Künstliche Intelligenz
Nintendo Switch 2 im Test: Verbesserte Grafik & 4K, aber kein OLED
Die Nintendo Switch 2 löst nach über acht Jahren das Vorgängermodell ab. Mehr Display, mehr Speicher und mehr Power bringt die aktuelle Konsolengeneration mit. Wie sie sich schlägt, klären wir im Test.
Optisch sieht die Nintendo Switch 2 nur geringfügig anders aus als das Vorgängermodell. Sie ist größer und etwas abgerundeter. In ihr steckt allerdings einiges mehr an Power und das ist auch gut so, denn die deutlich in die Jahre gekommene Switch 1 hatte vor allem gegen Ende ordentlich mit Performance-Problemen zu kämpfen. Die Switch 2 zeigt direkt zum Launch mit Mario Kart World, dass sie deutlich mehr auf dem Kasten hat. Ob sie auf ganzer Linie überzeugen kann, verrät unser Test.
Lieferumfang
Die Switch 2 kommt mit Konsole, einem Joy-Con-Paar, einer Halterung, um die Joy-Cons wie einen Controller halten zu können, dem Dock, einem HDMI-Kabel sowie dem Netzteil der Konsole nach Hause. Für die Joy-Cons liegen außerdem noch zwei Aufsätze bei, die zum einen die Führung im Mausmodus verbessern und zum anderen durch die Handgelenkschlaufe verhindern sollen, dass die Joy-Cons beim hitzigen Zocken durch das Zimmer fliegen. Hat man sich für das Mario-Kart-World-Bundle entschieden, liegt der Konsole zudem noch ein Zettel mit dem Code für das Spiel bei, den man im Nintendo Eshop aktiviert.
Design
Beim ersten Auspacken fallen uns direkt der deutlich größere Bildschirm und die ebenfalls deutlich größeren Joy-Cons auf. Ebenso ist die Konsole etwas flacher als die Vorgängerin von 2017. Auch am Dock wurde gearbeitet. Es ist jetzt etwas größer und zur Rückseite hin abgerundet. Negativ fällt uns jedoch die Abdeckung auf. Diese ist jetzt nicht mehr fest mit dem Rest des Docks verbunden und klappt beim Öffnen nach hinten, sondern ist aufgesteckt. Möchte man etwa die Kabel austauschen oder an den Ethernet-Port gelangen, entfernt man jetzt die Abdeckung komplett vom Rest des Docks und muss sie danach wieder befestigen.
Nintendo Switch 2 – Bilder
Der ausklappbare Standfuß ist jetzt stabiler und erstreckt sich über die Rückseite der Konsole. Via einer praktischen Aussparung über dem unteren USB-C-Port klappt man die Stütze unkompliziert aus und passt den gewünschten Winkel an.
Das System mitsamt angeschlossener Joy-Cons ist 116 × 272 × 13,9 mm groß und bringt ungefähr 530 g auf die Waage.
Zum Launch gibt es die Konsole ausschließlich in einer Farbgebung: Schwarz auf Schwarz. Farbliche Akzente setzt man via der Joy-Cons. Deren Sticks sind zum Gehäuse hin jeweils blau und rot ummantelt. Erfahrungsgemäß dürfte es aber nicht allzu lange dauern, bis Nintendo Sondereditionen der Konsole und andere Farbvariationen – zumindest der Joy-Cons – veröffentlicht.
Ausstattung
Der 120-Hz-LCD-Touchscreen unterstützt HDR10 und ist mit 7,9 Zoll ganze 1,7 Zoll größer als das Display der Switch 1. Auch die Auflösung von 1920 × 1080 Pixeln stellt ein Upgrade zu den 1280 × 720 Pixeln der Switch 1 dar. Der Verzicht auf ein OLED-Display schmerzt jedoch, denn bereits die Switch 1 gab es in einer OLED-Variante (wenn auch nicht direkt zum Release). Im TV-Modus erreicht die Konsole eine Höchstauflösung von 4K (3840 × 2160) bei maximal 60 fps. In niedrigerer Auflösung, also 2560 × 1440 oder 1920 × 1080, sind sogar 120 fps möglich. Hinweis: Online wird von diversen Medien-Outlets von der unverhältnismäßig hohen Verzögerung des LCD-Bildschirms berichtet (angeblich bis zu über 30 ms) und dieser in diesem Zusammenhang zu Recht kritisiert. Nachmessen können wir das nicht. Eine spürbare Beeinträchtigung beim Spielen können wir aber nicht feststellen, deswegen fließt es nicht in unsere Bewertung ein.
