Apps & Mobile Entwicklung
Ohne GMail zu Android? Google muss sein Login ändern
Google verschafft sich einen Vorteil indem es von Android-Nutzern eine Gmail-Adresse beim Registrieren verlangt. Ein Landgericht fordert nun eine Abkehr von dieser Praxis, die auch bei anderen Konzernen zu Konsequenzen führen könnte.
Wer ein neues Smartphone einrichtet, auf dem Android als Betriebssystem installiert ist, benötigt ein Google-Konto mit einer E-Mail-Adresse des Konzerns. Lediglich bei alternativen Android-Versionen wie etwa LineageOS kann darauf verzichtet werden – dann funktionieren allerdings auch die Dienste des Konzerns nicht.
Die Unternehmensgruppe 1&1 Mail & Media, die hinter den Angeboten von WEB.DE und GMX steht, sah sich an dieser Stelle jedoch benachteiligt. Nach Ansicht des Konzerns befördert die Verbindung des Smartphones mit dem Google-Konto die Verbreitung des GMail-Dienstes auf nicht zulässige Weise. Im Oktober letzten Jahres klagte der Provider vor dem Landgericht Mainz.
Google verstößt gegen DMA
In dem nun ergangenen Urteil folgte das Gericht den Argumenten von 1&1 Mail & Media an entscheidender Stelle. Die von Google gelebte Praxis verstößt nach Auffassung der Richter gegen den seit März 2024 in der Europäischen Union (EU) gültigen Digital Markets Act (DMA). In Artikel 5 Absatz 8 des Gesetzes wird festgelegt, dass die zentralen Dienste einer digitalen Plattform nicht mit weiteren Diensten verknüpft werden dürfen, die für deren Funktion nicht zwingend nötig sind. Eine solche Notwendigkeit sahen die Richter bei dem Betriebssystem Android nicht, das sie als eine Plattform bewerteten. Und die Sichtweise könnte für Google noch weitere Folgen haben. Auch Google Play, YouTube und Chrome erfüllen demnach diese Kriterien – und für keinen dieser Dienste ist GMail von zentraler Bedeutung.
Auch die von dem Tech-Giganten bereits eingeführte Änderung geht den Richtern nicht weit genug. Google begnügt sich seit Mai beim Registrieren eines Kontos mit einer Telefonnummer. Allerdings wird im Rahmen des Prozesses für den jeweiligen Nutzer automatisch eine eigene E-Mail-Adresse angelegt.
Änderungen auch bei andere Anbieter
Wird das Urteil rechtskräftig, müssen die US-Amerikaner ihren Registrierungsprozess überarbeiten. Entweder müssen E-Mail-Adressen von anderen Providern akzeptiert oder gänzlich auf diese verzichtet werden. Allerdings ließ Google bereits wissen, dass gegen das Urteil Berufung einlegt werde. Der Konzern lebt nicht zuletzt von der Auswertung der Daten seiner Nutzer zu Werbezwecken. Benötigen diese keine GMail-Adresse mehr für den Zugang, könnten genau jene Nutzerdaten spärlicher ausfallen.
Auch für große Konkurrenten könnte das Urteil Folgen haben. So verlangen auch Apple und Microsoft von ihren Nutzern ein E-Mail-Konto beim jeweils eigenen Dienst, um sich auf den Betriebssystemen oder den App-Plattformen anmelden zu können.
Apps & Mobile Entwicklung
Gemini erhält die beste KI der Welt für Bildbearbeitung
Hatten wir es uns doch gedacht: Ja, Google ist verantwortlich für „Nano Banana“. Google DeepMind hat das Werkzeug jetzt offiziell vorgestellt und damit steht jetzt auch fest: Die derzeit beste KI-Bildbearbeitung der Welt wird an alle Nutzer:innen von Google Gemini verteilt!
