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Apps & Mobile Entwicklung

Aqara Doorbell Camera Hub G410 im Test


Nach dem sehr guten Camera Hub G5 Pro schickt Aqara nun ein ganz neues Konzept ins Rennen. Der Doorbell Camera Hub G410 möchte kabelgebunden oder batteriebetrieben vor Eurer Haustür Platz finden. Und ermöglicht dank Gesichtserkennung eine besonders smarte Identifizierung von Besuchern. Ob die Idee aufgeht und warum die smarte Türklingel im Test erst für Unmut sorgte, erfahrt Ihr hier.

Aqara Doorbell Camera Hub G410

Pro

  • Fantastische Smart-Home-Integration dank Matter und Thread
  • Solide Bildqualität
  • Gesichtserkennung funktioniert
  • Auch ohne Cloud nutzbar, microSD-Karte bleibt sicher im Haus
  • Gong fungiert auch als Smart-Home-Hub mit ZigBee-Unterstützung

Contra

  • Nur IPX3-Zertifizierung
  • Eher hohe Latenz bei 2-Wege-Audio
  • Voller Funktionsumfang nur im Cloud-Abo

Aqara Doorbell Camera Hub G410

Aqara Doorbell Camera Hub G410


Aqara Doorbell Camera Hub G410: Alle Angebote

Preis & Verfügbarkeit

Der Aqara Doorbell Camera Hub G410 ist seit Anfang Juli zu einem UVP von 152,99 Euro in den Farben Grau und Schwarz im Handel erhältlich. Derzeit gibt es jedoch 15 Prozent Rabatt, wodurch Ihr schon für 129,99 Euro an die smarte Türklingel kommt. Doch nicht nur das: Über unseren Code NEXTG410 spart Ihr sogar 20 Prozent auf die UVP – und das sowohl bei Amazon als auch im offiziellen Hersteller-Shop. Nutzt Ihr also unseren Gutschein, spart Ihr noch einmal mehr und landet am Ende bei nur 122,39 Euro.

 

Design & Einrichtung

  Design & Einrichtung
Größe
  • Klingel: 141,5 × x 65 x 30,4 mm
  • Gong: 65,2 x 65 x 28,4 mm
Gewicht
  • Klingel: 274 g
  • Gong: 70 g
IP-Zertifizierung
Halterung
  • Schrauben oder Klebeflächen

Der Doorbell Camera Hub G410 besteht nicht nur aus einem Gerät. Bei der Einrichtung müsst Ihr daher einmal die Kamera- und Klingeleinheit anbringen und noch einen Gong fest mit einer Stromverbindung versorgen. Dabei fungiert der Gong als Bridge und ist das Gerät, das sich mit Eurem WLAN verbindet. Hier finden wir zudem auch einen microSD-Kartenslot, auf dem wir Videos speichern können. Dies hat den Vorteil, dass die Videos immer sicher in der Wohnung bleiben und nicht wie bei vielen smarten Überwachungskameras von Einbrechern entwendet werden können.

In unserem Test hat uns diese Einrichtung allerdings zunächst ein wenig verwirrt. Denn wir haben den Gong nicht dauerhaft am Strom gelassen und waren dann verwundert, warum die Türklingel die Verbindung zum WLAN verliert. Ein Fehler unsererseits, den wir Euch hiermit ersparen wollen. Kommen wir also zum Design der Türklingel. 

Die Klingeleinheit könnt Ihr wahlweise über Batterien betreiben oder fest mit dem Stromnetz verbinden. Dabei könnt Ihr in vielen Fällen Eure bestehende Klingel abschrauben und die offengelegten Kabel mit der neuen Klingel verbinden. Da wir die Klingel in einem Mehrfamilienhaus getestet haben, war das nicht möglich. Daher haben wir die Türklingel mit Batterien genutzt.

Aqara stattet die Türklingeleinheit mit einer abnehmbaren Rückenplatte aus, die wir fest anbohren oder ankleben können. Bequem ist dabei, dass die Schraube, die seitlich unter einer Gummiabdeckung sitzt, nicht rausfällt, sondern beim Herausschrauben stecken bleibt. Der Gong hingegen verfügt nur über eine Klebefläche auf der Rückseite. Da er mit 70 g sehr leicht ist, ist das allerdings kein Problem. Problematisch kann aber das mitgelieferte USB-C-Kabel sein – das Flachkabel ist lediglich 1 m lang. Womöglich müsst Ihr daher ein anderes nutzen, verliert dann aber den Vorteil, das Kabel unter Türen oder durch Schränke legen zu können. 

