Künstliche Intelligenz
heise+ Update vom 4. Juli 2025: Lesetipps zum Wochenende
Liebe Leserinnen und Leser,
das folgende Problem kennt jeder, der nicht privatversichert ist. Man muss zum Facharzt und bekommt keinen Termin, sondern nur einen Hals. Viele Arztpraxen sind kaum bis gar nicht erreichbar, und wenn man es doch mal schafft, dauert es entweder viele Monate oder man wird als Neupatient direkt abgewiesen.
Meinem Kollegen Denny Gille war diese Situation ein Dorn im Auge – und er fand eine Lösung: Einen eigenen Doctolib-Terminscraper. Der findet kurzfristig frei werdende Termine und informiert direkt über die Buchungsmöglichkeit. Die Grundlage ist ein Python-Skript in Kombination mit einem Telegram-Chatbot – einfach und schnell einrichtbar unter Windows. Denken wir an dieser Stelle mal nicht darüber nach, dass wir alle hohe Krankenkassenbeiträge zahlen und trotzdem zu solchen Mitteln greifen müssen.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „heise+ Update vom 4. Juli 2025: Lesetipps zum Wochenende“.
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Künstliche Intelligenz
Commodore-Emulationspakete Amiga Forever 11 sowie C64 Forever 11 erschienen
Wenige Tage vor dem 40. Geburtstag des Commodore Amiga aktualisiert Cloanto Amiga Forever 11 sowie C64 Forever 11 – Jene Softwarepakete, die Commodores legendäre 8- sowie 16-Bit-Homecomputersysteme auf Windows-Rechnern emulieren.
Wie gehabt sind auch in Version 11 verschiedene Systeme, Spiele und Demos von Commodores Homecomputer vorinstalliert. Man benötigt weder viel Vorwissen über Emulationen noch Kenntnisse über die Systeme – Mit einem Klick lassen sich sofort einzelne Spiele oder Betriebssysteme starten.
Das Ganze ist dabei völlig legal und ohne Warez-Ärger, da Cloanto Lizenzen für die Amiga- und C64-ROMs sowie für die installierte Software besitzt. Wer weitere Spiele hinzufügen möchte, benötigt nur die jeweiligen Spieldateien im passenden Dateiformat wie adf oder als Whdload-Installation. Fortgeschrittene Nutzer können über die Emulator-Unterbauten wie WINUAE für den Amiga die Systeme individuell konfigurieren. WINUAE erschien kürzlich in Version 6.0.
Wie Cloanto in seiner Ankündigung schreibt, ist eine zentrale Neuerung eine umfangreiche Unterstützung für virtuelle Drucker, sodass sowohl die Druckergebnisse in einer Datei gespeichert oder an den angeschlossenen PC-Drucker geleitet werden können. Je nach System kann man in Echtzeit beobachten, wie damals gedruckt wurde. Dazu entwickelte Cloanto neue virtuelle Drucker (EpsonQ, MPS 803 sowie CBM 8026), welche die Eigenheiten damaliger Drucker emulieren, ebenso wie neue Postscript- und PDF-Funktionen – Vor allem Leute, die alte Nadeldrucker vermissen, dürften auf ihre Kosten kommen.
Zudem beinhalten die Pakete auch eine größere Unterstützung für mobile Geräte ohne Tastatur, etwa über Multi-Touchgesten und eine erweiterte virtuelle Tastatur. Eine breitere Unterstützung für Gaming-Controller ist ebenfalls enthalten.
Amiga Forever 11 in drei Varianten
Amiga Forever 11 erscheint in drei Versionen: Die Value Edition für 20 Euro bietet Kickstart-ROMs sowie 1.1 und 1.3 inklusive der jeweiligen Workbench-GUI, was für die meisten Amiga-500-Spiele ausreicht. Vorinstalliert sind über 25 Spiele und mehr als 50 Demos.
Deutlich mehr Möglichkeiten bietet die Plus-Edition für 40 Euro: Zusätzlich zu den 1.3-ROMs von Amiga 1000/500 wird hier die ganze Bandbreite der Amiga-Systeme abbildet: Installationen sowie ROMs späterer Systeme wie Amiga 2000, 3000, oder Amiga 600 und CDTV sind vorinstalliert.