Okay, das kam jetzt ein bisschen aus dem Nichts: Eben hat Googles KI-Schmiede DeepMind offiziell ihre neue KI-Bildbearbeitung vorgestellt, über die wir jüngst erst berichteten. Nach den Indizien der letzten Tage war es schon wahrscheinlich, dass Google dahintersteckt. Was wir nicht ahnen konnten: Dass Google das Tool so schnell offiziell macht – und es für alle Gemini-Nutzer:innen ankündigt.
Deswegen ist „Nano Banana“ so gut
Die Bilder-Software kannten wir bislang unter dem Namen „Nano Banana“. Jetzt wird sie bei LMArena (der Plattform, in der KI-Modelle gegeneinander antreten und bewertet werden) als „gemini-2.5-flash-image-preview“ geführt. Dort seht Ihr übrigens auch die Top Ten, die zeigt, dass Google damit klar auf Platz 1 liegt – vor den Flux-Modellen (übrigens aus Deutschland) und GPT-Image-1 von OpenAI.
Wieso dieses Tool so gut ist, haben wir ja jüngst schon besprochen, aber Google erklärt es noch einmal deutlicher:
Wir wissen, dass bei der Bearbeitung von Bildern von sich selbst oder von Personen, die man gut kennt, selbst subtile Fehler wichtig sind – eine Darstellung, die „fast, aber nicht ganz“ stimmt, fühlt sich nicht richtig an. Deshalb sorgt unser neuestes Update dafür, dass Fotos von Freund*innen, Familie und sogar Haustieren immer so aussehen, wie sie wirklich sind – egal, ob ihr einen Bienenkorb-Haarschnitt aus den 60er-Jahren oder ein Tutu für euren Chihuahua ausprobiert.
Also ja: Das neue Modell kann Euch wirklich so darstellen, wie Ihr ausseht, aber es kann noch mehr. Google nennt ein paar Beispiele, die Ihr austesten könnt:
Kostüm oder Ort ändern: Ladet einfach ein Bild hoch, egal ob von Euch, Familienmitgliedern oder sogar Eurem Haustier. Dann schreibt in den Prompt, wie Ihr zum Beispiel Eure Klamotten ändern wollt, oder den Ort, an dem Ihr Euch befindet. Die KI gehorcht aufs Wort und erschafft eine Version, die komplett mit der Bildervorlage übereinstimmt.

Fotos zusammenfügen: Ladet einfach mehrere Fotos hoch. Es können zwei Fotos von Personen sein, die Ihr gern zusammen auf einem Bild hättet. Ladet noch ein drittes Foto mit hoch, auf dem ein einsamer Strand zu sehen ist und im Handumdrehen stehen die beiden Personen an exakt diesem Strand. Google hat in seinem Artikel u.a. das Beispiel von einer Frau und ihrem Hund gewählt. Beide als Foto hochgeladen und in den Prompt geschrieben, dass sie auf dem Bild mit ihrem Hund vor einem Basketballfeld abhängt. So sieht das dann aus:

Damit hat Google augenscheinlich das größte Problem aller anderen Bilder-KIs gelöst: Bilder bleiben konsistent. Egal, ob Ihr den Hintergrund, die Bildkomposition, den Look oder die Haltung von Personen verändert – die Optik bleibt original erhalten. Das könnte jetzt für einen fetten Run auf Google Gemini sorgen, denn sagen wir, wie es ist: Ganz viele der durchschnittlichen ChatGPT-Nutzer:innen machen mit der KI-Plattform fast nichts, außer Bilder zu erstellen. Somit könnte „Nano Banana“ zu einem echten Gamechanger werden.
Mehrere Bearbeitungsschritte: Ihr könnt Euch Eure vorzunehmenden Veränderungen jetzt in einzelne Schritte einteilen. So könnt Ihr ein Foto eines leeren Raums im ersten Schritt nutzen, um beispielsweise die Wand in einer bestimmten Farbe streichen zu lassen. Dann lasst Ihr in einem weiteren Schritt Möbel hineinstellen. Zum Schluss haut Ihr dann Deko-Gegenstände ins Bild. Bei jedem dieser Schritte bleibt der Rest des Bildes unverändert, sodass Ihr am Schluss eben ein Werk erstellt habt, bei dem die Tapete und die Möbelauswahl immer noch exakt so aussieht wie vorher.