Auch die Speicherkapazität hat ein Upgrade erhalten: Hier arbeitet die Switch 2 jetzt mit 256 GB Universal Flash Storage (UFS) im Vergleich zu den 32 GB eMMC des damaligen Launch-Models. Der Speicher lässt sich zusätzlich über den SD-Kartenslot erweitern. Kompatibel sind allerdings ausschließlich microSDXC, die man anhand des auf der Karte aufgedruckten EX erkennt.
Die Switch 2 ist mit zwei USB-C-Anschlüssen ausgestattet, wobei der untere Anschluss ausschließlich zum Laden der Konsole und dem Verbinden mit dem Dock gedacht ist. An den oberen hingegen kann man auch Zubehör wie etwa die Switch-2-Kamera anschließen. Über den 3,5-mm-Audio-Eingang der Konsole schließt man zum Beispiel kabelgebundene Kopfhörer an.
Weiter im Hinblick auf Audio geht es mit den Stereo-Lautsprechern und dem eingebauten Mikrofon, letzteres ist mit Noise-Cancelling, Echo-Unterdrückung und automatischer Geräuschregelung ausgestattet. In der Praxis klingen die Lautsprecher überraschend gut, wenngleich sie auch etwas leise sind.
Da die Switch 2 abwärtskompatibel ist, nimmt der Game-Card-Schlitz oben an der Konsole auch die Software-Karten der Switch 1 an.
Joy-Con 2
Wie bereits erwähnt, sind die Joy-Con 2 ein gutes Stück größer als das Vorgängermodell. Hier kommt jedoch die Ernüchterung: Trotz des Wachstumsschubs sind sie nach wie vor unbequem. Schlimmer noch ist es, wenn man sie ohne die Halterung verwendet. Hier bekamen wir nach mehreren Runden Mario Kart tatsächlich Krämpfe in den Händen. Eventuell relativiert sich das Problem mit kleineren Händen, Menschen mit großen Händen greifen jedoch besser auf einen vollwertigen Controller oder die mitgelieferte Halterung zurück, wenn sie mit den Joy-Con 2 spielen.
Nintendo hat es allerdings nicht bei der Größe belassen, denn die Joy-Con 2 verbinden sich jetzt nicht länger per Schiene mit dem Bildschirm, sondern magnetisch. Mit einem zufriedenstellenden Klick rasten diese in ihre Position ein. Vorsicht: Wir haben den Fehler gemacht, einen der Joy-Con beim Anstecken an den Bildschirm so zu halten, dass die Haut des Zeigefingers zwischen Joy-Con und Bildschirm klemmte – schmerzhaft. Zum Glück lassen sich die Controller jedoch einfach entfernen. Über einen Hebel, der sich unmittelbar unter dem ZL- und ZR-Button befindet, drückt man den jeweiligen Joy-Con nach außen und löst so die magnetische Verbindung. Eine gelungene Mechanik, wie wir finden.
Unabhängig davon hat sich am Aussehen der Joy-Cons nur wenig verändert. Sie sind etwas runder als die Vorgänger, und der rechte Joy-Con hat einen zusätzlichen Button. Der C-Button ruft den Gamechat auf – die neue Videochat- und Sprachchat-Funktion der Switch 2. Wer zudem gehofft hat, dass Nintendo mit den Joy-Con 2 auf Hall-Effect-Sticks setzt, wird bitter enttäuscht.
Die wohl spannendste Neuerung ist jedoch der Mausmodus. Dreht man den linken oder rechten Joy-Con mit der Innenseite nach unten und bewegt diesen auf einer festen Oberfläche, wechselt der Controller in den Mausmodus. Hier fungiert er wie eine Computermaus mitsamt Mauszeiger. Da beide Joy-Cons über einen Sensor verfügen, greifen sowohl Links- als auch Rechtshänder problemlos auf das Feature zu. Wir haben ihn ausprobiert und … er funktioniert. Er ist bei Weitem nicht so präzise wie eine dedizierte Computermaus und definitiv nicht unsere erste Wahl in Sachen Steuerungsmethode, könnte aber durchaus in First-Person-Shootern wie Metroid Prime 4 funktionieren. Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt, welche Spiele von dem Feature Gebrauch machen werden.
Performance
Was die Performance angeht, macht die Switch 2 zumindest mit Mario Kart World eine gute Figur. Das Spiel läuft sowohl im TV-Modus als auch im Handheld-Modus flüssig, und auch nach über dreißig Stunden Spielzeit konnten wir keine Performance-Einbrüche feststellen.