Die AGA-Amigas mit VGA-ähnlicher 256-Farb-Grafik wie die CD-Konsole CD32, Amiga 1200 sowie Amiga 4000 sind ebenfalls dabei, letzterer zusätzlich noch in der besonders schnellen PPC-Version. Installiert sind in der Plus-Version über 50 Spiele und mehr als 100 Demos.
Der Amiga Explorer sorgt für virtuelle Kommunikation zwischen PC und dem Amiga über verschiedene Möglichkeiten wie TCP/IP oder den seriellen Port. Zudem ist eine zusätzliche Galerie mit geschichtlichen Zusatzinformationen zum Amiga dabei. Im Gegensatz zur Value-Edition lässt sich die Plus-Version via mitgelieferter ISO-Datei auch als DVD brennen und von einer solchen installieren.
Mit den virtuellen Druckern lassen sich wie hier am Beispiel eines Ausdrucks am Amiga 2000 Druckergebnisse exportieren. in einem Druckdialog wird der Druckprozess in Echtzeit gezeigt, so wie man vor 40 Jahren Bilder gedruckt hat.
(Bild: Markus Will)
Von vornherein physisch ist wiederum die Premium-Edition von Amiga Forever 11 für 60 Euro: Sie wird auf drei DVDs ausgeliefert und bietet neben den Features der Plus-Edition noch zusätzliche Videos rund die Amiga-Geschichte. Wer die Premium-Version online bei Cloanto bestellt muss aber nicht auf die Lieferung des Pakets warten: Nach dem Kauf wird zusätzlich die Downloadversion zur Verfügung gestellt.
Besitzer vorheriger Versionen können ihre Versionen mit Rabatt upgraden – Cloanto gibt an, dass Besitzer des Lifetime-Upgrades generell sowie Käufer von Amiga Forever 10 beziehungsweise C64 Forever 10, die das Programm ab dem 1. März 2025 erworben haben, sogar ein kostenloses Upgrade auf die neueste Version erhalten.
C64 forever enthält viele Spiele, darunter auch Klassiker wie etwa Lotus Turbo Challenge oder Choplifter. Die hier gezeigten Multifenster sind erst ab der Plus-Version möglich.
(Bild: Markus Will)
C64 Forever 11 als Express-Edition kostenlos
C64 Forever 11 wird in einer funktional eingeschränkten Express-Edition kostenlos angeboten, sowie in Plus-Editionen: Als reiner Download kostet die Suite knapp 17 Euro, und mit zusätzlicher Boxed-Version 34 Euro. Emuliert werden neben dem Commodore 64 auch weitere 8-Bit-Systeme des Herstellers. Dazu gehören unter anderem PET 2001, CBM 3032, CBM 4032, CBM 8032, VC 20, CBM 610, C16, Commodore Plus/4 sowie C128, allesamt inklusive ROMs.
Die Plus-Version enthält zusätzlich die Unterstützung mehrerer Fenster, Vollbildmodus, einen praktischen Disk-Wechsel sowie die erweiterten Druckfunktionen. Cloanto gibt an, über 200 Spiele und Demos vorinstalliert zu haben. Auch hier gilt: Mit Dateien im Emulator-Format lassen sich auch im Handumdrehen die Sammlung um eigene Spielfavoriten von damals erweitern. Wer sich zusammen für die Amiga- und C64-Editionen entscheidet, erhält bei Cloanto einen Rabatt für C64 Forever von 20 Prozent ab den Plus-Versionen.
Überhaupt sind beide Programme eng verzahnt: Wenn beide Emulator-Suites installiert sind, erscheinen beide Systeme in den jeweiligen Übersichten. Sie sind ziemlich genügsam, was die Systemvoraussetzungen betrifft: Sie laufen ab Windows Vista und neuer, wobei sie Windows 10 bis 25H2 sowie Windows 11 mit Sonderfunktionen wie etwa einem Darkmode unterstützen.
Wie bei allen Emulatoren gilt: Je schneller der Rechner, umso flüssiger die Emulation – Gerade die praktische Funktionalität, dass mehrere Systeme gleichzeitig gestartet werden können, kann ältere Systeme zum Schwitzen bringen. Bei einem ersten Hands on merkte man das am ehesten an der stockenden Spielmusik auf einem alten Intel-Quad-Core. Das tat der Nostalgie aber keinen Abbruch. Schon auf einem sechs Jahre alten Gaming-Notebook mit Intels Sechskerner Core-i7 9750H stotterten auch anspruchsvolle Szene-Demos nicht mehr. Gleiches gilt für die Amiga-4000-Emulation (ohne PPC) mit der modifizierten Benutzeroberfläche Workbench 45.3.
