Connect with us

Künstliche Intelligenz

Top 10: Das beste Tablet im Test – OLED-Tablet von Honor für nur 400 Euro


Google Pixel Tablet mit Dock im Test

Android-Tablet und Smart-Home-Zentrale in einem: Das Google Pixel Tablet setzt mit seinem Dock auf ein neuartiges Konzept. TechStage hat das Hybrid-Gerät im Test.

VORTEILE

  • praktische Dockingstation
  • Bildschirm ist hell und scharf
  • sinnvolle Softwarefeatures für großes Display

NACHTEILE

  • sehr hoher Preis
  • nur 60-Hz-Display
  • Kamera mit schlechter Qualität

Android-Tablet und Smart-Home-Zentrale in einem: Das Google Pixel Tablet setzt mit seinem Dock auf ein neuartiges Konzept. TechStage hat das Hybrid-Gerät im Test.

Nach knapp 8 Jahren stellt Google als Entwickler des Android-Betriebssystems wieder ein eigenes Tablet hier. Das Pixel C war damals das erste Gerät der Pixel-Reihe überhaupt, noch bevor es die Pixel-Smartphones gab. Jetzt schickt sich das Pixel Tablet an, das Google-Ökosystem um ein neues Tablet zu bereichern. Dabei setzt man auf ein neues Konzept und macht das eigene Gerät zum Hybriden, denn es wird mit einem magnetischen Lautsprecher-Dock verkauft. So soll es die Lücke zwischen Tablets und Smart-Home-Zentrale schließen. Und: Google kann dadurch ein neues Nest Hub einsparen.

Der Google Tensor-Chip eifert Apples Konzept nach, eigene Software für einen Chip aus eigenem Hause zu optimieren – was dort funktioniert. Google will nun auch etwas vom Kuchen und geht diesen Weg mit Android und eigenem Tablet. Mit 599 Euro inklusive Dock ist das aber wahrlich nicht günstig. Ob das neue Tablet aus dem Hause Google seinen Preis wert ist, zeigt der folgende Testbericht.

Design

Das Design des Pixel-Tablets erinnert dank seiner Soft-Touch-Beschichtung, mit der das Aluminiumgehäuse überzogen ist, an das Pixel 5 (Testbericht). Unser Testgerät kommt in einem Grünton, der sich Hazel nennt. Leider hat sich diese Beschichtung im Test als nett gedacht, aber nicht hilfreich herausgestellt. Bereits nach kurzer Zeit hatte unser Testgerät rechts wie links dicke Kratzer, wodurch der silbrige Aluminium-Unibody jetzt sichtbar ist. Schade, das wirkt natürlich nicht gut.

Ansonsten können wir über die Verarbeitung nicht klagen. Knöpfe haben einen soliden Druckpunkt und sind sinnvoll angeordnet. Die Gehäusekanten sind rückseitig abgerundet, vorderseitig stehen sie etwas über, was allerdings nicht unangenehm auffiel. Google macht das, damit das Display nicht direkt auf Gegenständen liegt, um es so vor Kratzern zu schützen. Neben der Kamera finden sich auf der Rückseite nur noch ein glänzendes Google-Logo sowie vier Kontaktpunkte für die Dockingstation. An der Unterseite sind zwei Gummistreifen angebracht, die dafür sorgen, dass das Tablet beim Auflegen auf eine Oberfläche nicht rutscht. Außerdem verhindern sie, dass das Gehäuse Schaden nimmt, wenn man das Gerät zu schwungvoll aus dem Dock nimmt und es auf den Tisch knallt.

Das Gerät ist deutlich größer als der quasi-Vorgänger Nest Hub, welches auf ein 7-Zoll-Display setzt und ein ähnliches Dock hat. Dort ist das Display aber nicht abnehmbar.

