Künstliche Intelligenz
Uber will Robotaxi-Fahrten mit Baidu aus China bald weltweit vermitteln
Uber und der chinesische Technikkonzern Baidu wollen zusammen Robotaxi-Dienste bald auch außerhalb Chinas und den USA anbieten. Die jetzt unterzeichnete mehrjährige strategische Partnerschaft sieht vor, dass Tausende autonome Fahrzeuge von Baidu in verschiedenen Ländern der Welt über die Uber-App vermittelt werden können. Dann können die Nutzer wählen, ob sie einen menschlichen Fahrer oder ein Robotaxi buchen. Die Kooperation wird im Laufe dieses Jahres zunächst in Asien und im Nahen Osten umgesetzt, aber eine Expansion nach Europa (und Ozeanien) ist bereits vorgesehen.
Die Zusammenarbeit mit Baidu ist nicht die erste Robotaxi-Kooperation des Fahrtenvermittlers. Im Vorjahr holte Uber die Robotaxis von GM-Tochter Cruise auf die Plattform, um entsprechende Fahrten innerhalb der USA vermitteln zu können. Der Cruise-Konkurrent Waymo bietet bereits seit 2023 neben der eigenen App auch Fahrten via Uber an. Zudem kooperiert Uber bei Robotaxis mit Momenta aus China und hat auch mit VW eine Kooperation vereinbart für autonomes Fahren. Damit sollen Uber-Kunden in den USA künftig auch autonom fahrende VW ID.Buzz buchen können.
Robotaxis schon lange ein Faible von Uber
Uber ist zwar bekannt für die Vermittlung menschlicher Fahrer, aber hatte vor Jahren bereits eine eigene Sparte für selbstfahrende Autos. Diese wurde jedoch 2020 an Aurora Technologies verkauft, eine von Amazon unterstützte Firma. Damals war Uber wichtiger, die eigenen, hohen Verluste einzudämmen und profitabel zu werden. Doch offenbar sieht der Konzern in Robotaxis eine gewinnbringende Zukunft und sichert sich dafür die entsprechenden Partnerschaften.
Für Baidu ist die Kooperation mit Uber ein wichtiger Schritt, um den „Nutzen der autonomen Fahrtechnologie für mehr Menschen in mehr Märkte“ zu bringen, wie es seitens Baidu-Chef und Mitgründer Robin Li in der Mitteilung Ubers heißt. Baidu betreibt nach eigenen Angaben über 1000 fahrerlose Fahrzeuge in über 15 Städten, nicht nur in China, sondern auch in Dubai und Abu Dhabi. Der Dienst heißt „Apollo Go“ und hat von 2021 bis Mai dieses Jahres bereits mehr als 11 Millionen Fahrten durchgeführt. Kürzlich wurde bereits berichtet, dass Baidus Robotaxis nach Europa kommen sollen, zuerst in die Schweiz. Die Kooperation mit Uber und die Nutzung der entsprechenden App könnten die Akzeptanz erhöhen.
Uber lässt Tesla draußen
Ein namhafter Kooperationspartner unter den Robotaxi-Anbietern fehlt Uber allerdings: Tesla. Doch die Firma von Elon Musk hat eigene Pläne. Kürzlich erst begann Tesla den Robotaxi-Dienst mit Einschränkungen, nämlich mit wenigen Wagen und mit Begleitpersonen. Im Mai bezeichnete Uber-Chef Dara Khosrowshahi in einem Interview mit The Verge Tesla als Konkurrenten, wenn auch als kleineren, mit „weniger Nachfrage“. Auch stellt er Teslas Kamerasystem für autonomes Fahren infrage. Lidar-Sensorik mithilfe von Laserstrahlen zur Messung von Abstand und Geschwindigkeit hält Khosrowshahi für überlegen.
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Während Uber und Baidu offiziell zunächst nur von Ländern Asiens und im Nahen Osten für ihre Robotaxis sprechen, scheint eine Expansion nach Europa nur eine Frage der Zeit zu sein. Im Mai berichtete CNBC etwa, dass Baidu seinen Apollo-Go-Dienst autonomer Fahrten nicht nur in der Schweiz, sondern auch in der Türkei plant. Weitere Länder dürften folgen.
