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Top 10: Der beste günstige Mini-PC mit Windows 11 bis 300 Euro – erstaunlich gut


Mini-PC mit Ryzen 7 ab 290 Euro im Test: Nipogi AM06 Pro ist gut reparierbar

AMD Ryzen 7 ab 290 Euro: Der AM06 Pro ist für seine Hardware schon verdammt günstig. Ob dabei am falschen Eck gespart wurde, zeigt unser Test.

VORTEILE

  • integriertes Mikrofon
  • leiser Betrieb
  • gute Reparierbarkeit (leicht lösbare Schrauben)
  • zwei Ethernet-Ports
  • Stromversorgung über USB-C

NACHTEILE

  • langsame SSD
  • Kunststoffgehäuse

AMD Ryzen 7 ab 290 Euro: Der AM06 Pro ist für seine Hardware schon verdammt günstig. Ob dabei am falschen Eck gespart wurde, zeigt unser Test.

Die Mini-PC-Union, bekannt für Marken wie Nipogi oder Acemagician, überzeugt regelmäßig mit starken Mini-PCs für den kleinen Geldbeutel. Schon das Datenblatt mit Ryzen 7, 16 GB RAM und 512 GB SSD klingt vielversprechend. Ab 290 Euro bei Amazon (230-Euro-Coupon anwählen) erhält man hier auf dem Papier wieder mal ein richtiges rundes Paket. Besonders wegen des hohen Interesses unserer Leserschaft an diesem Mini-PC zeigen wir im Test, was der AM06 Pro zu bieten hat (ursprünglicher Testzeitpunkt: 24. November 2024). Das Testgerät hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.

Update: Das Gerät, das wir für den ursprünglichen Test von Nipogi zur Verfügung gestellt bekommen haben, verwendete den Ryzen 7 5800U. Leider erhält man das System bereits seit März nicht mehr mit dieser CPU, stattdessen gibt es nun mehrere Alternativ-Varianten mit anderen Prozessoren, wobei sich dabei auch mitunter RAM und SSD ändern können. Daher haben wir die neuen Varianten nun ebenfalls getestet und aktualisieren diesen Testbericht, um die Veränderungen bei der Performance, aber auch der sonstigen Ausstattung abzubilden. Gehäuse und Anschlüsse sind hingegen gleich geblieben.

Die jüngste Ausführung des AM06 Pro unter dem Namen Acemagician mit Ryzen 7 7730U ist ab 318 Euro (Code: TECHACE7J) zu haben.

Ausstattung: Welche Hardware bietet der AM06 Pro?

Der Mini-PC AM06 Pro kommt im gleichen Gehäuse wie der Aoostar MN57. Zu diesem haben wir schon mehrere Anfragen von Lesern bekommen, dass sie sich einen Test wünschen. Da dieser seit Längerem ausgelistet ist und auch hardwaretechnisch schon ein wenig älter ist, testen wir mit dem AM06 Pro gewissermaßen den Nachfolger.

Neuerdings bringt die Mini-PC-Union unter dem Dach von Acemagic dieses System mit einer weiteren CPU an potenzielle Kunden, denn man setzt neben den anderen Varianten auch noch auf den AMD Ryzen 7 7730U. Doch diese CPU ist weitaus weniger revolutionär und spannend zum Preis unter 350 Euro als man anhand der Bezeichnung denken mag: Mit siebter Ryzen-Generation hat sie nur beim Namen etwas zu tun. Denn mit acht Kernen bei 16 Threads und einem Takt zwischen 2,0 (Basis) und 4,5 GHz (Boost) ist der Chip identisch aufgebaut zum Ryzen 7 5825U, den wir bereits bestens aus anderen Tests kennen. Die CPU ist ebenfalls im 7-nm-Verfahren auf Basis der Cezanne-Architektur mit Zen-3-Kernen gefertigt und entsprechend identisch. Das langweilt und ist unspektakulär, da schon der 5825U ein Refresh war, also eine leicht verbesserte Neuauflage eines bereits bestehenden Chips. Die iGPU hat sich entsprechend auch nicht verändert und so kommt hier wieder die Radeon RX Vega 8 zum Einsatz.