Auch in den Menüs macht sich die zusätzliche Rechenpower des Systems bemerkbar: Der Eshop lädt deutlich schneller und auch zwischen Spiel und Home-Menü zu wechseln fühlt sich zumindest um einiges flüssiger an, als noch mit der Switch 1.
Der schnellere Prozessor sowie der performantere Flash-Speicher reduzieren die Ladezeiten bei Switch-1-Spielen merklich. Generell ist der Performance-Boost, den viele Spiele der Switch 1 auf der neuen Konsole erhalten, bemerkenswert. Wir konnten das zum Beispiel in Pokémon Violet feststellen. Das Spiel erhielt gerade wegen der miserablen Performance zum Release 2022 einiges an Kritik. Von Rucklern, Slowdowns und generellen FPS-Einbrüchen fehlt auf der Switch 2 jede Spur.
Der in der Switch 2 verbaute Lithium-Ionen-Akku hat eine Kapazität von 5220 mAh. Spielt man auf der Konsole nur im TV-Modus, ist die Performance des Akkus relativ irrelevant. Im Handheld-Modus macht sich jedoch schnell die deutlich energiehungrigere Hardware bemerkbar. Hier hält der Akku je nach Spiel 2 bis maximal 6,5 Stunden durch und tatsächlich – mit Mario Kart World ist nach gut zwei Stunden Schluss. Das reicht definitiv für kürzere Spielesessions unterwegs, etwa auf dem Weg zur Arbeit, für längere Flüge oder Zugfahrten sollte man aber definitiv das Netzteil mitnehmen.
Launch-Spiele
Hier kommt die wohl größte Ernüchterung für Early-Adopter der Switch 2: Eine üppige Auswahl an Spielen gibt es – zumindest im Veröffentlichungsmonat – nicht. Neben Mario Kart World und kostenpflichtigen Upgrades von Switch-1-Spielen wie The Legend of Zelda: Breath of the Wild und The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom war es das mehr oder weniger auch schon im Hinblick auf First-Party-Spiele. Zu den Games von Nintendo gesellen sich noch diverse Ports anderer Publisher wie das von Cdprojekt Red entwickelte Cyberpunk 2077 und Fantasy Life i: the girl who steals time von Entwickler/Publisher Level-5.
Die Welcome Tour führt an die Funktionen der Konsole heran und gibt Informationen zu den verbauten Komponenten sowie deren Funktionsweise. Eine nette Idee, jedoch unverständlich, wie man dafür 10 Euro verlangt.
Ist man kein Fan von Mario Kart oder hat die beiden Zelda-Spiele bereits auf der Switch 1 gezockt, sieht die Auswahl zum Launch jedoch sehr mager aus.
Als Abonnent von Nintendo Switch Online + Erweiterungspaket erhält man mit dem Launch der neuen Konsole Zugriff auf eine Handvoll Gamecube-Spiele, die man via des Services zocken kann. Der Gamecube erweitert so das bisherige Retro-Angebot, das von NES bis Gameboy Advance reicht und regelmäßig erweitert wird. Am 03.07.2025 erscheint für den Gamecube das Spiel Super Mario Strikers.
Für den 17. Juli 2025 ist dann das nächste Blockbuster-Spiel von Nintendo, Donkey Kong Bananza, angekündigt.
Preis
Die Nintendo Switch 2 kostet offiziell im Basis-Modell 470 Euro und im Mario-Kart-World-Bundle 510 Euro. Da sie derzeit jedoch häufig ausverkauft ist, bekommt man sie im Moment nur teurer über Drittanbieter. Der günstigste Preis für das Basis-Modell ohne Spiel ist 500 Euro auf Ebay und 560 Euro, ebenfalls auf Ebay, für das Bundle mit Mario Kart World.
Fazit
Die Nintendo Switch 2 ist in vielerlei Hinsicht ein gelungenes Upgrade zum Vorgängermodell aus 2017. Kann sie mit der Rechenleistung einer PS5 oder Xbox Series X mithalten? Nein, aber das muss sie auch nicht, denn wer die neuesten Nintendo-Spiele spielen will, kommt um den Kauf der Konsole schlicht und ergreifend nicht herum. Für das beste Erlebnis mit Third-Party-Spielen greift man aber nach wie vor besser zur leistungsstärkeren Konkurrenz.