Das Pixel Tablet misst 258 × 169 × 8,1 mm und ist damit für ein Tablet noch recht handlich. Andere 11-Zoll-Tablets, wie das Xiaomi Pad 5 (Testbericht) sind aber minimal kleiner, was vorwiegend an den recht dicken Displayrändern des Pixel-Tablets liegt. Diese messen einen ganzen Zentimeter, sind aber auf allen Displayseiten gleich breit. Das wirkt etwas altbacken, sorgt aber immerhin für Gleichmäßigkeit. Im Alltag stören die Ränder nicht, sondern sind sogar praktisch, da die Finger beim Festhalten des Tablets so keine Fehleingaben erzeugen und einen sinnvollen Platz haben.

Mit 493 Gramm wiegt das Pixel Tablet nicht zu viel und ist sogar leichter als das Samsung Galaxy Tab S8 (Testbericht), das 503 Gramm wiegt. Das iPad 10 wiegt mit 477 Gramm hingegen etwas weniger.

Display

Das 10,95 Zoll große LCD wartet mit einer Auflösung von 2560 × 1600 und damit 276 ppi (Pixel pro Zoll) auf. Das reicht für ein knackiges Bild im praktischen 16:10-Format. IPS-LCD ist dabei bei Tablets immer noch die Regel, OLED-Bildschirme sind noch selten und teuer. Die Bildwiederholrate liegt bei 60 Hz, wobei immer mehr Geräte 90 Hz oder mehr beherrschen. Angesichts des hohen Preises hätte hier mehr drin sein können, gerade mit Blick auf die Konkurrenz, wie das Xiaomi Pad 5 (Testbericht), das für die Hälfte des Preises (310 Euro) sogar 120 Hz bietet. Das Lenovo Tab P11 Pro Gen 2 (Testbericht) hat für rund 450 Euro sogar ein OLED-Display, das kontrastreicher ist und technisch bedingt bessere Schwarzwerte hat.

Was die Helligkeit des Displays angeht, ist die Herstellerangabe von maximal 500 cd/m² beim Pixel Tablet übererfüllt. Wir messen im Test nämlich bis zu 515 cd/m² – manuell und mit Automatik. Für ein Tablet ein hervorragender Wert. Für den Einsatz draußen aber nach wie vor nicht unbedingt geeignet. Somit ist das Pixel Tablet eher etwas für den schattigen Balkon, in direkter Sonne kann man Inhalte auf dem Display nur schlecht ablesen. Ein Video anzusehen, macht so wenig Spaß. Die automatische Helligkeitsanpassung reagiert zuverlässig und recht schnell. Google bietet zudem eine Funktion, bei der eine KI über die Frontkamera erkennt, ob man das Gerät gerade anschaut und dann verhindert, dass sich der Bildschirm ausschaltet.

Kamera

Auf der Vorderseite sitzt die Kamera mittig oben auf der Längsseite, rückseitig ist sie im Eck bei Ein-/Aus-Button und Lautstärketasten rund eingefasst. Das Pixel Tablet setzt vorn wie hinten auf die gleiche 8-Megapixel-Linse mit f/2.0-Blende. Selfies sind so in der gleichen Qualität und Auflösung wie mit der Hauptkamera möglich – die mittelmäßig ist. Farben wirken etwas blass, wenn auch nicht unnatürlich. An Schärfe und Differenzierung mangelt es dieser Linse aber ganz deutlich, gerade feinere Strukturen wie Blätter oder Dinge im Hintergrund verwaschen stark.

Ein weiterer Wermutstropfen ist der fixe Fokus – einen Autofokus gibt es nicht. Damit sind Bilder aus geringer Entfernung kaum möglich, da etwa Dokumente so selten scharf sind. Man muss also immer mit größerem Abstand aufnehmen, um ein verwendbares Foto zu erhalten. Auch Aufnahmen im Makro sind so schier unmöglich. Videoaufnahmen schafft das Pixel Tablet nur in 1080p bei 30 FPS (Bilder pro Sekunde).

