Künstliche Intelligenz
„The Alters“: Spieler finden KI-Antworten in Texten und Übersetzungen
Für das Sci-Fi-Spiel „The Alters“ wurden offenbar einige Texte und Untertitel für Übersetzungen mithilfe von KI generiert. Das belegen Screenshots von Spielern. So finden sich in einigen Texten noch die Anmoderationen des Chatbots, der die Texte offenbar erstellt hat. Mittlerweile haben die Entwickler von 11 Bit Studios die gefundenen Fälle bestätigt.
„Klar, hier ist eine überarbeitete Version, die sich nur auf wissenschaftliche und astronomische Daten konzentriert“, ist etwa an einer Stelle zu lesen, bevor ein Logbucheintrag über einen In-Game-Bildschirm scrollt. Das war laut den Entwicklern als Platzhalter-Text gedacht, wurde aber später übersehen. Man arbeite bereits an einem neuen Text.
Der Screenshot zeigt die Stelle aus „The Alters“, in der ein KI-generierter Text zu sehen ist. Laut den Entwicklern handelt es sich um einen Platzhalter, der später übersehen wurde.
(Bild: 11 Bit Studios)
Nur 0,3 Prozent der Texte mit KI übersetzt
KI-Überbleibsel finden sich auch in den Untertiteln einiger Übersetzungen. Das Spielemagazin Eurogamer hat Beispiele zusammengetragen. Laut einem Statement der Entwickler hat sich das Team aus Zeitdruck dazu entschieden, bestimmte Ingame-Filmchen, die die Spielfiguren schauen können, kurz vor Release per KI zu übersetzen. Auch hier sei bereits eine neue Version in Arbeit. Betroffen seien nur 0,3 Prozent der Übersetzungen.
„KI-generierte Inhalte wurden ausschließlich als temporäre WIP-Elemente während des Entwicklungsprozesses und nur sehr begrenzt eingesetzt“, schreiben die Entwickler. „Die Weiterentwicklung von KI-Tools kommt mit neuen Herausforderungen und Möglichkeiten für die Spieleentwicklung“, schreibt das Entwicklerteam. „Wir sind aktiv dabei, unsere internen Prozesse anzupassen, um dieser Realität gerecht zu werden.“
Fehlender Hinweis auf KI-Einsatz
Die Reaktionen in der Community über den KI-Einsatz in „The Alters“ gingen weit auseinander: Viele merkten berechtigterweise an, dass etwa das beanstandete Logbuch nur im Hintergrund über einen virtuellen Bildschirm scrollt, um zur Atmosphäre beizutragen. Der Text ist also nur Staffage und nicht wirklich dazu gedacht, aufmerksam gelesen zu werden – eigentlich also ein passender Einsatz für einen Textgenerator. Besser als „Lorem Ipsum“-Platzhalter sei das allemal, argumentierte ein User.
Weniger Verständnis hatten Spieler für die Chatbot-Reste in Übersetzungen – und die damit einhergehende Implikation, dass diese Übersetzungen mit KI generiert wurden. Zudem fehlte jede Kennzeichnung, dass überhaupt KI-generierte Inhalte in „The Alters“ enthalten sind. Seit Anfang 2024 müssen Entwickler auf Steam offenlegen, ob ihre Titel KI-Inhalte umfassen. Seitdem wissen wir etwa, dass KI bei der Entwicklung mehrerer „Call of Duty“-Spiele geholfen hat. Bei „The Alters“ fehlt dieser Hinweis aber.
Sci-Fi-Spiel mit Klonen
Einige Entwickler sehen das KI-Label von Steam wegen eines möglichen Stigmas kritisch: Sie haben Angst, dass ihre Spiele wegen des Hinweises pauschal abgestraft oder als minderwertig eingestuft werden könnten. Dabei zähle vor allem das Ergebnis, argumentiert etwa ein User im Subreddit für Spieleentwickler. Laut einer Befragung der Game Developers Conference nutzen 36 Prozent der Spieleentwickler in ihrem Job KI.
„The Alters“ wurde von den polnischen 11 Bit Studios entwickelt und erzählt eine Sci-Fi-Geschichte, in der Spieler mit verschiedenen alternativen Klon-Versionen der Hauptfigur auf einem unbesiedelten Planeten überleben müssen. Bei Spielern und Fachpresse kommt das Spiel ausgesprochen gut an: Der Review-Aggregator OpenCritic berechnet, dass 93 Prozent der Kritiker das Spiel empfehlen. Auf Steam recken 88 Prozent von 6000 User-Rezensenten den Daumen nach oben. Die Entwickler haben sich bislang noch nicht zu ihrem Umgang mit KI geäußert.
