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Gründer:innen sollten bereit für strategische Pivots sein


#Interview

„Wir machen keine Dating-App, kein klassisches soziales Netzwerk“, sagt Lukas Reinhardt, Gründer von Meet5. „Unser Alleinstellungsmerkmal ist: Menschen treffen sich im echten Leben“, führt er weiter aus. Das Konzept kommt an bei Nutzer:innen – und bei VCs.

“Gründer:innen sollten bereit für strategische Pivots sein”

Meet5, 2017 von Lukas Reinhardt und Kai Burghardt in Frankfurt am Main gegründet, positioniert sich als “Socializing-App für Menschen ab 40”. Der niederländische Investor Peak und Co. investierten kürzlich 8 Millionen Euro in das Unternehmen. Zuvor flossen rund 1,1 Millionen in Meet5. Das frische Kapital soll insbesondere “in die Expansion in die Benelux-Länder sowie nach Frankreich und in die USA” fließen.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Meet5-Gründer Lukas Reinhardt einmal ausführlich über den Stand der Dinge in seinem Unternehmen.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Meet5 erklären?
Meet5 ist wie ein modernes schwarzes Brett: In der App findet man Treffen in der Nähe – zum Beispiel Spaziergänge, Restaurantbesuche oder Ausflüge. Mit einem Klick auf “Teilnehmen” ist man dabei und lernt Menschen kennen, die ähnliche Interessen haben. Und im besten Fall entstehen daraus langjährige Freundschaften.

War dies von Anfang an Euer Konzept?
Wir sind 2017 unter dem Namen “Go Crush” als Dating-Plattform gestartet, auf der sich junge Menschen zu Gruppentreffen verabreden konnten. Allerdings hat das Konzept in dieser Zielgruppe nicht funktioniert. Die jungen Nutzer haben eher gewartet, dass andere ein Treffen organisieren oder erschienen teilweise trotz Zusage nicht auf den Treffen. Also haben wir, immer noch überzeugt von dem Wert echter Begegnungen im echten Leben, 2019 unsere Ausrichtung verändert: Hin zu einer Socializing-App für eine Zielgruppe 40+.

Wie hat sich Meet5  seit der Gründung entwickelt?
Seit der Gründung hat sich Meet5 enorm entwickelt. Heute sind wir mit über 2,5 Millionen registrierten Mitgliedern die größte Socializing-App für Menschen ab 40 in Europa. Jeden Monat organisiert unsere Community mehr als 40.000 Treffen, an denen rund 300.000 Menschen teilnehmen. Gerade haben wir unsere Series-A-Finanzierung in Höhe von 8 Millionen Euro abgeschlossen – mit Peak, einem erfahrenen europäischen VC. Mit dem Kapital verdoppeln wir unser Team auf 80 Mitarbeitende, bauen die Internationalisierung in Benelux, Frankreich und den USA aus und investieren in Produktverbesserungen, die unseren Mitgliedern ermöglicht, noch gezielter passende Treffen und Kontakte zu finden.

Wie seid Ihr mit Euren Investor:innen in Kontakt gekommen?
Wir haben aktiv ein Netzwerk aufgebaut, indem wir auf Events gegangen sind und uns beispielsweise zum Lunch mit anderen Gründern getroffen haben. Die Kontakte, die so entstanden sind, haben wir weiter gepflegt und hier und da nach Intros gefragt, wenn wir auf LinkedIn gesehen, dass es da Verbindungen zu für uns interessanten Ansprechpartnern gibt.

KI ist derzeit das Thema schlechthin in der Startup-Szene. Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz bei Euch?
Bei uns geht es nicht darum, noch mehr Zeit am Bildschirm zu verbringen. Trotzdem nutzen wir KI, um den Mitgliedern die passenden Treffen und Menschen vorzuschlagen. Das macht die App persönlicher, und die Chance steigt, dass man wirklich Leute trifft, mit denen es harmoniert. Außerdem setzen wir KI auch im Arbeitsalltag ein, um Prozesse zu optimieren und effizienter zu gestalten.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
A-la-Carte Features funktionieren im Rückblick nicht gut in unserer Zielgruppe: Wir wollten eine Reihe an Einzelkäufen-Funktionen launchen, um den ARPU zu erhöhen. Das erste Feature dieser Art war der Fast Pass, den unsere Nutzer kaum gekauft haben; auch, weil wir die Funktion nicht gut kommuniziert haben und das Thema “bevorzugter Zugang zu Treffen” für unsere Mitglieder sensibler ist, als wir es eingeschätzt haben. Entsprechend haben wir Fast Pass nach drei Monaten eingestellt.