Jetzt jedoch zum großen Aber: Es ist immer noch ein Tablet, was ohnehin von der Größe her weniger für eine Fotosafari geeignet ist. Sehr bedauerlich bleibt der Fixfokus, der das scharfe Fotografieren von Dokumenten erschwert. Genau hier bräuchte man nämlich den Autofokus, um aus geringer Entfernung ein brauchbares Bild zur Dokumentenarbeit zu erhalten.

Ausstattung

Dieser setzt auf ein Drei-Cluster-Modell. Besonders anspruchsvolle Arbeiten übernehmen zwei Cortex-X1-Kerne mit jeweils bis zu 2,85 GHz. Überdies sind zwei Cortex-A78-Kerne mit jeweils bis zu 2,35 GHz am Werk und für leichte Koste gibt es vier Effizienzkerne vom Typ Cortex-A55 mit bis zu 1,8 GHz. Die Grafikleistung erbringt eine ARM Mali-G710 MP7.

Damit kommt das Pixel Tablet im Benchmark Work 3.0 von PCmark auf im Schnitt rund 10800 Punkte, womit es nicht schlecht, aber auch nicht besonders performant ist. Die Leistung liegt unter der des Lenovo Tab P11 Pro Gen 2 (Testbericht), das im gleichen Benchmark 11500 Punkte schafft, aber nur 450 Euro kostet. Das Xiaomi Pad 5 (Testbericht) landet ebenfalls höher bei 11000 Punkten und kostet weniger als die Hälfte. In Benchmarks gewinnt der Tensor G2 also in puncto Preis-Leistung keinen Blumentopf.

Im Alltag stimmt die Performance, uns sind keine Ruckler oder längere Ladezeiten aufgefallen. Apps öffnen schön schnell, das Wechseln zwischen Anwendungen klappt problemfrei und wie erwartet. Dafür sorgen auch die üppigen 8 GByte LPDDR5-Arbeitsspeicher (RAM) und der interne Speicher nach UFS-3.1-Standard. Dabei gibt es mit 128 GByte und 256 GByte zwei Speichergrößen zur Auswahl. Neben dem Tensor-SoC ist auch der Titan-M2-Sicherheitschip integriert, der beispielsweise für die Kontrolle von Verschlüsselungen verantwortlich ist. Man kennt ihn bereits aus den Pixel-Smartphones.

Weiterhin beherrscht das Gerät Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2. Zudem ist ein Ultrabreitband-Chip (UWB) verbaut, der Entfernungen präzise erfasst. Bisher ist er aber ohne Funktion, was sich jedoch mit dem Start von Googles Pendant zum Apple-Wo-ist-Netzwerk ändern könnte. Darüber vernetzen sich Geräte untereinander unbemerkt, um den Standort zu teilen und damit beim Suchen von anderen verlorenen Geräten zu helfen.

Ein Highlight ist die Cast-Funktion, die in diesem Fall nicht nur wie vom Smartphone (Bestenliste) gewohnt streamen kann, sondern auch Streams empfängt. Das bedeutet, dass man wie auf einem Fernseher Cast-Inhalte an das Tablet senden kann.

Zur Entsperrung des Tablets gibt es neben PIN, Passwort und Muster auch einen im Ein-/Aus-Button integrierten Fingerabdruckscanner. Der reagierte im Test nicht immer und sorgte damit beim Autor dieses Testberichts für Frust. Gerade mit schwitzigen Fingern (im Sommer nicht ungewöhnlich) ist zuverlässiges Entsperren kaum möglich. Wenn er aber mal reagiert, dann angenehm flott.

Dock

Kommen wir zum wahrlichen Alleinstellungsmerkmal dieses Tablets: dem Dock. Es verwandelt das Pixel Tablet in einen etwas größeren Nest Hub – also eine Smart-Home-Zentrale. Dazu bewegt man das Tablet mit den Kontakten auf der Rückseite hin zu ihrem Gegenstück am Dock und das Tablet hängt sich magnetisch an der Station ein. Dort sitzt es auch erstaunlich fest und stabil, kann durch seitliches Drücken aber ohne viel Kraftaufwand wieder abgenommen werden. Der Verbindungsaufbau klappt meist tadellos.