Darüber hinaus ist das Gerät nicht vollkommen wasserdicht. Es ist aber immerhin nach IPX3 gegen Sprühwasser geschützt und sollte dadurch Regen standhalten. Ein wenig mehr Sorgfreiheit hätte eine höhere IP-Zertifizierung aber gebracht. Was Aqara dann aber noch mitliefert, ist einen Plastikblock zum Anwinkeln der Türklingel. Dieser winkelt die Kamera seitlich in einem Winkel von ca. 45 Grad an.

Doppelrolle als Matter- und Zigbee-Hub

  Software
Smart-Home-Unterstützung
  • Amazon Alexa, Google Home, Apple HomeKit, Samsung Smart-Things, Homeassistant
Matter-Unterstützung?
Übertragungsstandards
  • Zigbee / Thread IEEE 802.15.4 (acts as a mesh extender), Wi-Fi IEEE 802.11 b/g/n/a/ac 2.4/5GHz, Bluetooth

Aqara hat schon in vorherigen Testbericht mit Matter-Support bei seinen Smart Home Geräten überzeugt. Nun findet mit dem Gong des Doorbell Camera Hub G410 ein besonders kompaktes Gerät seinen Einzug in unser Smart-Home, das ebenfalls als Matter-Controller, Thread Border Router und Zigbee-Hub fungiert. Dadurch sparen wir uns die proprietären Bridges anderer Hersteller. Ich könnte etwa meine Tado-X-Thermostate (zum Test) über den Aqara-Hub verbinden und habe so eine freie Steckdose in der Wohnung. Thread unterstützt der Smart-Home-Hub ebenfalls – eine solche Kompatibilität wünscht man sich wirklich von allen Alternativen.

Der Camera Hub G410 lässt sich zudem in die Smart-Home-Ökosysteme von Amazon, Google, Samsung und Apple einbinden. Besonders interessant ist, dass wir den Video-Feed auch über das quelloffene System von Homeassistant abgreifen können. Wer sich für das Ökosystem von Aqara entscheidet, genießt aber noch ein paar Vorteile.

Denn die Aqara-App erweitert den Funktionsumfang um eine Gesichtserkennung, Maskierungsfunktionen für das Kamerabild sowie 2-Wege-Anrufe mit Stimmverzerrung für mehr Privatsphäre. Zusätzlich kann vieles davon dadurch sogar im Kontext von Smart-Home-Automationen genutzt werden. Wenn die Türklingel etwa Euer eigenes Gesicht erkennt, kann sie eine individualisierte Begrüßung abspielen und automatisch ein verbundenes Smart-Lock entsperren. Oder sie lässt kompatible Lampen bei erkannten Gesichtern grün und bei fremden Personen rot leuchten. Hier sind viele, mehr oder weniger sinnvolle, Ideen denkbar.

Aqara zeigt aber mal wieder, dass sie Smart-Home verstanden haben. So ist es meiner Meinung nach immer von Vorteil, die eigenen Produkte möglichst kompatibel und offen zu gestalten. Auch wenn sich Kunden dann vielleicht auch für die Geräte anderer Hersteller entscheiden, ist die Zufriedenheit mit Geräten wie dem Camera Hub G410 höher. Und vielleicht kauft man sich das Aqara-Produkt ja auch genau aus diesem Grund für ein herstellerfremdes Ökosystem.

Videoqualität, Erkennungsfunktionen und 2-Wege-Audio

  Bildqualität
Kameraauflösung
Sichtfeld
Videoauflösung
Sensorgröße
Nachtsicht
Speicher
Externer Speicher
NAS-Unterstützung?

Kommen wir zu den technischen Eigenschaften des Doorbell Camera Hub G410 sowie zu den Erkennungsfunktionen. Die maximale Auflösung der verbauten Videokamera beträgt 2K und deckt ein 175° weites Sichtfeld ab. Damit lieferte die Kamera tagsüber sehr klare Aufnahmen und sollte neben dem direkten Bereich vor Eurer Haustür auch noch Einfahrten oder einen Teil der Straße abdecken. In Kombination mit der 24/7-Aufnahmefunktion kann die Doorbell sogar eine Doppelrolle als smarte Überwachungskamera einnehmen.

