Künstliche Intelligenz
E-Bike-Chef von Bosch im Interview: „Bewegen uns immer weiter weg vom Fahrrad“
Claus Fleischer steht als Geschäftsleiter Bosch eBike Systems der E-Bike-Sparte von Bosch vor und ist Vorstandsmitglied des Zweirad-Industrie-Verbands ZIV. Im Interview spricht er sich für eine Regulierung der E-Bike-Branche aus und erklärt, warum ihm Neuling DJI Sorgen bereitet und woran ein einheitlicher Ladestecker bislang scheitert.
Bosch stellt neue Motoren vor und dennoch ist DJI mit seinem 120 Nm starken Avinox-Antrieb das beherrschende Thema der Branche. Jetzt steigt DJI zum Systemzulieferer auf. Muss Bosch Angst haben?
Das macht der ganzen Industrie Sorgen, aber es geht gar nicht um das eine Unternehmen. Mit solchen Motoren bewegen wir uns immer weiter weg vom Fahrrad, und so riskieren wir als Branche, dass E-Bikes von der EU reguliert werden. Bislang sind E-Bikes in der EU Fahrrädern gleichgestellt. Und diesen Status wollen wir als ZIV schützen. Dafür müssen Grauzonen in der Regulierung klargezogen werden, die definieren, was ein Fahrrad ist und was nicht. Und da sind zwei Werte wichtig: die Leistung und das Verhältnis zwischen Fahrerleistung und Motorleistung.
In dieser Hinsicht erreicht DJI mit dem Avinox-Motor mit 1000 Watt und 800 Prozent Muskelaufschlag Werte, die es vorher nicht gab.
Wie gesagt, es geht nicht nur um eine spezielle Marke. Es geht um alle, die die Leistungswerte nach oben schrauben. Und da kann es sein, dass die EU sich das anschaut und fragt: Was macht ihr hier eigentlich mit eurem Newtonmeter-Leistungs-Unterstützungsfaktor-Rennen? Das S-Pedelec mit einer Abschaltgeschwindigkeit von 45 km/h gilt im Unterschied zum E-Bike als Kleinkraftrad der L1-Klasse und ist typgenehmigungspflichtig. In der Typgenehmigung ist der Unterstützungsfaktor 4 für das S-Pedelec definiert.
Und jetzt bringen die E-Bike-Hersteller nicht typgenehmigungspflichtige E-Bikes mit Faktor 8 auf den Markt. Das ist, als hätte man ein Gaspedal am Fuß, das ist kosmetisches Pedalieren. Nicht typgenehmigungspflichtige EPACs (steht für Electrically Power Assisted Cycle, Anm. d. Red.) müssen den Charakter des Fahrradfahrens noch abbilden, und das ist bei manchen Motoren nicht mehr der Fall.
Und um das zu verhindern, spricht sich der ZIV für ein maximales Unterstützungverhältnis von 1:4 und eine Maximalleistung von 750 Watt aus. Haben Sie Sorge, dass die EU strengere Vorgaben macht, wenn die Branche sich nicht darauf einigen kann?
Nein, viel schlimmer. Uns wird die Ausnahme von der Typgenehmigung entzogen. Und dann rutschen alle E-Bikes in die Klasse vom Speed Pedelec. Sprich, alle E-Bikes wären zulassungspflichtig. Hersteller müssten jede Komponente beim Kraftfahrzeugbundesamt vorlegen, Händler dürften nichts mehr am Rad ändern und die Räder bräuchten eine Versicherung. Für die Versicherungsgesellschaften wäre dies ein profitabler Business Case, weil über 30 Millionen eBikes in Europa ohne Versicherung unterwegs sind. Und auch die technischen Prüfanstalten würden von einer Typgenehmigung profitieren. Diese könnten dann sagen: “ E-Bikes sind ja viel zu unsicher, da brauchen wir dringend eine technische Inspektion.“ Und dann gibt es naive Marktteilnehmer in dieser Industrie, die das nicht ernst nehmen wollen.
Neben starken Motoren stellt Bosch auch weiterhin leichtere, weniger kräftige Alternativen her. Als Marktführer haben Sie einen guten Einblick. Wie stark muss ein Motor denn sein?
