Künstliche Intelligenz
Nacktfilter in FaceTime: Nie wieder ohne Hose in der Videokonferenz
Nie wieder aus Versehen nackt in eine Videokonferenz stolpern und die Blamage seines Lebens erleben – wem dieses Szenario bekannt vorkommt, der dürfte sich über eine neue Funktion in iOS 26 freuen, die genau solche peinlichen Momente in FaceTime-Videotelefonaten verhindern soll. Erkennt diese nämlich, dass sich jemand in „sensibler“ Art vor der Kamera zeigt, blendet sie das Video aus und zeigt dem Nutzer einen Hinweisbildschirm. Erst, wenn dieser sich bewusst entscheidet, die Videoübertragung fortzusetzen, wird die Kamera wieder zugeschaltet.
Was im Netz als ein Helferlein für Tollpatschigkeit diskutiert wird, ist in Wirklichkeit Teil der Bemühungen Apples, den Kinderschutz auf dem iPhone und anderen Geräten zu verbessern. Die Nackterkennung läuft hierbei unter dem Oberbegriff der Communication Safety (Kommunikationssicherheit), die bereits mit iOS 16 eingeführt wurde. Und diese soll mit den neuen Softwareversionen im Herbst ausgeweitet werden. Zumindest in der aktuellen Beta 2 hat es den Anschein, dass Apple diese Schutzfunktion, die Teil der Bildschirmzeit ist, auch für Erwachsene erweitern will.
Erst iMessage, künftig an noch mehr Stellen
In einem ersten Schritt hatte Apple die Nackterkennung in iMessage eingeführt. Die per Machine Learning trainierte Funktion, die auf dem Gerät selbst die Erkennung vornimmt, soll hier Kinder davor schützen, dass Fremde ihnen anrüchige Aufnahmen zusenden. Umgekehrt wird aber auch verhindert, dass intime Aufnahmen von dem Gerät einfach so nach außen verschickt werden.
Neben FaceTime erhält den Schutz jetzt auch die Fotos-App. Offenbar waren dort die geteilten Alben ein Einfallstor für solche Übergriffe. Bei den geteilten Alben werden Nutzer zwar gefragt, ob sie Teil einer solchen Gruppe werden wollen. Der Einladende könnte aber die Gruppe fälschlich benennen oder seine wahre Identität als Absender verschleiern, sodass erst nach Annahme der Einladung ersichtlich wird, dass es sich um eine ungewollte Gruppe handelt. Künftig würden anstößige Bilder dann aber ebenfalls nicht angezeigt werden.
Funktion ist zuerst ausgeschaltet
In der Diskussion im Netz empfinden einige die Funktion selbst übergriffig und fühlen sich in ihrer Freiheit eingeschränkt. Dem ist allerdings nicht so. Die Warnung vor sensiblen Inhalten in FaceTime muss gegenwärtig vom Nutzer erst einmal aktiviert werden – sonst passiert gar nichts. Dies ist über die Einstellungen-App, den Eintrag FaceTime und dort über „Warnung vor sensiblen Inhalten“ möglich.
Entwickler können übrigens Apples Erkennung auch in ihren eigenen Apps implementieren. Dies ist bereits seit iOS 17 beziehungsweise macOS 14 möglich. Das nötige Framework nennt sich SensitiveContentAnalysis. Diesem kann ein eingegangenes Bild einfach zur Analyse übergeben werden. Der Analyzer gibt dann eine Rückmeldung, ob das Bild als „isSensitive“ erkannt wurde. Der Entwickler kann dann geeignete Maßnahmen ergreifen, um das Bild nicht anzuzeigen und den Nutzer zu warnen.
(mki)
Künstliche Intelligenz
Flexibleres 5G-Slicing: Orange und Ericsson setzen auf KI
Der französische TK-Anbieter Orange und der Netzwerkausrüster Ericsson wollen in Europa das 5G-Slicing mit einer gemeinsam entwickelten Technik voranbringen. Sie fußt auf KI, um sowohl die Netzauslastung zu verbessern als auch die Performance an den 5G-Endgeräten zu steigern.
Die Orchestrierung erfolgt über die „Service Orchestration and Assurance Plattform“ von Orange, die eine dynamische Ende-zu-Ende-Slice-Verwaltung ermöglichen soll, beispielsweise für private Mobilfunknetze, Geofencing oder Fixed Wireless Access (FWA). Basis dafür ist deren Netzwerk-Management-Software „AI‑Network‑Brain“, für die Orange einen modularen Ausbau und die Anpassung an unterschiedliche Kundengruppen verspricht.