(fds)
Künstliche Intelligenz
c’t-Webinar: E-Auto im Check: Technik, Laden, Umweltbilanz
Immer mehr Menschen überlegen, ob sie beim nächsten Autokauf auf einen Stromer umsteigen oder doch besser bei einem klassischen Antrieb bleiben. Andere haben sich innerlich schon entschieden, möchten aber letzte Zweifel ausräumen.
Im Webinar geben die c’t-Redakteure Stefan Porteck und Sven Hansen Orientierung: Sie erklären Stärken und Schwächen der verschiedenen Konzepte, räumen mit Mythen auf und helfen dabei, Fehlentscheidungen zu vermeiden.
Technische Grundlagen und Praxiswissen
Wer bislang keine Erfahrung mit Elektroautos hat, findet damit im Webinar Antworten auf typische Fragen: Komme ich zuverlässig ans Ziel? Genügt die Reichweite auch im Winter? Wie lade ich zu Hause sicher und effizient? Wie hoch ist die Brandgefahr? Neben Technik und Praxis fließt auch die Umweltbilanz in die Betrachtung ein.
Ausblick und Anmeldung
Am Ende richten die Redakteure den Blick in die Zukunft: Sie diskutieren neue Batteriegenerationen, Chancen von Wasserstoff und E-Fuels sowie die Entwicklung der Ladeinfrastruktur.
Das Webinar richtet sich an alle, die über den Umstieg auf ein Elektroauto nachdenken oder Alternativen zum Verbrenner prüfen. Vorkenntnisse sind nicht nötig – entscheidend ist die Bereitschaft, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.
- Datum: 09. Oktober 2025
- Uhrzeit: 15:00 bis 17:00 Uhr
- Preis: 59,00 Euro (Frühbucherpreis bis zum 11. September, danach 69,00 Euro)
- Zur Teilnahme benötigen Sie lediglich einen aktuellen Browser. Alle weiteren Informationen sowie Details zur Anmeldung finden Sie auf der Webseite von heise academy.
(abr)
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Auf dem Petersplatz: Heiligsprechung von „Gottes Influencer“ am Sonntag
Etwas mehr als 15 Monate nachdem Papst Franziskus dafür die Weichen gestellt hat, wird Papst Leo XIV. am Sonntag mit Carlo Acutis den ersten Menschen der Generation Internet heiligsprechen.
Acutis wurde nur 15 Jahre alt. Er hatte vor seinem Tod im Jahr 2006 eine Website zur Katalogisierung von Wundern der katholischen Kirche erstellt. Als ihm voriges Jahr ein zweites Wunder zugesprochen wurde, war der Weg frei für den zweiten Heiligen, der in diesem Jahrtausend gestorben und denjenigen, der mit Abstand am spätesten geboren ist. Der Sohn aus einer reichen Mailänder Familie wird damit auch der erste Heilige aus der Generation der Millennials – also derer, die zwischen 1980 und 1999 geboren wurden.
„Influencer Gottes“ und „Cyber-Apostel“
Acutis wurde 1991 in London geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend aber in Italien. Schon in jungen Jahren hat er für seine Kirchengemeinde Internetseiten erstellt. Bekannt wurde er aber erst für eine Website zur Dokumentation aller bekannten sogenannten Hostienwunder. Diese ging nur Tage vor seinem Tod online, inzwischen ist sie in mehrere Sprachen übersetzt und umfasst auch andere Inhalte zur katholischen Glaubenslehre.
Anfang Oktober 2006 war Acutis erkrankt, wenige Tage später wurde bei ihm Leukämie festgestellt und nur vier Tage später ist er in Mailand verstorben. Begraben wurde er in Assisi. Seitdem rufen seine Angehörigen dazu auf, zu ihm zu beten, wenn Hilfe benötigt wird.
Zur Heiligsprechung am Sonntag – zusammen mit dem 1925 verstorbenen italienischen Dominikaner Pier Giorgio Frassati – werden auf dem Petersplatz im Vatikan über 100.000 Menschen erwartet. Eigentlich war die Zeremonie bereits für den Sonntag nach Ostern angesetzt. Durch den Tod von Papst Franziskus am Ostermontag dieses Jahres wurden die Termine abgesagt. Jetzt holt sein Nachfolger die Erhebung nach: Der Vatikan legt darauf offensichtlich großen Wert. Die Entscheidung an sich wird dort von niemandem infrage gestellt. In den Verlautbarungen liest sich Acutis‘ Leben wie gemacht dafür, um jüngere Leute wieder an den katholischen Glauben heranzuführen: Die Rede ist von einem „kleinen Computergenie“, einem „Influencer Gottes“, einem „Cyber-Apostel“ und einem „Heiligen unserer Zeit“.
