Künstliche Intelligenz
Media Markt und Saturn wird mehrheitlich nach China verkauft
Die Handelsketten Media Markt und Saturn werden bald dem chinesischen Konzern JD.com gehören. Die deutsche Familie Kellerhals behält allerdings eine Sperrminorität von rund 25,4 Prozent an Ceconomy, der Muttergesellschaft Media-Saturns. Das teilt Ceconomy zur Stunde mit. Entsprechende Verkaufsverhandlungen mit JD.com hat Ceconomy vor einigen Tagen bestätigt.
Das chinesische Angebot lautet auf 4,60 Euro in bar je Aktie. Das liegt 43 Prozent über dem volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten drei Monate (3M VWAP) und um 23 Prozent über dem Schlusskurs vom 23. Juli, bevor Gerüchte über den bevorstehenden Verkauf zu einem Kursanstieg geführt haben. Im Rahmen der Verhandlungen haben die bisherigen Großaktionäre Haniel, Beisheim, Freenet und Convergenta bereits verbindliche Zusagen für rund 32 Prozent des Aktienkapitals unterzeichnet.
Zudem werden Vorstand, Aufsichtsrat und die Familie Kellerhals allen anderen Aktionären empfehlen, das Angebot JD.coms anzunehmen. Eine Mindestannahmeschwelle gibt es nicht. Das bedeutet, dass JD.com jedenfalls die 32 Prozent kauft, wahrscheinlich aber eine deutliche Mehrheit der Aktien. Denn für die Aktionäre ist kein anderer Bieter in Sicht, von dem sie einen höheren Preis lukrieren könnten.
Zusagen für drei Jahre
Der aktuelle Ceconomy-Vorstand soll nach der Übernahme im Amt bleiben. Für drei Jahre verspricht JD.com keine betriebsbedingten Kündigungen oder Standortschließungen zu veranlassen. Ebenso lange sollen auch die Betriebsvereinbarungen, Tarifverträge und die bestehende Unternehmensmitbestimmung im Aufsichtsrat nicht angetastet werden und keine Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvereinbarungen aufoktroyiert werden.
Laut Mitteilung plant der zukünftige Mehrheitseigentümer keine wesentlichen Änderungen an der Unternehmensstruktur und möchte die Markenwelt der Handelsgruppe für mindestens fünf Jahre lassen, wie sie ist. Ceconomy betreibt in Europa 1030 Geschäfte der Marken Media Markt, Media World und Saturn. Außerdem gehört die Deutsche Technikberatung zur börsennotierten Unternehmensgruppe.
Saturn geht auf den 1961 in Köln eröffneten Saturn-Hansa-Markt zurück, Media Markt auf einen 1979 in München eröffneten MediaMarkt. Es folgten mehrere Eigentümerwechsel, in der heutigen Form besteht der Konzern seit 2017, seit Ende 2020 gehört Media-Saturn vollständig zu Ceconomy. Von 2010 bis 2013 betrieb Media Markt auch einige Filialen in der Volksrepublik China. Von einem Wiedereinstieg dort ist bislang keine Rede.
(ds)
Künstliche Intelligenz
Weiter strikter Sparkurs bei Autozulieferer ZF nach 195 Millionen Euro Verlust
Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen machte im ersten Halbjahr einen Verlust von 195 Millionen Euro, wie ZF-Finanzchef Michael Frick mitteilte. Da die Märkte sehr instabil seien, gehe er davon aus, dass man auch im Gesamtjahr einen Verlust realisieren werde. Wie hoch dieser ausfalle, sei noch unklar. Damit würde der Konzern im zweiten Jahr in Folge im Minus bleiben. Zugleich kündigte ZF-Chef Holger Klein eine Fortsetzung des strikten Sparkurses an. Der Umsatz sank in den ersten sechs Monaten um 10,3 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro.
Klein machte keine Hoffnung auf ein schnelles Ende des Personalabbaus. Der schleppende Hochlauf der Elektromobilität und die Unsicherheit durch die US-Zölle bedeuteten geringere Umsätze und steigende Kosten, teilte er mit. Das Restrukturierungsprogramm wolle man beschleunigen und intensivieren. Weitere konkrete Pläne zur Streichung von Arbeitsplätzen nannte er nicht.
Der zweitgrößte deutsche Zulieferer hat seit Anfang 2024 weltweit 11.200 Vollzeitstellen abgebaut, davon 5700 hierzulande. Zusätzlich seien für weitere 4700 Vollzeitstellen bereits Altersteilzeitverträge vereinbart worden – oder die Mitarbeiter gingen planmäßig in den Ruhestand. Man komme voran und wolle diese Reduzierung weiterhin so weit wie möglich sozialverträglich vornehmen.