Wer kann diese Bilder-KI nutzen?
Wenn Ihr mit dem Tool herumexperimentiert, kommen Euch sicher noch unendlich mehr Ideen, was man damit anstellen kann. Ihr könnt das Design Eurer Bude und Eurer Klamotten ändern, verändert die Wohnzimmer-Einrichtung mit einem Prompt, oder lasst eine Person eine bestimmte Handtasche tragen. Die Frau soll ein Kleid tragen, das so gemustert ist wie der Schmetterling vom anderen Foto? Gar kein Problem!
Die Frage ist jetzt nur, ab wann steht uns das zur Verfügung und wem alles überhaupt? Google schreibt: „Die aktualisierte Bildbearbeitungsfunktion ist ab heute in Gemini verfügbar.“ Wir haben es in den Gemini-Apps und auch in der Web-Version bislang noch nicht gesehen. Im Google AI Studio wird es angezeigt, wirft aktuell aber nur Fehler raus.
Vermutlich müssen wir Google also noch einen Augenblick Geduld geben. So lange könnt Ihr schon mal überlegen, welche Foto-Experimente Ihr starten wollt. Adobe kann sich derweil überlegen, was sie dann künftig machen wollen, wenn Leute viel weniger professionelle Foto-Software benötigen.
Ach, und übrigens: Google hat auch erklärt, dass alle in Gemini erstellten oder bearbeiteten Bilder ein sichtbares Wasserzeichen enthalten. Ebenso gibt es ein unsichtbares digitales SynthID-Wasserzeichen, um deutlich zu machen, dass die Werke KI-generiert sind. Behaltet das im Hinterkopf beim Bilder-Generieren! Lasst uns doch gerne in den Kommentaren wissen, ob die Funktion bei Euch schon angekommen ist – und was Ihr von ihr haltet.
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CB-Funk-Podcast #133: Staatsunternehmen Intel und ein richtig mieser PC-Port
Nach dem klaren Gamescom-Fokus gibt es im Podcast diese Woche wieder ein kunterbuntes Allerlei. Jan und Fabian besprechen Wolfgangs Techniktest zu einem richtig miesen PC-Port und Intels miese Geschäftslage, Aufregung um KI-Gaming bei Nvidia sowie GRE- und UDNA-Gerüchte bei AMD und außerdem die Sonntagsfrage zur Gamescom.
CB-Funk: Die einhundertdreiunddreißigste Episode
In der 133. Episode CB-Funk gehen Jan und Fabian einer ganzen Reihe an Themen an den Kragen: Nvidia propagiert mal wieder „bis zu 100 Prozent mit AI generierte Pixel“ als Gaming-Vision – aber ist das schlimm? Und inwiefern nicht vielleicht ohnehin schon Realität? AMD hingegen scheint die RX 9070 GRE in einer „Rest der Welt“-Variante zu planen – kommen 16 GB VRAM? Und was hat es mit ersten Gerüchten zur nächsten Radeon-Generation auf sich? Und wieso ist Metal Gear Solid Delta: Snake Eater (Test) ein heißer Anwärter auf die schlechteste PC-Portierung des Jahres? Fragen über Fragen – und der Podcast liefert die Antworten.
Konkurrent Intel bekommt die bereits zugesagten 11,1 Mrd. US-Dollar der amerikanischen Regierung jetzt doch nicht „umsonst“, sondern muss 10 Prozent der Firma an die USA abtreten. Wird mit dem neuen „Deal“ jetzt alles gut? Das bunte Themen-Potpourri wird gereicht mit der Sonntagsfrage zur Gamescom und Hörerhausaufgaben. Wir wünschen viel Spaß beim Zuhören und freuen uns auf eure Kommentare!
Wir beantworten eure Fragen
Und wie üblich zur Erinnerung: Wir möchten im CB-Funk jede Woche einige Fragen beantworten, die zum Podcast, zur Redaktion oder unseren Themen passen. Gerne könnt ihr eure Fragen an podcast@computerbase.de richten oder aber uns hier im Forum oder auf Discord per Direktnachricht anschreiben – wir sind gespannt!
