Künstliche Intelligenz
Drei Fragen und Antworten: Das steckt hinter dem Open-Source-CRM Twenty
Mit hohen Ansprüchen startet das CRM Twenty – das eigene Ziel, eine Open-Source-Alternative zu Salesforce zu werden, stößt teils auf Unglauben. Wir haben mit Félix Malfait, CEO und einer der Gründer von Twenty, über den Werdegang, aktuellen Stand und Ziele des Projekts gesprochen.
CRMs sind nun wirklich kein angesagtes Thema. Warum habt ihr euch trotzdem dazu entschlossen, ein neues zu entwickeln?
Die Idee entstand 2015, als ich ein Unternehmen für die Immobilienverwaltung führte. Damals hatten wir uns Salesforce näher angesehen, weil wir dachten, dass wir es einfach erweitern könnten, statt das Rad neu erfinden zu müssen. Aber nachdem wir mit Salesforce geredet hatten, habe ich das enttäuscht aufgegeben. Es war klar, dass das nicht so funktionieren würde, wie wir wollten, und mir gefiel die Vorstellung nicht, dass mich ein Closed-Source-Projekt in Geiselhaft nehmen würde, also haben wir stattdessen unsere eigene Software entwickelt.
Nachdem wir das Unternehmen an Airbnb verkauft hatten, widmete ich mich immer wieder diesem Problem. Leute assoziieren CRMs mit Vertriebssoftware, aber für mich dreht sich der interessante Teil um den Kunden – das ist der Kern jedes Unternehmens. Das ist jetzt eine echte Gelegenheit, Abstraktionsebenen darum zu bauen, damit Leute ihre eigenen individuellen Probleme lösen können, und nicht nur einem Playbook von uns folgen. Wir versuchen, keine Vorschriften zu machen oder zu behaupten, dass wir alles am besten wissen, vielmehr wollen wir Leuten ein Toolkit geben.
Wenn Twenty sich um die Kunden dreht, Firmen ihre CRMs aber als Vertriebssoftware ansehen: Könnt ihr wirklich aktuell eingesetzte CRMs ersetzen oder würden Unternehmen Twenty vielmehr zusätzlich zu diesen nutzen?
Das Ziel ist definitiv, existierende Vertriebssoftware zu ersetzen – und irgendwann auch Marketing- und Support-Werkzeuge. Wir folgen dem Leitsatz „niedrige Hürde, hohe Decke“. Standardmäßig erhält man Objekte wie Unternehmen und Opportunities oder eine Kanban-Ansicht, um Abschlüsse zu verwalten. Wenn man also bloß ein Vertriebs-CRM benötigt, ist keinerlei zusätzliche Arbeit nötig, um mit Twenty zu starten.
Aber unser Ziel ist es, dass Leute mehr mit Twenty anfangen. Man kann es als eine Art Backoffice-Builder verwenden – um abzubilden, was für das eigene Unternehmen am wichtigsten abseits der Sales-Pipeline ist. Ich glaube, dass es das ist, was viele Firmen heute wollen: Etwas, mit dem man einfach beginnen kann, aber das einen nicht limitiert, wenn man mehr damit machen will.
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Zu welchen Unternehmen würde Twenty gerade denn gut passen? Und welche würden Features vermissen?
Aktuell passt Twenty gut zu Tech-affinen Firmen, die Flexibilität wertschätzen, oder Tech-affinen Agenturen, die mit kleinen bis mittelgroßen Unternehmen zusammenarbeiten. Besonders stolz bin ich auf unser Datenmodellierungssystem. Zum Beispiel ist die Art, wie wir sowohl GraphQL als auch REST APIs generieren, sehr elegant und mächtiger als alles, was ich bei anderen CRMs gesehen habe. Unsere Workflow-Funktion ist jünger, aber auch schon ziemlich leistungsfähig.
Aber natürlich fehlen auch noch Sachen. Falls man die absolute Kontrolle über das Layout benötigt, oder fortgeschrittene KI-Automatisierungen, oder ausgefeilte Dashboards und Charts – all das sind Bereiche, an denen wir aktiv arbeiten. Wir planen, all das bis zum Ende des Jahres einzuführen.
Herr Malfait, vielen Dank für die Antworten. Das Interview haben wir auf Englisch geführt – das Original finden interessierte Leser hier. Alle Informationen zu Twenty gibt es auf der Webseite des Projekts.
In der Serie „Drei Fragen und Antworten“ will die iX die heutigen Herausforderungen der IT auf den Punkt bringen – egal ob es sich um den Blick des Anwenders vorm PC, die Sicht des Managers oder den Alltag eines Administrators handelt. Haben Sie Anregungen aus Ihrer tagtäglichen Praxis oder der Ihrer Nutzer? Wessen Tipps zu welchem Thema würden Sie gerne kurz und knackig lesen? Dann schreiben Sie uns gerne oder hinterlassen Sie einen Kommentar im Forum.
