Entwicklung & Code
Die Produktwerker: Conversational AI – die Beziehung Mensch-Maschine gestalten
Was zeichnet gute Conversational AI eigentlich aus? Welche Prinzipen braucht es für eine gezielte Gestaltung? Darüber unterhalten sich Dominique Winter und Oliver Winter in dieser Folge des Podcasts. Sie klären, wie sich digitale Produkte verändern, wenn Sprache zur primären Schnittstelle wird. Denn sobald man sich mit Systemen unterhält, entsteht etwas, das weit über Funktion hinausgeht: Beziehung. Und diese will gestaltet sein.
(Bild: ipopba/stock.adobe.com)
Der Product Owner AI Day von iX und dpunkt.verlag zeigt dir am 6. November 2025, wie du als Product Owner, Product Managerin oder mit deinem Team KI konkret in deine Arbeit integrieren kannst – von der Discovery bis zum Rollout. Tickets sind zum Frühbucherpreis erhältlich.
KI in der Kommunikation: Mehr als ein Werkzeug
Conversational AI ist dabei nicht einfach ein neues Interface. Sie bringt einen neuen Faktor in die Produktentwicklung. Früher waren digitale Produkte vor allem Werkzeuge – heute können sie zu Gesprächspartnern werden. Das verändert Erwartungen, Erleben und Verantwortung bei der Gestaltung. Wer mit Chatbots, Sprachassistenten oder GPT-Integration arbeitet, muss mehr tun als ein paar gute Prompts schreiben. Es geht um Haltung, Verhalten und Beziehung.
Doch dann stellt sich die Frage: Welche Rolle soll die Conversational AI im Produkt einnehmen? Ist sie ein einmaliger Helfer oder ein persönlicher Assistent? Entsteht eine flüchtige Begegnung oder eine langfristige Interaktion? Und wie spiegelt sich das in Sprache, Ton, Humor oder Autonomie wider? Dominique beschreibt, wie Werte und Prinzipien einer Organisation sich konkret in Conversational AI übersetzen lassen – über Tonalität, Reaktionen, Grenzen und Masterprompts.
Interessant ist dabei auch die Rückkopplung Mensch-Maschine, bei dem eine Conversational AI „lernt“, was Nutzerinnen und Nutzer wollen oder brauchen. Lernen ist dabei aber nicht nur Sache der Maschine, sondern auch die Teams hinter dem Produkt müssen beobachten, reflektieren und nachschärfen. Denn User geben Feedback – implizit, durch Nutzung, Sprache, Abbrüche oder Überraschung. Diese Rückmeldungen gilt es ernst zu nehmen. Wer sie ignoriert, verschenkt Entwicklungspotenzial.
Gleichzeitig braucht es Verantwortung. Technisch ist vieles möglich – doch nicht alles sinnvoll. Dark Patterns funktionieren auch in Sprachinterfaces. Doch wer Beziehung aufbauen will, braucht Vertrauen. Und wer Vertrauen will, muss Haltung zeigen. Auch das ist Teil von Conversational AI: ethische Klarheit, bewusste Gestaltung, respektvoller Umgang.
Weiterführende Links
- Dominique verweist einmal auf die Podcastfolge zum Decision Stack. Dabei bezieht er sich auf die Abhängigkeit von Unternehmenswerten und den Werten, die das Produkt zum Ausdruck bringt.
- Oliver erwähnt die Folge der „Sendung mit der Maus„, die in sehr einfacher Form vermittelt, was wir heutzutage unter KI verstehen. Auch für Erwachsene sehenswert.
Die aktuelle Ausgabe des Podcasts steht auch im Blog der Produktwerker bereit: „Designprinzipien für Conversational AI„.
(mai)
Entwicklung & Code
Software Testing: Qualität ist kein Zufall
In dieser Episode sprechen Richard Seidl und Florian Fieber über den besonderen Anlass, dass Seidl mit dem Deutschen Preis für Softwarequalität ausgezeichnet wurde. Diese Auszeichnung bietet den Rahmen, um über die Rolle des Menschen in der Technologieentwicklung nachzudenken. Richard Seidl teilt seine Sichtweise, dass Qualität weit über Testdaten und Skripte hinausgeht und dass es darum geht, ein Umfeld zu schaffen, in dem Teams Qualität aktiv leben.
Seidl und Fieber diskutieren auch die zukünftigen Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich durch die Integration von KI im Bereich Testing ergeben.
„Wenn ein Team wirklich Qualität lebt und nicht nur Testfälle schrubbt, dann ist das ganze Thema auf einem völlig anderen Level angekommen.“ – Richard Seidl
Bei diesem Podcast dreht sich alles um Softwarequalität: Ob Testautomatisierung, Qualität in agilen Projekten, Testdaten oder Testteams – Richard Seidl und seine Gäste schauen sich Dinge an, die mehr Qualität in die Softwareentwicklung bringen.
Die aktuelle Ausgabe ist auch auf Richard Seidls Blog verfügbar: „Qualität ist kein Zufall – Richard Seidl“ und steht auf YouTube bereit.