Typische Anwendungsszenarien sollen kritische Infrastrukturen, prädiktive Maintenance, Edge-KI, Robotersteuerung, autonome Fahrzeuge, Drohnen-Inspektion sowie Video-Analytik in Echtzeit sein. Orange stellt dafür garantierte Upload-Raten und Latenzzeiten von unter fünf Millisekunden in Aussicht. Das soll praktisch eine Glasfaser-ähnliche Mobilfunk-Verbindung über 5G schaffen.
Orange spricht hierbei von einer Quality of Delivery (QoD), was über QoS (Quality of Service) hinausgehe. So gehören dazu auch Zusagen über Monitoring, Latenz, Jitter und Ausfallsicherheit – also mehr als nur die Bandbreite. In Frankreich bietet Orange bereits entsprechende 5G‑Verträge für Geschäftskunden an, beispielsweise 350 GB mit VoNR und Slice-Security.
Network-Slicing: Ein Stück vom großen Kuchen
Beim Network-Slicing wird ein Teil der Netzkapazität „herausgeschnitten“. Technisch funktioniert das so, dass alle Slices auf demselben physischen Netz laufen, logisch aber isoliert sind. Dabei hat jedes Slice seine eigenen Ressourcen: Funknetz (RAN), Transportnetz und 5G-Core. Der Vorteil dabei ist, dass für bestimmte Anforderungsprofile oder Nutzergruppen ein individuelles Set an Bandbreite, Latenz, Verfügbarkeit oder SLAs konfiguriert werden kann. Das ist strukturell ähnlich zu virtuellen Maschinen.
Schon vor zwei Jahren stellte die Telekom ein 5G-Network-Slicing vor. Diese Lösung ist speziell auf Live‑TV-Produktion ausgerichtet, beispielsweise für Reporter und Kameraleute vor Ort. Es basiert auf dem Telekom-Core‑Netz mit Mavenir MDCA und wird über Kunden-Interfaces orchestriert. Dazu gehören dedizierte QoS‑Slices und CAMARA Open-APIs die eine qualitativ hochwertige HD‑Übertragung ermöglichen sollen. Das Produkt ist inzwischen als Premium-Service für Medienunternehmen (TV, Streaming) mit QoS‑Level-Vorgaben im Markt.
Vodafone liefert ebenfalls 5G-Slicing-Lösungen mit SLA‑Technik. Doch auch hier richtet sich das Angebot an einen kleinen Anwendungsbereich: Veranstaltungen, Live-Sport-Events mit dedizierten Slices für Uploads und Streaming sowie wenigen vertikalen Anwendungen, beispielsweise im Rahmen von privaten Industrienetzen. Bei O2 gibt es seit Oktober 2023 ein entsprechendes Angebot, das sich hauptsächlich an Geschäftskunden richtet. Geplant ist inzwischen auch die Anwendung für Privatkunden im Bereich Gaming, Smart Home oder als Tracker mit Gesundheits- und Sicherheitsfunktionen.
Bisheriges Slicing zu starr?
All diese Slicing-Angebote haben ein gemeinsames Problem: Man muss vorher genau festlegen, was benötigt wird – und muss den Slice danach auch wieder löschen, denn er bleibt bestehen, selbst wenn er gar nicht mehr benötigt wird. Dieses Einrichten und Freigeben eines Slices kann zwar auch programmgesteuert per API erfolgen, was vor allem im industriellen Umfeld zum Einsatz kommt, beispielsweise wenn für einen bestimmten Zeitraum eine mobile Video-Schaltung benötigt wird. Doch auch hier bleibt der Slice bestehen, bis er vom Programm oder nach vorgegebenen Zeiteinstellungen wieder abgeschaltet wird. Bislang war das eher ein theoretisches Problem, denn in den oben erwähnten Use-Cases ist die entsprechende Belastung vorhersehbar und relativ konstant.
Doch jetzt kommt eine neue Anwendung auf den Markt: die mobile Nutzung von KI im Business-Umfeld. Das bedeutet nicht nur mehr Datenverkehr, sondern auch einen sehr sprunghaften Bandbreitenbedarf. Hier wird das bisherige Slicing zum Problem, weil der Bedarf nicht vorhersehbar ist und immer nur kurzzeitig anfällt. Erforderlich ist dafür eine vollautomatische dynamische Zuordnung der Slices anhand der jeweils aktuellen Anforderungen.