Für unsere Motoren werden im Schnitt 200 bis 400 Watt Leistung und ein Unterstützungsfaktor von 2 bis 3 abgerufen. Die Extreme von 6-facher Unterstützung und mehr spielen eigentlich nur bei schweren Cargobikes über 300 Kilogramm und Mountainbikern eine Rolle, die am liebsten mit einer Crossmaschine im Wald fahren würden. Und die Sorge, die wir uns jetzt machen, ist, dass das Alltagsradfahren überreguliert wird, weil wir die Ränder offen lassen.
Einen Schritt weiter ist die EU mit der Batterieverordnung, die ab 2027 in Kraft tritt.
Das ist genau so ein Beispiel einer EU-Regulierung, die nicht zum Problem passt. Das Problem Einzelzellentausch ist nicht existent. Es ist mit keiner Qualitätsstatistik nachweisbar, dass Einzelzellentausch Sinn ergibt, im Gegenteil. Aufgrund von De-Balancing-Effekten zwischen alten und neuen Zellen führt ein Einzelzellaustausch mit hoher Wahrscheinlichkeit zu verschlechterter Leistung und schließlich beschleunigter Alterung des Batteriepacks. Aus diesem Grund sehen wir in dieser Anforderung auch keinen Gewinn für die Nachhaltigkeit und vielmehr ein unnötig hervorgerufenes Risiko für die Produktsicherheit. Sie werden kein Fachpersonal finden, das sich mit Batteriechemie und Elektronik auskennt und Einzelzellenaustausch vornimmt.
Aber die Möglichkeit zum Zellentausch ist in der Verordnung trotzdem vorgeschrieben Auch was der Batteriepass, eine Art digitaler Zwilling des Akkus in der Cloud, für E-Bikes an Mehrwert bringt, ist heute noch unklar. Vorwiegend bedeutet dies erst einmal Aufwand und Kosten. Anders als die über 50 mal größeren EV-Batterien, wo ein zweites Leben als stationärer Energiespeicher vielleicht sinnvoll ist, fehlen diese Anwendungsfälle für E-Bikes, bei denen die Akkus von den Endkunden so lange genutzt werden, bis sie an ihr kalendarisches und zyklisches Alter kommen und dann recycelt werden müssen.
Wie interpretieren Sie die Vorgabe, dass E-Bike-Akkus ab 2027 leicht austauschbar sein müssen? Bedeutet diese Vorgabe das Ende des fest im Rahmen integrierten Akkus?
Nein, der Akku muss laut Batterieverordnung von Fachpersonal austauschbar sein. Wenn man ein paar Schrauben lösen muss, um den Motor auszubauen, bevor man an den Akku kommt, gilt das noch als einfach.
Zum einheitlichen Ladestecker für E-Bikes steht in der Verordnung noch nichts. Aber auch hier ist klar: Wenn die Industrie keine Lösung findet, wird die EU ihr die Entscheidung abnehmen.
Schon vor Jahren wurde im Verbund der Ladestandard Charge2Bike vorgeschlagen. Aber es haben sich nur eine Handvoll Unternehmen beteiligt. Neben Bosch waren das Yamaha, Shimano und Panasonic. Aber es gibt genügend andere, die meinen, sie müssten mit proprietären Lösungen weitermachen. Sinnvolle Standardisierung ist für viele ein Fremdwort, man muss sich ja differenzieren, etwas Besonderes sein. Aber doch bitte nicht beim Laden.
(rbr)
Künstliche Intelligenz
Top 10: Der beste Adapter für Android Auto Wireless – kabellos Handy nutzen
Wer das Smartphone drahtlos mit dem Auto verbinden will, kann nachrüsten. Wir zeigen Dongles von Ottocast, Carlinkit oder Motorola für Android Auto Wireless.
Android Auto bringt smarte Features des Smartphones in das Auto. Die Schnittstelle erlaubt die Kommunikation zwischen Infotainment-System und einem Android-Gerät. Apps des Smartphones werden hier sozusagen auf dem Bildschirm im Pkw gespiegelt. Damit stehen etwa Google Maps zum Navigieren oder Spotify für Musik zur Verfügung. Auch die Sprachsteuerung per Google Assistant ist möglich. Nachrichten liest das System dann auf Wunsch vor.
Allerdings müssen Halter älterer Fahrzeuge dafür meistens eine Verbindung per USB-Kabel zwischen Auto und Mobilgerät herstellen. Zwar gibt es seit Android 11 bereits eine Unterstützung für Android Auto Wireless, viele ältere Pkw unterstützen das aber nicht über das Infotainment-System. Speziell bei regelmäßigen Kurzstreckenfahrten ist es nervig, das Smartphone jedes Mal einzustöpseln. Nicht selten streikt dann Android Auto trotzdem.