Und wo habt ihr bisher alles richtig gemacht?
Dass wir uns konsequent auf reale Begegnungen konzentriert haben. Wir machen keine Dating-App, kein klassisches soziales Netzwerk. Unser Alleinstellungsmerkmal ist: Menschen treffen sich im echten Leben – und das ist auch der Grund, warum über 80 % unserer User sagen, dass sich ihr Sozialleben mit Meet5 verbessert hat. Außerdem zeigt unser strategischer Wendepunkt von Go Crush zu Meet5, dass es sich lohnt, den Product-Market-Fit nachzujustieren, wenn eine Idee nicht direkt fliegt. Es ist wichtig, flexibel zu bleiben, stetig dazuzulernen und nicht dogmatisch an der ersten Idee festzuhalten. Manchmal reichen kleine Anpassungen und Ausdauer, um ein Produkt an die Menschen zu bringen, das dann wirklich deren Probleme löst.

Welchen generellen Tipp gibst Du anderen Gründer:innen mit auf den Weg?
Gründer:innen sollten flexibel bleiben und bereit für strategische Pivots sein. Daneben sind Durchhalten und Resilienz meiner Erfahrung nach, essentielle Eigenschaften von Gründern.

Wo steht Meet5 in einem Jahr?
Unsere Plattform Meet5 verbessert das Sozialleben von noch mehr Menschen weltweit. Unsere App ist noch bekannter und wird noch engagierter genutzt. In einem Jahr zählt unsere Community 5 Millionen registrierte User, wir sind in unseren bisher gelaunchten Märkten etabliert und starten mit Meet5 in weiteren Märkten durch.

WELCOME TO STARTUPLAND


SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Meet5



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Black Forest Labs: Was steckt hinter dem geheimnisvollen Unicorn?


Black Forest Labs: Was steckt hinter dem geheimnisvollen Unicorn?

Diese Bild von Black Forest Labs-Gründer Andreas Blattmann entstand auf der DLD-Konferenz in München Anfang 2025. Die beiden anderen Gründer, Robin Rombach und Axel Sauer, findet man in keiner Bilderdatenbank. Rombach hat noch nicht mal einen Linkedin-Account.
picture alliance/dpa | Matthias Balk; Black Forest Labs; Getty Images; Collage: Dominik Schmitt/Gründerszene

Allein, dass die News, die Ende September die Runde machte, zuerst von der britischen Financial Times gemeldet wurde, sagt einiges. Und dass sie bis heute vom Unternehmen selbst nicht bestätigt wurde, sagt noch viel mehr.

Black Forest Labs soll vor dem Abschluss einer 200 bis 300 Millionen Dollar Runde stehen und dabei eine Bewertung von vier Milliarden Dollar erreichen. Das Freiburger Startup, das sich auf generative Deep-Learning-Modelle für Bild- und Videogenerierung spezialisiert hat, würde damit zu den am schnellsten wachsenden KI-Startups Europas zählen. Die Firma wäre zudem das zweitwertvollsten KI-Startups Deutschlands hinter Helsing. Dort erreichte man bei seiner letzten Runde 12 Milliarden, n8n kommt unlängst „nur“ auf 2,5. Und das alles innerhalb von Monaten. Gegründet wurde Black Forest Labs, kurz: BLF, nämlich erst 2024.

Nur sagen sie nicht, ob das alles so stimmt. Überhaupt: Sie, die Gründer des unbekannten Unicorns aus dem Schwarzwald, sagen öffentlich so gut wie gar nichts. Sie meiden die Medien. Interviewanfragen bleiben unbeantwortet.

Dabei gäbe es viel zu besprechen: Was macht BLF mit seinem Modell Flux eigentlich besser als beispielsweise Midjourney und Nano Banana? Wie kommen so leise Gründer ohne Hype, innerhalb von Monaten an Investoren wie Andreessen Horowitz und General Catalyst? Was sehen Elon Musk und Mark Zuckerberg in Black Forest Labs, dass sie beide mit dem Startup kooperieren wollten? Was ist das Geheimnis hinter dem Erfolg der so zurückhaltenden KI-Forscher in Freiburg in Breisgau? Und: Kann Black Forest Labs wirklich im Wettbewerb mit OpenAI und Google bestehen?

Anfänge im Elfenbeinturm



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Business Angels führen internationale 8-Millionen-Euro-Finanzierung für Berliner MedTech DiaMonTech an 


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Wie Companisto Business Angels gemeinsam mit Samsung Next und internationalen VCs das Berliner MedTech-Startup DiaMonTech auf Wachstumskurs bringen. 