(mai)
Entwicklung & Code
Apple übernimmt Entwickler des Open Policy Agents
Open Policy Agent (OPA) ist eine Software, die Regeln (formuliert in der Sprache Rego) und Datenobjekte entgegennimmt und auf dieser Grundlage Entscheidungen trifft – Haupteinsatzgebiet sind Autorisierungsregeln, die die Frage beantworten, ob ein Nutzer eine Aktion ausführen darf. Weil OPA Open-Source-Software ist (Apache License 2.0) und vergleichsweise leicht in andere Anwendungen integriert werden kann, erfreut er sich großer Beliebtheit in der Cloud-Native-Community: OPA wird unter anderem genutzt, um über Anfragen ans Kubernetes-API zu entscheiden, trifft in Banken aber auch Entscheidungen, wer welche Anfragen an interne Systeme stellen darf.
Erfunden wurde OPA vom Unternehmen Styra, das mit Zusatzprodukten und Dienstleistungen rund um OPA Geld verdient hat. Auf der Homepage findet man die Logos von Zalando, CapitalOne und dem Europäischen Patentamt. Auch Goldman Sachs und Netflix gehört zu den OPA-Nutzern. Der Code von OPA selbst liegt aber nicht mehr in der Hand von Styra: 2018 wurde OPA als Incubating-Projekt von der CNCF (Cloud Native Computing Foundation) akzeptiert, seit 2021 hat es den höchsten Status „Graduated“ erreicht und hat insgesamt 485 Contributors.
Jetzt steht der nächste Umbruch an: Die Erfinder von Open Policy Agent sowie weitere Mitarbeiter des Unternehmens Styra wechseln den Arbeitgeber: Apple, ebenfalls OPA-Nutzer, übernimmt Styra-CTO Tim Hinrichs und weitere Entwickler. Das hat Hinrichs im OPA-Blog verkündet. „Apple ist ein enthusiastischer OPA-Nutzer, der es als zentrale Komponente seiner Autorisationsinfrastruktur nutzt, um ein großes Portfolio globaler Clouddienste zu verwalten.“
Mehr Open Source
Weil der Code bereits in der Hand der CNCF liegt, ändert sich das Open-Source-Projekt nichts. Der Code bleibt Open Source und wird wie zuvor von der CNCF verwaltet. Auch die Liste der Maintainer soll sich nicht ändern. Neu ist vielmehr, dass Zusatzprodukte aus dem Styra-Portfolio ebenfalls Open Source werden und ins öffentliche Repository umziehen: die kommerzielle OPA-Distribution EOPA, die Verwaltungsoberfläche „OPA Control Plane“, mehrere SDKs sowie der Rego-Linter namens Regal.
Website und Rego-Playground (eine Website, um Rego-Regeln zu testen) sollen wie gewohnt weiterlaufen und auch die Entwicklung soll weitergehen. Unklar hingegen ist, in welcher Form das Unternehmen Styra weiterarbeiten wird. Dazu macht der Blogpost keine Angaben. Große Organisationen, die gehofft haben, bei Styra die Autorisierungsexpertise und Beratung von Tim Hinrichs und den anderen OPA-Kernentwicklern einkaufen zu können, gehen leer aus: Diese Expertise nutzt jetzt Apple.
(jam)
Entwicklung & Code
software-architektur.tv: Netflix ohne Bounded Contexts
In der Softwarearchitektur gilt: Systeme lassen sich besser warten und flexibler gestalten, wenn man sie in mehrere Bounded Contexts aufteilt – und das ist gerade bei Microservices-Systemen entscheidend. Doch nun hat ausgerechnet Netflix, ein Pionier der Microservices-Bewegung, einen Blogpost veröffentlicht, der einen ganz anderen Weg propagiert: „Model Once, Represent Everywhere: UDA (Unified Data Architecture)„.
In dieser Episode nimmt Eberhard Wolff den Ansatz von Netflix genauer unter die Lupe und diskutiert, ob die Zeit gekommen ist, die Idee klar getrennter Bounded Contexts infrage zu stellen – und stattdessen auf ein zentrales Modell zu setzen.
Lisa Maria Schäfer malt dieses Mal keine Sketchnotes.
Livestream am 22. August
Die Ausstrahlung findet live am Freitag, 22. August 2025, 13 bis 14 Uhr statt. Die Folge steht im Anschluss als Aufzeichnung bereit. Während des Livestreams können Interessierte Fragen via Twitch-Chat, YouTube-Chat, Bluesky, Mastodon, Slack-Workspace oder anonym über das Formular auf der Videocast-Seite einbringen.
software-architektur.tv ist ein Videocast von Eberhard Wolff, Blogger sowie Podcaster auf iX und bekannter Softwarearchitekt, der als Head of Architecture bei SWAGLab arbeitet. Seit Juni 2020 sind über 250 Folgen entstanden, die unterschiedliche Bereiche der Softwarearchitektur beleuchten – mal mit Gästen, mal Wolff solo. Seit mittlerweile mehr als zwei Jahren bindet iX (heise Developer) die über YouTube gestreamten Episoden im Online-Channel ein, sodass Zuschauer dem Videocast aus den Heise Medien heraus folgen können.
Weitere Informationen zur Folge finden sich auf der Videocast-Seite.
(mdo)
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