Viele Nutzer unterschätzen, wie viel Komfort ein kabelloses Android Auto im Alltag bringt. Gerade auf Kurzstrecken entfällt das lästige Hantieren mit dem USB-Kabel, das nicht nur stört, sondern auf Dauer auch den USB-C-Anschluss am Smartphone beschädigen kann. Ein passender Wireless-Dongle übernimmt diese Aufgabe und macht den Umstieg auf Android Auto Wireless einfach.
In unseren Tests haben sich insbesondere Geräte von Carlinkit, Ottocast und AAWireless als zuverlässig erwiesen. Neben einer stabilen Verbindung zählt auch die einfache Einrichtung per App oder Direktkopplung. Wer regelmäßig zwischen mehreren Smartphones wechselt, sollte auf Modelle mit Multi-Device-Unterstützung achten. Für Gelegenheitsnutzer genügt schon ein preiswerter Einsteiger-Dongle. Unsere Bestenliste hilft bei der Auswahl des passenden Adapters für Android Auto Wireless.
Wichtig: Die hier gezeigten Adapter rüsten Android Auto nicht nach. Diese Funktion muss bereits im Infotainment-System des Fahrzeugs integriert sein. Die Adapter sorgen lediglich dafür, dass diese Verbindung auch kabellos funktioniert.
Welcher Adapter für Android Auto Wireless ist der beste?
Anmerkung: Wer das Gerät direkt beim Hersteller in China oder über Plattformen wie Aliexpress bestellt, sollte sich bewusst sein, dass der Käuferschutz häufig eingeschränkt ist. Ansprüche auf Gewährleistung oder Umtausch entsprechen in der Regel nicht den Standards, die man in Europa gewohnt ist.
Was ist Android Auto Wireless?
Android Auto Wireless ist die kabellose Variante von Android Auto. Die Funktion erlaubt es, das Smartphone drahtlos mit dem Infotainment-System des Autos zu verbinden. Apps wie Google Maps, Spotify, Audible, Whatsapp oder der Google Assistant sind so direkt auf dem Bildschirm im Auto jederzeit zu verwenden – ganz ohne USB-Kabel. Die Verbindung erfolgt über Bluetooth zur Authentifizierung und anschließend über ein 5-GHz-WLAN, das entweder vom Fahrzeug oder vom Dongle bereitgestellt wird.
Die Grundvoraussetzung ist, dass das Fahrzeug Android Auto unterstützt und vorab das Smartphone auch erkannt wird, wenn man es per Kabel einstöpselt. Hierzu steckt man den Adapter in das Fahrzeug und stellt eine Bluetooth-Verbindung zwischen Smartphone und dem Gerät her. Im Falle des AAWireless steht eine App zur Verfügung, die diesen Schritt übernimmt.
Smartphones ab Android-Version 11 unterstützen prinzipiell Android Auto Wireless, Smartphones von Samsung sogar schon ab Android 10. Spielt bei älteren Fahrzeugen das Infotainment-System nicht mit, funktioniert das jedoch häufig nicht.
Wie kann ich Android Auto auf Wireless umstellen?
Fehlt dem Fahrzeug die native Unterstützung für Android Auto Wireless, bleibt entweder die kostenintensive Nachrüstung der Headunit oder der deutlich einfachere Weg über einen Dongle.
Adapter für Android Auto Wireless sind kleine Dongles, die per USB-A oder USB-C an das Infotainment-System angeschlossen werden. Sie übernehmen als Platzhalter für das Smartphone die Funktion eines „virtuellen USB-Kabels“ und ermöglichen die kabellose Kommunikation zwischen Smartphone und Auto. Einmal eingerichtet und per Handy gekoppelt, aktivieren diese dann Android Auto nach dem Start des Fahrzeugs automatisch und kabellos. Nicht immer ist die Verbindung stabil, wie unsere Tests zeigen. Aber im Alltag funktioniert das dennoch meistens gut.
Die Verbindung benötigt etwa 30 Sekunden bis eine Minute. Danach stehen alle Funktionen von Android Auto zur Verfügung, wie man es schon von der kabelgebundenen Verbindung her gewohnt war. Das ist deutlich komfortabler, allerdings entlädt sich der Akku des Smartphones bei der kabellosen Verbindung deutlich schneller. Für eine Langstreckenfahrt sollte man das Smartphone eher direkt einstöpseln.