Wenn’s draußen dunkel wird, ist der Camera Hub G410 allerdings aufgrund einer fehlenden Funktion eingeschränkt: Es gibt keinen eingebauten Scheinwerfer, der Einbrecher abschrecken oder Besucher erleuchten könnte. Ich denke, Aqara geht davon aus, dass die meisten Türbereiche sowieso mit Lampen ausgestattet sind. Falls das bei Euch nicht der Fall ist, gibt’s bei dem Gerät zumindest eine Infrarot-Nachtsicht – wie die Nachtsicht genau aussieht, seht Ihr auf den Bildern in unserer Galerie.

Sowohl tagsüber als auch nachts bietet der Doorbell Camera Hub G410 ein spannendes Feature, das ich schon bei den Automatisierungsfunktionen erwähnt hatte: Über das Smartphone lassen sich Gesichter einspeichern, die Aqaras smarte Türklingel dann erkennen kann. Das funktioniert zuverlässig, die Kamera erkannte mich nach Einrichtung in 100 % der Fälle. Zusätzlich integriert Aqara eine Paketerkennung. Neben diesen werden sonst aber nur wartende Personen erkannt. Hier finde ich es ein wenig schade, dass Aqara nicht auch die Auto- und Tiererkennung aus dem Camera Hub G5 Pro (zum Test) integriert. Zumindest eine Manipulationserkennung lässt sich aber auch hier in der App aktivieren. Sprüht jemand die Kamera an oder verdeckt sie, bekommt Ihr dadurch eine Benachrichtigung.

Für mehr Privatsphäre oder weniger Benachrichtigungen gibt es bei Aqara obendrein die Möglichkeit, bestimmte Bereiche des Kamerabildes zu deaktivieren. Diese werden dann geschwärzt, die Erkennung funktioniert aufgrund des integrierten mmWave-Radarsensors aber dennoch.

Insgesamt ist die Videoqualität als auch der Funktionsumfang beim Tracking überzeugend. Und so kommen wir noch kurz zum 2-Wege-Audio. Denn dieses ermöglicht es uns, von überall auf der Welt mit Personen vor der Tür zu sprechen. Im Verbund mit einem smarten Türschloss können wir so sogar Besucher ins Haus lassen, ohne vor Ort zu sein. Die Tonqualität ist dabei angemessen und reicht für kurze Dialoge auf jeden Fall aus. Der Stimmverzerrer ist ein wenig „gimmicky“ – die von diesem erreichte Privatsphäre geht womöglich bei den meisten Häusern durch Blick aufs Klingelschild ohnehin wieder verloren.

Zum Schluss noch eine technische Sache: Die smarte Türklingel unterstützt microSD-Karten mit bis zu 512 GB Speicherplatz. Gleichzeitig kann sie alte Aufnahmen überschreiben, um auch mit kleineren Karten kontinuierliche Aufzeichnungen zu ermöglichen. Generell kann sie dank der Installation per Kabel 24/7 Aufnahmen liefern.

Alternativ gibt’s die „HomeGuardian“ genannte Aqara-Cloud. Wer diese nicht nutzen will, kann in den ersten 24 Monaten noch kostenfreie Uploads nutzen. Diese stufen sich wie folgt ab:

  • Erste 6 Monate: Cloud-Speicherung einen Tag lang
  • Monat 7 bis Monat 24: Cloud-Speicherung 12 h lang
  • Nach 24 Monaten: Keine kostenlose Cloud-Speicherung

Wer den kostenpflichtigen HomeGuardian nutzt, bekommt Online-Speicher. Da dies kein allzu großer Vorteil ist und sich die Kamera auch ohne Cloud vollumfänglich nutzen lässt, ist das Abo kein großes Manko. Die Kosten liegen bei 6,99 $ für eine Kamera oder 14,99 $ im Monat für eine unbegrenzte Anzahl an Kameras.

