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Künstliche Intelligenz

Langzeittest mit Whoop-5.0-Aktivitätstracker | heise online


Das aktuelle Whoop-Armband kostet bis zu 34 Euro im Monat. c’t 3003 hat sich angesehen, ob man für das viele Geld zumindest länger lebt.

(Hinweis: Dieses Transkript ist für Menschen gedacht, die das Video oben nicht schauen können oder wollen. Der Text gibt nicht alle Informationen der Bildspur wieder.)

Guckt mal hier, dieses Armband sagt mir mein biologisches Alter und meine Alterungsgeschwindigkeit. Es guckt, wie mein Sporttraining so läuft, misst, was Alkohol mit meinem Körper macht. Ja, und meinen Blutdruck zeigt es auch irgendwie an.

Ja, das ist das Whoop-Band, das vor einigen Wochen in fünfter Generation rausgekommen ist, und das habe ich sehr genau getestet. In diesem Video erfahrt ihr, inwiefern Whoop euch gesünder machen kann, wie diese ganzen Messungen technisch funktionieren, ob die sinnvoll oder eher Quatsch sind und was andere Geräte auf dem Markt so können. Außerdem lernt ihr, wo auf einmal all diese Herz-Gesundheits-Sachen herkommen und was diese ominöse HRV ist. Und warum ist dieses Whoop eigentlich so wahnsinnig teuer? Bleibt dran.

Liebe Hackerinnen, liebe Internetsurfer, herzlich willkommen hier bei…

So, los geht’s mit Whoop und Gesundheits-Tracking. Aber woher kommt eigentlich dieser ganze Gesundheits-Tracking-Kram? Und das finde ich tatsächlich ganz interessant, wie klein das mal angefangen hat. Und deshalb will ich da einmal kurz rauszoomen, wie auch meine persönliche Geschichte damit angefangen hat. Wenn ihr direkt zum aktuellen Stand der Technik springen wollt, könnt ihr natürlich auch einfach in Kapitel 2 reinskippen.

Ich habe für die c’t 2012, also vor 13 Jahren, als noch junger Redakteur meinen ersten Test mit Fitness-Trackern beziehungsweise Aktivitäts-Trackern, je nachdem, wie man das nennen will, gemacht. Und das war richtig heißer, neuer Scheiß damals. Also es war wirklich brandneu. Da gab es zum Beispiel noch keine Apple Watch und dafür gab es damals noch ein Fitness-Armband von Nike, was ziemlich cool aussah, finde ich. Gibt es alles schon lange nicht mehr. Das Plastik bei meinem Nike-Fuel-Band hat sich inzwischen auch aufgelöst. Aber ja, good times.

Auf jeden Fall hatten die Geräte damals meist nur einen Beschleunigungssensor und in einigen Fällen ein Gyroskop. Die haben also einfach die Bewegung gemessen mit so einem Sensor-Baustein und dann aus diesen Daten die Schritte abgeleitet. Das war aber damals noch ziemlich ungenau. Also ich habe das noch mit einem manuellen Klicker nachgemessen. Also ich habe wirklich manuell mitgezählt, wie viele Schritte ich laufe, und das dann nachher überprüft. Und ja, das hat damals noch nicht gut funktioniert. Aber diese Technik ging damals auf jeden Fall als Aktivitäts-Tracker durch. Und aus diesen Bewegungsmessungen haben die Hersteller damals auch irgendwie so einen Kalorienverbrauch ausgewürfelt.

Es gab damals auch schon Versuche, andere Sensoren in Wearables einzubauen, zum Beispiel für galvanische Hautreaktionen, also plump gesagt Schwitzsensorik. Aber das hat sich nicht durchgesetzt im Mainstream.

Was sich aber ab 2014 auf jeden Fall doll durchgesetzt hat, zum Beispiel in Samsung Smartwatches und dann ja später auch in der ersten Apple Watch, war Photoplethysmographie-Technik. Ist das nicht ein schönes Wort? Ich sage aber trotzdem ab jetzt PPG. Das sind auf jeden Fall diese lustigen grünen Leuchtdioden, die heutzutage bei ungefähr jedem Aktivitäts-Tracker oder Smartwatch eingebaut sind, auch bei der Apple Watch und natürlich auch hier bei meinem Whoop Band.

Ja, und was macht das jetzt? Also die LED sendet Licht in das Gewebe rein, das dann von den Blutgefäßen absorbiert wird und ein Teil wird reflektiert. Und das reflektierte Licht wird von einer Fotodiode erfasst, die da auch drin steckt. Laut Whoop passiert das Ganze in der fünften Generation 26 Mal in der Sekunde. Also nochmal ganz stumpf, die Technik erkennt, wie viel Blut in den Gefäßen gerade drin ist und berechnet daraus die Herzfrequenz oder den Puls, wie man umgangssprachlich sagt. Das passiert mit diesen grünen LEDs, weil grünes Licht besonders gut vom roten Licht reflektiert wird.