(fo)
Künstliche Intelligenz
Spotify: 15 Stunden mehr Hörbuch für 9 Euro im Monat
Wer intensiv Hörbücher auf Spotify hören möchte, bekommt in Deutschland, Österreich und der Schweiz nun eine neue Abo-Option: Mit der Zusatzoption „Hörbücher+“ können Nutzer 15 Stunden zusätzlich pro Monat hören. Gemeinsam mit den standardmäßig inkludierten zwölf Stunden ergibt das also eine Hörzeit von 27 Stunden pro Monat.
Um die Zusatzoption „Hörbücher+“ abonnieren zu können, muss man zuerst ein Premium-Abonnement haben. Die Zusatzoption kostet dann 9 Euro pro Monat obendrauf. Gemeinsam mit dem Premium-Abo Individual zahlt man also 20 Euro pro Monat, um uneingeschränkt Musik und 27 Stunden in der Hörbuch-Bibliothek von Spotify hören zu können.
Hörbücher: Spotify vs. Amazon
Eine Alternative zu Spotify bleibt Amazons Musikstreaming-Dienst Prime Music, in dem man seit Juni ein Hörbuch aus dem Audible-Katalog pro Monat hören darf. Amazons Ansatz funktioniert etwas anders als bei Spotify: User können ein Hörbuch pro Monat aus dem Audible-Katalog hören, die Länge des Hörbuchs spielt dabei keine Rolle. Ein neues Hörbuch darf erst in einem neuen Abo-Monat angefangen werden. Wer sein Hörbuch in einem Monat nicht schafft, kann es im zweiten Monat weiterhören, darf in diesem Monat dann aber kein zweites Hörbuch mehr anfangen.
Amazon Music Unlimited kostet standardmäßig 11 Euro pro Monat, Prime-Kunden zahlen lediglich 10 Euro pro Monat. Wer seinen Hörbuch-Konsum geschickt plant, kann aus der Amazon-Lösung also ein besseres Preisleistungsverhältnis herausschlagen als bei Spotify. Der schwedische Streaming-Dienst bietet bei seinem Hörbuch-Modell dagegen den Vorteil der Flexibilität – etwa die Möglichkeit, mehrere Hörbücher pro Monat auszuprobieren.
Zudem haben Hörbuch-Fans bei Amazon die Möglichkeit, ein Audbile-Abo zu buchen. Das eignet sich besonders für Personen, denen es nicht um Musik geht. Das Audible-Abo kostet 10 Euro im Monat und bietet monatlich einen Gutschein, der gegen ein beliebiges Hörbuch aus dem Portfolio eingelöst werden kann. Diese Hörbücher können in der eigenen Bibliothek über einen beliebigen Zeitraum angehört werden.
(dahe)
Künstliche Intelligenz
Elektronische Patientenakte & E-Rezept: Störungen belasten Ärzte und Apotheker
Seit Anfang des Jahres wurde für alle gesetzlich Versicherten, die nicht widersprochen haben, eine elektronische Patientenakte (ePA) angelegt. Wie das TI-Dashboard meldet, wurden in der vergangenen Woche 40.881.740 elektronische Patientenakten geöffnet. Dabei wird jedoch lediglich die Anzahl der technischen Zugriffe gezählt. Es kann demnach sein, dass auf eine Patientenakte „an einem Tag in unterschiedlichen Einrichtungen zugegriffen wird. Diese Zugriffe werden als mehrere Aktenöffnungen gezählt“, teilte die Gematik auf Nachfrage von heise online mit. Insgesamt ist die Nutzung der ePA weiterhin ausbaufähig, wie auch Bedenken von Ärzten und Apothekern verdeutlichen.
ePA-Modul bei vielen noch nicht da
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) warnt, dass die Software in vielen Praxen noch nicht über das ePA-Modul verfügt. Bei einem Viertel der Hersteller gebe es noch keine Rückmeldung oder das ePA-Modul wird erst noch ausgerollt, wie eine Umfrage des Bundesverbands Gesundheits-IT (bvitg) und der KBV ergeben hat. Das bezeichnete KBV-Vorständin Dr. Sybille Steiner als „hochkritisch“. Praxen müssten jetzt die Gelegenheit haben, die ePA in ihren Arbeitsalltag einzubinden und Rückmeldungen an Hersteller und die Gematik zu geben.
Steiner rät Praxen ohne ePA-Modul, im Praxisverwaltungssystem (PVS) nachzusehen, ob das Modul aktiviert werden muss. Bei Unsicherheiten sollte bei den Herstellern nachgefragt werden. Die Funktionsfähigkeit der ePA hänge zudem stark von der Software ab. In der Vergangenheit hieß es, dass ein Teil der Praxen den Anbieter wechseln muss, da die Hersteller das ePA-Modul wohl nicht mehr implementieren. Zusätzliche Probleme bereite die aktuell instabile Telematikinfrastruktur, die durch häufige Ausfälle die Akzeptanz der ePA in der Ärzteschaft beeinträchtige. Positives Feedback gibt es laut Steiner zur elektronischen Medikationsliste, doch bei der Handhabung von Metadaten – etwa beim Hochladen von Befunden oder bei der Dokumentensuche – äußerten viele Praxen Kritik.