Update
30.06.2025,
18:02
Uhr
Die Entwickler von „The Alters“ haben Stellung zu den KI-Inhalten bezogen. Die Meldung wurde entsprechend überarbeitet.
(dahe)
Künstliche Intelligenz
Passiver Hitzeschutz: So halten Sie Ihr Haus im Sommer ohne Klimaanlage kühl
Wieder einmal gehe ich von Ihrer grundsätzlichen Mündigkeit aus, um die Einleitung zu verkürzen. Ihnen ist bekannt, dass Sie eine Klimaanlage (Ratgeber) kaufen könnten, die für kalte Luft im Haus sorgt.
Aber was, wenn Sie vorher zunächst die Möglichkeiten passiven Hitzeschutzes voll ausreizen möchten? Was, wenn Sie Klimaanlagen-Energiekosten und -Laufzeit minimierem möchten? Was, wenn Sie zur Miete wohnen wie die meisten Deutschen?
Dann sind Sie hier richtig bei der Diskussion darum, wie Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung mit passiven Methoden möglichst kühl halten.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Passiver Hitzeschutz: So halten Sie Ihr Haus im Sommer ohne Klimaanlage kühl“.
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Künstliche Intelligenz
Jurassic World: Wiedergeburt? Was soll schon schiefgehen
„Was soll schon schiefgehen“ steht am Anfang zahlloser Monster- und Katastrophenfilme. Menschliche Hybris und die Missachtung mahnender Stimmen sind die Zutaten, aus denen Desaster entstehen. Das gilt insbesondere für Jurassic Park und zieht sich durch die inzwischen sieben Filme mit wechselnder menschlicher Besetzung, die das Franchise hervorgebracht hat.
Den ersten Auftritt der Dinosaurier in Steven Spielbergs Blockbuster von 1993 hatte ein schrulliger Milliardär zu verantworten, der es für eine gute Idee hielt, die glücklicherweise inzwischen ausgestorbenen Riesenmonster zu klonen und in einem Freizeitpark auszustellen. Auf den Skeptiker will niemand hören. Wir alle wissen, wie das ausgegangen ist.
Mehr als dreißig Jahre und sechs Filme weiter können wir festhalten: Die menschliche Spezies hat nur eine begrenzte Kapazität, aus ihren Fehlern zu lernen. Sonst würden die Protagonisten, die dieses Franchise in wechselnder Besetzung bevölkern, nicht immer wieder dieselben dummen Fehler machen. Was soll schon schiefgehen?
Nun also die Wiedergeburt. Die gab es schon mal bei einem anderen sehr populären Horror-Franchise – und ist bei den Fans nicht besonders gut angekommen. Tatsächlich hat „Jurassic World Rebirth“ stellenweise mehr mit „Alien: Resurrection“ gemeinsam als nur den deutschen Verleihtitel. Das ist jetzt nicht unbedingt ein Kompliment.
„Jurassic World – Die Wiedergeburt“ nimmt die Geschichte fünf Jahre nach „Jurassic World: Dominion“ wieder auf. Dinosaurier leben auf der Erde nur noch in einer Zone um den Äquator, vereinzelte Exemplare auch noch in menschlichen Siedlungsräumen. Doch den Dinos geht’s nicht gut – wer hätte auch ahnen können, dass das heutige Erdklima für die Raubriesen der Kreidezeit vielleicht etwas zu kalt ist.
Genetische Experimente an Dinosauriern? Was soll schon schiefgehen.
(Bild: Universal Studios)
Ein paar Exemplare leben noch auf einer kleinen Insel im Pazifik. Darunter solche, die es eigentlich nicht geben dürfte: Sie sind das Ergebnis genetischer Experimente, mit denen skrupellose Wissenschaftler immer neue Attraktionen für den Freizeitpark züchten wollten. Zurückgeblieben sind die, die „zu hässlich oder zu gefährlich“ sind. Was soll schon schiefgehen.