Ja, und das ist jetzt eben das Ding, dass aktuelle Wearables wie auch das Whoop einmal die Bewegungsdaten haben, durch den Beschleunigungssensor erfasst, und immer die aktuelle Herzfrequenz. Und das gilt für eigentlich so gut wie alle Smartwatches und Sporttracker und was es da alles noch so auf dem Markt gibt. Und das ist auch schon seit Jahren so. Da hat sich grundsätzlich an der Messtechnik nichts verändert. Aber was man mit den Daten anfängt, das ändert sich die ganze Zeit und das ist tatsächlich auch extrem unterschiedlich bei den Herstellern.

So ist gerade so ein bisschen der heilige Gral in der Aktivitäts-Tracker-Szene, würde ich sagen, die HRV. Das ist die Herzraten-Variabilität oder auch HRV, Herzfrequenz-Variabilität. Und das ist eigentlich ganz simpel. Da wird nämlich einfach geguckt, wie sich der Zeitabstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Herzschlägen unterscheidet. Und zumindest ich hätte jetzt so gesunder Menschenverstandsmäßig gedacht, ja, gleichmäßiger ist besser. Aber nein, bitte merkt euch das nicht. Denn das Gegenteil ist richtig. Je mehr der Zeitabstand variiert, desto besser. Denn wenn die Unterschiede stärker sind, dann ist das ein Indikator für die Anpassungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems und des Nervensystems. Das heißt, wenn eure Herzfrequenz sehr variabel ist, dann könnt ihr euch schnell an Dinge anpassen, die mit eurem Körper passieren. Und das ist gut.

Dieser Wert kann deshalb auch Hinweise auf den Gesundheitszustand geben. Also wenn man, keine Ahnung, einen grippalen Infekt oder eine Kälte bekommt, dann kann die HRV runtergehen. Und das misst Whoop und andere, nicht nur Whoop. Aber was man, glaube ich, sagen kann: Bei Whoop kreist wirklich das meiste um diesen HRV-Wert. Und den HRV-Wert, den können inzwischen die meisten Smartwatches und Wearables ermitteln. Aber viele zeigen einfach nur stumpf den Wert an. Und ja, damit können wohl die meisten Leute nicht richtig viel anfangen. Whoop macht da ganz viel draus, also quasi ein ganzes Geschäftsmodell. Und das durchaus überzeugend.

Ich gebe euch mal ein Beispiel, wie das funktioniert. Also das Whoop-Band trage ich 24/7, also trage ich die ganze Zeit. Und dann gehe ich zum Beispiel zum Sport. In meinem Fall ist das so funktionales Training mit Gewichten und so. Aber jetzt merkt die App halt, über den Anstieg der Herzfrequenz und den Bewegungen am Handgelenk, ah, Keno macht gerade irgendwas Sportliches. Oder zeigt mir auch danach an, Keno hat gerade irgendwas Sportliches gemacht. Und dann kann ich da die Sportart auswählen. Da gibt es so eine Riesenliste: Cheerleading, Gaming, Gälischer Fußball, Hunde ausführen. Da gibt es eine ganze Menge. Und das wähle ich dann aus. Und Whoop versucht dann auch, bei den nächsten Malen es automatisch zu erkennen, wenn es ähnliche Bewegungsmuster registriert. Und das funktioniert manchmal, manchmal nicht. Aber ist eigentlich auch egal, weil das da eine sportliche Aktivität stattgefunden hat. Das merkt es eigentlich immer. Ob ich da jetzt einmal kurz draufdrücken muss und irgendwie was angeben muss, ist eigentlich auch egal.

Und dann kann ich mir auf jeden Fall angucken, wie sich meine Herzfrequenz in der Sporteinheit so verhalten hat und in welchen Herzfrequenzbereichen ich da so unterwegs war. Und diese sportliche Aktivität geht dann in die Belastung mit rein. Also die Belastung, das ist ein von Whoop erfundener Wert, der von 0 bis 20,9 geht. Der ist hier oben rechts angezeigt. Weil ich das Ding aber ja die ganze Zeit trage, wird natürlich auch der Schlaf getrackt. Also tatsächlich nicht nur, wann ich einschlafe und aufwache, sondern es wird auch zwischen Leicht-, Tief- und REM-Schlaf unterschieden. Das ist natürlich nicht so genau wie in einem Schlaflabor, aber auf jeden Fall die Schlafzeit wird meinen Erfahrungen nach und auch Studien zufolge selbst ganz okay erfasst.

So, ich wache also am nächsten Morgen auf und dann ermittelt Whoop aus der Belastung vom Vortag und meinem Schlaf meine Erholung. Das ist auch so ein Wert, den Whoop sich ausgedacht hat, so eine Erholungszahl. Und da wird dann vor allem in diese HRV reingeguckt. Wenn die niedrig ist, ist das ein Zeichen dafür, dass ich nicht gut erholt bin. Und so habe ich dann einen Wert, anhand dessen ich gucken kann, ob ich heute noch eine Sporteinheit ballern kann oder lieber ein bisschen ausruhen sollte.

