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Wie Pekings Ankündigung Nr. 61 zur Gefahr für deutsche Autos wird
Die deutsche Autoindustrie hat momentan schon ausreichend Probleme. Doch in Zukunft könnten sie dank China noch größer werden.
Dass die Autoindustrie und andere Industriebereiche in der EU vom Import seltener Erden aus China abhängig sind, ist keine neue Erkenntnis. Doch jetzt droht das Land, diese Abhängigkeit auszunutzen. In der vergangenen Woche wurden neue Exportkontrollen für seltene Erden, Magnetmaterialien und Batteriekomponenten eingeführt. Mit den „Ankündigungen Nr. 56 bis 62“ des Ministeriums für Handel regelt Peking künftig, wer welche Rohstoffe und Technologien überhaupt noch exportieren darf.
Entscheidend ist die Ankündigung Nr. 61: Sie dehnt die chinesische Kontrolle erstmals auf Produkte mit chinesischem Ursprung aus – selbst wenn sie im Ausland weiterverarbeitet wurden. Damit greift Peking faktisch in ausländische Produktionsprozesse ein. Das bezieht sich nicht nur auf seltene Erden, die direkt aus China kommen. Es betrifft auch seltene Erden, die nach China importiert und dort raffiniert werden. China kontrolliert weltweit 90 Prozent der Raffination dieser Erden.
Die deutsche Industrie im Würgegriff
Was das bedeutet, zeigt ein Beispiel: Wenn Mercedes oder BMW künftig ein Fahrzeug in die USA exportieren wollen, in dem nur 0,1 Prozent seltener Erden in Magneten verbaut sind, die in China raffiniert wurden, müssen sie dafür eine Exportgenehmigung beantragen. Selbst wenn diese Erden aus einer Mine im Kongo stammen. Das ist ein Paradigmenwechsel: China reguliert den globalen Warenfluss bis in das Endprodukt hinein.
Offiziell geht es um Sicherheitsinteressen und „ordnungsgemäßen Handel“. Tatsächlich ist es Machtpolitik. China signalisiert dem Westen: Ihr könnt ohne uns keine Hochtechnologie bauen.
Diese Abhängigkeit ist kein Betriebsunfall, sondern das Ergebnis jahrzehntelanger Industriepolitik.
China hat gezielt Wertschöpfungsketten aufgekauft und konzentriert. Jetzt nutzt Peking diese Dominanz als Druckmittel: Wer Strafzölle erlässt oder den Marktzugang chinesischer Firmen einschränkt, kann künftig mit Verzögerungen bei Exportlizenzen rechnen – eine subtile, aber äußerst wirksame Form wirtschaftlicher Machtprojektion.
Mehr Bürokratie für Startups
Besonders betroffen ist die Autoindustrie. Ohne chinesische Magnetmaterialien laufen keine Elektromotoren, ohne Graphitelektroden keine Batterien. Schon kleine Verzögerungen in der Lieferkette können Werke zum Stillstand bringen. Das Risiko liegt nicht mehr nur in geopolitischen Krisen, sondern in Formularen, die in Peking geprüft werden.
Die neuen Regeln schaffen Unsicherheit – und das in einem Moment, in dem Europas Hersteller ohnehin um Wettbewerbsfähigkeit kämpfen. Wer künftig ein E-Auto exportieren will, muss nicht nur Zollvorschriften kennen, sondern auch Chinas politische Stimmung.
Doch nicht nur große Industrien sind betroffen. Jedes Startup, das mit eigenen Batterien arbeitet, wird seltene Erden verarbeiten, die aus China stammen. Das bedeutet auch, dass man für jedes Produkt eine Exportgenehmigung aus Peking benötigt.
Was Europa jetzt tun muss
Die einzige Antwort auf diese Abhängigkeit ist strategische Souveränität. Das bedeutet, dass die Raffination nach Europa geholt werden muss. Da es sich um eine Schlüsseltechnologie handelt, sollten Auto- und Rüstungsindustrie gemeinsam Kapazitäten für den Aufbau von Raffinerien schaffen. Es reicht nicht, Rohstoffe aus Afrika oder Kanada zu beziehen, wenn die Verarbeitung weiter in China erfolgt. Europa braucht eigene Trenn- und Recyclinganlagen – auch wenn sie teuer sind.
China kontrolliert heute nicht nur seltene Erden – es kontrolliert den Pulsschlag der europäischen Industrie. Solange Deutschland diese Abhängigkeit toleriert, bleibt nicht nur die Autoindustrie verwundbar.
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10 millionenschwere Investments, die Lust auf mehr machen
#DealMonitor
Investment-Bilanz für den November: Im vergangenen Monat zählten wir gerade einmal 10 zweistellige bzw. dreistellige Millioneninvestments bei denen rund 460 Millionen Euro bewegt wurden. Darunter Quantum Systems, FMC und Vay.