Nipogi AM06 Pro Ryzen 7 7730U – Gehäuseinneres

Beim RAM bietet die 7730U-Variante 16 GB an DDR4-SODIMM-RAM, wobei nur ein Stick verwendet wird und ein Slot frei bleibt. Das Modul stammt von Kinsotin und arbeitet mit 3200 MT/s. Die 512 GB große M.2-SSD stammt von Airdisk und arbeitet mit SATA-Geschwindigkeit. Ausweislich Crystaldiskmark erreicht sie beim Lesen 547 MB/s und beim Schreiben 466 MB/s. Das verwendete Modul setzt auf einen B+M-Key, der interne Slot des Mini-PCs besitzt einen Steckplatz mit M-Key-Schnittstelle, also nach rechts versetzter Kerbe.

Neben Displayport und HDMI 2.0 hat der AM06 Pro gleich zwei RJ45-Stecker mit Gigabit Ethernet zu bieten, was eine Verwendung als Firewall-Appliance ohne zusätzliche Hardware ermöglicht. Unser Highlight ist neben USB-C auf der Vorderseite zur Datenübertragung der zweite USB-C-Anschluss auf der Rückseite, über den der Mini-PC mit Strom versorgt wird. Somit ist es nicht mehr zwangsweise nötig, ein eigenes Netzteil nur für den Mini-PC mitnehmen zu müssen. Das ist selbst unter doppelt so teuren Mini-PCs eine Seltenheit und ermöglicht die flexible Verwendung mit USB-C-Netzteilen. Die Drahtlosschnittstellen sind mit Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2 zwar nicht auf den modernsten Standards, für diese Preisklasse aber ist das üblich. Als Netzwerkkarte kommt eine Realtek 8852BE zum Einsatz, ein bekannter Vertreter bei günstigen Mini-PCs.

Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5700U

Gegenüber der bisherigen Variante mit Ryzen 7 5800U gibt es bei der Ausstattung mit Ryzen 7 5700U auch neben dem Prozessor einige Veränderungen. Doch bleiben wir zunächst bei der CPU. Die stammt entgegen dem 5800U nicht der Cezanne-U-Reihe auf Basis der Zen-3-Architektur, sondern der Vorgängerarchitektur Zen 2 unter dem Codenamen Lucienne-U, wurde aber ebenfalls 2021 herausgebracht. Der Takt von CPU und iGPU ist je 100 MHz niedriger angesiedelt. Folglich taktet der Ryzen 7 5700U mit 1,8 GHz Basistakt und 4,3 GHz Boost-Takt, die integrierte Grafik RX Vega 8 liegt bei 1900 MHz.

Änderungen gab es auch beim RAM, wo ein einzelnes 16 GB großes DDR4-SODIMM von Kinsotin mit nur noch 2666 MT/s verwendet wird. Der zweite RAM-Slot ist damit frei, wodurch man den PC einfach auf 32 GB aufrüsten kann. Die als Hauptspeicher verwendete M.2-SSD Netac G537N ist 512 GB groß und arbeitet wie bei der 5800U-Ausführung nur mit SATA-Tempo, die Geschwindigkeit ist aber noch weiter gesunken. Die Lesegeschwindigkeit liegt bei mageren 391 MB/s, die Schreibrate beträgt desaströse 158 MB/s. Das ist auf dem Level einer HDD und für eine SSD traurig. Immerhin handelt es sich bei der M.2-Schnittstelle um eine mit M-Key-Slot, sodass man auch schnellere SSDs einsetzen kann.

Anschlussseitig ist der Mini-PC identisch aufgestellt: zweimal USB-C, darunter einer nur für die Stromversorgung und einer für Daten und Bild, HDMI, Displayport und zwei Ethernet-Ports. Drahtlos funkt der AM06 Pro mit Ryzen 7 5700U via Wifi 6 und Bluetooth 5.2, als Chipsatz kommt auch hier der Realtek 8852BE zum Einsatz.

Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5800U

In der zuallererst von uns getesteten Ausstattungsvariante kam der AMD Ryzen 7 5800U zum Einsatz, mit einem Takt von maximal 4,4 GHz und einer TDP von 25 Watt. Der Achtkerner mit 16 Threads basiert auf der knapp vier Jahre alten Zen-3-Architektur mit integrierter Vega 8-Grafikeinheit. Daher kann man hier kein Grafikwunder wie bei den neueren Radeon 780M-iGPUs erwarten.

Dem Prozessor stehen 16 GB RAM als zwei DDR4-SODIMM-Module zur Seite, mit einer Übertragungsrate von 3200 MT/s (Mega Transfers per Second). Die Module können also ausgetauscht und auf bis zu 64 GB Gesamtkapazität aufgerüstet werden. Beim Speicher handelt es sich um eine 512 GB große M.2 SSD im Formfaktor 2280. Diese kann ebenfalls aufgerüstet werden, auf eine Kapazität von 2 TB. Crystaldiskmark zeigt uns, dass die SSD nur über SATA angebunden ist, wir erreichen beim Lesen gerade einmal 555 MB/s und beim Schreiben 480 MB/s. Werden größere Datenmengen übertragen, bricht auch wiederholt die Übertragungsrate ein, was zudem eine kleine Cache-Größe vermuten lässt. Ein Speicher-Upgrade ist hier wohl am nötigsten.

Performance: Wie schnell ist der AM06 Pro?

Performance-seitig reiht sich der Ryzen 7 7730U im Acemagician AM06 Pro genau mittig in die Ergebnisse von anderen Mini-PCs mit dem identischen Ryzen 7 5825U ein. So erreicht er bei PCmark 10 etwa 5552 Punkte im Schnitt, wobei das gewohnte Spektrum des 5825U zwischen 5100 und 5600 Punkten liegt. Bei 3Dmark Time Spy erreicht die Konfiguration 969 Punkte im Systemscore, das sich aus 5881 Punkten für die CPU und 845 Punkten für die iGPU zusammensetzt. Damit ist insbesondere die iGPU besonders schwach unterwegs, beim U58 erreichte diese etwa bereits 1199 Punkte, sodass sie hier deutlich unter ihren Möglichkeiten bleibt.

Der Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 vergibt im Single-Core-Test 1897 Punkte und im Multi-Core 6169 Punkte, was unterdurchschnittlich ist. Gleiches gilt für den OpenCL-Test, wo der 7730U einen Score von mageren 13136 Punkten erhält. Bei Cinebench 2024 gibt es für den Single-Core-Durchlauf einen Score von 81 Punkten und für Multi-Core 482 Punkte.

Entsprechend dürftig stellt sich auch die Spiele-Performance in Full-HD dar, der Mini-PC ist für alle von uns genutzten Spiele gänzlich ungeeignet. In Anno 1800 kommen wir in niedrigsten Optionen nicht über 30 FPS (FSR aktiviert auf Leistung). Cities Skylines 2 läuft in niedrigen Einstellungen mit lediglich 8 FPS über den Bildschirm, während Counter Strike 2 auf Dust 2 in niedrigen Einstellungen immerhin über 40 FPS kommt. Dabei sind aber immer wieder starke Ruckler zu verzeichnen, die den Ego-Shooter unspielbar machen.

Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5700U

Aus unserer Erfahrung mit anderen Mini-PCs mit Ryzen 7 5700U rechnen wir mit einer deutlich schwächeren Performance gegenüber dem 5800U oder 5825U. Das bestätigen auch unsere Testdurchläufe, wo der Rechner bei PCmark 10 durchschnittlich etwa 4914 Punkte erreicht. Die Spitzen liegen jeweils bei 4979 und 4859 Punkten.

