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USA-China-Verhandlungen: Das Tauziehen um Nvidias H20 geht in die nächste Runde
Im April hatte Nvidia bekannt gegeben, den KI-Beschleuniger H20 nicht mehr nach China verkaufen zu dürfen. Vor zwei Wochen folgte durch die US-Regierung eine Umkehr dieser Entscheidung. US-Offizielle sollen China zudem für aktuelle Verhandlungen entgegenkommen. Kritiker äußern Bedenken zur jüngsten H20-Entscheidung.
Das Tauziehen um Nvidias H20 scheint noch nicht final in eine Richtung entschieden zu sein. Mit einer Entscheidung der US-Regierung im April dieses Jahres durfte Nvidia den KI-Beschleuniger nicht mehr nach China und in weitere Länder verkaufen, ohne dafür vorher eine Exportlizenz einzuholen, die aber praktisch nicht vergeben wurde, was einem Exportverbot gleichkam und laut Nvidia zu Abschreibungen auf Lagerware und Vertragsstrafen in Höhe von 5,5 Milliarden US-Dollar geführt habe. Der Umsatzausfall insgesamt soll über die kommenden Quartale 15 Milliarden US-Dollar betragen.
Die Überraschung folgte vor zwei Wochen, als Nvidia bekannt gab, dass die US-Regierung dem Unternehmen zugesichert habe, Exportlizenzen für den KI-Beschleuniger auszustellen, sodass demnächst wieder mit der Auslieferung begonnen werden könne. Die Entscheidung betraf nicht nur Nvidia, auch AMD darf wieder AI-Beschleuniger nach China verkaufen. AMD soll eine Exportlizenz für den für China angepassten Instinct MI308 erhalten.
Seltene Erden als Druckmittel Chinas
US-Finanzminister Scott Bessent hatte noch im Juni erklärt, dass Chip-Exporte nicht als Gegenleistung für Exportfreigaben der chinesischen Regierung für Seltene Erden in Betracht kämen. Einen Monat später waren die Exportfreigaben für Nvidia laut Bessent gegenüber Bloomberg TV dann aber doch „Teil eines Mosaiks“. Mit den Seltenen Erden hat China ein deutliches Druckmittel gegenüber den USA, da das Land 70 bis über 90 Prozent des globalen Exports bestimmt.
USA und China verhandeln in Stockholm
Wie die Financial Times heute unter Berufung auf acht namentlich nicht genannte US-Offizielle berichtet, soll das US-amerikanische Bureau of Industry and Security, das dem Handelsministerium untersteht und für die Exportlizenzen verantwortlich ist, von US-Präsident Trump angewiesen worden sein, Nachsicht walten zu lassen, um aktuelle Verhandlungen zwischen den USA und China in Stockholm nicht negativ zu beeinflussen. Nach früheren Treffen in Genf und London kommen beide Parteien heute in Schweden zusammen, um weitere potenzielle Handelsabkommen zu besprechen.
Als Hebel in den Verhandlungen soll Trump auch bisherige Exportbeschränkungen eingefroren haben, sodass nicht wie ursprünglich vom Bureau of Industry and Security geplant, weitere Beschränkungen auch für die Tochterunternehmen chinesischer Chiphersteller gelten würden. China scheint demnach in guter Verhandlungsposition zu sein und am längeren Hebel zu sitzen.
Kritik an jüngster H20-Entscheidung
Unterdessen wenden sich Sicherheitsexperten und frühere Offizielle der Trump-Regierung in einem Brief (PDF) an den US-Handelsminister Howard Lutnick und kritisieren die jüngste Entscheidung der US-Regierung, wieder kontrollierte H20-Exporte nach China zu erlauben. Auf AMDs Instinct MI308 wird in dem Schreiben nicht eingegangen.
Befürchtet wird in dem Brief eine Aufrüstung des chinesischen Militärs auch mit KI-Fähigkeiten begünstigt durch den Erhalt des H20. Der KI-Beschleuniger sei für das Inferencing optimiert und in diesem Punkt leistungsfähiger als der H100, dessen Export allerdings nicht nach China erlaubt ist. Mehr Chips für China würden zudem weniger Chips für die USA bedeuten. Zwar ist der H20 aufgrund leistungsfähigerer Produkte im Westen quasi unverkäuflich, den Verfassern des Briefs geht es in diesem Punkt aber um die Fertigungs- und Packaging-Kapazitäten, die den USA dadurch fehlen würden.