Die bessere Hardware der Switch 2 macht sich sowohl im Handheld- als auch im Docked-Modus bemerkbar. Mario Kart World läuft super flüssig und die Switch 2 kommt dabei nicht ins Schwitzen. Ein größerer und vor allem schnellerer Speicher sorgt parallel dazu für deutlich kürzere Ladezeiten. Neue Funktionen wie der Gamechat sind zwar nett, holen aber heutzutage niemanden mehr hinter dem Ofen hervor.
Während viele Designänderungen gefallen, ärgern das flimsig wirkende Dock und der Verzicht auf Hall-Effect-Sticks. Ebenso schade ist, dass ein LCD-Bildschirm anstelle eines OLED-Bildschirms verbaut wurde.
Obwohl die Nintendo Switch 2 ein technisch gutes Upgrade liefert, ist sie zum Release erst einmal nur Fans zu empfehlen, da ein geringes Angebot an Spielen sowie ein höherer Preis abschrecken. Wer damit kein Problem hat und sich auch damit zufriedengibt, in den ersten Monaten überwiegend ältere Switch-Spiele in neuem Glanz zu spielen, der kann bei der Switch 2 zuschlagen.
Künstliche Intelligenz
Empfangswege gemessen: Wie man die Fußball-EM ohne Verzögerung sehen kann
Rechtzeitig vor dem ersten Spiel des deutschen Nationalteams bei der Fußball-EM der Frauen haben wir einen Blick auf die Latenzen geworfen. Es geht um diejenigen Verzögerungen, die auf den Übertragungswegen bis zum heimischen Bildschirm entstehen. Vom 2. bis 27. Juli 2025 treten in der Schweiz 16 Nationen gegeneinander an, ARD und ZDF zeigen alle 31 Spiele der Frauen-EM 2025 live.
Am Freitag greifen die deutschen Frauen erstmals ins Spielgeschehen ein, das Finale der Europameisterschaft findet am 27. Juli um 18 Uhr im St. Jakob-Park in Basel statt. Wir haben an den ersten beiden Spieltagen gemessen, auf welchen Wiedergabekanälen die Verzögerung beim TV-Empfang respektive Streaming während der Fußballspiele am geringsten war.
Sat, Kabel oder Antenne
Beim TV-Empfang per Tuner haben wir geprüft, wer in diesem Jahr beim HD-Signal im ersten und zweiten Programm vorn liegt. War es bei der Fußball-WM 2024 zu unserer Überraschung die Wiedergabe im digitalen Kabelfernsehen (DVB-C), liegt in diesem Jahr wieder wie gewohnt der Empfang per Satellit (DVB-S2) vorn. Aber nur so knapp, dass es nicht wirklich messbar war: Wie Vergleichsfotos ergaben, liegt das Kabelfernsehen maximal eine halbe Sekunde hinter dem Sat-Signal.

Das Antennenfernsehen DVB-T2 liegt wie im vergangenen Jahr eineinhalb Sekunden hinter dem schnellsten Empfangsweg. Für die kostengünstige und bequeme „Verkabelung“ im Garten – einfach eine Stummelantenne ans große Smart-TV – kann man eine Verzögerung von 1,5 Sekunden gegenüber DVB-S2 gerade noch in Kauf nehmen. Entscheidend ist schließlich, dass die Nachbarn bei einem Tor nicht schon jubeln und tröten, während am eigenen Schirm der Ball noch auf dem Elfmeterpunkt zurechtgelegt wird.
Die öffentlich-rechtlichen Sender von ARD und ZDF strahlen ihr Programm ohne Mehrkosten in hochauflösender Qualität per DVB-T2 aus. Allerdings wird das Signal nicht überall ausgestrahlt. Ob Sie das terrestrische Signal bei sich zu Hause empfangen können, erfahren Sie im Internet mit dem Empfangscheck für DVB-T2. „Unsmarte“ Geräte wie Beamer oder Monitor kann man mit einem kleinen DVB-T2-Empfänger fit fürs Antennenfernsehen machen.
Das Antennenfernsehen DVB-T2 wird zuverlässig in Ballungsräumen ausgestrahlt, auf dem Land benötigt man teilweise eine aktive Antenne oder eine Außenantenne.
Mediatheken und Browser
Wer keinen TV-Anschluss hat und nicht im DVB-T2-Empfangsgebiet wohnt, kann die Fußballspiele bei ARD und ZDF in hoher Auflösung über die Mediatheken-Apps anschauen. Dazu braucht man ein smartes Display mit Apps oder ein dummes (Monitor, Beamer, altes TV) und einen Streaming-Stick.