Und so nimmt die Wiedergeburt ihren Lauf: Irgendein Pharma-Konzern hält es für eine prima Idee, aus der DNA einiger Dinosaurier wertvolles Genmaterial zu gewinnen, um Krebs zu heilen oder sowas. Leider funktioniert das nur, wenn man die Proben vom lebenden Exemplar nimmt.
Also heuert der natürlich völlig skrupellose Pharmamanager (Rupert Friend) einen Wissenschaftler (Jonathan Bailey) und ein paar Söldner (Scarlett Johansson, Mahershala Ali) an, die auf die verbotene Insel fahren, um die Proben zu nehmen. Was soll schon groß schiefgehen.
Schief geht erstmal der Segeltörn eines verantwortungslosen Vaters (Manuel Garcia-Rulfo) mit seinen Töchtern, von denen eine noch ihren kiffenden Freund im Schlepptau hat. Von den Söldnern aus der Seenot gerettet, landen alle zusammen auf der Insel mit den Dino-Mutanten. Ab da geht dann noch so einiges schief.
Jurassic Park ist ein Franchise, das alle paar Jahre dieselbe Geschichte erzählt – und damit sehr erfolgreich ist: Die letzten drei Filme der Reihe haben weltweit jeweils über eine Milliarde Dollar eingespielt. Die Dinos ziehen alte und neue Fans in Scharen ins Kino. Und auch „Jurassic World – Die Wiedergeburt“ liefert im Dino-Department verlässlich ab.
Dass sich alle Protagonisten meistens ziemlich idiotisch benehmen und deshalb auf dem Speiseplan der Inselbewohner landen, gehört dazu. Dennoch wirkt dieser siebte Aufguss ziemlich lustlos: Mehr als ein paar alte Klischees sind Drehbuchautor David Koepp (der auch die ersten zwei Teile geschrieben hat) für seine Geschichte und ihre Figuren nicht eingefallen.
Der Wissenschaftler und Scarlett Johansson im Dschungel.
(Bild: Universal Studios)
Und dann ist da noch Scarlett Johansson. Wir sehen, wie sie als „tough cookie“ entschlossen durch den Dschungel stapft und den Tag rettet. Irgendwie bleibt sie dabei immer Scarlett Johansson im Dschungel und schafft es nicht, hinter ihre Rolle zurückzutreten. Man muss ihr zugestehen, dass das Drehbuch ihr nicht viel Raum zur Entfaltung lässt, aber ihre schauspielerische Bandbreite ist nun mal begrenzt.
Jurassic World – Die Wiedergeburt bleibt mit 130 Minuten zeitlich im Rahmen für so einen Blockbuster – und ist trotzdem stellenweise langatmig. Das liegt vor allem an der gestrandeten Seglerfamilie, deren einzige Funktion zu sein scheint, nervige Kids und trotzige Teenies in die Geschichte einzuführen. Das ist die kalte Verwertungslogik Hollywoods: Jede Zielgruppe muss sich angesprochen fühlen. Das Millarden-Boxoffice gibt ihnen Recht.
Das alles ist ein bisschen schade, denn irgendwo unter dieser hochglanzpolierten Blockbuster-Oberfläche steckt ein gradliniger kleiner Monsterfilm – etwa einer ganz ohne nervige Teenies. Regisseur Gareth Edwards hat mit „Monsters“ schon einen eigenwilligen Genrebeitrag sowie einen soliden „Godzilla“ abgeliefert. Vielleicht hätte er mit einem besseren Drehbuch und weniger wirtschaftlichem Druck mehr zu diesem Franchise beitragen können.
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Manchmal sollte man sie einfach ruhen lassen. Das gilt für ausgestorbene Riesenraubtiere ebenso wie für überalterte Hollywood-Franchises.
„Jurassic World – Die Wiedergeburt“ ist ab dem 2. Juli im Kino.
(mack)
Künstliche Intelligenz
Zum Greifen nah: KI-generierte 3D-Umgebungen in VR
Ein fiktives Schweizer Bergdorf vor eindrucksvoller Alpenkulisse, eine imposante Steampunk-Stadt mit spitzen Türmen, Bögen und prunkvollen Uhren, ein Wald voller fluoreszierender Riesenpilze: Die KI-generierten Umgebungen der WebXR-Anwendung „Lofi Worlds“ laden zum Verweilen und Träumen ein. Von realistisch über fantastisch und märchenhaft bis hin zu künstlerisch stilisiert: das Angebot an VR-Szenerien ist vielfältig. Sogar in Edward Hoppers berühmtes Gemälde „Nighthawks“ entführt die Anwendung, erweitert um Umgebungen, die über das Original hinausgehen.