Nach dem erstmaligen Anschließen begrüßt einen eine Einführungs- und-Einrichtungstour. Nach Abschluss verändert sich die Reaktion der Software. Ist man auf dem Sperrbildschirm, bekommt man auf Nachfrage beim Google Assistenten etwa das Wetter in Vollbild angezeigt. Auch Tageslichtwecker sind wie beim Nest Hub einrichtbar.

Der eigentliche Vorteil aber: es hat einen Lautsprecher. Die vier Tablet-Lautsprecher (jeweils zwei links und rechts) überzeugen zwar mit ihrem klaren Stereo-Ton und werden auch schön laut, ohne zu übersteuern. Ein separater Lautsprecher ist aber nach wie vor deutlich besser und so bekommt man hier sogar so etwas wie Bass. Zwar ist der Klang noch immer etwas dünn und kann auch nicht mit Bluetooth-Lautsprechern (Ratgeber) mithalten, aber besser als bei den integrierten Lautsprechern klingt es allemal. Gerade für YouTube-Videos oder Hintergrundmusik reichen sie völlig aus. Hi-Fi-Freunde sehen sich aber definitiv woanders um, beispielsweise in unserer Bestenliste Top 10: Die besten Soundbars mit Dolby Atmos, Subwoofer & Co. für TV & Heimkino.

Insgesamt empfinden wir das Dock als nette Spielerei. Vor allem erscheint es uns praktisch als Ort zum sinnvollen Verstauen des Tablets, sowie um immer ein geladenes Tablet zu haben – aber dazu im übernächsten Absatz mehr.

Software

Viel mehr haben wir im Alltag hingegen bemerkt, dass Google viel an den Android-Fähigkeiten in Verbindung mit großen Anzeigen geschraubt hat. Nicht nur sind die größeren Buttons von Googles Systemdesign Material You deutlich angenehmer zu bedienen, sondern Apps wie Einstellungen nutzen die ganze Fläche. So teilen sich auch das Benachrichtigungs-Center und die Optionen für das Display, womit man mehr nebeneinander machen kann. Auch Apps, wie YouTube, WhatsApp und Gmail sind auf das größere Display optimiert. Das macht echt Spaß und ist sinnvoll.

Zum Einsatz kommt Android 13 mit dem Juli-Sicherheitspatch, den Google als Entwickler von Android rasch ausgeliefert hat. Der Hersteller garantiert Sicherheitsupdates für ganze 5 Jahre, Android soll mindestens drei Updates bekommen.

Akku

Google stattet das Pixel Tablet mit einem 7024 mAh (oder auch 27 Wattstunden) großen Akku aus. Im simulierten PCmark-Battery-Test hält das Tablet etwa 9,5 Stunden bei einer Displayhelligkeit von 200 cd/m² durch. Damit liegt die Akkulaufzeit auf einer Ebene mit vergleichbaren Tablets, die meist 8 Stunden oder mehr erreichen. Sowohl bei den Handys als auch beim Tablet hat sich gezeigt: Dieses SoC ist nicht sonderlich effizient und teilweise ein kleiner Hitzkopf. So erwärmt sich das Pixel Tablet teils bereits bei geringer Last merklich. Im Alltag, etwa beim Streaming, ist die Akkulaufzeit schon deutlich geringer.

Ein Netzteil liegt in Verbindung mit dem Dock bei, denn standardmäßig lädt man das Tablet hierüber. Aber auch der USB-C-Port kann zum Laden dienen, beide Wege ermöglichen aber maximal 15 Watt. Ganz grundsätzlich ist das schon extrem langsam, gerade aber in Verbindung mit dem größeren Akku des Tablets wird das Aufladen zur Geduldsprobe. Zumal das im Alltag beim Serienschauen oder Spielen häufiger notwendig ist.

