Künstliche Intelligenz
Honor „Robot Phone“: KI-Smartphone-Konzept mit Gimbal-Kamera
Mit dem Konzept namens „Robot Phone“ will der Hersteller demonstrieren, wie Smartphones weiterentwickelt und mehr zu einem KI-Begleiter werden können. Eine kardanisch gelagerte Gimbal-Kamera, die aus der Rückseite des Smartphones herausfahren kann, ist gewissermaßen das Herzstück des Geräts, mit dem es Fotos und Videos in jede Richtung aufnehmen können soll. Der Hersteller beschreibt sein Projekt als „ein revolutionäres KI-Gerät, das multimodale Intelligenz, fortschrittliche Robotik und Bildgebung der nächsten Generation miteinander verbindet“.
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Das Smartphone, das das Unternehmen in seinem Teaser-Video bislang nur in computergenerierter Form zeigt, mutet auf den ersten Blick wie ein recht dickes, herkömmliches Telefon an. Das rückseitige Kameraelement ist zweigeteilt: hinter der linken Seite verbirgt sich die Gimbal-Kamera, deren Schutzklappe über einen Schiebemechanismus geöffnet werden kann. Motoren lassen die Gimbal-Kamera dann herausfahren und in nahezu jede Richtung bewegen.
Auf der Rückseite des Smartphones ist zudem nicht das eigentliche Honor-Logo zu sehen, stattdessen ziert es ein Alpha, das für die Unternehmensvision „Alpha Plan“ steht, die im Zuge des MWC Anfang dieses Jahres angekündigt wurde. Dahinter steht Honors Roadmap, die den Übergang von einem reinen Smartphone-Hersteller zu einem Anbieter eines umfassenden KI-Geräte-Ökosystems markieren soll. Der Plan umfasst drei Schritte: Zunächst die Entwicklung intelligenter KI-Geräte, dann den Aufbau eines KI-Ökosystems und schließlich – in der Vision – die Schaffung einer ‚intelligenten Welt‘.“ Im Zuge dessen will der Hersteller 10 Milliarden US-Dollar in KI-Entwicklung über die nächsten fünf Jahre investieren.
Smartphone-Konzept mit neuen KI-Fähigkeiten
Im Teaser-Video zeigt der Hersteller nicht nur, wie ein Robot-Smartphone aussehen, sondern auch, was mit der Gimbal-Kamera und KI-Funktionen möglich sein soll. Ist die Kamera ausgefahren – im Video begleitet von einem Kichern –, kann sie etwa Selfies aufnehmen und mit KI als eine Art Modeberater fungieren. Durch die flexible Positionierbarkeit der Kamera kann sie Fotos und Videos in verschiedensten Winkeln aufnehmen, das Video deutet zudem an, dass sie sich auch selbstständig bewegen kann.
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Das Video zeigt ferner mögliche Einsatzmöglichkeiten, die andeuten, dass das Gimbal-Smartphone viel KI unter der Haube hat: In der Brusttasche eines Hemdes könne die Kamera etwa die Umwelt aufnehmen, Babys kichernd Einschlaflieder vorsäuseln und bei Nacht mit Staunen Fotos des Sternenhimmels schießen.
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Aus technischer Sicht kann die integrierte Gimbal-Kamera als eine Art Fortsetzung des Oneplus 7 Pro von 2019 gesehen werden. Das Smartphone des Herstellers hatte eine im Gehäuse versenkbare Selfiekamera verbaut, die nur dann herausfährt, wenn sie benötigt wird. Die Idee hatte sich nicht durchgesetzt, womöglich auch, weil mechanische Komponenten schneller ausfallen können und Herstellungskosten tendenziell teuer sind.
Honor will weitere Details zu seinem Robot-Phone im Zuge des MWC 2026 enthüllen.
(afl)
Künstliche Intelligenz
Anthropic-Philosophin erklärt: So schreiben sie wirklich gute Prompts
Gute Kommunikation ist der Schlüssel zu guten Ergebnissen – das gilt auch im Umgang mit KI-Tools. Amanda Askell, die als Philosophin und KI-Forscherin bei Anthropic tätig ist, hat im „Ask Me Anything“-Podcast des Unternehmens ihren Ansatz für effektives KI-Prompting vorgestellt. Sie sagt, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen mehreren Faktoren erforderlich sei. Ein Grundpfeiler bestehe beispielsweise darin, Ideen klar und präzise zu kommunizieren.
