Künstliche Intelligenz
Fußballschauen in Mixed Reality: Spielerei oder echter Mehrwert?
Wie kann Mixed Reality das Fußballschauen bereichern? Dieser Frage gingen Meta und DAZN diesen Sommer nach, indem sie den FIFA Club World Cup 2025 auf die Meta Quest streamten und das Erlebnis um immersive Inhalte und Funktionen erweiterten.
Nutzer können die Matches auf einem großformatigen digitalen Bildschirm betrachten, Live-Statistiken für Teams und einzelne Spieler einblenden und eine interaktive 3D-Spielfeldprojektion aktivieren. Einige Finalspiele wurden zudem live in 180-Grad gestreamt für ein immersives Fußballerlebnis.
Auch wenn das Turnier mittlerweile vorbei ist, sind alle 63 Matches samt digitaler Funktionen weiterhin in der App mit dem sperrigen Namen „DAZN: FIFA Club World Cup XR Experience“ abrufbar.
Eine wesentliche Einschränkung bleibt bestehen: Die App ist derzeit ausschließlich für Quest-Nutzer in den USA verfügbar, wo auch das Turnier stattfand. Wir haben sie mithilfe eines VPNs ausprobiert, um herauszufinden, ob und was hiesige Fußballfans verpassen.
Vom Live-Stream zur 3D-Spielanalyse
Die Fußball-App nutzt Passthrough, um die reale Umgebung einzublenden. Das Sporterlebnis findet also stets in den eigenen vier Wänden statt. Auf virtuelle Umgebungen oder Stadionkulissen wurde verzichtet.
Der digitale Bildschirm mit der klassischen Center-Pitch-Perspektive schwebt frei im Raum und lässt sich beliebig positionieren, jedoch weder vergrößern noch verkleinern. Die Bildqualität des Streams ist gut und entspricht schätzungsweise einem 1080p-Stream.
Auf Wunsch lässt sich ein zusätzlicher Bildschirm aktivieren, der wahlweise die Ansicht der Spotlight- oder Sky-Cam zeigt. Ebenfalls optional sind die seitlichen Informationsfenster, die Live-Statistiken für beide Teams und einzelne Spielern anzeigen. Links erscheinen Teamstatistiken wie Ballbesitz, Torschüsse, Abseits und Fouls. Rechts wird die Aufstellung angezeigt, mit abrufbaren Spielerwerten wie Toren, Assists, Pässen und Fouls.
So sieht das Mixed-Reality-Fußballerlebnis aus. Die Tabletop-Ansicht ist hier deaktiviert.
(Bild: DAZN / Meta)
Das eigentliche Highlight der Mixed-Reality-App ist die sogenannte Tabletop-Ansicht. Wer sie aktiviert, sieht eine miniaturhafte 3D-Repräsentation des Spielfelds samt Spielern direkt vor sich im Raum. Die digitalen Mini-Kicker spiegeln die Bewegungen ihrer echten Vorbilder erstaunlich genau und sind exakt mit dem Spielgeschehen auf dem Bildschirm synchronisiert. Die Simulation geht nicht so weit, dass man einzelne Spieler optisch unterscheiden könnte. Alle Figuren sehen gleich aus, der Name des ballführenden Spielers wird jedoch automatisch eingeblendet, ebenso wie mögliche Passoptionen zu nahe stehenden Mitspielern.
Immersive Inhalte in gewohnt schwacher Qualität
Die Tabletop-Ansicht steht erst nachträglich und nicht schon während des Live-Streams zur Verfügung. Sie richtet sich also an taktisch interessierte Fußball-Enthusiasten, die Partien im Nachhinein analysieren möchten.
In dieser Übersicht lassen sich das Positionsspiel einzelner Spieler nachvollziehen, Fehlerketten identifizieren und erkennen, wie hoch die Abwehrlinie steht. Abgesehen davon macht es einfach Spaß, sich über das virtuelle Spielfeld zu beugen und dem Geschehen auf dem Platz aus der Vogelperspektive zuzusehen. Bedeutende Spielereignisse wie Torschüsse, Fouls und Einwürfe sind mit Markern hervorgehoben, sodass man gezielt zu den entsprechenden Szenen springen kann.
