Künstliche Intelligenz
EUDI: Lufthansa und Amadeus testen digitale EU-Wallet für einfacheres Reisen
Durch Digitalisierung von Identitäts- und Reiseprozessen sollen wiederholte manuelle Eingaben oder Vorzeigen physischer Dokumente überflüssig werden. Ab 2026 sollen daher elektronische Brieftaschen auf Basis des Rechtsakts für eine europäische digitale Identität (EUid) nicht nur Verwaltungsdienstleistungen, sondern auch Reisen für EU-Bürger vereinfachen. Die entsprechende Wallet auf dem Smartphone ermöglicht die sichere Speicherung wichtiger Dokumente wie Reisepässe und Personalausweise, aber auch biometrischer Profile und Zahlungsinformationen.
Lufthansa und der Reisedienstleister Amadeus, die beide am European Digital Identity (EUDI) Wallet Consortium für großangelegte Pilotprojekte beteiligt sind, haben die in der EU vorgesehene E-Brieftasche nach eigenen Angaben bereits erfolgreich für verschiedene solche Prozesse getestet. Dazu gehören Online-Check-in sowie Abläufe am Flughafen wie Gepäckaufgabe und Boarding. In der zweiten Jahreshälfte sollen weitere Tests für Flughafensicherheit und Grenzkontrollen folgen.
Die EUDI-Wallet verspricht in diesem Umfeld laut Amadeus Vorteile: Reisende könnten ihre Ausweisdaten mit nur einem Klick von der E-Brieftasche an die Fluggesellschaft übertragen, anstatt sie manuell einzutippen. Nutzer würden zudem befähigt, ihre in der Wallet hinterlegten Körpermerkmale wie Gesichtsbild oder Fingerabdrücke zu teilen, um biometrische Systeme am Flughafen zu nutzen. Ein separater Scan oder eine Authentifizierung per Selfie entfalle.
Fehlendes Puzzlestück für kontaktloses Reisen
Vom Check-in über die Gepäckabgabe bis zum Betreten des Flugzeugs genüge das Smartphone, wirbt Amadeus für das Verfahren. Bei automatisierten Grenzkontrolle könnten Einreisewillige ihre Identität mittels Handy nachweisen. Die Wallet ermögliche ferner sichere Zahlungen online oder an Terminals am Flughafen, indem auf eine hinterlegte Kreditkarte zugegriffen wird.
Um die nahtlose Integration von EUDI-Wallets zu gewährleisten, hat Amadeus seine Lösung „Travel Ready“ weiterentwickelt. Diese Plattform setzen nicht nur viele Reiseunternehmen im Hintergrund ein. Sie soll nun auch die notwendige Infrastruktur für die Interoperabilität mit Wallets von Drittanbietern bieten und die Kompatibilität aller künftigen digitalen Identitätslösungen sicherstellen. Die sensibelsten Daten blieben dabei auf dem Endgerät des Nutzers gespeichert, betont Amadeus. Sie gelangten nicht auf externe Server. Reisende könnten selbst entscheiden, welche Daten sie für welche Transaktion preisgeben.
„Fliegen wird für Europäer deutlich einfacher“, zieht Falk Durm von Lufthansa ein Fazit des ersten Probelaufs. Rudy Daniello von Amadeus ist sich sicher: „Die digitale Identität ist das fehlende Puzzlestück für nahtloses Reisen.“ Die Luftfahrtbranche arbeitet schon seit Längerem daran, Check-ins an Flughäfen mit Bordkarten durch ein System digitaler Reiseausweise zu ersetzen. Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) hat dazu das Konzept sogenannter Digital Travel Credentials entwickelt. Nach ersten Pilotprojekten mit Fluglinien will Amadeus die Blaupause bald in der Breite umzusetzen.
(ds)
Künstliche Intelligenz
Investieren in Sport: Wie Anleger von Toren und Titeln profitieren können
Es läuft die Schlussphase im letzten Spiel der Saison. Der Mannschaft fehlt ein Tor zum Sieg und damit zur Meisterschaft. In einem Kraftakt treibt der erst in der Winterpause für 25 Millionen Euro erworbene Mittelfeldstar den Ball nach vorn und zieht aus 20 Metern Entfernung einfach mal ab. Leicht abgefälscht landet der Ball im Tor, direkt im Anschluss pfeift der Schiedsrichter das Spiel ab. Mannschaft und Fans brechen in Jubel aus – ebenso zahlreiche Anleger. Denn der Verein wird an der Börse gehandelt und hat seinen Aktionären mit dem Ligatitel einen satten Kursgewinn eingebracht.