Die sterblichen Überreste des Teenagers liegen in der Wallfahrtskirche Santa Maria Maggiore in Assisi in einem Sarkophag mit Glasscheibe, durch die man hineinschauen kann. Vergangenes Jahr kamen eine Million Menschen dorthin, auch viele Schulklassen. Der tote Junge trägt Jeans und Turnschuhe. In die Hände hat man ihm einen Rosenkranz gelegt. Gesicht und Hände wurden mit Silikon nachmodelliert. Gegenüber steht eine steinerne Bank für Besucher, die länger bleiben wollen. Aber die meisten gehen doch eher schnell vorbei. Fotografieren ist verboten. In den Souvenirgeschäften draußen ist so gut wie alles im Angebot: Jutebeutel, T-Shirts, Medaillons, Anhänger, Rosenkränze, sogar Kühlschrankmagneten. Der Preis für eine Figur in Standardgröße: um die 45 Euro.
Zweifel vom Schulfreund
Selig- und Heiligsprechungen laufen nach einem komplizierten, mehrstufigen Verfahren ab. Dafür wird das Leben der Kandidaten durchleuchtet. Einst begann das frühestens 50 Jahre nach dem Tod. Heute kann es aber sehr viel schneller gehen. In der Regel ist erforderlich, dass dem potenziellen Heiligen ein Wunder zugeschrieben werden kann. Bei Acutis wertete die zuständige Behörde im Vatikan die Heilung eines Kindes aus Brasilien und einer jungen Frau aus Costa Rica in diesem Sinne. Läuft alles nachPlan,n ist Acutis ab Sonntag neben Papst Johannes Paul II. der einzige Heilige der katholischen Kirche, der im 21. Jahrhundert gestorben ist. Zudem ist er dann der einzige, der nach 1926 geboren wurde.
Manchen geht die Heiligwerdung deshalb auch zu schnell. Zudem gibt es bei Acutis Zweifel, ob er tatsächlich so fromm war. Einer seiner besten Schulfreunde, Federico Oldani, erzählte der Wochenzeitung The Economist, dass er mit Carlo kein einziges Mal über Jesus gesprochen habe. Auch den Satz „Die Eucharistie ist meine Autobahn in den Himmel“, der seinem toten Freund nun überall zugeschrieben wird, hörte Oldani nach eigener Aussage nie. Das ändert aber nichts daran, dass viele in Assisi mit Devotionalien zu Acutis längst gutes Geld verdienen, an manchen Tagen sogar mehr als mit solchen zum Heilige Franz von Assisi, der den kleinen Ort weltberühmt gemacht hat.
(mho)
Künstliche Intelligenz
KYAML: Kubernetes 1.34 bekommt neues Datenformat
Version 1.34 des Container-Orchestrators Kubernetes ist erschienen. Die am heißesten diskutierte Neuerung trägt den Namen KYAML, eine Wortneuschöpfung aus Kubernetes und YAML.
KYAML ist ein neuer Dialekt des Datenformats YAML, in dem Kubernetes-Objekte üblicherweise beschrieben werden. KYAML soll Probleme mit YAML abstellen, ohne komplett bei null anzufangen. Weniger Fehler bei vollständiger Abwärtskompatibilität, so das Ziel.
In klassischem YAML nutzt man Einrückungen, um die Ebenen verschachtelter Objekte zu kennzeichnen, und der Standard verzichtet zugunsten einfacher Lesbarkeit auf verpflichtende Anführungszeichen rund um Strings – mit teils unerwarteten Folgen. Eine solche Folge ist als Norway-Bug in die Geschichte eingegangen: Eine Webentwicklungsfirma musste mit einer abgestürzten Anwendung kämpfen, nachdem sie auf den norwegischen Markt expandiert war.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „KYAML: Kubernetes 1.34 bekommt neues Datenformat“.
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