Gleiches gilt für 3Dmark Time Spy, wo es 818 Punkte insgesamt gibt, die sich aus 5099 CPU- und 713 GPU-Punkten zusammensetzen. Beide Ergebnisse sind für diesen Chip solide, wenn auch nicht die besten. Gemessen am 5800U oder gar 5825U (so wie wir ihn aus anderen Systemen kennen) sind die erreichten Werte aber deutlich ins Hintertreffen geraten, der Chip spürbar langsamer, was insbesondere der schwächeren Grafik zuzuschreiben ist.

Aber auch die CPU an sich ist langsamer unterwegs, was sich an den 67 Punkten im Single-Core und den 432 Punkten im Multi-Core bei Cinebench 2024 zeigt. Auch Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 bestätigt dieses Bild mit einem Single-Core-Score von 1518 Punkten und einem Multi-Core-Score von 5146 Punkten. Der OpenCL-Grafiktest endet mit 11.998 Punkten.

Nipogi AM06 Pro mit Ryzen 7 5700U: Hardware im Inneren

Spiele spielen ist auf einem Ryzen 7 5700U ein spürbar mühseligeres Unterfangen, als auf den Top-Chips der fünften Ryzen-Generation. So sind Spiele, wie Counter Strike 2 auch in niedrigen Einstellungen unter Full-HD unspielbar und erreichen nur 20 FPS. Anno 1800 läuft nach zwei Minuten immerhin mit bis zu 25 FPS bei einer 25.000 Einwohner umfassenden Stadt, bei Start des Spiels sind es aber nur 7 bis 12 FPS. Dazu stellen wir die Grafikoptionen auf „niedrig“ und aktivieren FSR im Modus „Leistung“.

Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5800U

Der Ryzen 7 5800U ist wie gemacht für Office-Aufgaben und leichtes Gaming. Das zeigt auch das Ergebnis von durchschnittlich 5845 Punkten im PCmark 10. Die reine CPU-Leistung ist mit 502 Punkten im Multi- und 85 Punkten im Single-Core-Benchmark in Cinebench R24 ebenfalls stark. Geekbench 6 attestiert dem AM06 Pro 1933 Punkte im Single- und 6928 Punkte im Multi-Core sowie 16682 Punkte im Grafikbenchmark.

Im abschließenden Test im Time Spy erzielt der Mini-PC 1459 Punkte, zusammengesetzt aus 1287 Grafik- und 6102 CPU-Punkten. Damit handelt es sich hier nicht um den schnellsten Ryzen 7 5800U, den wir bisher getestet haben, dieser ist aktuell im Nipogi AM02 Pro zu finden – welcher jedoch nur noch schwerlich verfügbar ist. Dennoch haben wir den AM06 Pro in Anno 1800 getestet, wobei wir wieder in einem Einzelspieler-Endlosspiel auf eine 50000-Einwohner-Metropole schauen. Im Full-HD mit niedrigen Einstellungen und aktiviertem FSR (Fidelity FX Super Resolution) im Modus „Ausgewogen“ erhalten wir durchschnittlich etwa 30 FPS, der hohe Detailgrad des Spiels geht so aber natürlich verloren.

Software: Mit welchen Betriebssystemen arbeitet der Nipogi AM06 Pro?

Auf dem AM06 Pro kommt in beiden Ausstattungen (Acemagician und Nipogi) Windows 11 Pro zum Einsatz, das von Version 23H2 auf 24H2 aktualisiert werden muss. Ein vollständiger Virenscan mit Windows Defender fand keine Auffälligkeiten und auch Bloatware ist nicht vorinstalliert. Wer Linux nutzen möchte, hat auf jeden Fall mit dem 5700U-Modell sowie dem mit 7730U gute Karten, wo wir den Betrieb des auf Ubuntu basierenden Tuxedo OS vom USB-Stick versucht haben. Wichtig ist, über die erweiterten Wiederherstellungsoptionen von Windows das System ins BIOS starten zu lassen und dort Secure Boot auszuschalten, da es hier sonst zu Fehlern kommt. Weiterhin muss man die Bootreihenfolge ändern, damit der Rechner vom USB-Stick bootet. Alsdann startet Linux und nach kurzer Einrichtung zeigt sich der KDE-Desktop von Tuxedo OS. Hier sind WLAN, Bluetooth und Audio nutzbar, auch das Aufwecken aus dem Standby-Modus gelingt.