Das kann bei einigen Leuten, die also wirklich sehr, sehr viel Sport machen, vielleicht sinnvoll sein. Aber ganz ehrlich, ich persönlich merke das eigentlich ganz gut an meinem Muskelkater, dass ich nicht an zwei Tagen hintereinander trainieren sollte. Ich mache deswegen einfach immer zwei Tage Pause und fertig. Also dieser Kann-ich-heute-gut-trainieren-Aspekt beim Whoop, den finde ich persönlich nicht so richtig interessant. Aber das ist natürlich individuell unterschiedlich.

Übrigens macht Garmin das auch, dass die den HRV-Wert für so einen Erholungsindikator zur Rate ziehen. Da nennen die das Body Battery.

Also was ich bei meiner Zeit mit dem Whoop Band richtig wertvoll für mein Leben fand, ist, dass ich mit Whoop relativ gut herausfinden kann, welche Verhaltensweisen sich wie auf meinen Schlaf auswirken. Hier, guck mal, da seht ihr immer meinen Erholungswert. Also rot ist eher schlecht, gelb mittel und grün gut. Und jetzt könnt ihr mal raten, an welchen Tagen ich Alkohol getrunken habe. Ja, richtig, an den Tagen, an denen die Erholung mit rot angezeigt wird. Und Whoop weiß nicht, dass ich Alkohol getrunken habe. Das ist wirklich nur mit den Sensoren ermittelt. Aber was ich hier halt schwarz auf weiß sehe, dass mein Schlafstress, so nennt Whoop das, in Nächten besonders hoch ist, an denen ich vorher Alkohol getrunken habe. Und zwar nicht mal viel. Also wir reden hier jetzt meistens von nicht mehr als zwei Bier.

Naja, dieser Schlafstress ist auf jeden Fall ganz konkret eine erhöhte Herzfrequenz und vor allem die verringerte Varianz zwischen den zwei Herzschlägen, also dieses HRV. Und ganz ehrlich, alleine das mal so zu sehen, das motiviert mich auf jeden Fall schon zu gesünderem Verhalten.

Was ich besonders nice finde: Man kann jedes Mal nach dem Aufstehen hier so eine Checkliste ankreuzen, was man am Vortag so gemacht hat. Also z. B. Alkohol, Bildschirm im Bett, Zucker vorm Schlafengehen und allerlei andere lustige Sachen. Wenn man das eine Zeit gemacht hat, dann kommt Whoop mit so Analysen und sagt dann: Hey, dieses und dieses Verhalten hat zu so viel schlechterer oder besserer Schlafqualität geführt. Und da können wirklich super sinnvolle Einsichten mal rauskommen, die man vielleicht ohne Whoop nicht rausgefunden hätte. Ja, ich habe z. B. wirklich nie vorher darüber nachgedacht, ja, ich gebe zu, hätte ich darauf kommen können, aber ja, dass Zucker vorm Schlafengehen sich wirklich signifikant negativ auf meinen Schlaf auswirkt.

Ja, und ich weiß ja, dass guter Schlaf so eines der wichtigsten Sachen ist, die ich für meine Gesundheit machen kann. Und deswegen motiviert mich das tatsächlich auch auf jeden Fall, nicht mehr so viel Süßigkeiten zu essen. Hmm, Süßigkeiten.

Übrigens nur noch mal zur Klarstellung: Ich hatte ja gerade gesagt, dass Whoop nicht weiß, ob ich Alkohol getrunken habe. Und danach habe ich erzählt, dass man das in so einer Checkliste angibt. Diesen Erholungswert, den ich euch am Anfang gezeigt habe, der wird von dieser Checkliste nicht beeinflusst. Das heißt, der Erholungswert, der wird vorher schon angezeigt und erst dann poppt diese Checkliste auf. Also aus der Checkliste, da werden keine Messergebnisse oder so daraus abgeleitet, sondern da kriegt man nur regelmäßig so eine Analyse. So von wegen: Diese und diese Verhaltensweise hat sich übrigens so und so auf deinen Schlaf ausgewirkt. Aber auf die Messung selbst hat das keinen Einfluss.

Also Schlaftracking und Erholungsanalyse ist ja nicht alles, was Whoop macht, sondern da gibt es ja auch noch ganz viel anderes. Das habe ich ja am Anfang schon erwähnt. Das für die PR wahrscheinlich Wichtigste ist vermutlich Healthspan, was nicht nur das berühmte biologische Alter ermittelt, sondern auch sagt, ob mein Alterungsprozess langsamer oder schneller läuft als die Normalzeit.