Lofi Worlds ist eine Anwendung des KI-Start-ups World Labs und läuft auf autarken VR-Brillen wie Meta Quest 3 und Apple Vision Pro. Dank WebXR-Technologie reicht es, die entsprechende Webseite aufzurufen, um in die 3D-Umgebungen einzutauchen.
Als Rendertechnik kommt 3D Gaussian Splatting („3DGS“) zum Einsatz. Die 3D-Umgebungen bestehen also aus winzigen, räumlich angeordneten Farbklecksen, die sich im Gesamteindruck zu durchgehenden Landschaften fügen. Das verleiht manchen Szenen eine impressionistische Anmutung. Eine Neuheit von Lofi Worlds ist, dass sich die Splats dynamisch bewegen, um etwa den Eindruck von Blättern im Wind zu erzeugen. Auch auf Berührungen reagieren sie und beginnen sanft zu wogen, als wären sie lebendig.
Dynamische Gaussian Splats im Web und auf fast allen Geräten
Was beim ersten Mal sofort auffällt und die Erfahrung trübt, ist die vergleichsweise niedrige Auflösung und UndSchärfe. Zudem wird das freie Umhergehen bestraft: Wer sich weiter als ein paar Schritte bewegt und die Perspektive verändert, stößt schnell auf dunkle Leerräume in den Kleckshaufen, die die Illusion einer durchgehenden 3D-Welt zerstören.
Dennoch ist es bemerkenswert, dass Lofi Worlds auf autarken VR-Brillen wie Meta Quest 3 interaktive Gaussian Splats rendern kann. Die technische Grundlage der Anwendung bildet Spark, ein von World Labs entwickelter 3DGS-Renderer für Webanwendungen, der kürzlich als Open Source unter der MIT-Lizenz veröffentlicht wurde. Spark unterstützt die webbasierte 3D-Grafikengine Three.js und nutzt WebGL2 für das Rendering der Gaussian Splats, was eine breite Gerätekompatibilität sicherstellt. Lofi Worlds lässt sich somit auch auf Smartphones und Desktop-Computern ausprobieren. In Verbindung mit VR-Brillen übernimmt WebXR die stereoskopische Darstellung, also getrennte Bilder für jedes Auge, und ermöglicht Interaktion per Handtracking.
World Labs will KI mit „Spatial Intelligence“ ausstatten
World Labs ist ein US-Start-up und wurde unter anderem von der KI-Pionierin Fei-Fei Li gegründet. Die oft als „Godmother of AI“ bezeichnete Forscherin leitete seit 2006 die Entwicklung des Bilddatensatzes ImageNet, der einen Durchbruch im Bereich des maschinellen Sehens markierte. Den nächsten Entwicklungsschritt visueller KI sieht Fei-Fei Li in „räumlicher Intelligenz“, also der Fähigkeit, sich Räume vorzustellen und in ihnen mit Objekten zu interagieren. Das Start-up arbeitet an sogenannten großen Weltmodellen („Large World Models“), mit denen KIs die Welt wie Menschen als räumlich und physikalisch erfahrbar wahrnehmen sollen anstatt als zweidimensionale, statische Gegebenheit. Das Start-up sammelte bislang 230 Millionen US-Dollar an Investitionskapital ein.
Das Start-ups möchte eine generative KI entwickeln, die persistente, begehbare und geometrisch solide 3D-Umgebungen auf Basis von Textprompts oder einzelnen Bildern erzeugen kann. Im Dezember veröffentlichte World Labs erste Beispiele für KI-generierte 3D-Umgebungen, auf denen auch Lofi Worlds beruht. Testen kann man die Technologie allerdings noch nicht. Sundquist versichert, dass das Start-up daran arbeite, die KI-Modelle weiterzuentwickeln und genau diese Möglichkeit in Zukunft anzubieten.
Die möglichen Anwendungsfelder sind laut Sundquist vielfältig: Eine KI mit räumlicher Intelligenz könnte virtuelle Welten für Videospiele, Filmsets, YouTube-Hintergründe, Trainingsumgebungen für Roboter und nicht zuletzt für VR- und AR-Brillen generieren, also jene Geräte, die räumliche Inhalte am eindrucksvollsten erlebbar machen.
(tobe)
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