TI-Störungen behindern auch Apotheken
Die regelmäßigen Störungen der Telematikinfrastruktur, der „Gesundheitsdatenautobahn“ behindern auch die Apotheken. In einem Brief an die Gematik bezeichnete eine Geschäftsführerin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Claudia Korf, die Störungen als betriebsverhindernd. Sie fordert unter anderem eine Neubewertung der Ausfallsicherheit, wie unter anderem die Deutsche Apotheker Zeitung berichtete.
Die Ausfälle führten bei den betroffenen Apotheken zu Verdienstausfällen, denn Rezepte können dann nicht beliefert werden. Insgesamt sei eine deutliche Verschlechterung der Anwendungsstabilität im Vergleich zum Vorjahr zu erkennen. Von ähnlichen Problemen spricht auch der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) und fordert mehr Ausfallsicherheit in der TI. „Das kann zu einem Risiko für unsere Patienten werden“, warnt Thomas Haddenhorst, Vorsitzender der Bezirksgruppe Warendorf im AVWL. Wer akut krank sei, brauche das Arzneimittel sofort. „Wer krank ist, kann auch nicht mehrere Apotheken abklappern, bis er endlich eine gefunden hat, die von der jeweiligen Störung gerade nicht betroffen ist“, so Haddenhorst.
Laut einer Gematik-Sprecherin betrafen die „temporären Störungen, auf die sich Frau Korf in ihrem Schreiben an Herrn Florian Fuhrmann bezieht, […] nicht die gesamte TI bzw. das E-Rezept-System, sondern jeweils spezifische Komponenten oder Dienste. Sämtliche Störungen konnten vollständig behoben werden, die Dienste laufen seitdem stabil“.
Außerdem würde die Behebung der Störungen „meist zügig umgesetzt […]. In komplexeren Fällen kann die Störungsbehebung jedoch – trotz intensiver Anstrengungen aller Beteiligten – mehr Zeit in Anspruch nehmen“, heißt es von der Sprecherin. Die Gematik stehe dabei in engem und kontinuierlichem Austausch mit Herstellern, Anbietern und Dienstleistern. „Zudem werden von den Anbietern fortlaufend technische sowie organisatorische Maßnahmen umgesetzt, um die Betriebsstabilität zu erhöhen“, so die Sprecherin. An der Verlässlichkeit der TI und ihren Anwendungen werde „im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten“ weiter gearbeitet.
Elektronische Patientenakte: Versicherte nicht ausreichend informiert
Neben den Störungen sieht Steiner die unzureichende Information der Patienten als Hindernis. Die Krankenkassen müssten hier deutlich aktiver werden. Praxen empfiehlt Steiner, ihre Patienten bei Fragen auf die Krankenkassen zu verweisen. Die KBV bietet eine Übersicht zum Ausstattungsgrad mit ePA-Modulen an. Diese basiert auf Daten des bvitg und der KBV und soll mehr Transparenz über den Fortschritt der Einführung schaffen.
(mack)
Künstliche Intelligenz
heise+ Update vom 18. Juli 2025: Lesetipps fürs Wochenende
Liebe Leserinnen und Leser,
haben Sie eigentlich noch eine Packung passierte Tomaten zu Hause? Und wie sieht es aus mit einer kleinen Dose Mais oder einem Kilo Mehl? Wenn Sie diese Fragen nicht beantworten können, geht es Ihnen wie vielen anderen auch: Der Überblick über die Lebensmittel fehlt. Und selbst wenn Sie absolut ordnungsliebend sind, wissen Sie vielleicht auch nicht, wann das Viererpack Naturjoghurt abläuft, das Sie vor Monaten mal für irgendein indisches Curry-Rezept gekauft und dann doch nie gekocht haben (weil: keine Zeit!?). Und dann landet während des nächsten Einkaufs zur Sicherheit noch mehr Joghurt im Einkaufswagen, denn man möchte sich ja nun morgens gesund ernähren und den zuckerhaltigen Fruchtjoghurt oder Schokopudding endlich weglassen.
Wer keine Lebensmittel verschwenden will oder unnötige Käufe vermeiden möchte, sollte sich Grocy anschauen. Das Programm lädt ein zur privaten Inventur aller Lebensmittel. Das erinnert ein bisschen daran, einen eigenen Supermarkt zu führen. Wer daran Spaß findet, kann sogar mit einem zusätzlichen Barcodescanner (oder der Smartphone-Kamera) und dem bekannten „Piep“-Geräusch sein ganzes Sortiment ins System eintragen – samt Verfallsdatum, Packungsgrößen usw. Und die Daten? Die sind lokal auf dem eigenen Server abgespeichert. Ein Dritter hat also keinen Zugriff drauf.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels “ heise+ Update vom 18. Juli 2025: Lesetipps fürs Wochenende“.
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