Ein Sprecher der US-Regierung erklärte gegenüber der Financial Times, dass jede Exportlizenz mit Bedacht vergeben werde. Laut Nvidia habe die Trump-Regierung volle Einsicht und Kontrolle über jede einzelne H20-Transaktion. Den Aussagen mehrerer Personen zufolge soll bislang noch keine einzige Exportlizenz vergeben worden sein.
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HBM4 ist fertig: SK Hynix schickt HBM4 mit „über 10 Gbps“ für Nvidia in Serie
Nun ist es offiziell: SK Hynix hat die Entwicklung von HBM4 abgeschlossen und die Serienproduktion aufgenommen. Bestätigt wird dabei auch, dass der Speicher deutlich schneller wird als bisher anvisiert. „Über 10 Gbps“ verspricht der südkoreanische Hersteller. Nvidia hat dazu passend die Vera-Rubin-Leistungsdaten angepasst.
„Über 10 Gbps“ sollen es sein
Die JEDEC gibt für HBM4 eine Geschwindigkeit von mindestens 8 Gbps vor. SK Hynix erklärt zum Start der Serienfertigung, dass diese Vorgaben deutlich übertroffen wurden, stattdessen „über 10 Gbps“ geliefert werden.
Das wiederum passt zu den letzten Gerüchten, die erst zur Wochenmitte durch mehrere Quellen einschließlich Nvidia aufkamen. Demnach hat Nvidia die Speicherhersteller dazu aufgerufen, doch schnellere HBM4-Chips zu liefern. Zuletzt waren dabei wohl sogar bis zu 11 Gbps im Gespräch, als realistisch wurden jedoch 10 Gbps angesehen. Bisher hatte auch SK Hynix stets nur 8 Gbps gezeigt, vermutlich um nicht direkt alle Karten auf den Tisch zu legen.

Vera Rubins Speicherbandbreite steigt an
Nvidia selbst hat im Rahmen einer Konferenz in dieser Woche sein künftiges Rack Vera Rubin NVL144 mit einer deutlich gesteigerten HBM4-Speicherbandbreite präsentiert, als dies noch zur GTC 2025 im März der Fall war. Statt 13 TByte pro Sekunde soll die GPU im Oberon-Rack nun knapp 20 TByte pro Sekunde liefern. Das entspricht am Ende den nun anvisierten rund 10 Gbps, beim Ausgangswert hatte Nvidia wohl extrem tief gestapelt.
Was der finale Takt beim Speicher für Vera Rubin sein wird, bleibt aber auch heute noch ungewiss. Dass SK Hynix den ersten Speicher direkt an Nvidia liefert, erklärte der Hersteller heute offiziell zwar nicht, das gilt jedoch als gesichert.

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Schon gehört? Spotify wurde gerade ordentlich aufgepeppt!
Wenn es eine Funktion gibt, die Spotify immer wieder angepriesen, aber immer wieder verschoben hat, dann ist es das verlustfreie Audio-Streaming. Fast fünf Jahre nach der ersten Ankündigung rollt der Streaming-Gigant diese Funktion ab heute wirklich endlich in den wichtigsten Ländern aus. Und was noch besser ist: Der hochauflösende Ton ist in der Premium-Mitgliedschaft ohne zusätzliche Kosten enthalten.
In einem Blogbeitrag bezeichnete Spotify diese Funktion als eines der am meisten erwarteten Features der Plattform. Umso schöner, dass wir es nun endlich nutzen können.
Lossless Audio ohne zusätzliche Kosten für Premium-Abonnenten
Wir erwähnten eingangs die zusätzliche gute Nachricht: Die verbesserte Audioqualität von Spotify ist Teil des bestehenden Premium-Tarifs, d. h. Abonnent:innen müssen nicht mehr bezahlen. Der individuelle Premium-Tarif hierzulande kostet zum Beispiel 12,99 Euro pro Monat. In früheren Berichten hieß es, dass Spotify diese Funktion als kostenpflichtiges Add-on namens Music Pro einführen würde, aber das ist nicht mehr der Fall.
Hochwertiges Streaming im gesamten Katalog
Die verbesserten Audiostreams von Spotify liegen im 24-Bit, 44,1 kHz FLAC-Format vor, das in der Regel eine höhere Qualität als CD hat. Nach Angaben des Unternehmens wird fast jeder Titel in seinem Katalog dieses Format unterstützen.
Um die besten Ergebnisse zu erzielen, empfiehlt Spotify die Verwendung von kabelgebundenen Kopfhörern über Wi-Fi oder das Streaming über Geräte mit Spotify Connect, wie z. B. Lautsprecher und Fernseher von Sony, Samsung, Bose und Sennheiser. Die Unterstützung für Amazon- und Sonos-Geräte wird im Oktober erwartet.