Bei vielen Fahrzeugen bleibt der USB-Anschluss auch nach dem Abschließen unter Strom. Wer in der Nähe stehen bleibt, aktiviert oft ungewollt das Infotainment-System per Bluetooth – die Batterie wird weiter belastet.
Unser Rat: USB-Adapter und andere Verbraucher nach dem Abstellen abziehen – besonders bei längeren Standzeiten. Das schützt vor Entladung, vor allem bei älteren oder wenig genutzten Autos.
So haben wir getestet
Beide Testfahrzeuge bieten von Haus aus kein kabelloses Android Auto. Für eine Verbindung mit dem Smartphone steht ein USB-A-Anschluss parat. Das häufige Einstecken nervte uns, zudem ging nach einiger Zeit beim Smartphone der USB-C-Eingang kaputt, was eine teure Reparatur nach sich zog.
Fazit
Das lästige Einstöpseln des Smartphones an das Fahrzeug für Android Auto gehört dank preiswerter Adapter der Vergangenheit an. Das erhöht speziell bei kurzen Strecken den Fahrkomfort enorm. Entsprechende Produkte bekommt man bei Amazon & Co. bereits ab knapp 30 Euro.
Testsieger ist der Carlinkit Mini Ultra. Dieser Adapter ist kompatibel zu Android Auto und sogar Wireless Carplay und extrem kompakt. Damit ist er für die meisten Einsatzszenarien gerüstet. Zudem ist der Preis fair und das Modell bietet einen Adapter für USB-C.
Dahinter folgt der Ottocast Mini, der ebenfalls beide Plattformen unterstützt und kompakt ist. Der AA Wireless Two ermöglicht per Knopfdruck den Wechsel zwischen zwei Smartphones, was sehr praktisch ist. Gute Erfahrungen haben wir auch mit dem Carlinkit 5.0 sowie Motorola MA1 gemacht.
Weitere Informationen zu smartem Autozubehör finden sich in diesen Artikeln:
Künstliche Intelligenz
Windsurf-Übernahme durch OpenAI platzt, Chefs und Entwickler wechseln zu Google
Die Übernahme des Startups für künstliche Intelligenz (KI) Windsurf durch den ChatGPT-Hersteller OpenAI ist geplatzt – nun zieht es einige Entwickler und Führungskräfte von Windsurf (ehemals Codeium) offenbar zu Googles KI-Abteilung DeepMind. Es handelt sich um Windsurf-CEO Varun Mohan, Mitgründer Douglas Chen und einige Mitarbeiter aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Dies gab Windsurf am Freitag in einem Blogbeitrag bekannt.
Die bisherigen Windsurf-Mitarbeiter sollen demnach an Googles Gemini-KI-Modellen arbeiten. Laut Google sollen sich die Neuzugänge vor allem mit „agentischem Programmieren“ (Agentic Coding) beschäftigen. Das berichten das Tech-Portal TheVerge und die Nachrichtenagentur Reuters übereinstimmend. Dabei übernehmen KI-Agenten eigenständig Programmieraufgaben, wobei sie möglichst autonom auf ein vorgegebenes Ziel hinarbeiten, anstatt nur menschlichen Entwicklern bei Teilaufgaben zu assistieren. Google zahle Windsurf im Rahmen einer Vereinbarung 2,4 Milliarden US-Dollar an Lizenzgebühren, um bestimmte Technologien des Startups nicht-exklusiv nutzen zu können, berichtet Reuters unter Berufung auf eine anonyme Quelle. Google werde demnach aber keine Anteile an Windsurf erwerben und auch keine Kontrollrechte ausüben.
Medienbericht: Google zahlt Milliarden an Windsurf
Bei Windsurf soll nun Jeff Wang, bisher Head of Business bei dem Unternehmen, Mohans Interims-Nachfolger werden. Wang ist seit Mitte 2023 bei Windsurf und war hier in verschiedenen Positionen tätig. Zuvor hatte es monatelange Gerichte einer OpenAI-Übernahme von Windsurf gegeben. Das scheiterte jedoch. OpenAI wollte nicht, dass Microsoft als größter OpenAI-Geldgeber automatisch Zugang zu Windsurfs Technologien bekommt.