Was nach einem Hollywood-Drehbuch klingt, könnte sich durchaus in dieser Form ereignen. Denn in der milliardenschweren Sportbranche tummeln sich zahlreiche börsennotierte Unternehmen, auf deren Entwicklung Sieg und Niederlage mitunter Einfluss haben.
- Aktionäre der beiden börsennotierten deutschen Fußballvereine sind aufgrund der 50+1-Regel nicht stimmberechtigt.
- In vielen Fällen decken die Aktien von Fußballvereinen nicht nur die Profi-Herrenmannschaft ab. Auf die Kursentwicklung haben somit zahlreiche Faktoren Einfluss.
- Die Aktienkurse der großen Sportartikelhersteller haben sich sehr unterschiedlich entwickelt, klare Trends gab es zwischen Oktober 2015 und September 2025 nicht.
Deutsche Anleger können davon profitieren. Denn 13 europäische Fußballvereine bieten börsengehandelte Aktien an, darunter Borussia Dortmund und Manchester United. Ebenso sind neun der zehn umsatzstärksten Sportartikelhersteller an der Börse notiert. Wir zeigen, um welche es sich handelt und welche Besonderheiten es zu beachten gilt. Zu Vergleichszwecken nennen wir zudem die Entwicklung des MSCI World, der unter Privatanlegern zu den populärsten Indizes zählt und als Basis für zahlreiche ETFs dient.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Investieren in Sport: Wie Anleger von Toren und Titeln profitieren können“.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.
Künstliche Intelligenz
Wazuh: Open-Source SIEM für Angriffserkennung & Analyse
Wer für die Sicherheit von Servern und Clients verantwortlich ist, wird früher oder später die dort anfallenden Sicherheitsinformationen zentralisieren wollen und deshalb über die Anschaffung eines SIEMs (Security Information and Event Management) nachdenken. Doch das muss kein teures Produkt eines großen Herstellers sein. Das Open-Source-System Wazuh ist ein vollwertiges SIEM, das zudem weitere praktische Funktionen mitbringt. Es kann angeschlossene Rechner auf Sicherheitslücken und fehlende Patches analysieren und bietet sogar umfassende XDR-Funktionen (Extended Detection and Response) – geht also sogar über klassische Endpoint-Sicherheit (EDR) hinaus.
Weiterlesen nach der Anzeige
Unser zweistündiges Webinar bietet den idealen Einstieg. Das Ziel: Jeder Teilnehmer kann nach der Veranstaltung eine fundierte Entscheidung treffen, Wazuh im eigenen Netz einzusetzen. Unser Dozent, einer von nur fünf „Wazuh Ambassadors“ in Deutschland, ordnet dazu zunächst die Position Wazuhs im Ökosystem der Sicherheits-Tools ein und zeigt den Teilnehmenden am „lebenden Beispiel“ in praxisnahen Demos, wozu es fähig ist. Denn Wazuh ist vielseitig und beherrscht nicht nur sichere Protokollierung, sondern kann auch Angriffe erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten.
Dabei sind Nutzer nicht von der Cloud des Herstellers abhängig und müssen sich auch um Datenschutz wenig Sorgen machen, denn Wazuh können sie auf eigenen Servern betreiben, sodas sensible Log-Daten im eigenen Rechenzentrum bleiben. Das geht sogar mittels Docker-Container für den „Proof of Concept“. Wie sie eine eigene Testinstallation bewerkstelligen, um praktische Erfahrungen zu sammeln, vermittelt unser Dozent im Webinar ebenfalls.