Ja, und das ist, wie sage ich das jetzt vorsichtig, eher quatschig. Also bei mir zum Beispiel sagt Whoop, mein biologisches Alter wäre 4,5 Jahre weniger als mein tatsächliches Alter. Aber mein Alterungsprozess würde angeblich 1,9-mal so schnell laufen wie normal. Es würde ja bedeuten, dass ich mein bisheriges Leben super gesund gelebt habe, deswegen ich jetzt 4,5 Jahre jünger bin, aber zurzeit so richtig krass am ungesund Rummachen bin, weil ich ja jetzt 1,9-fache Alterung habe. Ich kann aber sagen, dass ich noch nie so gesund gelebt habe wie aktuell. Also das stimmt mit ziemlich großer Sicherheit gar nicht. Ja, ich habe hier das Alter ausgeblurrt, weil ich mein Alter lieber für mich behalten will.

So, und die andere neue Funktion bei der 5. Generation Whoop ist die Blutdruckmessung. Also nicht Messung, sondern Schätzung. Das sagt Whoop auch selbst. Da steht dann auch immer noch dahinter: not medically regulated. Um das überhaupt zu nutzen, braucht man sogar eine Blutdruckmanschette, die ja natürlich auch nicht mitgeliefert ist. Und den damit ermittelten Wert, den trägt man bei Whoop dann ein und daraus wird dann versucht, da irgendwas draus abzuleiten. Ihr merkt, ich bin nicht wirklich überzeugt.

Ja, und dann könnt ihr auch noch ein EKG schreiben, ein sogenanntes Ein-Kanal-EKG. Geht ja bei der Apple Watch auch. Und das müsst ihr aber immer manuell aktivieren. Müsst ihr so mit der anderen Hand das Metall anfassen. Dürft ihr euch nicht bewegen. Ja, das probiert man mal aus, ne? Und dann sagt Whoop halt, ja, du hast einen normalen Sinusrhythmus. Ja, na gut. Also wenn ich mich in Zukunft mal komisch fühlen sollte, ich weiß nicht, ob ich dann darauf kommen würde: Ah, jetzt mache ich mit meinem Whoop-Band erstmal ein EKG. Könnte was mit dem Herzen sein. Also glaube ich nicht, dass ich dann auf die Idee kommen würde, manuell diesen Test zu aktivieren.

Was Whoop allerdings im Hintergrund, also automatisch, macht: meinen Herzrhythmus auf Unregelmäßigkeiten wie Anzeichen für Vorhofflimmern zu prüfen und mir dann Bescheid zu sagen, wenn das der Fall ist. Und da kommen wir dann auch zu meinem größten Kritikpunkt. Denn wir haben ja noch gar nicht über die Kosten gesprochen von Whoop. Und ja, die sind hoch und die sind vor allem auch Abo-basiert.

Gibt drei Varianten. Die billigste namens One kostet 199 Euro im Jahr, also 17 Euro im Monat. Die teuerste namens Live heftige 399 Euro im Jahr, also 34 Euro im Monat. Dazwischen gibt es noch Peak. Das liegt auch preislich dazwischen. Man muss sich auf ein Jahr festlegen. Man kann sich auch auf zwei Jahre festlegen. Dann spart man ein bisschen Geld. Dann kostet zum Beispiel die teure Live-Variante nicht mehr umgerechnet 34 Euro im Monat, sondern 28. Die Hardware kriegt man zum Abo immer dazu.

So, und jetzt sage ich euch, dass für das, was ich sinnvoll finde, nämlich das Schlaf- und Erholungstracking, dafür reicht das günstigste Abo, also One. Bei Peak kriegt ihr diese seltsame Lifespan-Lebenszeit-Schätzung dazu und Stress-Monitoring, was ich auch nicht wirklich sinnvoll finde. Bei Live bekommt ihr zusätzlich dieses Blutdruck-Schätzungs-Ding und die manuelle EKG-Funktion dazu. Beides meiner Meinung nach unwichtig.

Aber jetzt kommt der große Kritikpunkt: Das permanente Abchecken, ob es Unregelmäßigkeiten bei eurem Herzrhythmus gibt, das bekommt ihr nur mit dem teuersten Abo. Also, Whoop, darüber denkt mal bitte noch mal nach, wirklich. Das ist nun wirklich eine Funktion, die im Extremfall lebensrettend sein kann. Und die hinter dem teuersten Abo zu verstecken, weiß ich nicht.

Zum Vergleich übrigens: Automatisch auf Herzrhythmus-Unregelmäßigkeiten checkt sogar der günstigste Fitbit-Tracker Inspire 3, den man inzwischen für 70 Euro bekommt, ganz ohne Abo. Oder halt die Samsung Galaxy Watch oder die Withings Scan Watch oder auch die günstigste Apple Watch SE. Die kriegt man für 249 Euro, also als Einmalkauf, ohne Abo. Zum Vergleich: Whoop Live kostet 399 Euro im Jahr. Könnt ihr also pro Jahr mindestens anderthalb Apple Watches kaufen.

