Künstliche Intelligenz
Kreislaufwirtschaft 4.0: Wenn die Mülltonne mit dem Lkw spricht
Die Bilder gingen um die Welt: Tonnenweise Müll türmte sich in den Straßen der britischen Metropole Birmingham, nachdem die Müllabfuhr in den Streik getreten war. Der Vorfall ist ein Symptom für die Fragilität einer Branche, die für die öffentliche Gesundheit und Sicherheit essenziell, aber auch personalintensiv und körperlich belastend ist. Wie das Magazin Tech Xplore berichtet, sehen die Forscher Breno Nunes und Roberto Castro Alamino von der Universität im britischen Birmingham in solchen Krisen aber auch eine Chance. Sie argumentieren, dass Technologie nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden fundamental verbessern kann.
Wenn die Mülltonne den Lkw ruft
Das Fundament dieser Entwicklung bilden das Internet der Dinge (IoT) und Künstliche Intelligenz. Statt nach starren Tourenplänen zu fahren, sammeln moderne Müllfahrzeuge nur noch dort ein, wo es wirklich nötig ist. Möglich machen das intelligente Abfallbehälter, sogenannte Smart Bins.
Diese sind mit Ultraschallsensoren ausgestattet, die permanent den Füllstand messen und ihre Daten an eine zentrale Plattform senden. Eine Software analysiert diese Informationen in Echtzeit und berechnet daraus die effizienteste Sammelroute für die Fahrzeugflotte. Das spart nicht nur enorme Mengen an Kraftstoff und reduziert Emissionen, sondern verhindert auch überquellende Mülltonnen an belebten Plätzen und unnötige Stopps vor fast leeren Behältern in ruhigen Wohngegenden.
Roboter übernehmen die Sortierarbeit
Die technologische Entwicklung geht jedoch weit über die reine Logistik hinaus. In den USA, Kanada und Schweden sind bereits automatisierte Seitenlader-Lkw im Einsatz, die große Container ohne menschliches Eingreifen anheben und leeren können. Startups wie Cleanrobotics aus Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania entwickeln Abfallbehälter, die den Müll mithilfe von KI und Kamerasystemen bereits beim Einwurf sortieren. Das erhöht die Recyclingquoten und die Qualität der gewonnenen Rohstoffe.
Auch in den großen Sortieranlagen halten Roboter Einzug. Ausgestattet mit Bilderkennungssystemen, identifizieren sie verschiedene Materialien auf dem Förderband und trennen sie mit Greifarmen präzise voneinander. Sie können das leisten, was für Menschen auf Dauer ermüdend und fehleranfällig ist, und erkennen dabei sogar gefährliche oder problematische Abfallarten.
Mehr als nur Technik: Die Hürden der Implementierung
Die Vision einer vollständig digitalisierten Abfallwirtschaft ist jedoch mit Herausforderungen verbunden. Die Anschaffungskosten für smarte Tonnen, neue Fahrzeuge und die notwendige Software sind hoch und stellen für finanzschwache Kommunen eine erhebliche Hürde dar. Zudem sind nicht alle Technologien für jede Umgebung geeignet. Automatisierte Seitenlader-Lkw benötigen Platz zum Rangieren, der in den engen Gassen historischer europäischer Altstädte oft nicht vorhanden ist.
Auch die Sorge um Arbeitsplätze ist ein relevanter Faktor. Während die Automatisierung gefährliche und monotone Tätigkeiten reduziert, erfordert sie gleichzeitig eine Qualifizierungsoffensive. Die Mitarbeitenden von morgen steuern keine Müllwagen mehr, sondern überwachen als Flottenmanager oder Datenanalysten die Logistikplattformen. Dieser Wandel muss aktiv gestaltet und begleitet werden, um die Belegschaft mitzunehmen.
Ein Baustein der Smart City
Letztlich ist die Digitalisierung der Abfallwirtschaft, wie sie etwa im Magazin digital-chiefs.de beschrieben wird, mehr als nur ein Optimierungsprojekt. Sie ist ein konkreter und für die Bürgerinnen und Bürger sichtbarer Baustein der Smart City. Die gesammelten Daten über Abfallmengen und -arten ermöglichen eine weitsichtige Stadtplanung und unterstützen den Übergang zu einer echten Kreislaufwirtschaft.
Andere Ansätze, wie pneumatische Müllsaug-Systeme, bei denen Abfall unterirdisch zu Sammelpunkten transportiert wird, werden bereits in Stadtteilen wie Wembley in London und in über 30 Ländern weltweit eingesetzt. Sie zeigen, dass der technologische Werkzeugkasten vielfältig ist. Die intelligente Abfallwirtschaft ist keine ferne Zukunftsvision mehr, sondern eine reale Strategie für sauberere, effizientere und nachhaltigere Städte.
Dieser Beitrag ist zuerst bei t3n.de erschienen.
(jle)
Künstliche Intelligenz
US-Behörde wirft The Boring Company Verstoß gegen Umweltauflagen vor
Ärger für The Boring Company: Eine Umweltbehörde des US-Bundesstaates Nevada wirft Elon Musks Tunnelbauunternehmen zahlreiche Verstöße gegen Umweltauflagen vor. Das berichten US-Medien unter Berufung auf ein Behördenschreiben.