Bluetooth hat immer noch Bandbreitenbeschränkungen, sodass verlustfreie Audiodaten beim drahtlosen Streaming möglicherweise komprimiert werden. Die Funktion ist auf Smartphones, Tablets, Desktops und Laptops verfügbar.
Da verlustfreier Ton mehr mobile Daten und Speicherplatz verbraucht, behält Spotify seine bisherigen Einstellungen für die Audioqualität (Niedrig, Normal, Hoch und Sehr Hoch) bei und fügt die neue Option „Losless“ hinzu. Die Nutzer:innen können ihre bevorzugte Qualität für Wi-Fi, Mobilfunk und Downloads auswählen.

So aktiviert Ihr verlustfreies Audio
Auch wenn Spotify Lossless auf Eurem Gerät verfügbar ist, ist es nicht standardmäßig eingestellt, also müsst Ihr es manuell aktivieren. Befolgt die folgenden Schritte:
1. Öffnet die Spotify-App und tippt auf Euer Profilsymbol.
2. Geht zu Einstellungen & Datenschutz > Medienqualität.
3. Wählt Lossless unter Wi-Fi-, Mobilfunk- oder Download-Einstellungen.
Denkt daran, dass Ihr Lossless auf jedem Gerät manuell aktivieren müsst. Wenn die Funktion aktiviert ist, erscheint ein „Lossless“-Indikator in der Now Playing-Ansicht oder im Connect Picker.
Laut Spotify ist die Funktion bereits für Premium-Abonnent:innen in den USA, Großbritannien, Deutschland, Japan, Australien, Dänemark, den Niederlanden und Schweden verfügbar.
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Microsoft und OpenAI: „Nächste Phase“ der Partnerschaft angekündigt
Microsoft und OpenAI läuten die nächste Stufe ihrer Zusammenarbeit ein. Beide Unternehmen unterzeichneten eine unverbindliche Absichtserklärung, welche die „nächste Phase“ ihrer Partnerschaft einleitet. Die konkreten Bedingungen müssen zwar noch ausgearbeitet werden, erste Hinweise über den Inhalt liegen jedoch bereits vor.
Erhält Microsoft Zugriff auf neueste Technologien?
Einem Bericht der New York Times zufolge betreffen die wesentlichen Punkte der Übereinkunft die künftige Aufteilung von Technologien und den Einnahmen daraus. Außerdem soll eine Klausel aus der Vereinbarung von 2019 geändert worden sein, die bislang vorsah, dass Microsoft keinen Zugriff auf die leistungsstärkste Technologie von OpenAI erhält, falls der Vorstand der Ansicht ist, dass diese die Entwicklung einer menschenähnlichen künstlichen allgemeinen Intelligenz (AGI) erreicht hat.
Ein weiterer Teil der neuen Vereinbarung bezieht sich auf den gemeinnützigen Bereich von OpenAI, der in der Vergangenheit immer wieder für Diskussionen gesorgt hatte. Zunächst hatte OpenAI vor rund einem Jahr angekündigt, sich in ein gewinnorientiertes Unternehmen umwandeln zu wollen. OpenAI legte diese Pläne im Mai dieses Jahres jedoch nach anhaltender Kritik wieder auf Eis. Nun sollen laut der neuen Vereinbarung weitere 100 Milliarden US-Dollar in die Dachorganisation fließen, die weiterhin den gewinnorientierten Teil des Unternehmens beaufsichtigen wird.
Börsengang nicht ausgeschlossen
Gleichzeitig soll die Abmachung den Weg für eine mögliche Umwandlung von OpenAI sowohl in eine gemeinnützige Gesellschaft ebnen, die einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft ausüben soll, wie auch die Grundlage für einen eventuellen Börsengang schaffen. Vorher müsste jedoch die Höhe der Beteiligung von Microsoft an diesem Teil des Unternehmens festgelegt werden. Zwischen 2019 und 2023 hatte Microsoft bereits mehr als 13 Milliarden US-Dollar in OpenAI investiert und sich dadurch Anspruch auf 49 Prozent der künftigen Gewinne gesichert.
Immer wiederkehrende Kritik
In der Vergangenheit haben bereits die Generalstaatsanwälte von Kalifornien und Delaware die Umwandlungspläne von OpenAI näher geprüft. Auch Wettbewerber wie Elon Musk äußerten wiederholt Bedenken und kritisierten, dass OpenAI sich von seinen ursprünglichen Zusagen entferne, künstliche Intelligenz zum Nutzen und nicht zum Schaden der Menschheit zu entwickeln.
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