Enttäuschend fallen dagegen die immersiven Inhalte im 180- und 360-Grad-Format aus. Die 360-Grad-Mitschnitte zeigen unter anderem die Ankunft der Mannschaftsbusse, kurze Szenen vom Spielfeldrand, Einblicke in die Fantribünen sowie Ausschnitte aus der Schlusszeremonie. Immersion kommt dabei allerdings nicht auf, dafür ist das Bild zu niedrig aufgelöst. Ähnliches gilt für den 180-Grad-Videofeed der Finalspiele. Die wechselnden, nicht steuerbaren Perspektiven, etwa aus dem Torraum, sind an sich reizvoll, doch die schwache Bildqualität lädt nicht zum längeren Zuschauen ein. Beide Formate verzichten auf Stereoskopie und damit auf den für die Immersion entscheidenden 3D-Effekt.
Fazit: (Noch) eher was für Technik-Begeisterte
Die App gibt einen Ausblick auf die Zukunft des immersiven Sportstreamings. Die zentrale Frage ist: Bietet Mixed Reality genug Mehrwert, um sich dafür eine VR-Brille aufzusetzen oder genügen ähnliche Funktionen auf Smartphone und Tablet? Nach unserem Test tendieren wir eher zu Letzterem. Für technikaffine Fußballfans kann die App aber dennoch lohnenswert sein.
Zum echten Game Changer dürften VR-Brillen erst werden, wenn sie Sportfans in überzeugender Qualität und Tiefe virtuell ins Stadion versetzen können. Und bequemer werden. Die Partnerschaft zwischen DAZN und Meta kommt wohl nicht von ungefähr: Laut Berichten arbeitet Meta an einer ultrakompakten MR-Brille, die speziell für Sportübertragungen und Medienkonsum ausgelegt ist und 2026 auf den Markt kommen könnte.
Wer die Mixed-Reality-App ausprobieren möchte, muss ein paar technische Hürden nehmen, die nachfolgend beschrieben sind.
Zunächst muss man per Sideloading einen VPN-Dienst auf der Meta Quest installieren. Ist dieser auf einen US-Standort eingestellt, lässt sich die App im Horizon Store herunterladen. Beim ersten Start wird man aufgefordert, ein DAZN-Konto anzulegen. Dabei ist es wichtig, die USA als Standort anzugeben. Zwar fordert die App anschließend zur Einrichtung eines kostenpflichtigen Abos auf, dieses Fenster kann man jedoch ignorieren. Nach der Bestätigung des Kontos per E-Mail sollte der Zugriff auf sämtliche Inhalte der App freigeschaltet sein. Wichtig: Der VPN-Dienst muss auch während der Nutzung der App aktiv bleiben.
(tobe)
Künstliche Intelligenz
Whitepaper inkl. Selbsttest für IT-Leitungen kostenfrei verfügbar
Whitepaper zur Skill-Based Economy
Die heise academy bietet derzeit ein kostenfreies Whitepaper inklusive interaktivem Selbsttest an.
59 % der in der heise academy registrierten Fach- und Führungskräfte berichten über einen bestehenden Skill-Gap. 64 % erwarten zudem, dass der Skill Gap künftig noch größer wird. Das hat das Team der heise academy zum Anlass genommen, um in einem Whitepaper die Relevanz von IT-Weiterbildung aufzuzeigen.
Ein erster Einblick in das Whitepaper
Welche Kompetenzfelder stehen beim IT-Skill-Gap im Vordergrund?
Identifiziert wurden die Themen Softwareentwicklung, Netzwerke, Web-Technologien, Cloud-Technologien, Data Science, IT-Security und Künstliche Intelligenz / Machine Learning. Darüber hinaus werden Erwartungshaltungen von Mitarbeitenden beleuchtet. Und es gibt einen Überblick zu Anforderungen an effektive Weitebrildungsprogramme.
Dazu wird ein interaktiver Selbsttest angeboten, der direkt aufzeigt, wo Handlungsbedarf besteht.