Beim Streaming über die Mediatheken-Apps überraschte das ZDF mit Latenzen von gut 1 Sekunden im normalen Programm und nur 2 Sekunden beim Streamen der Fußballspiele. Die Mediathek der ARD hing hier mit 10 Sekunden (ohne Fußball 7 Sekunden) deutlich hinterher – das ist unbrauchbar für Live-Events. Möglicherweise wird sich mit dem ersten Spiel der deutschen Frauen noch etwas ändern, das werden wir gegebenenfalls nachliefern.
Am Smartphone verkürzte sich die Latenz in der ARD-App auf immer noch zu lange 6 Sekunden, stattdessen sollte man hier den Livestream im Browser starten, der etwa 4 Sekunden hinterherhinkte. Achtung: Wer beim Streamen nicht im WLAN ist, sollte die Auflösung beziehungsweise Qualität und damit die Datenmenge reduzieren, andernfalls ist das monatliche Online-Budget schnell aufgebraucht. In der ARD-App ruft man die Einstellungen über die drei Punkte neben der Wiedergabeleiste auf, in der ZDF-App über das Rädchen rechts unter der Leiste.
Während der Fußball-Livestream in der Mediatheken-App des ZDF am Smartphone nur gut 2 Sekunden verzögert war, hing der Livestream im Browser mit 4 Sekunden etwas mehr hinterher. Offenbar hat das ZDF einiges in seine neue Mediatheken-App investiert; sie soll künftig nicht mehr als Mediathek, sondern als Streamingportal beworben werden.
Streamingdienste
Wir haben fürs Streaming auch den weitverbreiteten FireTV-Stick von Amazon genutzt, der einfach an den HDMI-Eingang des Displays oder Beamers gesteckt wird und in seiner Oberfläche „Live-TV“ anbietet. Ohne Fußballübertragung lag die Latenz hier bei 3 Sekunden in der ARD und nur 1 Sekunde im ZDF (wiederum gemessen gegenüber dem schnellsten Empfang per Satellit). Während der Fußballübertragung waren es am Mittwoch in der ARD lange 7 Sekunden und am Donnerstag beim ZDF 3,5 Sekunden.
Am FireTV-Stick und auf Smart-TVs finden sich weitere Streaming-Apps von Waipu.tv, Zattoo & Co. Hier haben wir nur exemplarisch gemessen, weil die Dienste in der Vergangenheit derart abgeschlagen hinter dem TV-Empfang lagen, dass sich aufwendige Messungen nicht lohnten. Das scheint auch in diesem Jahr der Fall zu sein: Die genannten Dienste von Waipu.tv und Zattoo lagen über 20 Sekunden hinter dem Satellitenempfang. Eine derartige Verzögerung können Fußballfans nur in schalldichten Räumen ertragen.
(uk)
Künstliche Intelligenz
Nikons Firmware-Bugs und Tamrons kurzes APS-C-Zoom – Fotonews der Woche 27/2025
Ausgerechnet Nikon. Nein, Sie haben sich nicht im Newsticker verklickt, vor fast zwei Jahren fing diese Kolumne schon einmal mit diesem Seufzer an. Damals gab es den zweiten Rückruf der Z8, weil die Ösen für den Kameragurt aus dem Gehäuse brechen konnten. Und davor einen, weil die Objektivverriegelung klemmen konnte. Wir hatten 2023 geschrieben, dass so etwas einfach nicht passieren darf, und man heute allenfalls mit Softwareproblemen rechnen müsse.
Man könnte fast meinen, Nikon hätte das als Handlungsempfehlung aufgefasst, aber so war das selbstverständlich nicht gemeint. Denn nun hat es Z8, Z6 III und Z50 II mit einem Softwareproblem erwischt: Wenn ein anderes Objektiv als eines von Nikon auf diesen Kameras montiert ist, während ein Firmwareupdate für die Kamera gemacht wird, kann die Optik danach nicht mehr von der Kamera erkannt werden. Schon die Beschreibung liest sich so sperrig, dass auch bei mündlichem Erklären gegenüber Kollegen oft ein „Hähhh??“ die Antwort war. Was hat denn das Objektiv mit der Kamera-Firmware zu tun?