Google versteht das Konzept des Pixel-Tablets schlicht so, dass man es primär zu Hause nutzt und daher sehr regelmäßig auf dem Dock positioniert. Damit soll es jederzeit fertig geladen sein, wenn man es braucht. Im Alltag stellten sich die lange Ladezeit und die Akkulaufzeit aber immer wieder als Problemfall heraus, sodass wir unsere Serie unterbrechen und das Tablet anstecken mussten.

Preis

Preislich befindet sich das Google Pixel Tablet mittlerweile mit 128 GB Speicher und 8 GB LPDDR5 Arbeitsspeicher und ohne Lautsprecher-Dock bei 569 Euro. Mit 256 GB Speicher kostet es 619 Euro. Mit Dock geht es ab 686 Euro los.

Google bietet darüber hinaus eine passende Hülle mit Standfuß an, der so angepasst ist, dass man das Tablet weiterhin am Dock anschließen kann. Diese kostet rund 100 Euro. Hüllen und Displayfolien gibt es bei Amazon von Drittanbietern hingegen bereits ab 8 Euro.

Fazit

Das Google Pixel Tablet ist ein schickes, aber teures Gerät. Im Alltag zeigten sich gerade bei der Bedienung keine Makel und es ist schön zu sehen, wie gut Android mittlerweile mit größeren Displays umgehen kann. Die smarten Features in Verbindung mit dem mitgelieferten Dock erweisen sich als praktisch, aber nicht als alleiniges Kaufkriterium.

Für den aufgerufenen Preis von 679 Euro für die 128-GB-Variante fehlt uns dann allerdings doch noch etwas: Das Display sollte für diesen Preis mindestens 90 Hz statt der gebotenen 60 Hz haben. Zudem lädt das Gerät mit 15 Watt extrem langsam. Die Akkulaufzeit lässt weiterhin etwas zu wünschen übrig, hier zeigt sich die Schwäche des SoC Tensor G2.

Zudem empfehlen wir Interessenten den Kauf einer Hülle zum Tablet, da wir bereits nach wenigen Wochen tiefe Kratzer in der Soft-Touch-Beschichtung der Rückseite hatten.

Insgesamt ist das Pixel Tablet ein gutes Tablet, das allerdings 250 bis 300 Euro zu teuer ist. Für den hohen Preis können wir es aktuell nicht empfehlen, da man dafür schlicht mehr erwarten muss. Sollte der Preis aber künftig sinken, kann man zuschlagen, wenn man ein Tablet aus dem Google-Ökosystem sucht, reines Android und smarte Features möchte. Denn praktisch ist das Dock mit seinen Zusatzfunktionen allemal.



Source link

Weiterlesen
1 Comment

1 Comments

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Künstliche Intelligenz

„Kryptokalypse“: EU verlangt quantensichere Verschlüsselung – teils bis 2030


close notice

This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die EU-Mitgliedstaaten haben mit Unterstützung der Kommission einen Fahrplan aufgestellt, mit dem sie den Übergang zur quantensicheren Verschlüsselung vorantreiben wollen. Hintergrund ist, dass leistungsfähige Quantenrechner gängige Verschlüsselungsverfahren im Handstreich überwinden könnten („Kryptokalypse“). Laut der Agenda der EU-Kooperationsgruppe für Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS) sollen alle Mitgliedsstaaten bis Ende 2026 zumindest mit der Umstellung auf Post-Quanten-Kryptografie (PQK) starten. Die Experten mahnen zudem: Im Bereich kritischer Infrastrukturen (Kritis) wie dem Energie- oder Telekommunikationsbereich sollte „so schnell wie möglich, spätestens jedoch bis Ende 2030“, PQK verwendet werden.