Also ich fand meine sieben Wochen mit meinem von Whoop zur Verfügung gestellten Testgerät und dem Live-Abo auf jeden Fall sehr aufschlussreich. Eben vor allem, weil ich hier mal wirklich schwarz auf weiß gesehen habe, wie sich Alkohol und Zucker auf meinen Schlaf auswirken. Und ja, ich fand auch beruhigend, dass ich in der Zeit offenbar keine Herz-Unregelmäßigkeiten hatte. Und ich war natürlich auch geschmeichelt, dass mein Körper angeblich ein paar Jahre jünger performt, als mein wirkliches Lebensalter. Mir ist aber klar, dass das eben genau das ist: Schmeichelei. Und dass Whoop meint, ich altere mit doppelter Geschwindigkeit, dazu sage ich jetzt mal nix.

Die Korrektheit der Herzfrequenzmessung habe ich übrigens mehrfach mit einem Garmin HRM Pro Plus Brustgurt überprüft, der ja nicht optisch misst, sondern die elektrischen Impulse. Und das stimmte ziemlich gut überein mit dem Whoop. Klar, wenn das Armband während der sportlichen Aktivität so ganz doll über die Haut am Arm hin und her wackelt, dann können die Werte mal ungenauer sein. Aber generell war ich ganz zufrieden mit den Werten.

Werde ich das Whoop weitertragen? Ganz klares Nein. Das hat zwei Gründe. Der eine ist ziemlich profan und ist nicht verallgemeinerbar. Ich kriege bei solchen Armbändern immer irgendwann Hautausschlag, wenn ich die permanent trage. So war das leider bei Whoop auch. Das kann ich Whoop aber nicht vorwerfen. Das hat ziemlich wahrscheinlich nichts mit der Hardware zu tun. Das habe ich auch bei anderen Herstellern gehabt. Ich habe das Band auch regelmäßig gereinigt. Das ist einfach mein Körper.

Der zweite Grund ist, dass mich diese permanente Datenerhebung auf Dauer irgendwie stresst. Also nicht falsch verstehen: Ich finde das durchaus wertvoll und aufschlussreich, mal so ein bisschen zu gucken, wie man so tickt und wie man zum Beispiel den eigenen Schlaf verbessern kann und so. Aber mir reichen halt diese sieben Wochen, weil dann weiß ich die Sachen ja alle, also was ich besser machen kann, worauf ich achten muss und wie das alles so miteinander zusammenhängt. Dann brauche ich das Armband ja nicht mehr. Das einzige ist das Überprüfen auf Herzrhythmus-Unregelmäßigkeiten. Das hätte ich schon gerne die ganze Zeit, aber das teure Abo wäre mir das nicht wert. Und eine Smartwatch, also ohne Abo, möchte ich auch nicht tragen, weil ich sowieso schon zu viel auf Displays gucke.

Ja, was wäre jetzt meine Empfehlung an euch? Also ich glaube, dass dieser kostenlose Testmonat, den Whoop anbietet, nicht unbedingt das schlechteste ist. Da kriegt man zwar nur die 4.0 Hardware, die zum Beispiel diese Lebensalterberechnung und den ganzen EKG-Kram nicht an Bord hat und wo der Akku auch nur fünf Tage statt zwei Wochen wie beim 5.0 Band hält. Aber zum Ausprobieren reicht das meiner Meinung nach voll und ganz aus und auch um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche eurer Verhaltensweisen sich zum Beispiel auf euren Schlaf auswirken und ob ihr das interessant findet, so was zu benutzen. Das ist, glaube ich, auch ein sehr individuelles, emotionales Ding.

Und ja, ich weiß, viele von euch denken jetzt bestimmt: Ich merke doch auch ohne so ein Gerät, ob ich gut geschlafen habe oder nicht. Und ja, das stimmt natürlich. Aber ich finde, ein bisschen rummessen und ein bisschen Wissenschaft am eigenen Körper, das hat zumindest bei mir zu einem besseren Verständnis über mich selbst geführt. So eine detaillierte Schlafanalyse konnte ich jetzt ohne Zusatz-Hardware nicht abrufen bei mir. Aber ich glaube auch, dass man sich da auch sehr stark reinsteigern kann und dann die ganzen Messdaten ernster nimmt als das eigene Körpergefühl. Ist auf jeden Fall ein komplexes Thema, aber ich finde auch ein sehr interessantes.

Also schreibt gerne eure Erfahrungen in die Kommentare und auch eure Meinung dazu. Ich lese auf jeden Fall die ersten drei, vier Tage nach Erscheinen des Videos alle Kommentare.