Fundierter Einstieg ohne Werbung
Das rund zweistündige Webinar am 26. November 2025 richtet sich an Systemarchitekten, Sicherheitsverantwortliche und Firewall-Admins, die über den Tellerrand kommerzieller Lösungen schauen möchten. Es wurde von der heise-security-Redaktion zusammen mit den Referenten konzipiert und ist damit – wie alle heise-security-Events – unabhängig und keine Werbeveranstaltung. Die Teilnahme kostet regulär 175 Euro; Mitglieder von heise security PRO können natürlich kostenlos teilnehmen. Alle weiteren Informationen zum Webinar und die Möglichkeit sich anzumelden gibt es auf der Webseite zu:
Exklusiv für heise security PRO
Im Webinar gehen wir natürlich auch auf Fragen der Teilnehmer ein. Oft ergeben die sich aber erst, wenn sich das Gelernte etwas gesetzt hat und man Dinge selbst umsetzen will. Deshalb bieten wir im Nachgang exklusiv für alle Mitglieder von heise security PRO zusätzliche Unterstützung an. Der Referent Dominik Sigl beantwortet im Nachgang zwei Wochen lang in unserem PRO-Forum konkrete Fragen zu Inhalten des Webinars. Und heise security PRO bietet Sicherheitsverantwortlichen noch mehr, um ihren Job besser zu erledigen: die kostenlose Teilnahme an allen heise security Webinaren und der jährlichen Tour, den Austausch mit der heise security Redaktion und anderen Security-Professionals im PRO-Forum und den wöchentlichen, exklusiven security-PRO-Newsletter. Schauen Sie es sich doch einfach mal an.
Weiterlesen nach der Anzeige
(cku)
Künstliche Intelligenz
Deutsche Forschungsgemeinschaft will Daten aus US-Clouds holen
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine Förderinitiative zum Sichern gefährdeter Datenbestände und zur Resilienz im Bereich Wissenschaft ins Leben gerufen. Der Aufruf zum Heimholen wichtiger Forschungsdaten aus dem Ausland ist eine Reaktion auf die zunehmende Abhängigkeit der deutschen und europäischen Wissenschaft von nicht-europäischen Tech-Konzernen vor allem aus den USA wie Amazon, Google und Microsoft. Er zielt insbesondere auf Repositorien, die bei diesen US-Cloud-Anbietern oder in den USA selbst gehostet werden.
Weiterlesen nach der Anzeige
Für den Zeitraum von 2025 bis voraussichtlich 2027 stellt die DFG laut dem Aufruf finanzielle Mittel in nicht genannter Höhe bereit, um Datensätze und Forschungsergebnisse aus ausländischen Cloud-Speichern herauszulösen. Sie warnt, sonst bestehe die Gefahr, dass diese bereits jetzt oder künftig nicht mehr für die Wissenschaft zur Verfügung stünden. Es gelte daher, einschlägige Daten zu sichern und dauerhaft für hiesige Forscher nutzbar zu machen. Das übergeordnete Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit von Dateninfrastrukturen im Forschungsbereich zu stärken.
Die wichtigste und größte Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft zur Forschungsförderung in Deutschland unterstützt im Rahmen der Initiative Maßnahmen etwa zum Beschaffen von Speicherkapazitäten sowie zum Bereitstellen personeller Ressourcen für das Erschließen, Kuratieren oder die fachliche Aggregierung der Daten. Nötige rechtliche Prüfungen sowie die Einbindung der gesicherten Bestände in überregionale oder europäische Strukturen und Clouds sind ebenfalls förderfähig. Ein wichtiger Fokus liegt auf dem Entwickeln von Rahmenbedingungen und Technologien zur Integration entsprechender Repositorien in solche europäischen Verbünde.
European Open Science Cloud wird wichtig
Der entsprechende Förderstrang ist auf die Integration in den Europäischen Forschungsraum ausgerichtet. Eine wichtige Rolle dabei soll die European Open Science Cloud (EOSC) spielen. Resilienz speise sich wesentlich aus dem redundanten Vorhalten von Daten auf europäischer Ebene, schreibt die DFG. Entsprechend werden Initiativen unterstützt, die in Deutschland gesicherte Daten über thematisch ausgerichtete europäische Infrastrukturen verfügbar machen, oder Projekte, die den Aufbau einer verteilten und vernetzten Speicher- beziehungsweise Dateninfrastruktur vorantreiben.