(mawi)
Künstliche Intelligenz
Briefe belegen: US-Regierung versprach TikTok-Dienstleistern Straffreiheit
Es war offenbar von vornherein klar: Eine ganze Reihe großer Tech-Unternehmen muss keinerlei Konsequenzen befürchten, wenn sie die in den USA verbotene Social Media-Plattform TikTok weiter beliefern. Das US-Justizministerium versicherte Amazon und Co vorab, dass man mögliche juristische Konsequenzen unterbinden würde – sowohl im eigenen Haus, als auch von Seiten möglicher Kläger.
Die chinesische Plattform TikTok ist derweil in den USA weiter online. Aus Angst vor Spionage und Einflussnahme Chinas hatte der US-Senat im vergangenen Jahr ein Gesetz beschlossen, das TikTok zwingt, den Betrieb in den USA einzustellen, oder die entsprechenden Teile seines Unternehmens an einen US-Käufer zu veräußern. Beides ist bis heute nicht passiert. Unter anderem, weil der seit Januar amtierende US-Präsident Donald Trump TikTok mehrfach eine Fristverlängerung für den Verkauf gewährte.
Google-Aktionär klagte Veröffentlichung ein
Auch die Dienstleister von TikTok müssten durch das Gesetz eigentlich Strafen fürchten. App Stores, die TikTok weiterhin im Sortiment halten, drohen zum Beispiel theoretisch Strafen von mehreren Tausend US-Dollar pro Download. Zwischenzeitlich war allerdings bekannt geworden, dass die US-Regierung den Dienstleistern TikToks zusicherte, dass sie nichts zu befürchten hätten.
Wie weitreichend diese Straffreiheit aber ging, wird erst jetzt bekannt. Denn dem Google-Aktionär Zhaocheng Anthony Than ist es gelungen, die Veröffentlichung entsprechender Briefe der US-Regierung an betroffene Unternehmen einzuklagen. Er berief sich auf den Freedom of Information Act, quasi das amerikanische Informationsfreiheitsgesetz.
Generalstaatsanwälte versprachen Straffreiheit
Die Unterlagen belegen, wie Generalstaatsanwältin Pam Bondi und ihr Vorgänger, der temporär eingesetzte James McHenry Amazon, Apple und Co versprachen, jegliche Konsequenzen zu unterbinden, die das neue Gesetz für sie haben könnte. Und nicht nur das: Auch die Verfolgung durch andere, etwa Zivilklagen durch Privatpersonen oder Organisationen, würde das US-Justizministerium mit allen Mitteln unterbinden, beteuern Bondi und McHenry in den Briefen.
Die Zusage umfasst laut dem Tech-Magazin TheVerge die Einreichung von Amicus-Schriftsätzen oder die „Intervention in Rechtsstreitigkeiten“. Amicus-Schriftsätze sind Stellungnahmen zu einem Rechtsstreit, die eine selbst nicht am Verfahren beteiligte Partei dabei einreichen kann.
McHenry verschickte die erste Runde der Briefe offenbar am 30. Januar. Zehn Tage zuvor hatte Trump die Umsetzung des TikTok-Verbots erstmals per Dekret verschoben. Bondi versandte dann eine Reihe von Folgebriefen, zum Beispiel am 5. April, kurz nachdem Trump die Aussetzung der Durchsetzung des Gesetzes bis Mitte Juni verlängert hatte. Unter den Empfängern waren App-Store Betreiber, Cloud-Provider, Telekommunikationsanbieter und andere. Ihre vollständige Liste machte das Tech-Magazin TheVerge nun ebenfalls publik:
- Apple
- Amazon
- Microsoft
- Akamai Technologies
- Digital Realty Trust
- Fastly
- T-Mobile US
- Oracle
- LG Electronics USA
Ohne diese Dienstleister wäre der Betrieb von TikTok in den USA vermutlich massiv beeinträchtigt. Trump hat TikTok für den Verkauf der US-Sparte mittlerweile eine weitere Fristverlängerung bis Mitte September gewährt. Der Republikaner zählte früher selbst zu TikToks Gegnern, wollte in seiner ersten Amtszeit sogar auch ein Verbot erreichen. Doch er änderte seinen TikTok-Kurs. Seine Erfolge im zweiten Präsidentschaftswahlkampf, insbesondere bei jungen Menschen, schreibt er auch der App zu.