Akku und Aufladen

  Akku
Batteriekapazität
Laufzeit
  • 5 Monate bei 10 Auslösungen am Tag
Kabelgebundener Betrieb?
  • Ja, via 12V-24V AC 0.2A 50/60Hz oder 12V-24V DC 0.5A

Etwas ungewöhnlich beim Aqara Doorbell Camera Hub G410: Die Kameraeinheit läuft batteriebetrieben mit sechs AA-Batterien, die ab Werk nicht wiederaufladbar sind. Die Laufzeit beträgt dabei laut Herstellerangaben bis zu fünf Monate. Dabei geht Aqara allerdings von nur 10 Aktivierungen am Tag aus. Laufen regelmäßig Menschen vor Eurer Haustür vorbei oder gibt’s bei Euch viel Besuch, sinkt die Laufzeit dementsprechend.

Aqara Türbell-Kamera-Hub G410 mit sichtbaren Etiketten und Anschlüssen vor unscharfem Hintergrund.
USB-C und microSD sitzen am Gong. / © nextpit

Es empfiehlt sich daher, die Kamera über eine feste Stromverbindung zu betreiben. Aqara gibt die Spannung mit 12V-24V AC 0.2A 50/60Hz oder 12V-24V DC 0.5A an. Fest mit dem Strom verbunden, gibt’s dann auch 24/7-Aufzeichnungen des Videostreams. Die sind batteriebetrieben leider nicht drin.

Abschließendes Fazit

Aqara zeigt mal wieder, wie Smart-Home geht. Der Doorbell Camera Hub G410 nimmt im Smart-Home eine Doppelrolle als smarte Türklingel und Matter-, Zigbee- und Thread-Hub ein. Dabei umgeht der Hersteller das Problem vieler anderer smarter Türklingeln, bei denen die microSD-Karte für den lokalen Videospeicher von Unbefugten entwendet werden kann, sehr elegant. Denn die Datenspeicherung und auch die WiFi-Übertragung lagert Aqara an eine USB-C-Betriebene Glocke aus, die immer in der Wohnung bleibt und dadurch diebstahlsicher ist.

Die Video- und Audioqualität überzeugte uns im Test ebenfalls. Eine lokale Gesichtserkennung – im Jahr 2025 natürlich KI-basiert – rundet das Gesamtpaket ab. Dass Aqara in der eigenen Smart-Home-App Automationen sogar anhand erkannter Gesichter erlaubt, ist eine sehr spannende Funktion. Und damit bleiben am Ende nur zwei Dinge übrig, über die man beim Kauf nachdenken sollte: 

Mit einer UVP von 152,99 Euro ist der Aqara Doorbell Camera Hub G410 nicht ganz günstig. Denkt aber wieder daran, dass Ihr Euch einen leistungsstarken und dezenten Smart-Home-Hub mit USB-C gleich mit ins Haus holt. Außerdem gibt es immer wieder Angebote (so wie jetzt) bei denen Ihr günstiger an das Gerät kommt. Und über unseren Code NEXTG410 drückt Ihr den Code ja ohnehin noch mal um weitere 20 Prozent.  Leider ist die smarte Video-Türklingel aber nur nach IPX3 gegen Wasser geschützt, was bei starkem Regen zum Problem werden könnte.



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Netflix-Film geht durch die Decke – aber die Kritiker toben



Gerade ist kein Film auf Netfix auch nur ansatzweise so erfolgreich, wie ein neuer Action-Blockbuster. Knapp 40 Millionen Menschen haben sich den Streifen bereits angesehen. Derweil gehen Filmkritiker auf die Barrikaden und vergeben eine Bewertung, die schlechter kaum sein kann.

Netflix-Nutzer können sich über einen stetigen Strom an neuen Filmen und Serien freuen. Manche Titel landen dabei in der Bedeutungslosigkeit, während andere die Charts stürmen. Zu Letzteren gehört ein neuer Blockbuster mit unter anderem Charlize Theron (Mad Max: Fury Road), Uma Thurman (Pulp Fiction) und Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave). Ein potenzieller Megahit also? Möglich, wären da nicht die vernichtenden Filmkritiken.

Großer Erfolg oder katastrophaler Fehlschlag?