Sogar die Refinanzierung bereits getätigter Ausgaben wie Sach- und Personalmittel oder Investitionen in Speichermedien seit dem 1. August ist möglich, um kurzfristig besonders gefährdete Datenbestände zugänglich zu halten. Dieser rückwirkende Ansatz greift aber nur, wenn die Ausgaben zusätzlich für das Datensichern anfielen und ohne die Finanzspritze ein Verlust der Informationen droht. Anträge dafür müssen spätestens bis zum 10. November eingereicht werden. Die gesamte Aktion läuft bis Ende 2027, wobei Anträge bis zum 30. September 2027 eingereicht werden können.
Zudem fördert die DFG künftige Ausgaben, um die Übernahme von Datensätzen und deren Aggregation zu gewährleisten und die Bestände erneut verfügbar zu machen. Hier kann neben Speicherkapazitäten auch qualifiziertes Personal wie Datenkuratoren mit spezifischer Fachkenntnis berücksichtigt werden.
Digitale Souveränität in Zeiten von Trump
Weiterlesen nach der Anzeige
Im Kern positioniert sich die DFG so für die vielbeschworene digitale Souveränität. Es geht ihr um die Fähigkeit, über die eigenen Daten, Infrastrukturen und Technologien selbstbestimmt zu verfügen und zu entscheiden. Als Hauptproblem gelten die rechtlichen Rahmenbedingungen in den USA, insbesondere der Cloud Act. Dieses Gesetz erlaubt es US-Behörden, unter bestimmten Umständen auf Daten zuzugreifen, die von US-Firmen gespeichert werden. Das gilt auch dann, wenn diese Bits und Bytes physisch auf Servern außerhalb der Vereinigten Staaten liegen.
Für die deutsche Forschung stellt dies ein erhebliches Risiko dar, da sensible Informationen und Ergebnisse theoretisch dem Zugriff durch ausländische staatliche Stellen ausgesetzt sind. Sie könnten auch von einem Tag auf den anderen aus politischen oder regulatorischen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen. Dabei kommt die politische Dimension insbesondere in Form von US-Präsident Donald Trump ins Spiel. Seine unberechenbare oder protektionistische Linie, die bestehende transatlantische Abkommen auch zum Datenaustausch aushebeln könnte, gilt als Weckruf für das derzeitige Souveränitätsstreben.
„Mit Sicherheit hat das geänderte transatlantische Verhältnis hier ein Umdenken zur Folge gehabt“, erläutert Dennis-Kenji Kipker, Forschungsdirektor am Frankfurter Cyberintelligence Institute, gegenüber heise online. Auch in der wissenschaftlichen Praxis hätten die Zuständigen „in der Vergangenheit zu wenig auf rechtliche und technische Datensouveränität geachtet“. Obwohl vielfach an den Uni-Rechenzentren unabhängige Datenspeicher vorhanden seien, „wurde oftmals ungeprüft auf externe Anbieter Rückgriff genommen, um sensible Forschungsdaten zu speichern und in den Konsortien zu teilen“. Die universitären Datenschutzbeauftragten und Ethik-Kommissionen würden bei solchen Entscheidungen zu selten einbezogen. Der DFG-Vorstoß sei auch über die Wissenschaft hinaus richtungsweisend.
(nen)
-
UX/UI & Webdesignvor 2 MonatenDer ultimative Guide für eine unvergessliche Customer Experience
-
UX/UI & Webdesignvor 2 MonatenAdobe Firefly Boards › PAGE online
-
Social Mediavor 3 MonatenRelatable, relevant, viral? Wer heute auf Social Media zum Vorbild wird – und warum das für Marken (k)eine gute Nachricht ist
-
UX/UI & Webdesignvor 2 WochenIllustrierte Reise nach New York City › PAGE online
-
Entwicklung & Codevor 2 MonatenPosit stellt Positron vor: Neue IDE für Data Science mit Python und R
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 2 MonatenGalaxy Tab S10 Lite: Günstiger Einstieg in Samsungs Premium-Tablets
-
Entwicklung & Codevor 2 MonatenEventSourcingDB 1.1 bietet flexiblere Konsistenzsteuerung und signierte Events
-
UX/UI & Webdesignvor 2 MonatenFake It Untlil You Make It? Trifft diese Kampagne den Nerv der Zeit? › PAGE online