(nen)
Künstliche Intelligenz
„KI für Bürger“: Mistral AI bezieht Stellung gegen Big Tech
Der französische KI-Hersteller Mistral hat eine Initiative ins Leben gerufen, die durch diverse Projekte den Fortschritt durch künstliche Intellligenz (KI) bürgerfreundlicher machen soll. Gleichzeitig übt das Unternehmen Kritik an großen Tech-Konzernen: Deren KI-Produkte seien für Anwender meist eine Black Box und „One Size fits all“-Angebot. Für die Nutzer seien das völlig undurchsichtige Technologien mit dem Ansatz: Eine Variante für alle Anwendungsfälle. Das sei aber weder für die kurzfristigen, noch die langfristigen individuellen Bedürfnisse von Staaten geeignet.
Eine solche Entwicklung von KI in der Gesellschaft mache Menschen zudem von diesen geschlossenen Systemen abhängig, die „von fernen, riesigen Konzernen entwickelt und betrieben werden“, betonte Mistral in einer Ankündigung der Initiative auf seiner Webseite. Es sei klar, „dass künstliche Intelligenz nicht nur auf Unternehmen, sondern auch auf Regierungen und Gesellschaften erhebliche und dauerhafte Auswirkungen haben wird“, schreibt Mistral weiter.
Mistral-KI soll Bürgern besser dienen
In der Eile, KI zum Einsatz zu bringen, scheine es jedoch allzu oft so, als sei KI etwas „Unvermeidliches, das Menschen und Ländern widerfährt und worauf sie keinen Einfluss haben.“ Um der von Mistral dargestellten Entwicklung etwas entgegenzusetzen, startete das Unternehmen nun die Initiative „AI for Citizens“ („KI für Bürger“).
Damit will Mistral nach eigenen Angaben Staaten und öffentliche Einrichtungen dabei zu unterstützen, KI strategisch zum Wohle ihrer Bürger zu nutzen, indem sie öffentliche Dienstleistungen transformieren, Innovationen vorantreiben und Wettbewerbsfähigkeit sichern.
Unternehmen will ins Cloud-Geschäft
Das Unternehmen arbeite bereits mit Regierungen, Verteidigungskräften, Behörden und Bildungseinrichtungen weltweit zusammen – darunter Frankreich, Luxemburg, Singapur, die Niederlande, England, die Schweiz. Konkrete Beispiele nennt Mistral nicht, auf der Webseite sind nur Informationen über Kundenbeziehungen mit diversen Privatunternehmen zu finden.
Neben dem Geschäft mit KI-Modellen möchte Mistral sich auch als Cloud-Provider aufstellen. Auf der Viva Tech 2025 in Paris, bei der auch Bundeskanzler Friedrich Merz zu Gast war, gab das Unternehmen eine entsprechende Partnerschaft mit Chiphersteller Nvidia bekannt. Demnach wollen beide Unternehmen gemeinsam eine Reihe von KI-Rechenzentren in Frankreich bauen. Damit kann Mistral dann nicht nur KI-Modelle, sondern auch Rechenkapazitäten anbieten – wichtig, um mit Tech-Konzernen wie OpenAI oder Microsoft mithalten zu können, von denen sich Mistral mit der „KI für Bürger“-Initiative ja ein Stück weit abgrenzen will.
Partnerschaft mit Microsoft
Derweil ist Mistral auch in einer mehrjährigen Partnerschaft mit Microsoft, um die eigenen KI-Dienste auch über die Microsoft-Cloud Azure anzubieten und Sprachmodelle der nächsten Generation voranzutreiben. Die Kooperation gaben beide Unternehmen im Februar 2024 bekannt. Im Rahmen dieser Partnerschaft sollte Microsoft auch eine kleine Beteiligung an Mistral übernehmen, berichtete die Financial Times damals. Beide Unternehmen machten dazu jedoch keine Angaben.
(nen)
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