Whitepaper anfordern
Der kostenfreie Whitepaper kann über die Landingpage der heise academy direkt angefordert werden:
Von IT-Profis für IT-Profis
IT-Professionals erleben den technologischen Wandel hautnah – und wissen genau, welche Skills sie benötigen. Aber wie baut man sie kontinuierlich auf? Dabei unterstützt das On-Demand-Angebot im heise academy Campus.
Die heise academy bietet moderne, digitale Weiterbildung, zugeschnitten auf die heutigen Bedürfnisse von IT-Professionals. Im Mittelpunkt steht die Interaktion zwischen Lernenden und IT-Expertinnen und Experten. Das bedeutet, IT-Weiterbildung flexibel in den Arbeitsalltag integrieren, immer auf dem neuesten Stand sein und Innovationspotential für das Unternehmen schaffen.
E-Mail-Adresse
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(cmho)
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Zulieferer ZF: Erreichen Sparziel – aber das reicht nicht
Der Chef des kriselnden Autozulieferers ZF Friedrichshafen, Holger Klein, sieht sein Unternehmen beim Erreichen selbst gesteckter Sparziele trotz Erfolgen noch nicht am Ziel. „Wir sind bei rund 5,8 Milliarden, die wir erreicht haben, und werden jetzt die Lücke zum Ende des Jahres noch schließen. Aber wir sehen eindeutig, das reicht nicht“, sagte der Manager der Deutschen Presse-Agentur. ZF hatte 2023 ein erstes Einsparziel von sechs Milliarden Euro für die Jahre 2024 und 2025 angekündigt. Eine Summe für ein neues Sparziel nannte der Manager aber nicht.
Aktuell sprechen Management und Betriebsrat über die Neuausrichtung der Sparte für Antriebe, intern „Division E“ genannt. „Ich glaube, allen Beteiligten ist klar, dass die Division E sich in der Mitte eines perfekten Sturms befindet“, sagte Klein. Sie ist in Teilen nicht wettbewerbsfähig. Der Bereich umfasst das Geschäft mit Getrieben für alle Antriebsarten. Er leidet besonders unter dem verzögerten Anlauf der E-Mobilität sowie unter hohen Kosten und geringen Margen im traditionellen Getriebegeschäft.
Mehrere Optionen für die Antriebssparte
Für den Manager gibt es mehrere Optionen: „Eine Partnerschaft für die E-Division wäre für uns eine gute Lösung, denn sie böte die Möglichkeit, Kosten und Risiken für die Weiterentwicklung neuer Produkte mit dem Partner zu teilen und damit auch mehr Beschäftigung zu sichern.“ Auch eine Restrukturierung ohne Partner könne erfolgreich sein – erfordere jedoch stärkere Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität. „Beides besprechen wir mit den Arbeitnehmervertretern.“ Details zum Stand der Gespräche nannte er nicht. Sie sollen bis Ende September abgeschlossen sein.
Der Betriebsrat hatte zuletzt mit Protesten gegen die geplanten Einschnitte bei ZF mobil gemacht. Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Achim Dietrich, hatte erklärt: „Die geplante Ausgliederung oder gar der Verkauf der Division E ist keine Strategie, die wir mittragen können“. Eine Ausgliederung oder ein Verkauf wären ein fataler Fehler, wurde Dietrich damals in einer Mitteilung zitiert. ZF-Chef Klein sagte nun: „Meine feste Überzeugung ist, mit Partnern haben wir durchaus weitere Wachstumspotenziale und das würde sich auch positiv auf unsere Arbeitsplätze in Deutschland auswirken.“ Das Unternehmen streicht aktuell Tausende von Stellen im Inland.
Verlust im ersten Halbjahr
ZF hatte im ersten Halbjahr einen Verlust von 195 Millionen Euro verzeichnet. ZF leidet – wie die Konkurrenten Bosch, Continental und Schaeffler – aktuell wegen der niedrigen weltweiten Fahrzeugproduktion unter ausbleibenden Aufträgen der Hersteller. Klein sagte, beim Umsatz sei man aufgrund drastisch verringerter Abrufe der Hersteller im laufenden Jahr unter Plan. Das bekomme man durch die Maßnahmen aufgefangen. Aber: „Wir glauben auch nicht, dass 2026 besser wird.“
Der Manager mahnte eine Überprüfung der EU-Regeln für die Autoindustrie an. „Wenn wir in der EU bei einem Aus für den Verbrenner im Jahr 2035 bleiben, dann wird das auch jetzt schon Effekte auf unsere Beschäftigung haben, weil wir jetzt eigentlich die nächsten Getriebe-Generationen für Hybridantriebe entwickeln müssten.“ Wenn aber nicht absehbar sei, dass diese dann regulatorisch erlaubt seien, dann habe man für die Ingenieure, die das normalerweise machten, nichts zu tun.
