Online Marketing & SEO
AI Overviews: Warum Publisher EU-Kartellbeschwerde einlegen
The Independent Publishers Alliance erkennt die Legitimität von Googles AI Overviews nicht an. Bei der EU wurde eine Beschwerde eingelegt, während die Publisher bis zu einer Klärung eine Interimslösung fordern. Die KI-Übersichten würden ihr Geschäftsmodell beeinträchtigen.
Google möchte mit den AI Overviews die Suche für Milliarden Menschen einfacher machen. Während die KI-generierten Übersichten zu diversen Suchanfragen schnelle und umfassende Antworten für User bieten, können sie die Click-Through-Wahrscheinlichkeit und den Traffic für Publisher langfristig stark minimieren. Das schädigt das Geschäftsmodell der Publisher drastisch, zumal diese für die AI Overviews relevante Inhalte liefern. Jetzt gibt es eine maßgebliche Beschwerde vonseiten unabhängiger Publisher bei der EU. Google missbrauche Inhalte, um das Geschäft der Publisher zu bedrohen, heißt es. Moniert wird auch der Umstand, Inhalte nicht für AI Overviews ausschließen zu können, ohne eine gesamte Deindexierung in Kauf zu nehmen. Einen AI Overview Opt-out diskutiert das Vereinigte Königreich dieser Tage bereits, das Blockieren von AI Crawlern ist bei Cloudflare zum Standard geworden und die Habachtstellung vieler Content-Schaffender ist im Kontext des Siegeszuges diverser KI-Antworten in der Suche spürbar. Es kommt zu einer zentralen Auseinandersetzung im Digital-Business.
Opt-out für AI Overviews?
Warum Publisher auf Google-Änderung hoffen

AI Overviews und AI Mode ändern Google-Suche deutlich: Publisher nicht zufrieden
Google gibt an, täglich Milliarden Klicks für Websites aus der eigenen Suche zu generieren. Diese bedient mehr als fünf Billionen Suchanfragen pro Jahr und ist nach wie vor die wichtigste Anlaufstelle der Internetsuche – auch wenn KI-gestützte Dienste wie Perplexity, ChatGPT und Co. zusehends an Gewicht gewinnen. Letzteres untermauert auch Claneos State of Search 2025 Report für Deutschland. Demnach nutzen zwar immer noch 77 Prozent der Suchenden Google mehrmals wöchentlich, doch diese Zahl ist rückläufig – 2024 waren es 81 Prozent. KI-Bots wie ChatGPT hingegen verzeichnen einen enormen Zuwachs: Die Zahl der wöchentlichen User liegt bei 33 Prozent, und damit 15 Prozentpunkte höher als 2024.
State of Search 2025:
So sucht Deutschland

Aktuell beschäftigt Seitenebtreiber:innen und SEOs zum einen Googles großes June 2025 Core Update, zum anderen der große Umbruch, den die Einführungen von AI Overviews und dem AI Mode mit sich bringen. Der AI Mode ist ein leistungsfähiger und multimodaler Suchmodus, der mit der Power von Gemini 2.5 operiert. Dieser Modus übersteigt die Fähigkeiten der AI Overviews, revolutioniert die Google-Suche im AI-Zeitalter, lehnt sich an Nutzungsmuster von ChatGPT sowie Perplexity an und wird immer mehr Usern prominent angezeigt. Jetzt kommt er sogar in die Adressleiste des Chrome Browsers. In Deutschland ist er anders als die AI Overviews aber noch nicht nutzbar.
Die AI Overviews sorgen schon weltweit für Furore in der Google-Suche. Diese KI-Ergebnisse werden von Googles leistungsfähigstem Modell bisher, Gemini 2.5 in einer auf die Suche zugeschnittenen Version, unterstützt und für noch bessere Ergebnisse optimiert. Die AI Overviews werden nach dem umfassenden Roll-out in diesem Jahr inzwischen über 1,5 Milliarden Menschen angezeigt. Zuletzt hat Google den Roll-out in über 200 Ländern und mehr als 40 Sprachen bekanntgegeben. In Deutschland sind sie ebenfalls sehr präsent und laut SISTRIX schon bei fast jedem zehnten Keyword sichtbar. Dadurch hat sich das Bild bei den Top Domains verschoben, wie SISTRIX Chef Johannes Beus auf LinkedIn zeigt.