Darin listet das Bureau of Water Pollution Control Verstöße gegen Umwelt- und andere Auflagen vor. Dazu gehörten, dass wiederholt ohne Genehmigung Grabungsarbeiten durchgeführt wurden, unbehandeltes Wasser aus dem Untergrund auf die Straße geleitet wurde oder Schlamm aus Lkw des Unternehmens auf die Straße austrat.
Laut dem Schreiben hatte die Wasserbehörde The Boring Company 2020 wegen ähnlicher Vergehen bereits eine Strafe auferlegt. Beide Parteien schlossen daraufhin einen Vergleich, damit sich das Unternehmen an die Umweltauflagen halten soll.
The Boring Company lässt nicht inspizieren
Für die Boring Company war das aber offensichtlich kein Grund, das Verhalten zu ändern: Die Wasserbehörde wirft dem Unternehmen rund 100 neue Verstöße vor. Zudem habe es nicht wie vereinbart eine unabhängige Stelle mit regelmäßigen Inspektionen der Baustellen beauftragt. Die Behörde zählte knapp 690 verpasste Inspektionen.
Für diese Vergehen hat das Umweltministerium eine Strafe von knapp 243.000 US-Dollar verhängt. Das Unternehmen bestreite die Vorwürfe, teilte das Ministerium dem lokalen Medium City Cast Las Vegas mit. Die Zahlung ist demnach erst fällig, wenn das Verfahren abgeschlossen ist. Das Ministerium behalte sich jedoch das Recht vor, das Unternehmen zur Einstellung der Bautätigkeiten aufzufordern.
Die von Elon Musk gegründete The Boring Company kündigte 2020 an, ein Tunnelsystem zu bauen, das das alte Las Vegas Convention Center mit dem Erweiterungsbau verbinden soll. In dem Tunnel sollen Elektroautos von Tesla Besucher vom einen Ende des Messegeländes zum anderen kutschieren. 2021 ging der Tunnel in Betrieb. 2023 erhielt das Unternehmen die Genehmigung für einen Ausbau des Tunnelsystems. Inzwischen verbinden Tunnel das Convention Center auch mit einigen benachbarten Hotels. Es gibt Pläne, den gesamten „Strip“ mit den großen Hotels sowie den nahegelegenen Flughafen zu erschließen.
(wpl)
Künstliche Intelligenz
Apples Smartglasses: Mobiler Modus unterwegs, voller Modus am Mac?
Apple plant für seine kommenden Smartglasses offenbar Geräte, die über mehrere Betriebsmodi verfügen. Laut einem Bloomberg-Bericht soll eine „spätere Version“ der Geräte, die dann ein integriertes Display haben wird, je nach Art der Nutzung umschalten. Angeblich läuft dann ein vollwertiges visionOS auf der Hardware, allerdings nur, wenn ein Mac in der Nähe ist und die Brille mit diesem gepairt wurde. Unterwegs sollen die Smartglasses in einen „leichteren, Mobil-freundlicheren“ Modus mit angepasstem Interface schalten. Dann sind sie angeblich mit einem iPhone verbunden.
Erste Generation noch ganz ohne Bildschirm
Allerdings wird die erste Generation der Apple-Smartglasses noch gänzlich ohne Bildschirm kommen. Stattdessen orientiert sich Apple an dem, was man seit einigen Jahren von Meta mit seinen Ray-Ban-Smartglasses kennt. Allerdings hatte die Facebook-Mutter noch für dieses Jahr eine Ray-Ban Display mit integriertem Screen auf einer Seite angekündigt. Apple soll daraufhin seine Bemühungen um ein Gerät mit Bildschirm verstärkt und ein leichteres Vision-Headset zunächst zurückgestellt haben.
Erste Apple-Smartglasses könnten im Jahr 2026 auf den Markt kommen. Die Display-lose Steuerung soll via Siri geschehen, Apples im Vergleich zur Konkurrenz zurückgefallene Sprachassistentin. Ob das so gelingt, wie der Konzern sich das vorstellt, bleibt abzuwarten. Meta nutzt sein eigenes KI-System für die bisherigen Display-losen Brillen, verbaut es aber auch in der Ray-Ban-Display, um die Steuerung zu vereinfachen. Daneben gibt es ein Band, das Bewegungen der Hand und Finger auslesen kann.
Vision Pro (noch) nicht tot
Apple soll seine Vision-Abteilung laut Bloomberg mittlerweile umgebaut haben. Die leichtere, billigere „Vision Air“ wurde wie erwähnt zurückgestellt, Beteiligte arbeiten nun an Smartglasses. Dennoch wird die Vision Pro wohl weiterentwickelt, soll noch in diesem Jahr eine zweite Variante mit etwas mehr Leistung erhalten. Apple werde wie üblich einen „Multitier-Ansatz“ mit mehreren Produktreihen fahren.
