmählich. Laborversuche zeigen, dass das Material über 400 Tage hinweg kontinuierlich CO₂ bindet, den Großteil in mineralischer Form – etwa 26 Milligramm CO₂ pro Gramm Material. Das übertrifft viele biologische Ansätze und entspricht der chemischen Mineralisierung von Recyclingbeton (rund 7 mg CO₂ pro Gramm).
Das Trägermaterial, ein Hydrogel aus vernetzten Polymeren mit hohem Wassergehalt, beherbergt die Blaualgen. Tibbitts Team wählte das Polymeernetzwerk so, dass es Licht, CO₂, Wasser und Nährstoffe transportiert und den Zellen ermöglicht, sich gleichmäßig im Inneren zu verteilen, ohne das Material zu verlassen. Um die Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit der Cyanobakterien zu maximieren, optimierte das Team die Geometrie der Strukturen per 3D-Druck, um die Oberfläche zu vergrößern, die Lichtdurchdringung zu erhöhen und den Nährstofffluss zu fördern.
Co-Erstautorin Dalia Dranseike erklärt: „So kreierten wir Strukturen, die nur mit einem kleinen Teil in der Nährflüssigkeit stehen und diese passiv durch Kapillarkräfte im ganzen Körper verteilen.“ Dank dieses Designs hätten die eingekapselten Cyanobakterien mehr als ein Jahr lang produktiv gelebt, freut sich die Materialforscherin in Tibbitts Team. Die Forscher betrachten ihr lebendes Material als energiearmen und umweltfreundlichen Ansatz, der CO₂ aus der Atmosphäre bindet und bestehende chemische Verfahren ergänzt. „In Zukunft wollen wir untersuchen, wie das Material als Beschichtung für Gebäudefassaden verwendet werden kann, um während des ganzen Lebenszyklus eines Bauwerks CO₂ zu binden“, blickt Tibbitt voraus.
Ausstellung in Venedig
Für die Ausstellung „Picoplanktonics“ im Kanada-Pavillon auf der Architekturbiennale in Venedig zeigt das Projektteam noch bis zum 25. November die gedruckten Strukturen. Wie lebende Bausteine ranken die bis drei Meter hohen Objekte, die wie aus einer anderen Welt wirken. Diese können aufgrund der Cyanobakterien je bis zu 18 kg CO₂ pro Jahr binden – etwa gleich viel wie eine 20 Jahre alte Kiefer.
Forscher entwickelten das photosynthetische lebende Material durch interdisziplinäre Zusammenarbeit im Rahmen der ALIVE-Initiative (Advanced Engineering with Living Materials). Die ETH Zürich startete ALIVE, um Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen zu vereinen und neue lebende Werkstoffe für vielfältige Anwendungen zu schaffen.
(usz)
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