Die NIS-Gruppe reagiert mit dem Zeitplan auf eine Empfehlung der Kommission von 2024. Sie unterstreicht, dass Europa angesichts der rasanten Entwicklung von Quantencomputern jetzt handeln müsse. Dabei warnen die Experten insbesondere vor dem wachsenden Risiko der Angriffsstrategie: „Jetzt speichern – später entschlüsseln“ („Store now – decrypt later“): Böswillige Akteure könnten demnach heute konventionell verschlüsselte Daten sammeln, um sie später mithilfe von Quantenrechnern zu entschlüsseln. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nimmt – ohne unerwartete technologische Durchbrüche – an, dass die gängige Verschlüsselung noch zehn bis 20 Jahre hält. Europol geht von bis zu 15 Jahren aus. Die Suche nach einem Ersatz für aktuell genutzte Algorithmen für die Public-Key-Kryptografie läuft daher auf Hochtouren, um weiterhin etwa E-Mails, Online-Banking, medizinische Daten, den Zugang zu Kontrollsystemen und nationale Sicherheitsaufgaben absichern zu können.

PQK nutzt spezielle Verschlüsselungsalgorithmen, die deutlich komplexer sind als die gängigen Programmroutinen. Die NIS-Gruppe bezeichnet diese Technologie als „wichtigen Meilenstein zur Abwehr komplexer Cyberbedrohungen“. Die EU-Länder sollen daher mit den ersten Schritten etwa Risikoanalysen vornehmen, nationale Aufmerksamkeits- und Kommunikationsprogramme aufstellen und die Lieferketten nicht vergessen. Spätere Ziele lauten, eine „kryptografische Agilität“ sowie und einen „quantensicheren Upgrade-Pfad“ zu unterstützen, also etwa Algorithmen austauschbar zu machen. Die Mitgliedsstaaten sollen ferner die nötigen Ressourcen für die Migration bereitstellen, Zertifikationsverfahren entwickeln sowie Pilotprojekte aufsetzen.

PQK hält die NIS-Gruppe für „die vielversprechendste Lösung“. Der Elektrotechnik- und IT-Verband VDE wirbt dagegen für die alternative Quantenschlüsselverteilung (Quantum Key Distribution – QKD). Bei diesem Austausch geht es darum, Quanteneffekte zu nutzen, damit sich zwei entfernte Parteien über einen unsicheren Kanal auf einen geheimen Schlüssel einigen können. Forscher vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) haben diese Technik in einer Studie im Rahmen des Projekts Quantenkommunikation Deutschland (SQuaD) beleuchtet. QKD bietet demnach das Potenzial langfristiger Sicherheit in vielen Bereichen wie der öffentlichen Verwaltung, dem Finanz- und Medizinsektor, bei Kritis sowie in der Industrie. Trotz „vielversprechender Eigenschaften“ müssten vor einer möglichen breiten Markteinführung aber „noch einige Herausforderungen“ bewältigt werden.

So ist laut der Analyse glasfaserbasierte QKD derzeit auf Entfernungen von rund 100 Kilometer begrenzt. Diese ließe sich zwar durch vertrauenswürdige Knoten („trusted nodes“) vergrößern, was aber neue Sicherheitsrisiken mit sich bringen dürfte. Künftig könnten hier Quantenrepeater eine wichtige Rolle spielen, die längere Reichweiten bei gleichem Sicherheitsprofil versprechen. Weitere Hürden seien die noch nicht ausreichende Stabilität und Robustheit vieler QKD-Systeme, zu schließende Schwachstellen für externe Angriffe, Schwierigkeiten bei der Integration in bestehende IT-Infrastrukturen und hohe Kosten. Auch das Fehlen von Standards sowie zertifizierten und zugelassenen QKD-Systemen hemme die Verbreitung. Es brauche erhebliche Anstrengungen in Politik, Forschung und Industrie, um die Hindernisse zu überwinden.