Personalabbau geht weiter
Klein schloss betriebsbedingte Kündigungen nach wie vor nicht aus. Bis Ende 2028 will ZF bis zu 14.000 Stellen in Deutschland streichen. Das war zum Zeitpunkt der Ankündigung etwa jeder vierte ZF-Arbeitsplatz hierzulande. An den Zahlen werde erst einmal festgehalten – man könne sich aber auch nicht festlegen.
Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen sich unter anderem die 8500 Beschäftigten im Saarland. Laut Klein sei perspektivisch aber keine Schließung geplant.
„Wir begrüßen die Aussage von Herrn Klein“, sagte IG-Metall-Bevollmächtigter Patrick Selzer. Das Bekenntnis zum Standort Saarbrücken sei erfreulich. „Nichtsdestotrotz ist unser Anliegen aufgrund der angespannten und schwierigen Situation dahingehend, dass wir gerne auf belastbare Verträge und Zusagen bauen und damit schwarz auf weiß eine nachhaltige Zukunftsperspektive für Standort und Beschäftigte haben.“
Langsamer Hochlauf der E-Mobilität
ZF leidet – wie die Konkurrenten Bosch, Continental und Schaeffler – aufgrund der niedrigen Fahrzeugproduktion unter ausbleibenden Aufträgen der Hersteller. Auch die hohen Kosten für den Wandel zum Elektromotor belasten das Unternehmen. Negativ auf das Ergebnis von Januar bis Ende Juni haben sich unter anderem die Kosten für Restrukturierung und die Zinszahlungen für hohe Schulden ausgewirkt.
Proteste gegen Verschärfung der Sparmaßnahmen
Am Dienstag waren mehr als 10.000 Beschäftigte bundesweit auf den Straßen, um ein Zeichen gegen eine Verschärfung der Sparmaßnahmen zu setzen. Besonders schlecht steht es um die Kernsparte, die intern „Division E“ genannt wird. Sie ist derzeit in Teilen nicht wettbewerbsfähig. Der Bereich, der nicht nur elektrische, sondern auch hybride Antriebe und Verbrenner umfasst, leidet besonders unter dem langsamen Hochlauf der E-Mobilität.
Zuletzt gab es Gerüchte über Pläne für einen möglichen Verkauf des Bereichs oder dass dafür ein Partner an Bord geholt werden soll. Management und Gesamtbetriebsrat wollen in den kommenden Wochen über die Neuausrichtung der Sparte verhandeln. Die Gespräche dürften hart werden. ZF-Chef Klein kündigte in diesem Bereich bereits „erneute schmerzhafte Entscheidungen“ an.
(fpi)
Künstliche Intelligenz
iOS 26 erlaubt Auswahl von KI-Modell in Kurzbefehlen
Im Rahmen von iOS 26 wird Apple zahlreiche neue KI-Funktionen in seiner Kurzbefehle-App (Shortcuts) implementieren. Dazu gehört die Möglichkeit, mit Inhalten via Apple Intelligence zu interagieren, aber auch die Auswahl konkreter Modelle – etwas, was ohne Scripting mit Bordmitteln eigentlich nicht funktioniert, da Apple selbst die jeweilige Auswahl trifft.
Mächtige Modellauswahl
So gibt es nun die Funktion „Use Model“ (Modell verwenden), mit der Apple Skript-Autoren die Möglichkeit gibt, zu selektieren, ob das verwendete Modell lokal („On-Device“), in Apples Cloud (Private Cloud Compute, PCC) oder aber bei OpenAI (ChatGPT) ausgeführt werden soll. Damit lässt sich auch prüfen, wie gut die jeweiligen Outputs sind, was insbesondere für Vergleiche zwischen dem lokalem und Apples Cloud-Modell interessant sein dürfte.
Apple gibt in seinen Presseinfos zu iOS 26 an, wie sich das einsetzen lässt: So könnte ein Student die Apple-Intelligence-Modelle via Kurzbefehl nutzen, um eine Audiotranskription eines Seminars mit den eigenen Notizen vergleichen zu lassen und eventuell Fehlendes ergänzen. Allerdings traut auch Apple selbst scheinbar seinen eigenen Modellen nicht recht: „Nutzer können außerdem ChatGPT mit seinem breiten Weltwissen und seiner Expertise nutzen“, ergänzt der Konzern.