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KI-Tools benötigen klar formulierte Anweisungen
Askell hat an der New York University zu „Unendlicher Ethik“ promoviert. Zuvor hatte sie ihr Philosophiestudium an der University of Oxford abgeschlossen. Seit 2021 ist sie bei Anthropic tätig, wo sie sich mit der Entwicklung und Bewertung von KI-Systemen, insbesondere großen Sprachmodellen, befasst. Sie leitet ein Team, das Modelle so trainiert, dass sie ehrlicher werden und positive Charaktereigenschaften entwickeln. Zuvor war sie knapp zweieinhalb Jahre als Forscherin bei OpenAI tätig, wo sie sich vor allem mit dem Thema KI-Sicherheit befasste. In Anthropics Podcast hat sie jetzt versucht, ihren Denkprozess zu erklären, den sie beim Erstellen guter Prompts anwendet.
„Es ist wirklich schwer, das Wesentliche auf den Punkt zu bringen, denn es geht zum einen darum, bereit zu sein, viel mit den Modellen zu interagieren und sich wirklich jedes einzelne Ergebnis anzuschauen“, sagte sie. Um einen guten Prompt zu erstellen, müsse man experimentierfreudig sein. Aber das Prompting ginge noch weit über einfaches Experimentieren hinaus. „Hier denke ich tatsächlich, dass Philosophie in gewisser Weise für das Prompting nützlich sein kann, denn ein Großteil meiner Arbeit besteht darin, dem Modell bestimmte Probleme, Bedenken oder Gedanken so klar wie möglich zu erklären.“
KI ist wie ein neuer Kollege, der viel Kontext braucht
Der Fokus auf klare Kommunikation sei nicht nur wichtig, um Menschen dabei zu helfen, ihre eigenen Prompts zu verfeinern – sondern auch, um die KI selbst besser zu verstehen. In einer „Prompt Engineering Overview“, die Anthropic im Juli veröffentlichte, erklärte das Unternehmen, dass Nutzer KI-Tools wie neue Mitarbeiter behandeln sollten, die klare Anweisungen benötigen. Da Claude kein Wissen über die internen Richtlinien und bevorzugten Arbeitsweisen hat, muss ihm genau erklärt werden, wie er seine Aufgaben ausführen soll, um gute Ergebnisse erzielen zu können.
Die Arbeit von Askell zeigt: Der Beruf des Prompt Engineerings ist noch lange nicht ausgestorben. Mit der Veröffentlichung von ChatGPT und dem dadurch ausgelösten KI-Hype wurden Prompt Engineers innerhalb kürzester Zeit zu gefragten Fachkräften, die nicht selten ein sechsstelliges Gehalt verdienten. Zwar ist der Bedarf inzwischen zurückgegangen, trotzdem haben Experten in diesem Bereich noch immer nicht an Relevanz verloren. Zwar ist die Nutzung großer Sprachmodelle deutlich einfacher geworden, aber die Empfehlungen der Anthropic-Philosophin legen nahe, dass nicht jeder Prompt zum gewünschten Ergebnis führt. Damit Claude und Co. ihr Potenzial entfalten können, braucht es vor allem präzise formulierte Anweisungen.
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Dieser Beitrag ist zuerst auf t3n.de erschienen.
(jle)
Künstliche Intelligenz
DGX Spark: Nvidias Desktop-KI-Computer im Test
Um es direkt vorwegzunehmen: Der DGX Spark ist kein No-Brainer. Als Nvidia das Gerät als „Supercomputer auf dem Schreibtisch“ vorstellte, suggerierte das eine kompakte, universell einsetzbare KI-Workstation. Doch wer hohe Inferenzleistung oder ein System für das Training großer Sprachmodelle sucht, wird mit dem Spark nicht glücklich. Die ersten praxisnahen Messungen zeichnen ein klares Bild: Für Anwender, die primär GPU-Leistung benötigen, führt an klassischen Workstations mit dedizierten Karten wie der RTX Pro 6000 Blackwell mit 96 GByte kein Weg vorbei.
Der Spark verfolgt ein neues Konzept und scheitert gerade deshalb in vielen traditionellen Disziplinen. Die entscheidende Limitierung liegt nicht in der Rechenleistung des GB10-GPU-Chips, sondern in der geringen Speicherbandbreite des verbauten LPDDR5X-Speichers. Das macht ihn in klassischen Inferenz- oder Trainings-Workloads unweigerlich zum Memory-bound-System – die Speichergeschwindigkeit wird hier zum Engpass.
- Der DGX Spark ist keine universelle KI-Workstation, sondern besetzt eine Nische für energieeffiziente 24/7-Batchprozesse und Aufgaben mit großen Eingaben und kleinen Ausgaben wie RAG-Pipelines, Dokumentenanalyse und Klassifikationsaufgaben.
- Die Hauptlimitierung liegt in der geringen Speicherbandbreite (273 GByte/s LPDDR5X), nicht in der Rechenleistung des GB10-Chips.