Demnach nennt Google vor allem sich selbst sehr oft als Quelle – was Publishern missfallen dürfte. Überhaupt bemängeln viele Publisher, dass Googles KI-generierte Antworten zwar auf ihre Inhalte zurückgreifen und diese teilweise auch klar verlinken. Doch oft bleiben die Klicks aus oder sind zumindest seltener vorhanden. Zudem liefert Google in AI Overviews und im AI Mode in den USA schon Ads, die die organische Sichtbarkeit der Publisher-Inhalte noch weiter beschränken dürften.
Beschwerde bei der EU: Googles AI Overviews schädigen den Publisher-Markt
The Independent Publishers Alliance hat bei der EU eine Kartellbeschwerde eingelegt, wie Foo Yun Chee für Reuters berichtet. Das entsprechende Dokument liegt dem Publisher Reuters vor. Darin wird Google vorgeworfen, die eigene Marktmacht im Search Business – die dem Unternehmen vielfach attestiert worden ist – auszunutzen, um das eigene Werbegeschäft zu fördern und das Geschäftsmodell der Publisher zu beeinträchtigen.
Google’s core search engine service is misusing web content for Google’s AI Overviews in Google Search, which have caused, and continue to cause, significant harm to publishers, including news publishers in the form of traffic, readership and revenue loss,
heißt es beispielsweise im Dokument. Diesen Vorwurf hat Google schon des Öfteren von sich gewiesen und betont, dass neue KI-Funktionen Raum für noch mehr Content und Business Discovery geben. Zudem seien Traffic-Verluste oft multikausal und könnten nicht einzig auf Produkte wie AI Overviews zurückgeführt werden. Die Furcht der Publisher, durch die KI-Suchoptionen wie AI Overviews und den AI Mode langfristig Traffic-Einbußen hinnehmen zu müssen, ist aber real. Teil der Beschwerde ist in diesem Kontext auch, dass bislang keine Opt-out-Option nur für AI Overviews vorhanden ist; im UK könnte es indes eine solche bald geben, wenn die Competition and Markets Authority (CMA) entsprechende Änderungen umsetzt.
Die Kartellrechtsbeschwerde bei der EU hat aktuell noch keinen Einfluss auf die Suchprozesse, könnte aber regulatorische Fragen wieder in den Mittelpunkt auch der digitalpolitischen Debatte rücken; immerhin fordern die Beschwerde-Publisher sogar eine Interimslösung bis zu einer Klärung, die ihnen mehr Kontrolle über Inhalte in der Google-Suche bieten soll. SEO- und GEO-Experte Matthäus Michalik, fasst auf LinkedIn die Problematik zusammen:
[…] Das eigentliche Problem ist die Zwangslage der Publisher: Sie können sich nicht gegen das Auslesen ihrer Inhalte für die AI Overviews wehren, ohne gleichzeitig ihre Präsenz in den normalen Suchergebnissen zu verlieren. Eine klassische Zwickmühle, die die Dominanz von Google zementiert. Diese Klage ist mehr als ein reines Publisher-Thema. Sie stellt eine fundamentale Frage für die Zukunft des offenen Internets: Welchen Wert hat hochwertiger Content noch, wenn die Plattform, die ihn auffindbar macht, gleichzeitig seine größte Konkurrenz ist? Die Entwicklung wird weitreichende Folgen für SEO und die gesamte Content-Branche haben […].
Google unter Beobachtung, Cloudflare macht Publishern Hoffnung
In den USA hat bereits Anfang des Jahres ein Education-Tech-Unternehmen Klage gegen Googles AI Overviews eingereicht und bemängelt, dass diese den Wettbewerb für Publisher erschweren und die Nachfrage nach originären Inhalten drastisch reduzieren könnten. Google wird sich als Search-Primus und Unternehmen mit immensem Einfluss auf die Digitalbranche – und das nicht nur im Search-Bereich – gegen viele dieser Anschuldigungen zu wehren wissen. Zugleich steht Google aber auch unter strenger Beobachtung. Das Bundeskartellamt prüft immer wieder Features und Entwicklungen Googles in Deutschland, das US-Justizministerium hat bereits verschiedene Klagen gegen die Alphabet-Tochter angestrengt und fordert sogar eine Abspaltung von Chrome.
Was Google, ChatGPT und Co. künftig ebenso zu schaffen machten könnte, ist eine Entwicklung hin zum Blocking der AI Crawler, wie es Cloudflare seit Anfang Juli als Standard etabliert hat. Das einflussreiche Internetunternehmen möchte Publisher künftig stärken, indem ein Pay per Crawl-Modell den Austausch von Content-Zugriff gegen Gebühr zum Usus macht. Ob das gelingen kann, hängt auch davon ab, ob die Branche geschlossen auf mehr Gerechtigkeit beim Content-Zugriff pocht – und wie groß die Unterstützung aus der Politik ist.