(mki)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Japanischer Supercomputer: FugakuNEXT mit neuen Fujitsu-Monaka-X-Prozessoren


close notice

This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der japanische Supercomputer Fugaku ist auch fünf Jahre nach seiner Indienststellung noch in den Top Ten der 500 schnellsten Supercomputer weltweit vertreten und belegt in der HPCG-Rangliste Platz 2. Doch das genügt den Verantwortlichen in Japan nicht mehr.

Das Komitee der High Performance Computing Infrastructure (HPCI) hat nun Fujitsu beauftragt, die Technik für die nächste Generation nationaler Supercomputer in Form des FugakuNEXT zu entwerfen. Die primäre Entwicklungsphase soll bis zum 27. Februar 2026 dauern.

Fujitsu baut bereits die 48-kernigen A64FX-Prozessoren, die im aktuellen Top7-Supercomputer Fugaku zum Einsatz kommen.

Grundlage für FugakuNEXT soll der Monaka-X sein, eine Weiterentwicklung von Fujitsus Monaka-CPU, die auch mit KI-Beschleunigern wie GPUs eng verzahnt arbeiten wird. Konkret weist Fujitsu auf Nvidias derzeit dominante KI-Beschleuniger und deren kürzlich für andere Hersteller geöffnete Schnittstelle NVLink hin.

Erfüllt Fujitsu die Versprechen der Monaka-Architektur, könnte FugakuNEXT wieder ein heißer Kandidat für eine Top-Platzierung in der Supercomputer-Liste werden. Bei seinem Erscheinen 2020 war schon sein Vorgänger sehr effizient. Er zeigte seine Leistung nicht nur auf dem Papier und beim Lösen gigantischer linearer Gleichungssysteme im HP-Linkpack, sondern auch bei Anwendungen wie dem HPCG-Benchmark (High Performance Conjugate Gradient, derzeit knapp hinter El Capitan auf Platz 2) oder bei Berechnungen mit gemischter Präzision (HPL-MxP, derzeit Platz 6).



Fujitsu Monaka im Überblick.

(Bild: Fujitsu)

Die Monaka-CPU hat wie schon die A64FX-Prozessoren die verbreitete ARM-Archiktektur zur Basis und soll 2027 auf den Markt kommen – sie wird also nicht nur für Supercomputer entwickelt. Konkret kommt ARMv9-A zum Einsatz im Verbund mit 256-bittigen SVE2-Vektoreinheiten, deren SIMD-Rechenwerke sich für KI- und HPC-Anwendungen gleichermaßen eignen sollen.

Anders als zur Vorstellung von Monaka sind nun Rack-Einschübe geplant, die auf 2U-Bauhöhe dank direkter Flüssigkühlung acht CPUs mit insgesamt 1152 Kernen vereinen. Luftgekühlte Versionen kommen mit höchstens 288 Kernen verteilt auf zwei Fassungen.

Fujitsu ändert einiges im Vergleich zu den A64FX-CPUs. So wird Monaka herkömmliche DDR5-RDIMM-Speicherriegel anbinden und keine teuren und nicht allzu großen HBM2-Stapelspeicher. Mit 12 Speicherkanälen und 24 RDIMMs sind bis zu 21 GByte pro Prozessorkern möglich bei insgesamt 6 TByte Speicherausbau, den auch aktuelle Epyc- und Xeon-Prozessoren von AMD und Intel bieten.

3D-Stacking verbindet vier Compute-Dies mit je 36 Kernen, Cache-Dies und ein I/O-Die miteinander. Die Chiplet-Technik ermöglicht angepasste, kostengünstige Fertigungsprozesse im I/O-Die mit 2-Nanometer-Technik mit Gate-All-Around-Transistoren zu vereinen.



Mit speziellen Ultra-Low-Voltage-Optimierungen soll Monaka besonders energieeffizient sein.

