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Datenschutz & Sicherheit

US-Investoren übernehmen Spyware-Hersteller NSO-Group | heise online


Die für ihre Überwachungssoftware Pegasus bekannte NSO-Group wird von einer US-amerikanischen Investorengruppe aufgekauft. Das bestätigt das Unternehmen gegenüber dem Online-Nachrichtenportal TechCrunch. Laut NSO-Sprecher Oded Hershowitz habe „eine amerikanische Investorengruppe Dutzende Millionen Dollar in das Unternehmen investiert und die Kontrollmehrheit erworben.“

Gegenüber TechCrunch betonte er, dass die Investition nichts daran ändere, dass das Unternehmen unter israelischer Kontrolle operiert. Der Hauptsitz verbleibe in Israel und auch die Kernoperationen werden weiter von dort ausgeführt. Die NSU-Group „wird weiterhin vollständig von den zuständigen israelischen Behörden beaufsichtigt und reguliert, darunter das Verteidigungsministerium und der israelische Regulierungsrahmen“, so Hershowitz.

Die genaue Investitionssumme sowie die Identität der Investoren nannte der Sprecher nicht. Spekulationen darüber gibt es aber längst. Wie die israelische Technik-Nachrichten-Seite Calcalist berichtet, stehe eine von dem Hollywood-Produzenten Robert Simonds geführte Gruppe hinter dem Deal. Laut Calcalist hat die Übernahme eine Vorgeschichte. Simonds war demnach offenbar bereits zuvor im Vorstand der NSO-Muttergesellschaft tätig, trat jedoch nach fünf Monaten zurück. Außerdem gebe es Hinweise darauf, dass William Wrigley Jr., ein Erbe des Wrigley-Kaugummi-Imperiums, möglicherweise an den Übernahmeplänen beteiligt ist oder war.

Eigentlich steht das Unternehmen auf der Sanktionsliste des US-Handelsministeriums, das amerikanischen Unternehmen den Handel mit dem Spyware-Anbieter untersagt. John Scott-Railton, ein leitender Forscher am Citizen Lab, der seit einem Jahrzehnt Missbrauchsfälle von NSO-Spyware untersucht, äußerte gegenüber TechCrunch Bedenken zur Übernahme: „NSO ist ein Unternehmen mit einer langen Geschichte, gegen amerikanische Interessen zu handeln und das Hacken amerikanischer Beamter zu unterstützen.“ Er bezeichnete Pegasus als „Diktator-Technik“, die nicht in die Nähe von Amerikanern gehöre.

Laut TechCrunch hatte NSO noch im Mai 2025 mithilfe einer Lobbyfirma mit Verbindungen zur Trump-Administration versucht, von der US-Blockadeliste entfernt zu werden.

Viele Spekulationen zur NSO-Übernahme stehen also im Raum. Das passt zur bisherigen Geschichte, denn seit seiner Gründung steht das Unternehmen im Zentrum zahlreicher Kontroversen. Forschungs- und Journalistengruppen sowie Amnesty International haben über Jahre hinweg dokumentiert, wie die Spionagesoftware Pegasus eingesetzt wurde, um Journalisten, Menschenrechtler und Politiker in unzähligen Ländern auszuspionieren.

Für Aufsehen sorgte in jüngerer Vergangenheit die Auseinandersetzung mit dem Meta-Konzern. Anfang Mai wurde das Unternehmen zur Zahlung von mehr als 167 Millionen US-Dollar (144 Millionen Euro) Schadensersatz an den zum Meta-Konzern gehörenden Messenger-Dienst WhatsApp verurteilt.

WhatsApp verklagte die NSO-Group bereits im Oktober 2019, weil diese angeblich durch unerlaubten Zugriff auf WhatsApp-Server die Spionagesoftware Pegasus auf den Geräten von etwa 1400 Nutzern installiert hatte, darunter eben Journalisten und Menschenrechtsaktivisten.

Die NSO-Group verteidigte sich mit dem Argument, ihre Software diene Strafverfolgungsbehörden und Geheimdiensten im Auftrag ausländischer Regierungen zur Bekämpfung von Terrorismus und anderen schweren Verbrechen.


(ssi)



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Datenschutz & Sicherheit

Neuer DDoS-Spitzenwert: 29,7 Terabit pro Sekunde


Cloudflare hat den Bedrohungsbericht zum dritten Quartal 2025 veröffentlicht. Darin meldet das Unternehmen unter anderem einen neuen Spitzenwert bei einer DDoS-Attacke (Distributed Denial of Service), also einem Überlastungsangriff auf Server im Internet. Der hat eine Stärke von 29,7 Terabit pro Sekunde erreicht.