Unser Investmentrückblick auf den November 2025: Auch im vergangenen Monat konnten einige Startups, Scaleups und Grownups wieder üppige Millionenbeträge einsammeln. Manche dieser Unternehmen kennt in der Startup-Szene quasi jeder, andere wiederum fliegen trotz bekannter Investoren und millionenschwerer Investmentbeträge weiter unter dem Szene-Radar. Hier die größten Finanzierungsrunden der vergangenen Wochen, es geht dabei um rund 460 Millionen Euro.
Quantum Systems
+++ Der englische Investor Balderton Capital und Co. investieren im Rahmen einer Series-C-Erweiterungsrunde 180 Millionen Euro in Quantum-Systems. Die Bewertung des Unternehmens steigt – wie erwartet – auf 3 Milliarden Euro. Mehr über Quantum-Systems
FMC
+++ HV Capital und DeepTech & Climate Fonds (DTCF) investieren 77 Millionen Euro in FMC (The Ferroelectric Memory Company). Mehr über FMC
Vay
+++ Uber-Konkurrent Grab (Singapur) investiert zunächst einmal 60 Millionen US-Dollar in Vay. Mehr über Vay
Reflex Aerospace
+++ Human Element, Alpine Space Ventures, Bayern Kapital, High-Tech Gründerfonds (HTGF), Renovatio Financial Investments und Co. investieren 50 Millionen Euro in Reflex Aerospace. Mehr über Reflex Aerospace
voize
+++ Der englische Investor Balderton Capital sowie die Altinvestoren HV Capital, Redalpine und Y Combinator investieren 50 Millionen US-Dollar in voize. Mehr über voize
octonomy
+++ Macquarie Capital Venture Capital, Capnamic, NRW.Bank und TechVision Fonds investieren 20 Millionen US-Dollar in octonomy. Mehr über octonomy
Peec AI
+++ Singular, Antler, identity.vc, Combination VC und S20 investieren 18 Millionen Euro in Peec AI. Mehr über Peec AI
EcoG
+++ Der Münchner Impact-Investor GET Fund, der Berliner ClimateTech-Investor Extantia und Bayern Kapital investieren 16 Millionen Euro in EcoG. Mehr über EcoG
The Icon League
+++ Der Münchner Investor HV Capital und Co. investieren 15 Millionen Euro in The Icon League. Mehr über The Icon League
Sonia
+++ Berliner Geldgeber Lucid Capital, der Münchner Early-Stage-Investor UVC Partners, der amerikanische Investor Blue Lion, mehrere Business Angel, das Luxemburgische Wirtschaftsministerium und die Stadt Hamburg investieren 12 Millionen Euro in Sonia. Mehr über Sonia
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Foto (oben): KI
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+++ FoodLabs +++ University2Ventures (U2V) +++ Catalpa Ventures +++ raisin +++ Hemptastic +++
#StartupTicker
+++ #StartupTicker +++ FoodLabs legt neuen Fonds auf (105 Millionen) +++ U2V (60 Millionen) folgt auf Earlybird-X +++ HealthTech-Investor Catalpa Ventures startet (30 Millionen) +++ raisin wächst auf 247 Millionen Umsatz +++ Katjes Greenfood stampft Hemptastic ein +++

Was gibt’s Neues? In unserem #StartupTicker liefern wir eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Startup-Nachrichten des Tages (Mittwoch, 10. Dezember).
#STARTUPLAND: SAVE THE DATE

The next unicorn? You’ll meet it at STARTUPLAND
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#STARTUPTICKER
FoodLabs
+++ Millionen für Foodies! Der Berliner Food-Investor FoodLabs, hinter dem insbesondere Christophe Maire steckt, verkündet das Final Closing seines dritten Fonds (105 Millionen Euro). „FoodLabs will invest the money in three main areas: agriculture, food security and health. The firm will write first cheques of $100k-$2m roughly 30-25 startups. It declined to disclose what percentage of the fund it saves for follow-on investments“, berichtet Sifted. In den vergangenen Jahren investierte FoodLabs, 2016 gegründet, in aufstrebende Unternehmen wie Formo, Holy, Infinite Roots, Klim MicroHarvest und Project Eaden. Im zweiten FoodLabs-Fonds waren 100 Millionen. Das Team hat es somit geschafft, in einem schwierigem Marktumfeld erneut ordentlich Kapital für seine Investments einzusammeln. Damit folgt FoodLabs dem Hamburger Food-Investor Oyster Bay, der zuletzt das Final Closing seines zweiten Fonds (100 Millionen) verkündete. (Sifted) Mehr über FoodLabs
University2Ventures (U2V)