Das Unternehmen hat neben Getrieben unter anderem auch Lenksysteme, Antriebe, Bremsen, Sicherheitstechnik und Fahrwerkskomponenten im Angebot. ZF ist hoch verschuldet. Die Nettoverbindlichkeiten beliefen sich Ende Juni auf rund 10,5 Milliarden Euro. Die Schulden haben ihren Ursprung vor allem im Erwerb des Autozulieferers TRW und des Bremsenspezialisten Wabco.
(nen)
Künstliche Intelligenz
Kommentar: Reguliert endlich den Smart-Begriff!
Das smarte Home bleibt eine herstellerverursachte Hölle. Nichts deutet darauf hin, dass Kompatibilität über Einzelszenarien hinaus besser wird. Was Frickler und Fachbetriebe freut, ist für Menschen, die Technik vor allem nutzen wollen, ein Graus. Zeit für klare Regeln, was sich „Smart“ nennen darf!
Smart Home, das intelligente Heim, das ist eine Vision, die inzwischen schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Was anfing mit der Idee, nicht mehr im ganzen Haus selbst Rollläden steuern zu müssen, ist für viele Deutsche – und darunter sicher überproportional viele Leser von heise online – inzwischen zur modernen Alternative zur Modelleisenbahn geworden: Irgendwas lässt sich immer optimieren, und an neuen Modellen ist derzeit kein Mangel. Ergänzt wird das zudem von einer ganz anderen Entwicklung: dem Aufkommen von Solaranlagen, insbesondere kleineren solchen, bei denen jede eigenverbrauchte Wattstunde die Stromrechnung spürbar drückt. Wer würde da nicht versuchen, alles aufeinander abzustimmen?
Nur ein Bereich leistet bei den smarten Endgeräten bislang ganze Arbeit: die Marketingabteilungen. Elektrogeräten in jeder Form und Farbe, vom smarten Leuchtmittel über smarte Waschmaschinen bis zur Heizungs- und Stromsteuerung, Rollläden, Fernseher, Stecker, Uhren, Brillen, immer mehr Küchengeräte: Alles wird als smart gelabelt, sobald es einen Account in der Herstellercloud benötigt. Und das nicht mehr nur zur IFA in Berlin, wo die Branche traditionell ihre Neuerungen präsentiert. Und wo auch in diesem Jahr bis zur Fritteuse alles möglichst smart, vernetzt und intelligent sein soll. So schlau, dass der Mensch mit seinen beschränkten Fähigkeiten und daraus resultierenden Bequemlichkeitswünschen daneben schon sehr schlicht wirkt.
Über sieben Bridges solltst du gehen
In der Theorie wirkt dabei (Lichtstimmung: Party) alles schön: Balkonkraftwerk kaufen, anschließen, Strom ernten. Und damit das auch so richtig rund läuft und spart, lässt man bestimmte Geräte hinter smarten Steckdosen laufen. Und genau hier beginnt der harte Aufprall des Durchschnittsbürgers auf die technische Realität: Wolkige Versprechen, welche die meisten „smarten“ Geräte nicht im Ansatz halten (Lichtstimmung: Kalt). Das fängt mit einer banalen Grundfrage an: Wie soll zwischen den Geräten kommuniziert werden? Bluetooth-LE, DECT-ULE, ZigBee, WLAN, Matter oder etwas ganz anderes, proprietäres? Und wenn per WLAN, das Hausnetz, oder ein dafür eingerichtetes zweites Netz? Oder gar ein Insel-Access-Point, wie ihn etwa manche Wechselrichter dauerhaft aufspannen? Mit welcher Lösung soll dieser Zoo anschließend zentral gesteuert werden? App-basiert, per Cloudservice? Vom NAS aus? Welche Geräte sind überhaupt mit welcher Software über welchen Standard ansprechbar? Und wie lassen sich diese dann miteinander verknüpfen? Es ist das pure Chaos.