Ach so, und übrigens, in den nächsten Videos werden hier auch mal andere Leute zu sehen sein, weil ich im Urlaub bin. Also nicht wundern, seid nett zu den Kolleginnen und Kollegen und tschüss.


c’t 3003 ist der YouTube-Channel von c’t. Die Videos auf c’t 3003 sind eigenständige Inhalte und unabhängig von den Artikeln im c’t Magazin. Die Redakteure Jan-Keno Janssen, Lukas Rumpler, Sahin Erengil und Pascal Schewe veröffentlichen jede Woche ein Video.


(jkj)



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Stille Momente und starke Motive: Die Bilder der Woche 26


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Die Bilder dieser Woche zeigen das Besondere im Alltäglichen und das Erhabene in kleinen Momenten. Mit Gespür für Licht, Perspektive und Atmosphäre fangen unsere Galeriefotografinnen und -fotografen, vom schneebedeckten Vulkan über florale Farbexplosionen bis zu einem winzigen Käfer im Rampenlicht, die unterschiedlichsten Motive ein.



Teide 3

(Bild: Reiner von der Schlei )

Reiner von der Schleis analoge Aufnahme aus dem Jahr 1975 zeigt eine trockene, vulkanische Landschaft auf der Kanarischen Insel Teneriffa. Verschiedene Sträucher und Gräser im Vordergrund leuchten im warmen Sonnenlicht. In der Bildmitte dominieren grüne Büsche, während sich im Hintergrund ein schneebedeckter Vulkankegel gegen den klaren Himmel abzeichnet. Die Komposition nutzt starke Kontraste zwischen Licht und Schatten, um Tiefe und Atmosphäre zu erzeugen.



Purpurdahlie

(Bild: Rontrus )

Die leuchtend pink-violetten Blüten mit goldgelben Zentren heben sich plastisch vom dunklen Hintergrund ab. Das Bild von Rontrus wirkt wie eine künstlerisch inszenierte Aufnahme, mit einem deutlichen Fokus auf Textur, Farbe und Stimmung durch Lichtmodellierung.



Frauenkirche in Dresden

(Bild: Jaquaro )

Jens Waldhofer stellte sich die Frage: Wie fotografiert man ein Gebäude, das schon tausendfach abgelichtet wurde? Für ihn liegt die Antwort nicht in der perfekten Komposition oder dem besonderen Licht, sondern im Moment. Manche Bilder bleiben nur für den Bruchteil einer Sekunde greifbar. An dem Tag, als das Foto entstand, war er mit seiner Frau in Dresden unterwegs. Dazu berichtet er uns: „Dieses Bild entstand spontan aus dem Café heraus, durch die Lücke zweier Sonnenschirme hindurch. Kein klassischer Blick auf die Frauenkirche. Erwartungen ignorieren, um das Unerwartete zu finden. Das ist für mich Streetfotografie.“



Konzentriert bis zur letzten Krume

(Bild: Juni20250604)

Ein kleiner, flauschiger Präriehund, der im warmen Sonnenlicht aufrecht sitzt und gerade seinen letzten Bissen knabbert, wurde von Juni20250604 eingefangen. Sein Kommentar zum Bild: „Ich bin zufrieden damit, wie nah ich an das Tier herankam und wie klar sich Details wie das Fell, die Krümel in den Pfoten und die abstehenden Haare zeigen. Besonders freut mich, dass das Bild in seiner Wirkung nicht sofort verrät, dass es in einem Wildpark aufgenommen wurde“. Der Fokus liegt hier eindeutig auf dem Tier, während der Vorder- und Hintergrund durch die weiche Unschärfe zurücktreten.



Mond mit Kraterschatten

(Bild: Konrad Blum )

In dieser detaillierten Nahaufnahme des Mondes sind seine Kraterlandschaften und seine Oberflächenstruktur deutlich zu erkennen. Konrad Blums Bild zeigt den Mond in einer Phase zwischen Halb- und Vollmond, mit einem scharfen Kontrast zum schwarzen Nachthimmel.



Welcher war nochmal unserer?

(Bild: Von bS_mr )

Zahlreiche rot-weiß gestreifte Strandkörbe stehen dicht gedrängt an einem Strand. Einzig ein blau-weißer sticht aus der Masse heraus. Dahinter erstreckt sich eine lange Seebrücke. Wie soll man da noch seinen eigenen Strandkorb wiederfinden? Der Himmel ist klar, das Meer ruhig und der Strand verschwindet in der rot-weißen Masse. Diesen Moment hat bS_mr in Travemünde eingefangen und berichtet über sein Foto: „Erst als die Szenerie ganz leer und das Gesicht des einen Strandkorbnutzers durch die Fahne verdeckt war, ist mir dieses Foto gelungen.“



At The Top

(Bild: actioreactio)

Ein gestreifter Kartoffelkäfer krabbelt über einen glänzenden Ring vor schwarzem Hintergrund. Das Licht hebt die feine Struktur des Metalls und die leuchtenden Farben des Käfers auf atmosphärische Weise hervor. Eine minimalistische und zugleich moderne Komposition. Galeriefotograf actioreactio geht hier seiner Leidenschaft für die Makrofotografie nach und erläutert: „Das Bild entstand in meinem kleinen Heimstudio. Hierbei sind viel Geduld und Fingerspitzengefühl gefragt. Denn selbst Kleinigkeiten wie zum Beispiel die Position der Beine, der Fühler und die Drehung des Körpers sind entscheidend für das spätere Gesamtbild.“


Samstag: Teide 3 (Bild:

Reiner von der Schlei

)


(caru)



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Apple und die EU: Geht es wirklich nicht einfacher?