Eine ganze Menge. Moderne Optiken sind eigene Subsysteme, mit Prozessor, Speicher, und eben auch Software – und es scheint, als würde die nach dem Update der Kamera nicht mehr mit dem Body kommunizieren können. Veteranen unter den PC-Schraubern erinnern sich vielleicht: ein Windows-Update kommt, die Soundkarte wird nicht mehr erkannt. Das sind aber Zustände, die wir bei PCs schon seit rund 20 Jahren weitgehend überwunden haben. Was da bei Nikon genau klemmt, also der sogenannte „root cause“, hat das Unternehmen bisher nicht verraten.
Ein Systemfehler
Auffällig ist aber, dass es sich bei Z8, Z6 III und Z50 II um die Kameras handelt, welche zuletzt ein Firmwareupdate erhalten haben. Es scheint sich also um eine Art Folgefehler zu handeln, der eventuell im selben Software-Baukasten für alle Kameras mit dem Expeed-7-Prozessor steckt. Dieser wurde mit dem Flaggschiff Z9 eingeführt, für diese, und alle die beiden anderen Kameras damit (Zf und Z5 II) gibt es noch keine Warnhinweise. Das könnte daran liegen, dass es kürzlich keine Updates für diese Modelle gab. Nikons Workaround bisher: Kamera nur updaten, wenn ein Nikon-Objektiv oder zumindest ein FTZ-Adapter auf dem Body sitzt.
So mancher vermutet da in Foren schon einen Vendor-Lock-In, also das Aussperren von Fremdobjektiven. Gegen diese These spricht, dass auch Tamron vor dem Problem warnt. Dieses Unternehmen baut auch Objektive, die dann unter der Marke Nikon vertrieben werden. Die beiden Firmen betreiben also eine umfangreiche Zusammenarbeit, bei der sie unter anderem die Protokolle für die Software-Schnittstellen zwischen Kamera und Objektiv austauschen müssen. Sonst würden Dinge wie Autofokus gar nicht funktionieren, Reverse Engineering durch Tamron kann man hier ausschließen. Es scheint sich also schlicht um einen blöden Fehler, einen Bug, zu handeln, nicht um böswilliges Verhalten von Nikon.
Widersprüchliche Informationen
Was aber dort wieder einmal klemmt, ist die Kommunikation. Nach Berichten von Benutzern erschienen kommentarlos Warnhinweise auf den Downloadseiten für die Firmware-Updates der drei Kameras. Und sonst nichts. Keine technische Erklärung, kein Versprechen, ob und wann es korrigierte Firmware gibt, keine Entschuldigung. Wer so dürftig kommuniziert, muss sich nicht wundern, wenn andere, die im selben Boot sitzen, an diesem auch noch schaukeln. Tamron hat in seiner Mitteilung nämlich angedeutet, dass Firmwareupdates für seine Objektive – nicht die Kamera! – das Problem vielleicht lösen könnten. Die Verwirrung ist komplett.
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Und weil Nikon auch nicht gesagt hat, ob die Updates ganz ohne Objektiv klappen, etwa, wenn man nur einen FTZ-Adapter mit altem Glas verwendet, oder sonstige Hinweise gibt, wird das Vertrauen weiter beschädigt. Kein Update ist vorerst auch eine Option, aber dann muss man auf andere Fehlerbereinigungen und neue Funktionen verzichten. Natürlich berichten wir auch im Newsticker, nicht nur den wöchentlichen Fotonews, weiter über die Situation.
Kurzes Standardzoom von Tamron für APS-C
Erfreulicher ist die Situation bei den Standardzooms. In der letzten Woche gab es mit Sigmas 17-40mm F1.8 DC Art ein interessantes Modell für APS-C mit f/1.8. Und nun hat Tamron seine G2-Serie mit einem kurzen APS-C-Zoom komplettiert, dem 16-30mm 2.8 Di III VXD G2. Der Vergleich mit dem Sigma drängt sich auf, warum für dieses knapp 1000 Euro ausgeben, wenn das neue Tamron schon zur UVP von 959 Euro zu haben ist? Natürlich wegen der Lichtstärke. Und warum ist das Tamron dann trotz f/2.8 so teuer wie andere kurze Standardzooms? Weil es, anders als das Sigma, wetterfest ist.
Liebe zum Detail zeigt sich auch daran, dass der Filterdurchmesser beim Tamron 67 Millimeter beträgt, so wie bei den anderen beiden G2-Objektiven für APS-C. Zwei kleine Haken hat das sonst runde Angebot, weswegen es wohl auch günstiger als die Objektive der Kamerahersteller ist: Ein Stabilisator im Objektiv fehlt, und laut Sigma ist das 16-30mm erst ab Ende Juli 2025 verfügbar. Für die meisten Sommerurlaube kommt es also zu spät. Das Zoom erscheint zunächst für Sonys E-Mount und Ende August für Nikons Z-Mount. Es ist also ein weiterer Beleg für die Kooperation zwischen Tamron und Nikon.