Lauter leere Versprechungen
Tatsächlich haben die Elektro- und Elektronikgerätehersteller vor allem eines geschafft: Die Lust an der Schlauerwerdung der eigenen vier Wände kräftig auszutreiben (Lichtstimmung: Grim, im Hintergrund beginnt die Waschmaschine zu rotieren). Denn wer sich wochenlang mit der Frage beschäftigen muss, welches Gerät überhaupt mit welchem sprechen kann, wenn die Herstellerangaben bei Geräten im besten Fall unvollständig, im schlechtesten Fall irreführend sind. Oder die mit Versprechungen werben, etwa der schon zur IFA 2023 angekündigten Unterstützung des Matter-Standards durch die Fritz-Produkte (Die Connect-Leuchte schaltet auf Dauerrot).
Zwei Jahre später kann immer noch nur ein Bruchteil der Geräte des Herstellers den gemeinsamen Standard, bei dem sich auch andere Anbieter weiterhin schwertun. Die einzige Frage, die sich bei so etwas dann wirklich stellt: Was soll das? (Der Rauchmelder versucht, aufgrund des Autoren-Schnaubens Qualm zu detektieren, die Dunstabzugshaube schaltet auf Höchstleistung).
Und so müssen sich die Nutzer weiterhin die Frage stellen: Über welche Bridge spricht welches Gerät mit welchem anderen? Wie kann ich die Glühbirne und den Wäschetrockner mit dem Stromspeicher und dem Bewegungssensor koordinieren lassen? Wie den Heizthermostat mit dem Fenstersensor? Was für den einen oder anderen heise-Leser, DIY-Freund, Kommandozeilenelektriker und selbstbewussten Maker primär eine sportliche Herausforderung sein mag, ist für die Nutzbarkeit durch breite Massen eine absolute Katastrophe.
Die EU sollte den „Smart“-Begriff scharf regulieren
Es ist daher höchste Zeit, dass Politik das tut, wofür sie nur selten geliebt wird: klare Regeln vorschreiben. Hier wäre das im Sinne aller Verbraucher. Denn so wie die EU nach Jahren mit den Vorgaben für USB-C-Anschlüsse das Steckerchaos und die Sonderwege zugunsten der Verbraucher beendet hat, ohne dass seitdem die Welt untergegangen ist, so wie die EU mit den Roamingvorschriften das Chaos für Reisende in Europa abgeschafft hat, wäre es jetzt an der Zeit, den Herstellern per Gesetz vorzuschreiben: Wenn ihr ein Gerät als Smart benennen wollt, dann müsst ihr dafür bestimmte Standards erfüllen.
Das kann auch ein Verweis auf technische Normen sein, welche die Branche selbst weiterentwickeln kann. Dann können Verbraucher sich darauf verlassen, dass „Smart“ nicht „Insellösung eines Herstellers der auf keinen Fall interoperabel sein will“ heißt. Und ganz nebenbei noch ein paar Vorgaben zum Thema Cloud-Unabhängigkeit mit auf den Weg geben. Wer Geräte als „Smart“ labeln will, sollte Mindeststandards bei Bedienbarkeit und Interoperabilität wahren müssen. Was spräche etwa gegen die Verpflichtung, die Konfiguration über eine lokal per Browser erreichbare Oberfläche verpflichtend zu machen? Und nicht nur über eine proprietäre App, die vielleicht noch einen Account beim Hersteller voraussetzt?
Der bisherige Wildwuchs, dass alles sich Smart nennt und in Wahrheit kaum etwas miteinander kompatibel ist, führt nur zu zwei Dingen: Frust und jeder Menge vermeidbarem Elektroschrott. Schluss damit! Dann hellt sich die Lichtstimmung in der Verbraucher-Smart-Welt auch wieder auf.
Falk Steiner ist Journalist in Berlin. Er ist als Autor für heise online, Tageszeitungen, Fachnewsletter sowie Magazine tätig und berichtet unter anderem über die Digitalpolitik im Bund und der EU.
(nen)
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