Windsurf entwickelt eine Software, die es Entwicklern ermöglicht, mit natürlicher Sprache Code zu schreiben. In diesem Marktsegment ist die OpenAI-Konkurrenz wie GitHub (Copilot), Anthropic und Anysphere (Cursor) stark vertreten.
Update
12.07.2025,
17:59
Uhr
Im Text hatte es ursprünglich geheißen, die OpenAI-Übernahme von Windsurf sei vollzogen. Sie ist jedoch nach langen Gesprächen gescheitert. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen und haben Text an den entsprechenden Stellen korrigiert.
(nen)
Künstliche Intelligenz
Digitalsteuer: EU-Kommission will offenbar Rückzieher machen
Die EU-Kommission hat ihren Plan zum Erheben einer Steuer auf große Digitalkonzerne offenbar fallen gelassen. Die Brüsseler Regierungsinstitution habe die Option einer solchen Abgabe von ihrer Liste vorgeschlagener Steuern zum Erzielen von Einnahmen im Rahmen des nächsten siebenjährigen Haushaltsrahmens gestrichen, berichtet Politico unter Verweis auf ein seit Freitag kursierendes Dokument.
Mit dem potenziellen Rückzieher wollte die Kommission offenkundig in der Schlussphase der Verhandlungen über ein Handelsabkommen zum Vermeiden hoher Zölle zwischen der EU und den USA ein Zeichen setzen. US-Präsident Donald Trump und US-Technologiegiganten wie Amazon, Apple, Google oder Meta würden damit einen Sieg erzielen. Trump drohte Kanada mit Zöllen als Vergeltung für die dort erwogene, vor Kurzem aber gekippte Digitalsteuer. Am Donnerstag kündigte er pauschale Abgaben in Höhe von 35 Prozent gegen das Nachbarland an. Am Samstag schickte er auch ein Schreiben an die EU, in dem er Zölle von 30 Prozent auf Produkte ankündigte, die ab dem 1. August in die Vereinigten Staaten geliefert werden. Die EU hatte auf eine rudimentäre Übereinkunft mit 10 Prozent gehofft.
Nur wenige Tage vor der Vorlage des Haushaltsplans befinden sich hochrangige EU-Beamte laut Politico in Last-Minute-Gesprächen, um zu entscheiden, welche Abgaben im Kommissionsvorschlag für den mehrjährigen Etat ab 2028 enthalten sind. Der Entwurf soll am Mittwoch offiziell veröffentlicht werden. Der aktuelle Stand des Dokuments enthält dem Bericht zufolge eine Liste möglicher Steuern. Es beziffere aber noch nicht, wie viel Geld jede einzelne dieser Abgaben wahrscheinlich einbringen würde. Das Papier könnte vor seiner Veröffentlichung noch überarbeitet werden – gerade auch im Licht des nun erfolgten Zollbeschlusses Trumps.
Deutsche Debatte über „Plattform-Soli“
Die Entscheidung gegen eine Digitalabgabe wäre eine Kehrtwende der Brüsseler Exekutive, die erst im Mai die Besteuerung von Tech-Giganten als Möglichkeit zur Schuldentilgung ins Spiel brachte. Die Idee fand sich in einem frühen Aufschlag zum nächsten Haushaltsrahmen, den die Kommission diskutierte. Sollte die Initiative tatsächlich gestrichen werden, dürfte das auch die hiesige Debatte über eine Digitalsteuer alias „Plattform-Soli“ beenden. Diese bezog sich bisher immer auf ein gemeinsames europäisches Vorgehen.
Laut dem Dokument vom Freitag will die EU drei andere neue Steuern vorschlagen, die auf Elektroschrott, Tabakprodukte und große Unternehmen in der EU mit einem Umsatz von über 50 Millionen Euro abzielen. Damit sollen jährlich 25 bis 30 Milliarden Euro zusammenkommen. Diese sind hauptsächlich zur Tilgung der Schulden aus dem Corona-Beihilfefonds vorgesehen. Italien, Griechenland und Rumänien lehnen neue Abgaben auf E-Zigaretten und Vapes aber ab. Nach wie vor ist auch eine CO2-Grenzsteuer im Gespräch, die eine Beteiligung der Mitgliedsstaaten an den Einnahmen aus dem Emissionshandelssystem (ETS) vorsieht. Die nationalen Regierungen müssen den Etatentwurf nach seiner Publikation einstimmig annehmen.
(nen)
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