Die beste Reisekamera ist Geschmackssache
Was man im Urlaub, oder auch bei beruflichen Reisen an Kameras mitnimmt, war immer schon sehr individuell. Die Einen nehmen einfach das, was sie sonst auch benutzen – also die große Systemkamera –, die anderen legen sich speziell für Reisen kleineres und leichteres Gerät zu. So ist das auch bei DPreview, deren Mitarbeiter sich in unserer Empfehlung für ein Long Read zum Wochenende in die Fototaschen schauen lassen. Da ist vom iPhone über Setups mit einer Action-Cam auf dem Blitzschuh einer Outdoor-Kamera alles dabei, ein allgemeiner Trend zeigt sich aber auch dort: der zu kleinen Systemkameras im Retro-Look. Die sind inzwischen so vielseitig, dass sie auch gute Reisebegleiter abgeben.
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(nie)
Künstliche Intelligenz
Von Minimalismus bis zu farbenprächtigen Landschaften: Die Bilder der Woche 27
Diese Woche entführt uns die Auswahl der Bilder des Tages in eine bunte Welt: Ein Kormoran auf einem verwitterten Holzpfahl, ein Treibstofftank im Spiel von Licht und Linien sowie ein Hahn im Ruf zeigen, wie vielfältig Ausdruck in der Fotografie sein kann. Unsere Galeriefotografinnen und -fotografen fangen mit feinem Gespür für Licht, Komposition und Details Szenen ein, die Geschichten erzählen – leise, kraftvoll und voller Atmosphäre.
Swinemünde 6
Swinemünde 6
(Bild: DiSe.fotografie)
Die Aufnahme des Kormorans von DiSe.fotografie auf einem verwitterten Holzpfahl erzählt eine stille Geschichte von Ruhe, Balance und der Schönheit der Natur. Durch das Stilmittel einer High-Key-Fotografie mit dem hohen Weißanteil im Bild scheint das Motiv fast zu schweben. Dies lenkt alle Aufmerksamkeit auf die elegante Silhouette des Vogels. Die reduzierte Farbpalette und das klare Arrangement erzeugen eine fast meditative Stimmung, perfekt für das Auge, das sich nach Ruhe sehnt.
Treibstofftank
Treibstofftank
(Bild: ispin)
In seiner Reihe „ein Tag am Hafen“ fotografierte unserer Galeriefotograf ispin diesen Treibstofftank mit Treppe. „Das Bild ist auf dem Braunschweiger Hafengelände am Mittellandkanal entstanden. Der reizvolle Schattenwurf der Treppen an den Kraftstofftanks „schrie“ geradezu nach einem Foto,“ berichtet der Fotograf.
In seiner Aufnahme trifft Minimalismus auf Industriearchitektur. Ein Spiel aus Licht, Linien und Flächen entsteht. Die Treppe windet sich elegant in einem sanften Bogen über die bläulich wirkende Außenwand des Silos und wirft dabei dieses faszinierende, grafische Schattenspiel. Die monochrome Farbpalette verleiht der Szene eine ruhige Stimmung.
Lofoten Küste
Lofoten Küste
(Bild: dave-derbis)
Die spektakulären Brücken an der Küste der Lofoten in Norwegen schlängeln sich durch eine atemberaubende Küstenlandschaft. Dave-derbis besuchte diesen Ort, der aus einem Traum zu stammen scheint. Die Farben des Meeres wechseln von tiefem Blau zu kristallklarem Türkis und lassen die kleinen Inseln wie grüne Juwelen wirken. Die Brücke verbindet nicht nur Landmassen, sondern auch Natur und Technik auf faszinierende Weise. „An einem dieser seltenen Tage mit wenig Wind an der Küste der Lofoten konnte ich mit der Drohne fliegen,“ erinnert sich Derbis. Ein Moment der Weite und staunender Ehrfurcht, festgehalten und aus der Luft fotografiert.