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Apple ändert einmal mehr die Regeln im EU-Teil des App Stores. Die 500-Millionen-Euro-Strafe der EU-Kommission und der Stichtag, bis zu dem Apple die beanstandeten Verstöße gegen den Digital Markets Act (DMA) abzustellen hat, zwangen den iPhone-Hersteller, aktiv zu werden. Die Veränderungen werfen allerdings allerhand neue Fragen auf: Vordergründig macht es Apple Nutzern künftig leichter, Abonnements mit alternativen Zahlungsanbietern abzuschließen oder in der App auf Angebote im Web zu verweisen. Zugleich wächst aber massiv die Komplexität bei den neuen Gebührenmodellen für Entwickler. Und das wirft die Frage auf, ob die Regeln überhaupt von der EU akzeptiert werden. Für Apple-Nutzer in der EU dürften die Irrungen und Wirrungen, die sie jetzt schon seit einiger Zeit begleiten, eine Fortsetzung finden.


Ein Kommentar von Malte Kirchner

Ein Kommentar von Malte Kirchner

Malte Kirchner ist seit 2022 Redakteur bei heise online. Neben der Technik selbst beschäftigt ihn die Frage, wie diese die Gesellschaft verändert. Sein besonderes Augenmerk gilt Neuigkeiten aus dem Hause Apple. Daneben befasst er sich mit Entwicklung und Podcasten.

Der Dauerstreit zwischen Apple und der EU-Kommission zeigt eines deutlich: Es ist viel schwieriger, Apples komplexes Ökosystem zu regulieren, als Brüsseler Bürokraten ursprünglich dachten. Verbesserungen für den Wettbewerb ergeben sich nicht automatisch dadurch, dass man in das zugemauerte Haus mit dem Vorschlaghammer des Gesetzes neue Türen und Fenster reinhaut. Wie bei den alternativen App Stores geschehen, sind dann halt einfach erstmal nur Löcher in der Wand. Aber es baut deshalb nicht gleich jemand ein funktionierendes neues Fenster ein.

Im schlimmsten Falle regnet es durch die neuen Öffnungen sogar hinein. Das ist die Gefahr, die Apple gerne betont. Die EU ermögliche große Sicherheitsgefahren und Apple stehe aufgrund des Digital Markets Act (DMA) machtlos davor. Der Hausherr in Cupertino zeichnet ein hilfloses Bild seiner selbst. Doch man möchte es dem iPhone-Hersteller, der in Jahrzehnten schon so viele kluge Ideen hatte, einfach nicht abkaufen, dass er nicht in der Lage sein soll, diese Herausforderung zu meistern.

Zumal: Die Sicherheit ist nun wirklich nicht das, was einem als langjähriger Apple-Nutzer und App-Entwickler als erstes Sorgen bereitet, wenn man diesen Dauerstreit mitverfolgt. Zumindest nach derzeitigem Ermessen ist es eher eine abstrakte, in die Zukunft gerichtete Gefahr. Eine wirklich konkrete, gegenwärtige Gefahr ist hingegen der Verlust jener Einfachheit, für die Apple immer so gerne stand.

Der Digital Markets Act (DMA) hat Apple diese Lust auf Leichtigkeit genommen. Es scheint, als machten zunehmend die Juristen die Geschäftspolitik für den Bereich der EU. Das war gleich am Anfang schon so, als Apple sich auf den DMA einstellte: Nur war es da noch eine Parallelwelt mit den alternativen App Stores, der Kerntechnologiegebühr und gestaffelten Gebührensätzen, die Nutzer und Entwickler wahlweise leicht abschalten konnten, wenn sie darauf keine Lust hatten.

Dass die EU das nicht als wettbewerbsförderlich empfinden würde, wenn Alternativen zwar existieren, aber hinter einem Vorhang abschreckender Extragebühren verborgen werden, war deshalb recht vorhersehbar. Man würde gerne mal Mäuschen spielen bei den Unterredungen, die in den letzten Monaten zwischen Apple und der Kommission in Brüssel stattfinden. Vermutlich stand da am Anfang der Appell der Kommission, Apple möge Entwickler, die in alternativen Stores veröffentlichen, nicht schlechter stellen als jene, die bei Apple publizieren. Was dann passierte, liegt im Nebel. Herausgekommen ist auf jeden Fall, dass es jetzt für alle schlechter wird. Denn jetzt soll es mit der Core Technology Commission und abgestuften Gebührenmodellen für Entwickler auch für EU-Nutzer kompliziert werden. Wenn Entwickler eine günstigere Gebührenstufe auswählen, gibt es für diese Apps keine automatischen Updates und Downloads mehr. Auch würden Bewertungen im App Store fehlen. Wer blickt da noch durch?