Business Angels führen internationale 8-Millionen-Euro-Finanzierung für Berliner MedTech DiaMonTech an 

Die Berliner DiaMonTech AG schreibt MedTech-Geschichte: Das Unternehmen, das eine patentierte Technologie zur nicht-invasiven Blutzuckermessung entwickelt hat, hat eine Anschlussfinanzierung über 8 Millionen Euro abgeschlossen – angeführt vom größten Business-Angel-Netzwerk im deutschsprachigen Raum, Companisto. Neben Business Angels beteiligten sich auch internationale Venture-Capital-Gesellschaften und institutionelle Investoren wie Samsung Next. 

Business Angels als Schlüsselfaktor in internationalen Finanzierungsrunden 

Was diese Runde besonders macht: Sie zeigt, wie professionell organisierte Business Angels heute in der Lage sind, komplexe Wachstumsfinanzierungen international zu führen – Seite an Seite mit großen Venture-Capital-Investoren. 

„Diese Runde beweist, dass Business Angels, wenn sie strukturiert zusammenarbeiten, auch internationale Finanzierungsrunden erfolgreich leiten können“, sagt Andreas Fakler, Investment Director bei Companisto. „Wir kombinieren Kapital, unternehmerisches Know-how und internationale Anschlussfähigkeit – und schaffen so Wachstum auf Augenhöhe mit institutionellen Investoren.“ 

MedTech „made in Berlin“ mit globaler Relevanz 

Die DiaMonTech AG gilt als Pionier im Bereich der nicht-invasiven Blutzuckermessung. Statt in den Finger zu stechen, misst das patentierte Verfahren den Glukosegehalt über Infrarotlicht direkt durch die Haut. Das frische Kapital soll den Markteintritt in Europa und den USA sowie regulatorische Zulassungen finanzieren. 

CEO Thorsten Lubinski ist überzeugt: „Das Companisto-Netzwerk hat unsere Erwartungen übertroffen. Nicht nur das Kapitalvolumen, sondern auch die Qualität der beteiligten Business Angels hat uns beeindruckt. Es ist großartig zu sehen, wie stark die Unterstützung für Deep Tech ‚made in Germany‘ inzwischen ist.“ 

Companisto – Europas Brücke zwischen Business Angels und institutionellem Kapital 

Mit über 5.350 Business Angels und mehr als 300 Millionen Euro investiertem Kapital zählt Companisto zu den aktivsten Wagniskapitalgebern in der DACH-Region. Neben Frühphasenfinanzierungen unterstützt Companisto gezielt Anschlussrunden mit internationalen Co-Investoren – so auch bei der aktuellen Runde von DiaMonTech mit Samsung Next. 

Ein weiterer Beweis dafür, dass sich Business Angels in Europa zunehmend als verlässliche Partner in Wachstumsfinanzierungen etablieren. Companisto bietet dabei nicht nur Kapital, sondern auch Zugang zu einem Netzwerk aus erfahrenen Unternehmer:innen, Investor:innen und strategischen Partnern. 

Über DiaMonTech 

Gegründet 2015 in Berlin, vereint das Team aus Biophysiker:innen, Medizintechniker:innen und Softwareentwickler:innen wissenschaftliche Exzellenz mit Unternehmergeist. Für seine Technologie wurde DiaMonTech mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Health-i Award von Handelsblatt und Techniker Krankenkasse sowie dem Deep Tech Award des Berliner Senats. 

Fazit: Die Finanzierung von DiaMonTech markiert nicht nur einen Meilenstein für das Startup selbst, sondern zeigt, wie sich Business Angels als tragende Säule internationaler Wachstumsfinanzierungen etablieren. Companisto demonstriert eindrucksvoll, wie professionell organisierte Investorennetzwerke Deep-Tech-Innovationen aus Deutschland auf den globalen Markt bringen.



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Wie Europa seine Mobilitäts-Pioniere ausbremst


Wie Europa seine Mobilitäts-Pioniere ausbremst

Auch große Unternehmen kämpfen in der EU gegen die Bürokratie
Getty Images / John Keeble

In Europas Städten entstehen ständig neue Ideen für die Mobilität von morgen. Junge Gründer entwickeln Software für vernetzte Flotten, elektrische Kleintransporter, Ladeoptimierung oder urbane Logistiksysteme. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind motiviert, haben einen Traum und ein gutes Team. Doch oft werden die Unternehmen ausgebremst.

Denn während Europa sich selbst gern als Innovationsstandort inszeniert, zeigt die Realität ein anderes Bild. Die Startups existieren – aber sie wachsen nicht. Sie stehen auf dem Sprung, doch anstatt Rückenwind zu bekommen, kämpfen sie gegen Bürokratie, kleinteilige Regulierung und Investoren, die lieber wegsehen.

Ideen sind da – Kapital nicht



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