Good Morning
Good Morning
(Bild: anbeco4macro)
Galeriefotografin Anne Bender (anbeco4macro) besuchte im Juni den Affen- und Vogel-Park Eckenhagen. „Es gelang mir erst nach ein paar Versuchen, den stolzen weißen Hahn im Moment des Krähens so zu erwischen, dass er gut freigestellt wurde. Die dort frei laufenden Hähne lieferten sich ein lautstarkes Wortgefecht“, erzählt sie über die Situation. Die Aufnahme ist gestochen scharf, mit beeindruckender Detailzeichnung der Hautstruktur und Federn. Es entstand ein ausdrucksstarkes Porträt eines Vogels im Profil. Der gleichmäßig unscharfe, grüne Hintergrund hebt das Motiv deutlich hervor und sorgt für eine klare Bildwirkung. Das natürliche Licht bringt die intensiven Rot- und Gelbtöne des Hahns besonders zur Geltung. Die Bildkomposition wirkt lebendig und dynamisch durch den offenen Schnabel und den Blick in die Ferne.
Staumauer
Staumauer
(Bild: blueout )
Die Möhnetalsperre in einem atmosphärischen Abendlicht. „Wenn die Talsperre zu voll geworden ist, läuft das Wasser über die Staumauer ab. Das kommt nur recht selten vor“, berichtet Galeriefotograf blueout. Die klare Symmetrie der Staumauer kombiniert mit dem sanften Farbverlauf des Himmels und dem herabstürzenden Wasser erzeugen eine beeindruckende Bildwirkung; eine kraftvolle Szene.
Abendlicht
Abendlicht
(Bild: analoochjehtooch)
Analoochjehtooch (Jörg Franzen) porträtiert einen einzelnen Baum in der afrikanischen Savanne bei Sonnenuntergang. Er steht perfekt zentriert im Bild. Die warme, pink-violette Farbpalette des Himmels schafft eine dramatische und zugleich friedliche Stimmung. „Das Bild entstand auf einer von einem Profifotografen geführten Safari durch die Masai Mara in Kenia. Allabendlich wurde ein Sundowner gereicht, zu dem die schützende Hülle des Geländewagens verlassen werden durfte. In der Graslandschaft sah ich mich erst einmal vorsichtig um, denn es bestand die Gefahr, auf der Motivsuche selbst zum Motiv für hungrige Raubkatzen zu werden,“ erklärt Franzen. „Nicht weit vom Fahrzeug entfernt stand eine einsame Schirmakazie vor einem rötlichen Abendhimmel. Die Schichten mit Gras, sanften Hügeln und den Wolken sprachen mich an – insbesondere in Kombination mit der alleinstehenden Akazie. Das Bild entstand aus der Hocke heraus mit einem lichtstarken 300-mm-Teleobjektiv.“
Durch die Perspektive rückt der Vordergrund nah ans Objektiv und wird unscharf wiedergeben, was den Fokus klar auf den Baum lenkt. Die horizontale Linienführung der Landschaft bringt zudem Balance in die Komposition.
Chefchaouen
Chefchaouen
(Bild: Tobias Hucker)
Tobias Hucker fotografierte in der Medina von Chefchaouen einen in weißer Djellaba gekleideten Mann, der durch die blau gestrichene Gasse geht. „Die Medina der nordmarokkanischen Stadt Chefchaouen im Rifgebirge ist mit ihren blaugetünchten Häusern ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus aller Welt,“ schreibt der Fotograf.
„Bei einem Streifzug durch die historische Altstadt entdeckte ich abseits der stark frequentierten Hauptwege eine ruhige Gasse im Gegenlicht der späten Nachmittagssonne,“ erklärt er weiter. „Während ich versuchte, mittels kleiner Blendenöffnung und mithilfe der tiefstehenden Sonne hinter den Dächern einen Blendenstern zu erzeugen, schob sich plötzlich ein älterer Mann in traditioneller Djellaba an mir vorbei und ging langsam die Gasse hinunter. Perfekt! Ich musste nur noch im richtigen Moment den Auslöser betätigen.“
Das Bild spielt mit dem starken Kontrast zwischen dem intensiven Blau der Häuserfassaden und dem weißen Gewand. Das Licht, das zwischen den Dächern hindurchscheint, erzeugt eine sanfte Atmosphäre. Die Perspektive der engen Gasse lenkt den Blick gezielt in die Tiefe und verleiht dem Motiv eine ruhige Dynamik, während die Texturen der Steinpflasterung und der verwitterten Wände dem Bild Authentizität und Charakter hinzufügen. Insgesamt entsteht eine stille Szene voller kultureller Tiefe.
Alle Bilder dieser Woche finden Sie hier noch einmal in der Übersicht:

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