Die Arbeit an visionOS und dem dahinter stehenden Ökosystem ist demnach nicht verloren, weil dieses auch von den Smartglasses verwendet werden soll. Die Vision Pro bleibt in Sachen Display-Qualität und Bedienung beeindruckend, allerdings holen Konkurrenten wie Meta deutlich auf. Interessanterweise mischt auch Samsung im Headset-Markt mit. Dessen „Project Muhan“ orientiert sich erstaunlicherweise an der Vision Pro, obwohl diese doch als Flop gilt.
(bsc)
Künstliche Intelligenz
Google: Pixel Watch 1 erhält kein Update auf Wear OS 6
Google hatte vergangene Woche das Wear-OS-6-Update auf Basis von Android 16 für die Pixel Watch 2 und 3 veröffentlicht. Besitzerinnen und Besitzer der ersten Generation der Smartwatch blieben außen vor. Nun hat Google sich auf Nachfrage von heise online dazu geäußert.
Die Verteilung des Updates auf Wear OS 6, das Material 3 Expressive, eine Prise mehr Laufzeit und weitere Neuerungen wie ein dynamisches Farbschema basierend auf dem Watchface, sowie überarbeitete Alarm-, Stoppuhr- und Timer-Apps an Bord hat, bleibt den neueren Pixel-Watch-Generationen vorbehalten. Das heißt, nur die Pixel Watches 2 bis 4 bekommen das Update, obwohl Googles Support-Dokument zur Updategarantie der ersten Smartwatch Pixel Watch 1 bis mindestens Oktober 2025 Aktualisierungen zusagt. Dementsprechend hätte die Uhr theoretisch noch ein Update erhalten müssen.
Pixel Watch 1 bleibt auf Wear OS 5.1
Doch dem ist nicht so, wie Google gegenüber heise online bestätigt: „Wir sind bestrebt, Ihnen mit dem gesamten Pixel-Watch-Portfolio ein großartiges Erlebnis zu bieten, damit Ihre Geräte mit der Zeit immer besser werden. Dazu gehört auch ein dreijähriger Support, der Ihnen neue Funktionen, Verbesserungen und Sicherheitsupdates liefert. Die Pixel Watch 1 hat mit dem Oktober-Update kein Wear OS 6 erhalten und wird weiterhin mit Wear OS 5.1 laufen.“
Lesen Sie auch
Die erste Pixel Watch wird also auf Wear OS 5.1 bleiben und das große Update auf Android 16 nicht mehr erhalten. Wear OS 5.1 basiert auf Android 15, das im April 2025 für die Modelle Pixel Watch 1 bis 3 veröffentlicht wurde. Laut Google soll die erste Pixel Watch trotz des Support-Endes nach Oktober immerhin noch Sicherheits- und Fehlerbehebungen erhalten.
Einen konkreten Grund, weshalb Google der ersten Pixel Watch das große Wear-OS-Update verwehrt, deutet der Hersteller indirekt an, indem er sagt, mit den Uhren „ein großartiges Erlebnis“ bieten zu wollen. Angesichts dessen, dass die erste Generation der Smartwatch mit dem Exynos 9110, der auch in der Galaxy Watch 3 zum Einsatz kam, einen ziemlich alten Prozessor von 2018 an Bord hatte, ist es wahrscheinlich, dass dieser einfach zu schwach für das neue Betriebssystem ist. Bei der Markteinführung der Pixel Watch im Jahr 2022 war der Chip schon ganze vier Jahre alt. Für ein erst drei Jahre altes Produkt ist diese Entscheidung von Google dennoch äußerst ärgerlich.
Leider verspricht Google auch für seine aktuelleren Watch-Modelle jeweils nur drei Jahre Software-Updates. Die aktuelle Pixel Watch 4 bekommt Aktualisierungen bis Oktober 2028. Bei den Pixel-Smartphones zeigt Google sich derweil großzügiger: Seit dem Pixel 8 erhalten die Geräte für einen Zeitraum von sieben Jahren neue Android-Versionen, Sicherheitspatches und Pixel Drops, die quartalsweise neue Funktionen bringen. Eine ähnlich großzügige Updatepolitik sollte Google auch auf seine Uhren übertragen.
(afl)
-
UX/UI & Webdesignvor 2 Monaten
Der ultimative Guide für eine unvergessliche Customer Experience
-
UX/UI & Webdesignvor 1 Monat
Adobe Firefly Boards › PAGE online
-
Social Mediavor 2 Monaten
Relatable, relevant, viral? Wer heute auf Social Media zum Vorbild wird – und warum das für Marken (k)eine gute Nachricht ist
-
Entwicklung & Codevor 2 Monaten
Posit stellt Positron vor: Neue IDE für Data Science mit Python und R
-
Entwicklung & Codevor 1 Monat
EventSourcingDB 1.1 bietet flexiblere Konsistenzsteuerung und signierte Events
-
UX/UI & Webdesignvor 4 Wochen
Fake It Untlil You Make It? Trifft diese Kampagne den Nerv der Zeit? › PAGE online
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 3 Monaten
Firefox-Update 141.0: KI-gestützte Tab‑Gruppen und Einheitenumrechner kommen
-
Online Marketing & SEOvor 3 Monaten
So baut Googles NotebookLM aus deinen Notizen KI‑Diashows