+++ University2Ventures (U2V) tritt die Nachfolge von Earlybird-X an! Hinter dem neuen Frühphaseninvestor mit Fokus auf Spin-offs aus Forschung und Hochschulen stecken die ehemaligen Earlybird-X-Macher Philipp Semmer, Michael Schmitt und Johannes Triebs. „Das Gründungsteam bringt mehr als 30 Jahre kombinierte Venture-Erfahrung mit – und baut auf erfolgreiche Investments aus früheren Fonds wie Earlybird-X und Motu Ventures auf“, heißt es in einer Presseaussendung. Der erste Fonds von U2V soll 60 Millionen Euro schwer werden. Der Investmentfokus (Pre-Seed- und Seed-Phase) von U2V liegt „auf Künstlicher Intelligenz, Novel Computing, Industrial Tech einschließlich Dual Use und Clean Tech“. Insgesamt plant das Team in den kommenden Jahren bis zu 25 Investments. Earlybird-X investierte in den vergangenen Jahren in junge Unternehmen wie Certivity, peopleIX, TastyUrban, Matchory, Mona AI und RIIICO. Wie zuvor bei Earlybird-X möchte das U2V-Team „forschende Gründerinnen und Gründer früh mit Industriepartnern vernetzen, um Produktentwicklung und Markteintritt deutlich zu beschleunigen“. Im Sommer 2024 strukturierte der renommierte Berliner Geldgeber Earlybird sich – nach der Abspaltung von Earlybird Digital East – komplett um. Earlybird-X wurde dabei in die Early Stage-Strategie integriert. Mehr über Earlybird-X
Catalpa Ventures
+++ Eine neue Anlaufstelle für HealthTech-Startups! Mit Catalpa Ventures startet ein neuer HealthTech-Investor. Für den ersten Fonds peilt das Team rund um Thomas Goergen, Silke Sperling und Christian Goergen 30 Millionen Euro an. „Der Fonds strebt ein Final Closing im ersten Quartal 2027 an und beginnt ab sofort mit Investitionen in europäische HealthTech-Unternehmen in der Frühphase, mit Fokus auf Pre-Seed- und Seed-Runden. In den kommenden vier Jahren plant Catalpa, in 15 bis 20 Startups zu investieren“, heißt es in einer Presseaussendung. Initial investiert Catalpa mit Sitz in Luxemburg 300.000 bis 1,5 Millionen Euro. Das erste Investment des jungen HealthTech-Geldgebers ist Noah Labs. Das Berliner Health-Startup setzt auf eine Software, die es ermöglicht, „Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus dem häuslichen Wohnumfeld heraus zu überwachen und zu begleiten“. Mehr über Catalpa Ventures
raisin
+++ Zahlencheck! Das Berliner Geldanlage-FinTech raisin erwirtschaftete im Jahre 2024 Umsatzsatzerlöse in Höhe von 247 Millionen Euro (Vorjahr: 173 Millionen). „Dass die Berliner beim Ebit trotzdem nur mit plus/minus null rauskamen, lag an den weiterhin hohen Marketingkosten (77 Millionen Euro) sowie an einem kräftigen negativen Einmaleffekt (nämlich einer Abschreibung in Höhe von rund 20 Millionen Euro)“, berichtet Finanz-Szene zu den Zahlen des Unicorns (Bewertung: 2,3 Milliarden). „Das EBITDA im Jahr 2024 beträgt TEUR 34.383 (Vorjahr: TEUR 20.373) und liegt damit um 3,37 % unter dem Planansatz von TEUR 35.581“, heißt es im Jahresabschluss weiter. 2024 wirkten durchschnittlich 710 Mitarbeitende für das Unternehmen. Für 2025 peilt das Team erneut einen „deutlichen Umsatzanstieg vor“. Ob diese guten Zahlen und Aussichten für den lang geplanten IPO reichen, muss sich aber noch zeigen. (Finanz-Szene) Mehr über raisin
Hemptastic
+++ Lesenswert! Das Hanfriegel-Unternehmen Hemptastic ist Geschichte. „Die dahinterstehende Katjes Greenfood hat die Hemptastic Food & Beverage GmbH eingestampft“, berichtet die Lebensmittel Zeitung. Das Hanfbrause-Startup Hemptastic schlitterte 2018 wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung in die Insolvenz. Katjesgreenfood kaufte Hemptastic aus der Insolvenzmasse und zog das Unternehmen neu auf. Das Startup verkaufte seitdem Hanfriegel. (Lebensmittel Zeitung) Mehr über Hemptastic
Mirantus Health
+++ Mirantus Health aus Berlin entstand aus einem Forschungsprojekt. „Als wir merkten, wie gut die Lösung funktioniert, haben wir sie erweitert, um damit viel mehr Menschen erreichen zu können“, sagt Gründer Dominik Pederzani. Kürzlich sammelte das Team 5,5 Millionen ein. Mehr über Mirantus Health
Was ist zuletzt sonst passiert? Das steht immer im #StartupTicker
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3
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Broligarchie in der Tech-Industrie: „Es ist egal, woran man arbeitet: die großen Tech-Konzerne verdienen daran mit“

Aya Jaff war Teil der Startup- und Tech-Szene. Jetzt rechnet sie mit einem System ab, das einzelnen Akteuren zu viel Macht verleiht.
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