„Intent-basiertes“ vollautomatisches Slicing
Genau hier will die neue Ericsson-Technik ansetzen. „Unser intent-based Lösung automatisiert die Erstellung und Replikation von 5G-Slices“, heißt es in der Pressemeldung. Das bedeutet, das System soll erkennen, wo plötzlich ein großer Bedarf entsteht, und dann entsprechend der Situation sowie weiteren bekannten Parametern ein passendes Slice einrichten. Sobald der Bedarf nicht mehr vorhanden ist, wird das Slice wieder automatisch freigegeben. Laut Ericsson wird das Netz so flexibler genutzt und mehr Teilnehmer könnten gleichzeitig bessere Performance erhalten.
Als Beispielanwendung zeigte Orange die Nutzung von KI zur Video-Generierung auf einem Handy. Hier ist urplötzlich viel Bandbreite mit niedriger Latenz erforderlich. Sobald diese Anwendung aber vorbei ist und der Bedarf nicht mehr gegeben ist, wird das Slice wieder freigegeben. Diese neue Technik beschränkt sich nicht nur auf KI auf dem Smartphone, sondern könnte auch industriellen Anwendungen wie mobiler Maschinen- und Robotersteuerung, autonomen Fahrzeugen oder Video-Analytik unterstützen.
Auf Referenzen können Ericsson und Orange noch nicht verweisen. Bekannt sind zwei Anwendungsfälle: Das ursprüngliche Test-Szenario in Belgien, das im Rahmen eines Drohnen-Einsatzes in Echtzeit stattfand. Dieser Use-Case wurde im Februar auf dem MWC-Kongress auf dem experimentellen Pikeo‑Netz, der Orange-Telco‑Cloud und AWS-Outposts vorgestellt. Und dann gibt es noch eine weitere Anwendung bei Schneider Electric, wo eine Lösung für industrielle Prozesse und Automatisierung in Zusammenarbeit mit Nokia und Ericsson erstellt wurde.
(axk)
Künstliche Intelligenz
Nach Preiserhöhung im Januar: Deutschlandticket verliert eine Million Nutzer
Die Ergebnisse einer Marktforschung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Deutschen Bahn, die der F.A.Z. vorliegen, zeichnen ein deutliches Bild: Mit der Preiserhöhung des Deutschlandtickets Anfang des Jahres habe die Zahl der Abonnenten deutlich abgenommen.
Trendwende beim Deutschlandticket?
Laut den Daten der Marktforscher hatten die Nutzer des Deutschlandtickets seit der Einführung im Mai 2023 kontinuierlich zugenommen. Im Dezember 2024 lag die Zahl bei 14,5 Millionen. Mit der Preiserhöhung auf 58 Euro im Januar 2025 sanken die Zahlen auf 13,4 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten ab.
Dem Bericht zufolge sei ein saisonaler Einbruch der Zahlen zwar nicht ungewöhnlich, etwa wenn Menschen im Frühjahr oder Sommer von den öffentlichen Verkehrsmitteln wieder vermehrt aufs Fahrrad umsteigen. Jedoch könnten die Quartalszahlen auf eine Trendwende hindeuten. Denn nach 14,2 Millionen Nutzern im vierten Quartal 2024 fiel die Zahl der Abonnenten im ersten Quartal 2025 auf 13,5 Millionen, von denen die Marktforscher mehr als die Hälfte – etwa 430.000 – auf die Preiserhöhung zurückführen.
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Interessanterweise prognostizierten die Marktforscher einen noch stärkeren Rückgang der Abozahlen: Anstelle der erwarteten neun Prozent sank die Zahl der Abonnenten „nur“ um sechs Prozent.
Auswirkungen auf Jobticket und junge Menschen
Die Marktforscher zeigen zudem auf, dass die erhöhten Preise sich vor allem beim Jobticket bemerkbar machen: Die Zahl sank um etwa 16 Prozent auf 2,2 Millionen. Dabei hatte sich die Branche eher einen deutlicheren Schub von Unternehmen erhofft, die für ihre Mitarbeiter einen Teil der Kosten übernehmen. Auch bei jungen Leuten zwischen 14 und 29 Jahren sanken die Abozahlen mit mehr als 36 Prozent massiv.