Cloudflare blockiert AI Crawler per Default
– Pay per Crawl als Alternative

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Studie von Batten & Company: So verändert sich das Kaufverhalten der Deutschen
Die Einkaufsgewohnheiten der Deutschen wandeln sich und sind je nach Generation teils sehr verschieden
Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) befindet sich im Umbruch, denn die Art, wie Menschen einkaufen, wird zunehmend von Digitalisierung und Preisbewusstsein bestimmt. Welche Generationen welche Supermarktketten bevorzugen, ist Gegenstand einer aktuellen Analyse.
Im Frühjar führte die BBDO-Tochter Batten & Company eine bevölkerungsrepräsentative Online-Befragung unter mehr als 10
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Susanne Wiegand folgt nach: Ex-BBDO-Chefin Marianne Heiß verlässt VW-Aufsichtsrat
Marianne Heiß
Vergangenen Freitag hat sich der Volkswagen-Konzern von Personalvorstand Gunnar Kilian getrennt. Im Rauschen der Blätter ging danach fast unter, dass am gleichen Tag Marianne Heiß ihr Aufsichtsratsmandat bei VW niedergelegt hat. Die ehemalige BBDO-Chefin gehörte dem Kontrollgremium seit 2018 an.
Die Gründe, warum Marianne Heiß im VW-Aufsichtsrat aufhört, sind bislang nicht bekannt. VW macht dazu keine Angaben. Im Februar 2018 war die heute 52-Jährige in das Kontrollgremium gewählt worden und hat seitdem den Kurs des Autoherstellers mitbestimmt. „Mit ihren umfangreichen Kenntnissen unter anderem in den Bereichen Unternehmensführung und Unternehmensstrategie, in der Markenarbeit und im Finanz- und Rechnungswesen hat Frau Heiß die Arbeit des Aufsichtsrates bereichert“, lässt sich Aufsichtsratsvorsitzender Hans Dieter Pötsch in der Mitteilung zitieren. In der Marketingszene gilt Heiß, die von 2019 bis 2023 CEO der BBDO Group Germany war, bis heute als gut vernetzt.
Ihren Sitz im Aufsichtsrat von VW übernimmt derweil Susanne Wiegand. Die Managerin verfügt über zwei Jahrzehnte Erfahrung in leitenden Funktionen in internationalen börsennotierten und Familienunternehmen in der Verteidigungs-, Maschinenbau/Konstruktions- und Schiffbauindustrie. Zuletzt war sie CEO des Augsburger Panzergetriebeherstellers Renk. Sie wird auch Vorsitzende des Prüfungsausschusses.
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Currydurst: Astra und Hela launchen Bier mit Currywurst-Geschmack
Aus Bier und Currywurst wird Currydurst
Tierversuche gehen gar nicht, Bierversuche dafür umso mehr, finden jedenfalls Astra und Hela. Die beiden Kultmarken tun sich jetzt für ein besonders gewagtes Experiment zusammen. Currydurst heißt das Curry-Rauch-Bier, das Astra mit den Würzprofis von Hela kreiert hat. Ein Marketinggag mit Schlagzeilengarantie.
Ein Bier und ne Currywurst? Die Zeiten, in denen man noch schief angeguckt wurde, wenn man einen „Schimanski-Teller“ bestellte, sind spätestens seit der Kanzlerschaft des bekennenden Currywurst- und Bierfans Gerhard Schröder (SPD) vorbei. Aber geht auch beides in einem? Astra hält das offenbar für möglich. Gemeinsam mit dem Gewürzhersteller Hela aus Ahrensburg bringt die in Hamburg ansässige Biermarke aus dem Hause Carlsberg jetzt eine Kreation namens Currydurst heraus. Dabei handelt es sich um ein Astra-Bier, das dank der Würzprofis von Hela mit einer Curry-Rauchnote daherkommt und entsprechend „würzig“ und „exotisch“ schmecken soll.
Currydurst wird unter anderem in der Tagespresse beworben
Gemeinsam haben die Partner sicher auch das Interesse an positiven Schlagzeilen. Denn dass es bei der Aktion vor allem darum geht, die Marken Astra und Hela ins Gespräch zu bringen, liegt auf der Hand. Dafür spricht auch der Umstand, dass das mit 6,5 Prozent Alkohol und Hela-Currymischung versetzte Gebräu, das erstmals am 16. August beim Bier- und Tattoo-Festival „Astra Stechen & Zechen“ in der Astra St. Pauli Brauerei den Zapfhahn verlässt und davor unter astra-shop.de bestellt werden kann, „streng limitiert“ ist, wie es heißt.
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