Praktische Features in der Galerie
Neue, vorformulierte Kurzbefehle mit Apple Intelligence, die sich über die Galerie auffinden lassen, erlauben die Erstellung einer täglichen Morgenübersicht, die Kreation von Rezepten nur aus im Haus vorhandenen Zutaten oder die Zusammenfassung von PDF-Inhalten. Weitere Kurzbefehle für Apple Intelligence betreffen die vorhandenen Bildgeneratoren („Create Image“, Bild erstellen), Visual Intelligence (lässt sich von einem Kurzbefehl aus öffnen) sowie die Manipulation von Text. Bei letzterem kann man Listen und Tabellen aus vorhandenen Inhalten erstellen lassen, Text korrigieren, umschreiben, zusammenfassen oder den Tonfall ändern lassen.
iOS 26 wird vermutlich im September verfügbar gemacht. Apple-Intelligence-Features in Kurzbefehlen stehen auch auf unterstützten Macs und iPads bereit. Auf dem iPhone wird mindestens ein iPhone 15 Pro oder 15 Pro Max vorausgesetzt, die iPhone-16-Baureihe unterstützt das KI-System mit allen Modellen (inklusive 16e).
(bsc)
Künstliche Intelligenz
Autobahnnahe bayerische Ortschaften planen Durchfahrverbote nach Vorbild Tirols
Bei Stau auf der Autobahn 8 südlich von München sollen Autofahrer nicht mehr ohne weiteres andere Routen über Landstraßen wählen können. Ab dem 15. August wolle man die Ortsdurchfahrten betroffener Gemeinden für den Ausweichverkehr sperren, teilte das Landratsamt Rosenheim mit. Die Sperrung solle jeweils von Freitag bis Sonntag sowie an Feiertagen gelten.
Die Regelung ist das Ergebnis eines Treffens von Landrat Otto Lederer (CSU) mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Region. Anlass war eine Mitteilung des Bundesverkehrsministeriums, dass solche Durchfahrverbote rechtlich möglich sind. Danach kann das Landratsamt Rosenheim entscheiden, wo und wann Verbote gelten sollen und wo die Polizei diese kontrolliert.
Durchfahrverbote rechtlich möglich
Lederer sagte, es seien bereits Hinweisschilder in Auftrag gegeben worden. Sie sollen bis Mitte August aufgestellt werden. Die Autobahn GmbH des Bundes habe außerdem zugesichert, begleitend entsprechende Schilder an der Autobahn zu installieren, etwa mit dem Hinweis „Bei Stau auf der Autobahn bleiben“. Zudem würden LED-Anzeigetafeln auf die Verkehrseinschränkungen und Sperrungen hinweisen, informierte die parlamentarische Staatssekretärin Daniela Ludwig (CSU).
Die Autobahn 8, die München und Salzburg verbindet, ist eine vielbefahrene Strecke. Vor allem an Wochenenden, aber auch während der Ferien, kommt es hier immer wieder zu langen Staus in beide Richtungen. Dass Autofahrer – oft mithilfe von Routenplanern – dann über Land fahren, ist vielen Gemeinden in der Region schon lange ein Ärgernis.
Wenn auf den Autobahnen in der Region nichts mehr vorwärtsgehe, dann herrsche auch auf den Straßen in den Städten und Gemeinden entlang der Autobahn Stillstand, hatten Kommunalpolitiker zuvor in einem Brief an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) beklagt. Das könnten und wollten die Bürgerinnen und Bürger nicht länger akzeptieren. Unterzeichnet wurde das Schreiben unter anderem vom Rosenheimer Landrat Otto Lederer sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus Orten wie Aschau, Bad Aibling, Bad Feilnbach, Rohrdorf, Rosenheim oder Samerberg.
Nach tiroler Vorbild
Das Problem mit dem Ausweichverkehr gibt es schon lange. Wenn die Autobahn dicht ist, suchen sich Touristen und Ausflügler meist mithilfe von Routenplanern andere Wege. Die Folge: Ortsdurchfahrten sind voll und der Verkehr kommt nur zäh voran, von der Belastung durch Lärm und Abgase ganz zu schweigen. Betroffen sind hauptsächlich die Autobahnen 8 und 93 Richtung Kufstein und Salzburg, die Hauptverkehrsrouten für Reisende Richtung Österreich, Italien oder Kroatien sind. Im benachbarten Österreich gibt es schon länger solche Fahrverbote, etwa im Bundesland Tirol.
(fpi)
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