Damit sich dies nicht wiederholt, fordert die Branche, künftig auf sprunghafte Preissteigerungen zu verzichten und stattdessen auf „maßvolle, nachvollziehbare Preiserhöhungen“ zu setzen, heißt es weiter. Überdies müsse die Finanzierung von Bund und Ländern dauerhaft gesichert sein. Aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Haushaltsverhandlungen sei dies nur bis Ende 2025 der Fall.
„Wenn man das Deutschlandticket zu einem verkehrspolitischen Erfolg machen will, muss man es jetzt dauerhaft verankern – sowohl in der Finanzierung, in der Ausgestaltung und auch mit einer deutschlandweiten Bewerbung“, sagte der VDV-Geschäftsführer für den ÖPNV, Alexander Möller, der F.A.Z.
Bund und Länder gleichen die Mindereinnahmen durch das Deutschlandticket mit drei Milliarden Euro jährlich aus, da das Deutschlandticket mit 58 Euro noch immer günstiger als viele regionale Abos sei. Jedoch reiche diese Summe nach Angaben des VDV nicht aus. Nach Schätzungen fehlten noch 400 Millionen Euro. „Der Bund und die Länder müssen entscheiden, die Ausgleichsleistungen in Höhe von drei Milliarden Euro zu dynamisieren, die Kostensteigerungen der Branche berücksichtigt werden“, so Möller.
Union und SPD hatten im Koalitionsvertrag festgelegt, das Deutschlandticket „über 2025 hinaus“ fortzusetzen und bis 2026 am Preis von 58 Euro festzuhalten. Preissteigerungen könnte es erst ab 2029 geben – dann werde „der Anteil der Nutzerfinanzierung schrittweise und sozialverträglich erhöht“, heißt es im Koalitionsvertrag.
(afl)
Künstliche Intelligenz
Siemens involviert: China erhält Zugriff auf wichtige Chipdesign-Tools zurück
Die USA und China nähern sich beim Thema Chipfertigung wieder etwas an. Die drei weltweit wichtigsten Anbieter von Designautomatisierungs-Tools für die Chipproduktion dürfen ihre Software wieder chinesischen Firmen bereitstellen. Das sind Siemens EDA, Cadence und Synopsys.
Deren Tools zur sogenannten Electronic Design Automation (EDA) bilden für viele Firmen das Grundgerüst, um eigene Chips wie Prozessoren oder Controller zu entwerfen. Weil sie mindestens teilweise in den USA entstehen, hat die US-Regierung Kontrolle über den Einsatzort. Siemens kaufte sein Chip-EDA-Know-how ursprünglich mit der Übernahme der US-Firma Mentor Graphics ein.
Die Branchenführer nutzen einheitliche Standards, auf die auch Chipauftragsfertiger wie TSMC und Samsung setzen. Firmen können Logikblöcke zukaufen, etwa ganze CPU-Kerne oder Speicher-Controller, alle Teile zusammensetzen und das fertige Design an einen Chipauftragsfertiger übermitteln – alles über dieselben EDA-Tools.
Jüngster Streit nach Monaten beigelegt
Die jüngste Eskalation zwischen den USA und China dauerte mehrere Monate an: Im April stellte China vorübergehend den Export seltener Erden an den Rest der Welt ein. Als Reaktion untersagte das US-amerikanische Bureau of Industry and Security (BIS) die Zusammenarbeit von EDA-Tool-Anbietern mit chinesischen Firmen.
Ende Juni eröffnete China wieder den Export seltener Erden unter neuen Rahmenbedingungen. Darauf folgt jetzt die Lockerung der Vorgaben an Siemens EDA, Cadence und Synopsys. Mit einzelnen sanktionierten Firmen wie Huawei dürfen sie offiziell aber weiterhin nicht zusammenarbeiten.
Für die Entwicklung seiner neuesten Prozessoren mit 7-Nanometer-Technik soll Huawei auf weniger verbreitete chinesische EDA-Tools setzen.
Die Aktienkurse von Cadence und Synopsys stiegen nach der Bekanntgabe um vier bis sechs Prozent. Siemens‘ Aktie ging um etwa zwei Prozent hoch – die Firma ist vom EDA-Geschäft weniger abhängig als die Konkurrenten.
(mma)
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