Auf dem ersten Platz der Top-10-Charts von Netflix weltweit findet sich aktuell der Action-Blockbuster The Old Guard 2 wieder. Eine Fortsetzung des gleichnamigen Überraschungserfolgs aus 2020. Bereits in den ersten vier Tagen nach seiner Aufnahme in die Bibliothek wurde der Film weltweit 37,5 Millionen Mal abgerufen und verzeichnete 66,8 Millionen angeschaute Stunden. Zum Vergleich: Der zweitplatzierte Film KPop Demon Hunters erreichte lediglich 22,7 Millionen Views – allerdings ist der Streifen bereits länger online.

Doch während die Netflix-Zahlen auf einen großen Erfolg deuten, zeichnen die Kritiken ein gänzlich anderes Bild. Auf dem Portal Rotten Tomatoes hinterließen 88 Kritiker eine Durchschnittswertung von lediglich 22 von 100 Prozent. Und auch die Zuschauerbewertungen fallen mit 36 Prozent alles andere als positiv aus. Ein überraschendes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass der erste Streifen 80 und 70 Prozent erreichte. Doch worum geht es in dem Blockbuster?

The Old Guard 2 – Die Story

In den The Old Guard-Filmen liegt der Fokus auf einer Gruppe unsterblicher Elite-Kämpfer. Diese beschützen die Menschheit bereits seit Jahrtausenden gegen eine dunkle Bedrohung – doch unsterblich ist nicht unbesiegbar. Bereits im ersten Film erfährt man, dass eine der Kämpferinnen vor über 500 Jahren als Hexe verurteilt und auf dem Grund des Ozeans versenkt wurde. Doch im zweiten Teil ist sie plötzlich wieder da. Leider ist das Wiedersehen alles andere als freudig.

Wenn Ihr Euch selbst ein Bild von dem neuen Blockbuster mit Star-Besetzung machen möchtet, könnt Ihr das aktuell mit einem Netflix-Abo ohne zusätzliche Kosten tun. Auf anderen Streaming-Plattformen ist der Streifen derweil nicht verfügbar.



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TSMC-Quartalszahlen: 61 % mehr Gewinn, weil sich N3 und N5 sehr gut verkaufen


Auftragsfertiger TSMC hat neue Rekordzahlen vorgelegt, vor allem dank starker Auslieferungen von N3- und N5-Chips und ihren Varianten. Zusammen mit den nun langsam „alten“ N7-Nodes erwirtschaftet das Unternehmen 74 Prozent seiner Waferumsätze mit diesen Technologiestufen – und N2 steht in den Startlöchern.

Kunden zahlen immer höhere Preise

Aus einem Umsatz von nun knapp über 30 Milliarden US-Dollar einen Nettogewinn von 12,8 Milliarden US-Dollar zu ziehen, zeigt, wie gut TSMC wirtschaftet – aber auch, wie hoch die Preise sind, die der Auftragsfertiger für seine Produkte nehmen kann und die die Kundschaft bereit ist zu zahlen. Der Gewinnanstieg um über 60 Prozent untermauert dies, der Umsatz legte in gleicher Zeit „nur“ um 38,6 Prozent zu. Das Ergebnis wurde trotz Gegenwind durch höhere Strompreise, den teuren Ramp-up von Überseefabriken und einen ungünstigen Wechselkurs.

TSMC half dabei die ungebrochen hohe Nachfrage nach modernsten Chips, die kein anderes Unternehmen befriedigen kann. Selbst die Inventarbestände wurden im zweiten Quartal zum Teil deutlich verringert und insbesondere in die N3- und N5-Produktion gebracht, was wiederum den Weg zu neuen Rekordwerten erleichterte. Am Ende war es dabei vor allem das HPC-Segment mit Prozessoren und Grafikkarten (Nvidia H100, H200, GB100, GB200, GB300) und N5-basierte Prozesse, die auch die verschiedenen N4-Stufen einschließen. Diese hat TSMC auch aufgrund der hier verfügbaren Kapazitäten in besonders großer Zahl gefertigt.

Umsatz nach Technologiestufe
Umsatz nach Technologiestufe (Bild: TSMC)
Umsatz nach Plattform in Q2/2025
Umsatz nach Plattform in Q2/2025 (Bild: TSMC)

Für das aktuelle dritte Quartal erwartet TSMC einen Umsatz von bis zu 33 Milliarden US-Dollar, was erneut fast 40 Prozent mehr Umsatz als im letzten Jahr zur gleichen Zeit wäre. Zuletzt hatte TSMC die Erwartungen stets am oberen Ende erreicht oder gar übertroffen. Die Gewinne dürften dabei erneut ähnlich hoch sprudeln.