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Wie Cloudflare im Blog-Beitrag dazu schreibt, ging dieser Angriff vom Aisuru-Botnetz aus. Das besteht aus geschätzten ein bis vier Millionen infizierten Geräten weltweit und zeichnete etwa im Mai für einen DDoS-Angriff auf die Webseite des IT-Sicherheitsjournalisten Brian Krebs verantwortlich. Routinemäßig entfessele Aisuru großvolumige DDoS-Angriffe, die die Stärke von 1 Terabit je Sekunde und 1 Milliarde Pakete pro Sekunde überschreiten, schreiben die IT-Forscher von Cloudflare. Hierbei haben sie eine Zunahme von mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorquartal beobachtet, im Schnitt 14 derart hochvolumige Angriffe am Tag. Den Höhepunkt markierte besagte Attacke, mit 29,7 TBit/s und 14,1 Milliarden Pakete je Sekunde. Es handelte sich um eine „UDP-Teppich-Bomben-Attacke“, die pro Sekunde auf 15.000 Zielports gerichtet war.

Einige weitere Höhepunkte sind laut Cloudflare die deutlich gestiegenen Angriffe gegen KI-Unternehmen. Gegenüber den Vormonaten sah das Unternehmen eine Zunahme von rund 350 Prozent im September 2025. Zudem sei ein signifikanter Anstieg bei Angriffen gegen Unternehmen aus Bergbau, Mineralien- und Metallgewinnung zu beobachten gewesen – zeitlich zusammentreffend mit den Spannungen zwischen EU und China bezüglich seltener Erden und Zöllen auf Elektroauto-Importe.

Insgesamt habe Cloudflare mit seinen automatischen Systemen 8,3 Millionen DDoS-Attacken im dritten Quartal 2025 abgewehrt. Das entspricht 3780 DDoS-Angriffen in jeder einzelnen Stunde. Im Quartalsvergleich stieg die Zahl der Angriffe um 15 Prozent – im Jahresvergleich hingegen sogar um 40 Prozent an.

Cloudflare erörtert auch die Verteilung auf die unterschiedlichen DDoS-Angriffswege. Die meisten sind vergleichsweise kurz und endeten nach etwa 10 Minuten. UDP-DDoS-Angriffe stiegen zum Vorquartal um 231 Prozent an und machten damit den Hauptanteil an Angriffen auf Netzwerkebene aus. An zweiter Stelle standen DNS-Floods, an dritter SYN-Floods sowie auf Platz vier ICMP-Floods. Über das gesamte Jahr 2025 gab es 10,3 Millionen HTTP-DDoS-Angriffe sowie 25,9 L3/L4-DDoS-Attacken, also jene auf Netzwerkebene, die Cloudflare mit seinen Systemen beobachten konnte.

Die bekannten Rekordwerte bei DDoS-Angriffen meldete zuvor Mitte November Microsoft mit 15,7 TBit/s und 3,64 Milliarden Paketen in der Sekunde. Nur wenige Monate vorher, im September, lag der Spitzenwert noch bei 11,5 TBit/s mit 5,1 Milliarden Paketen pro Sekunde.

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(dmk)



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Besseres Google-„Mein Gerät finden“-Netz mit optimierter Einstellung


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Googles Tracking-Netzwerk „Mein Gerät finden“ soll besser werden. Dazu ergänzt Google beim Pixel 10 die Einstellungen bereits im Android-Setup-Assistenten. Bei vielen Android-Geräten läuft der Assistent aber nicht nachträglich – hier müssen Nutzerinnen und Nutzer selbst aktiv werden und die Teilnahme anschalten. Mit optimierter Einstellung könnte es gelingen, in kürzester Zeit die Nützlichkeit auf das Niveau von Apples „Wo ist“-Netz zu heben oder es gar zu überflügeln.

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EInstellungen in Android für Googles Find Hub

EInstellungen in Android für Googles Find Hub

Die Einstellungen für „Mein Gerät finden“ sind etwas versteckt in Android.

(Bild: heise medien)

Googles Ansatz ist derzeit ein besonderer Privatsphärenschutz. Die Funktion hatte Google im Mai 2024 mit einem Hinweis auf Android-Smartphones angekündigt und auch aktiviert, sofern Betroffene an den Voreinstellungen nichts geändert haben. Allerdings nutzt die Standardkonfiguration die Option „Mit Netzwerk nur an stark frequentierten Orten“. Es müssen also mehrere Android-Geräte etwa einen Bluetooth-Tracker erkannt und gemeldet haben, damit der auch im inzwischen zu „Find Hub“ umbenannten Tracking-Netz auftaucht.