(Bild: Fujitsu)

Fujitsu will darüber hinaus mit speziellen Optimierungen für den Betrieb bei besonders geringen Spannungen für den Monaka bis zu 2x so energieeffizient sein wie die (CPU-)Konkurrenz 2027. Den Nutzen der Technik beziffert man mit dem Äquivalent einer neuen Stufe in der Prozesstechnik. Damit sollen die 2-nm-Prozessoren mit Sub-2-nm-Designs auf einer Stufe stehen. Offenbar strebt man aber keine geringere Leistungsaufnahme per se an, sondern will diesen Vorsprung in eine höhere Anwendungsleistung umsetzen.



Vergleich der Monaka-Architektur mit dem Vorgänger A64FX.

(Bild: Fujitsu)

Außerdem ist der in die A64FX-Packages integrierte TofuD-Netzwerkanschluss Geschichte, die ihn besonders bei HPC-Anwendungen abseits des HP-Linkpack nutzte. Monaka nutzt wie die meisten anderen Prozessoren hingegen Infiniband und Ethernet zur Verbindung der einzelnen Knoten untereinander.

Zu Monaka-X ist dagegen kaum etwas bekannt, außer, dass er auf Monaka-Technik aufsetzen soll und wie beschrieben KI- und andere Beschleunigertechnik effizient einbinden soll.


(csp)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Kein WhatsApp mehr: US-Kongressmitarbeiter müssen den Messenger wechseln


close notice

This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

US-Kongressmitarbeiter dürfen ab sofort kein WhatsApp mehr auf ihren Dienstgeräten nutzen. Die Cybersecurity-Abteilung des US-Repräsentantenhauses soll den Messenger von Meta als „hohes Risiko“ für Nutzer eingestuft haben, wie aus einer internen E-Mail hervorgeht, die dem Nachrichtenportal Axios vorliegt. Das Verbot erstreckt sich auf alle mobilen Geräte, Desktop-Computer und auf den Gebrauch im Brwoser.

In der Begründung führt das Office of Cybersecurity drei zentrale Kritikpunkte an: die fehlende Transparenz beim Schutz von Nutzerdaten, das Fehlen einer Verschlüsselung gespeicherter Daten sowie potenzielle Sicherheitsrisiken bei der Verwendung der Anwendung.

„Mitarbeiter des Repräsentantenhauses dürfen die WhatsApp-Anwendung nicht auf Dienstgeräte herunterladen oder darauf belassen“, heißt es in einer E-Mail des Chief Administrative Officer (CAO) vom Montag. Betroffene Mitarbeiter mit bereits installierter Software werden aufgefordert, die App zu löschen.

Damit gesellt sich WhatsApp zu weiteren Verboten, die bereits für Kongressmitarbeiter gelten. Hiervon sind die chinesische KI DeepSeek die Apps des TikTok-Mutterkonzerns ByteDance aus China und der Microsoft Copilot betroffen. Auch zu ChatGPT gibt es strikte Vorgaben, allerdings darf die Bezahlversion ChatGPT Plus verwendet werden. Die Verwaltung sorgt sich, dass über diese Dienste sensible Regierungsdaten nach außen dringen können.

Anstelle von WhatsApp sollen die Kongressmitarbeiter besser Microsoft Teams, Wickr, Signal, iMessage und FaceTime benutzen, heißt es laut Axios in der Mitteilung an die Kongressmitarbeiter weiter. Meta hat sich gegenüber Axios bislang nicht zu dem Thema geäußert.

Neben dem Verbot von WhatsApp gab es auch den Warnhinweis, auf Phishing-Versuche und verdächtige Nachrichten von unbekannten Nummern zu achten. Offenbar hat es hier wohl eine Zunahme gegeben. Branchenexperten erwarten, dass die Vorgaben an die Kongressmitarbeiter rasch auch bei anderen Regierungsbehörden Anwendung finden könnten.


(mki)



Source link

Weiterlesen

Beliebt