Ausblick auf Fabrikbauten, N2, A16 und A14 sowie Packaging

Im Conference Call zum Quartalsbericht gab TSMCs Chef C.C. Wei wie üblich einen Überblick über die aktuellen Aktivitäten und beantwortete Fragen der Analysten und Presse. Er gab direkt zu verstehen, dass der Ausblick und die Nachfrage ungebrochen gut sind. Es gibt keine Anpassungen beim Kundenverhalten, wenngleich das Damokles-Schwert Zölle stets über der Branche schwebe.

Der Fabrikausbau außerhalb Taiwans stand zuletzt vermehrt in der Presse. C.C. Wei gab dazu an, dass das US-Projekt nach Plan verläuft, sechs Fabs und zwei Packaging-Einrichtungen werden hier errichtet. Die zweite Fab für N3-Prozesse ist bereits fertig und wird ausgerüstet, die dritte Fabrik für N2 ist im Bau. Alle Prozesse sollen beschleunigt werden, die Nachfrage ist ungebrochen hoch. Schnellstmöglich sollen deshalb Chips produziert werden. Einen Zeitplan für die nächstfolgenden Fab nennt TSMC auch heute nicht; es kommt auf die Kundennachfrage an, erklärt TSMC diplomatisch.

In Japan wird die zweite Fabrik später im Jahr gebaut. Hier wird aktuell in die Infrastruktur investiert – das hatten zuletzt Meldungen mehrfach untermauert. Der Bau in Deutschland schreite wie geplant voran.

In Taiwan wird aktuell primär die N2-Fertigung in den Anlagen in Hsinchu und Kaohsiung ausgebaut. Neue Phasen, wie TSMC Fabrikerweiterungen nennt, werden gemäß den bekannten Plänen umgesetzt. Insgesamt sind elf Fabriken und sechs Packaging-Einrichtungen in Taiwan im Bau. Die dazu passenden Fertigungsschritte N2 und alle Ableger sowie A16 sollen sehr langlebige Prozesse sein, erklärt TSMC erneut. Auch der Produktionsschritt A14 entwickle sich gut, die Fertigung soll ab 2028 starten. „Mature Nodes“ sind aber nicht tot, Kunden wollen diese von TSMC beziehen und keinem anderen Unternehmen, wenngleich ältere Fertigungsstufen bei vielen anderen verfügbar sind.

TSMCs Roadmap (Stand April 2025)
TSMCs Roadmap (Stand April 2025) (Bild: TSMC)

Packaging bleibt vorerst ein Flaschenhals

Apropos Packaging: Die Nachfrage nach AI-Produkten wird nur noch stärker, dazu braucht es das Packaging vorrangig. TSMC versuche die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage rund um CoWoS zu schließen, sei aber weiterhin nicht dort, wo man sein will, erklärte TSMCs Chef. Neue Einrichtungen werden dabei helfen, einen Termin für eine mögliche Deckung der Nachfrage nennt TSMC nun nicht mehr. Bisher wurde 2026 angepeilt, aber der Termin zuvor bereits stets weiter nach hinten geschoben. Es dürfte 2026 also vermutlich nun nicht mehr stattfinden.

Kapazität sei nach wie vor auch das größte Problem in der Fertigung der Chips. N7-Produktionslinien unterstützen N5, N5 wiederum werde zu N3 konvertiert – gerade die beiden High-End-Prozesse sind extrem gefragt. Auf die Frage, warum N2 „nur“ wie N3 anlaufen wird, erklärte TSMC nüchtern, dass auch dies der Kapazität geschuldet ist. Man habe nur diese Fabriken zum Start, mehr geht erst einmal nicht. Chips im N2-Verfahren werden zudem nicht nur für Smartphones, sondern auch direkt für High-Performance-Computing-Anwendungen gefertigt, was die Angelegenheit noch etwas komplizierter macht.



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IEC-Norm auf dem Vormarsch: Droht Euren Balkonkraftwerken das Aus?


Balkonkraftwerk an Balkongeländer
Eine Norm, die Eure Balkonkraftwerk-Träume gefährden könnte – steckt dahinter wirklich eine Gefahr oder nur viel Wirbel um Nichts?[mehr]



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