Leider hat Google die Konfiguration dazu ziemlich gut versteckt. Sie liegt unter „Einstellungen“ – „Google“, dort muss zunächst die Schaltfläche „Alle Dienste“ ausgewählt werden. Dort unter „Persönliche Sicherheit & Gerätesicherheit“ finden sich die Optionen „Benachrichtigungen über unbekannte Bluetooth-Tracker“ sowie „Mein Gerät finden“ – die Umbenennung in „Find Hub“ ist in der deutschen Oberfläche noch nicht angekommen. Dort schließlich können Interessierte unter „Geräte finden, die offline sind“ die Konfiguration auf „Mit Netzwerk überall“ stellen, damit Geräte auch an wenig frequentierten Orten gefunden werden können.

Wenn mehr Android-Nutzer diese Option aktivieren, lassen sich Tracker auch dann aufspüren, wenn lediglich ein einzelnes Android-Smartphone ihn gesehen hat. Der bessere Privatsphärenschutz durch aggregierte Daten (also die Option, nur an stark frequentierten Orten Tracker zu zeigen) bezieht sich auf Standortinformationen, die unter Umständen bei einem einzelnen meldenden Android-Gerät Rückschlüsse auf eine Person zulassen könnten. Für die allermeisten Nutzerinnen und Nutzer dürfte das jedoch kein ernst zu nehmendes Problem darstellen. Als Voraussetzung für die Nutzung von „Mein Gerät finden“ nennt Google Android Version 6.

Die Tracker-Netzwerke lassen sich auch von Kriminellen missbrauchen. Ende 2023 etwa gelang das Ausschleusen von Daten wie Passwörtern mittels manipulierter Keylogger-Tastatur über Apples „Wo ist“-Netz. Google hat Android inzwischen einen verbesserten Schutz vor heimlichem Bluetooth-Tracking verpasst, mit dem bösartige Akteure etwa Taten vorbereiten oder Menschen stalken könnten.

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(dmk)



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Ransomware-Bande Qilin stiehlt Daten von Scientology


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die kriminelle Online-Vereinigung Qilin meldet einen IT-Einbruch mit Datendiebstahl bei Scientology. Genauere Informationen fehlen noch, jedoch sollen einige Screenshots von Dokumenten mit persönlichen und sensiblen Informationen das belegen.

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Darknet-Seite von Qilin

Darknet-Seite von Qilin

IAuf der Darknet-Leaksite von Qilin ist Scientology neu als Opfer gelistet.

(Bild: heise medien)

Die Ransomware-as-a-Service-Gruppe Qilin (Übersicht von Check Point) nutzt üblicherweise die „doppelte Erpressung“ (Double Extortion). Einerseits verschlüsselt die Ransomware die Daten der Opfer. Andererseits kopiert die Bande die Daten und bietet sie im Darknet zum Verkauf an – wer zuerst zahlt, „gewinnt“, Opfer oder etwa Konkurrenten.

Die auf der Darknet-Leaksite von Qilin präsentierten Screenshots einiger der erbeuteten Dokumente deuten darauf hin, dass die Cybergang in die IT-Systeme im Vereinigten Königreich der vom Verfassungsschutz mehrerer Bundesländer beobachteten Scientology-Organisation eingedrungen ist. Bewilligungen von Kosten für UK-Visa finden sich dort, aber auch Listen von Mitgliedern mitsamt von Kontoständen und Level innerhalb der Organisation – die allerdings nicht auf England beschränkt sind, sondern etwa Personen aus Südamerika enthalten.

Etwa die Höhe einer etwaigen Lösegeldforderung findet sich nicht auf der Darknet-Seite von Qilin. Es ist unklar, wie Scientology reagieren wird. Die Veröffentlichung der Informationen zu Mitgliedern respektive Opfern der Organisation könnten ihr Schaden zufügen. Ermittler und Beobachter interessieren sich wahrscheinlich ebenfalls für die Daten.

Qilin ist eine der umtriebigsten Cybergangs, der viele Einbrüche auch in renommierte Unternehmen gelingen. Sie steckt etwa hinter dem Angriff auf die japanische Asahi-Brauerei, der zu Lieferengpässen beim Bier führte. Die Ransomware-as-a-Service-Bande geht jedoch sogar über Leichen: Infolge eines Cyberangriffs auf den NHS England gab es einen Todesfall, da Ergebnisse von Bluttests nicht rechtzeitig übermittelt werden konnten.

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(dmk)



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