- Mit 128 GByte Unified Memory kann der DGX Spark Modelle vollständig im Speicher halten, die bisher zu groß für Desktop-GPUs sind, zum Beispiel GPT-OSS-120B, Falcon 180B und diverse 70B-Modelle.
- Der eigentliche Mehrwert liegt im ausgereiften CUDA-Ökosystem mit nahtloser Übertragbarkeit auf größere DGX-Systeme.

Danny Gerst bringt 30 Jahre Erfahrung in der Softwareentwicklung mit. Als Strategieberater und Visionär für den Mittelstand ist er auf das Automatisieren von Prozessen mit und ohne KI spezialisiert.
Statt eine universelle KI-Workstation zu sein, besetzt der DGX Spark eine eng umrissene, technisch interessante Nische. Das Gerät eignet sich für energieeffiziente 24/7-Batchprozesse, reproduzierbare CUDA-Umgebungen vor Ort oder Aufgaben mit großen Eingaben und kleinen Ausgaben wie in RAG-Pipelines, der Dokumentenanalyse oder bei Klassifikationsaufgaben.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „DGX Spark: Nvidias Desktop-KI-Computer im Test“.
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Künstliche Intelligenz
Nach Netflix-Deal: Paramount bietet 108 Milliarden US-Dollar für Warner Bros.
Der Poker um die Übernahme von Warner Bros. gewinnt an Dramatik: Nachdem sich Warner und Netflix auf einen Übernahme-Deal in Höhe von 83 Milliarden US-Dollar geeinigt haben, mischt sich nun Netflix-Konkurrent Paramount ein: Das Medienunternehmen bietet 108 Milliarden US-Dollar in Cash, um Warner Bros. zu kaufen.
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Das Angebot macht Paramount den Aktionären, die 30 US-Dollar pro Aktie bekommen sollen. Rein finanziell ist das ein stärkeres Angebot als das von Netflix: Der Deal, den Netflix mit Warner ausgehandelt hat, sieht für Aktionäre eine Mischung aus Cash und Netflix-Aktien vor, die gemeinsam einen Wert von 27,75 US-Dollar pro Aktie haben sollen.
„Höherer Wert und sicherer Abschluss“
Das Netflix-Angebot sei für Aktionäre schlechter, argumentiert Paramount in einer Mitteilung. Die Mischung aus Bargeldwerten und Netflix-Aktien sei volatil, zudem sei der Ausgang der Kartellprüfungen unklar und der erfolgreiche Abschluss der Übernahme nicht garantiert: Dass Netflix und Warner weltweit auf 43 Prozent Marktanteil beim Streaming-Geschäft kämen, könnte laut Paramount für viele Kartellbehörden inakzeptabel sein. Zudem habe Netflix nie eine große Akquisition abgeschlossen. Eine Übernahme von Warner durch Paramount würde dagegen den Wettbewerb stärken, argumentiert das Medienunternehmen.
„Unser öffentliches Angebot, das zu denselben Bedingungen erfolgt wie das, das wir dem Vorstand von Warner Bros. Discovery privat vorgelegt haben, bietet einen höheren Wert sowie einen sichereren und schnelleren Weg zum Abschluss“, sagte Paramount-Chef David Ellison. Dass Paramount am Warner-Kauf interessiert ist, wurde schon vor Monaten bekannt. Insgesamt habe man Warner Bros. Discovery sechs Angebote vorgelegt, berichtet Paramount in der Mitteilung. Warner habe sich damit aber nie ernsthaft auseinandergesetzt. Paramount wendet sich daher nun direkt an die Aktionäre und hofft auf deren Unterstützung, um Warner Bros. umzustimmen.
Paramount will auch Nachrichtensender
Während sich das Netflix-Angebot nur auf die Film-Studios und das Streaming-Geschäft von Warner Bros. konzentriert, will Paramount mit seiner Offerte die komplette Firma kaufen. Das bedeutet, dass Paramount auch die Warner-Nachrichtensender kaufen will, darunter CNN und TNT.
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Paramount selbst kommt gerade erst aus einer Fusion mit Skydance, die im Sommer für 8 Milliarden US-Dollar abgeschlossen wurde. Paramount-CEO David Ellison ist der Sohn von Oracle-Gründer Larry Ellison und pflegt gute Beziehungen zum US-Präsidenten Donald Trump.
Das aktuelle Angebot von Paramount hat Gültigkeit bis zum 8. Januar 2026, kann aber verlängert werden. Zuvor hatten Warner Bros. und Netflix angekündigt, die Übernahme bis zum dritten Quartal 2026 vollziehen zu wollen.
(dahe)
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