Liegt es nun an Apple, dass es so gekommen ist? Oder an der EU? Schuldzuweisungen sind schwierig, da nicht so ganz klar ist, wer an wem vorbeiredet. Apple hat lange darüber geschwiegen, wie diese Gespräche mit der EU eigentlich ablaufen. Erst kürzlich sickerte durch, wie man sich das vorstellen muss. Am Apple-Hauptsitz erzählt man sich von Ressortdenke in Europa, wo der Wettbewerbshüter in Sachen Datenschutz an die andere Abteilung verweist. Oder von fehlender fachlicher Expertise, wenn es um Abschätzungen der Auswirkungen der Regulierung geht. Und nicht zuletzt beklagt man, dass sich die Wünsche der Kommission immer wieder ändern würden.

Andererseits sind die Tech-Unternehmen dem Anschein nach schnell dabei, selbst den einfachsten Anforderungen des DMA mit komplexen Lösungen zu begegnen. Und so steht am Ende doch wieder die Frage im Raum: Geht es wirklich nicht einfacher?


(mki)



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In den Alpen gemessen: Klimawandel sorgt für mehr Erdbeben


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Die Klimaerwärmung erhöht die Gefahr, dass in Gebirgen zerstörerische Erdbeben entstehen. Das hat ein Forschungsteam aus der Schweiz und Frankreich exemplarisch für einen Berg im Mont-Blanc-Massiv der Alpen ermittelt. Präzise seismische Messungen haben demnach festgehalten, dass eine Hitzewelle im Jahr 2015 an der Grenze zwischen Frankreich und Italien eine Vielzahl kleinerer Erdbeben unter dem Grandes Jorasses ausgelöst hat. Auch wenn die selbst nicht gefährlich waren, steige mit der Zahl solcher schwacher Beben auch die Wahrscheinlichkeit stärkerer Erschütterungen. „Das erhöht die Gefahr dramatisch“, erklärt Co-Autor Toni Kraft von der ETH Zürich dem Wissenschaftsmagazin Science.

Die grundsätzliche Erklärung für die Beobachtung sei dabei nicht neu, erklärt das Team, das Ausmaß aber wohl schon. So wisse man seit Jahrzehnten, dass Wasser im Untergrund unter dem hohen Druck der Felsmassen darüber eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Erdbeben spielt. Zudem sei bekannt, dass es bei seismischen Aktivitäten im Mont-Blanc-Massiv einen klaren Zusammenhang zu den Jahreszeiten gebe – mit mehr Beben im Spätsommer, wenn Schmelzwasser die Felsen durchdringt. Für die jetzt vorgestellte Analyse wurden nun die Daten eines präzisen Seismometers untersucht, das 13 Kilometer von dem Berg entfernt installiert ist und mehr als 12.000 Erdbeben registriert hat, die bislang übersehen wurden.

Die Daten hätten einen deutlichen Anstieg der Stärke und Frequenz von Erdbeben nach 2015 gezeigt, als eine heftige Hitzewelle viel Eis im Hochgebirge zum Schmelzen gebracht habe, fasst Studienleiterin Venera Simon zusammen. Auf Basis von Wetterdaten hat ihr Team danach bestätigt, dass starke Hitzewellen auch sonst eine derartige verstärkte seismische Aktivität zur Folge hatten – jeweils aber mit einer Verzögerung von einem Jahr für flache Erdbeben und zwei Jahren für solche in bis zu sieben Kilometern Tiefe. Zusammen mit anderen Studien ergebe sich ein „beeindruckend klares Bild“. In den Alpen droht durch die Beben demnach keine konkrete Gefahr, in anderen Gebirgen könnten die Folgen aber dramatischer sein.

Dass die Klimaerwärmung dafür sorgt, dass ganz unterschiedliche Naturkatastrophen heftiger und häufiger werden, ist nicht neu. Zumeist geht es dabei aber um Dürren, Hitzewellen oder Stürme. Dass aber auch weniger naheliegende Ereignisse betroffensind, hat etwa vor vier Jahren ein Forschungsteam aus Großbritannien erklärt. Es hat ermittelt, dass die von Menschen verursachte Klimaerwärmung sogar dafür sorgen könnte, dass mehr Vulkane ausbrechen, was den Klimawandel wiederum weiter antreiben würde. Auch der Zusammenhang zu Erdbeben dürfte nun einige überraschen. Vorgestellt wird die Studie dazu jetzt im Fachmagazin Earth and Planetary Science Letters.


(mho)



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