CB-Funk bei Spotify, Apple, Amazon und Deezer
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Übersicht zu den bisherigen Episoden
Eine Übersicht zu den bisherigen Podcast-Folgen und den entsprechenden Artikeln mit Kommentarbereich ist auf der Themenseite CB-Funk zu finden.
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So könnt Ihr Nachrichten erneut lesen, ohne blaue Haken auszulösen
Die Situation kennt fast jeder: Eine WhatsApp-Benachrichtigung poppt auf und wird weggewischt. Später kommt jedoch die Frage auf, was darin stand. Den Chat möchte man jedoch nicht öffnen, denn dann muss man direkt antworten. Genau hier setzt ein simpler Trick an, mit dem sich Nachrichten erneut anzeigen lassen, ohne dass die blauen Haken aktiviert werden.
WhatsApp ist in Deutschland nach wie vor der dominierende Messenger. Trotz zahlreicher Alternativen wie Telegram, Signal oder Threema hat sich die App dank des Winner-takes-all-Prinzips fest etabliert. Weltweit sollen täglich über 100 Milliarden Nachrichten verschickt werden. Kein Wunder also, dass die Flut an Mitteilungen manchmal überfordert und man nicht jede sofort lesen oder beantworten möchte. Wird eine Benachrichtigung jedoch weggewischt, bleibt der Inhalt verborgen. Es sei denn, man greift auf eine wenig bekannte Methode zurück.
WhatsApp-Hack für Android-Smartphones
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, geschlossene Benachrichtigungen erneut sichtbar zu machen, ohne die Lesebestätigung auszulösen. Denkbar ist etwa die Nutzung spezieller WhatsApp-Services, wie beispielsweise der des WHO-Chatbots. Dabei genügt es, eine Ziffer in den Chat zu senden und das Fenster sofort wieder zu schließen. Kurz darauf erscheinen neue WHO-Nachrichten in der Mitteilungsleiste – zusammen mit den zuvor geschlossenen Benachrichtigungen. Doch es geht auch deutlich unkomplizierter.
Viele Apps unterstützen Widgets, und WhatsApp ist hier keine Ausnahme. Das Besondere daran: Im Widget werden ungelesene Nachrichten angezeigt – egal ob aus Einzel- oder Gruppenchats. Das Einrichten funktioniert so:
- Längere Berührung einer freien Stelle auf dem Startbildschirm
- Im Menü „Widgets“ auswählen
- Das WhatsApp-Widget suchen und hinzufügen
Sobald das Widget platziert ist, erscheinen dort alle verpassten Nachrichten – und das ohne die Lesebestätigung auszulösen. Empfehlenswert ist außerdem, die Größe anzupassen, da das Fenster zu Beginn recht klein ausfällt. Dafür einfach länger auf das Widget drücken und danach auf „Größe ändern“ klicken. Je nach Smartphone-Hersteller kann das Vorgehen allerdings leicht variieren.

Alternative für iPhone-Nutzer
Unter iOS funktioniert der Widget-Trick nicht. Doch auch hier gibt es eine Lösung: Drückt man im Menü länger auf einen Chat, öffnet sich eine Vorschau. Diese zeigt den Inhalt an, ohne die blauen Haken zu aktivieren. Allerdings gibt es einen Nachteil: Wird das Chatfenster nur kurz angetippt, öffnet sich der gesamte Verlauf – und der Absender sieht, dass die Nachricht gelesen wurde.
Lesebestätigung vollständig deaktivieren
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die blauen Haken komplett abzuschalten. Das geht über „drei Punkte“ > „Einstellungen“ > „Datenschutz“ > „Lesebestätigung“. Wer diese Funktion deaktiviert, sendet selbst keine Bestätigungen mehr – bekommt im Gegenzug aber auch keine Rückmeldungen darüber, ob seine Nachrichten gelesen wurden. Ein fairer, aber nicht für jeden idealer Kompromiss.
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