Stromverbrauch: Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Nipogi AM06 Pro?

Die Leistungsaufnahme des Ryzen 7 7730U hält sich erstaunlicherweise in Grenzen. Unter Volllast durch einen Stresstest mit Aida64 bezieht das gesamte System nicht mehr als 31,4 Watt, ohne Last liegt der Verbrauch bei unter 10 bis 12 Watt. Der Takt unter Last pendelt sich zwischen 2,3 und 2,5 GHz ein, zu Beginn liegt er bei 3,2 GHz, fällt dann aber recht schnell ab.

Nipogi AM06 Pro 7730U – Temperatur von außen

Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5700U

Die Leistungsaufnahme des Ryzen 7 5700U liegt im Alltag meist zwischen 16 und 20 Watt, bei Verwendung von alltäglichen Anwendungen, wie der Nutzung des Browsers, steigt sie auf bis zu 31 Watt. Setzt man das System unter Volllast, beträgt der Verbrauch in der Spitze bis zu 47 Watt. Die Temperatur des AM06 Pro 5700U liegt bei Start eines Stresstests bei etwa 72 Grad und steigt im Verlauf auf bis zu 78 Grad. Die Taktrate der CPU pendelt sich zwischen 3,09 und 3,2 GHz ein. Diese Werte können also mehr überzeugen als bei der Ausführung des Mini-PCs mit Ryzen 7 5800U.

Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5800U

Die Leistungsaufnahme im Idle liegt bei gerade einmal 12 Watt, kann aber bei Auslastung der CPU auf bis zu 54 W ansteigen. Der typische Verbrauch unter Volllast durch den Stresstest mit Aida64 liegt eher bei 36 W. Die Taktrate des Ryzen 7 wird zwar mit 4,4 GHz beworben, diese werden jedoch nur für knapp zwei Sekunden unter Last erreicht. Danach pendelt dieser sich bei 2,7 GHz ein. Die Maximaltemperatur ist mit 88 Grad auch niedrig genug, um zusätzliches Thermal Throttling, also temperaturbedingtes Heruntertakten der CPU, zu verhindern.

Lüfter: Wie laut ist der Nipogi AM06 Pro?

Nachdem der Lüfter beim Starten kurz voll aufdreht, haben wir schon mit dem Schlimmsten gerechnet, wurden aber schnell eines Besseren belehrt. Denn im Betrieb ist der Lüfter kaum zu hören. Im Idle verbringt er die meiste Zeit im Stillstand, unter Volllast dreht er erneut nur kurz auf. Danach ist er zwar aktiv, aber mit mehr als akzeptabler Lautstärke.

So erreicht das System mit Ryzen 7 7730U im normalen Desktop-Betrieb mit einzelnen geöffneten Programmen ohne Last nur 28 dB(A) am Gehäuse und 16 dB(A) aus einem Meter Entfernung. Schalten wir Last zu, kann er auch aufdrehen auf über 38 dB(A), dazu müssen wir ihn aber auch schon lange traktieren. Bei kurzzeitiger Last kommt die Lautstärke nicht über 32 dB(A) am Gehäuse. Auch die Temperatur des CPU-Package stieg erst über mehrere Stunden auf 82 Grad in der Spitze, blieb aber zumeist bei 78 Grad stehen. Eine frei einstellbare Lüfterkurve oder wenigstens vorgefertigte Lüfterprofile im BIOS gibt es nicht.

Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5700U

Die Lüfterlautstärke des AM06 Pro mit Ryzen 7 5700U ist ebenfalls von einer Verschlechterung geprägt, dem System scheint der Chip-Wechsel nicht bekommen zu sein. Denn im Test erinnert der Mini-PC eher an einen abhebenden Düsenjet als an einen Computer. So messen wir in der Spitze teils 52 dB(A) am Gehäuse – das ist mitunter mehr als bei einer Powerstation oder einem 3D-Drucker. Diese derart hohe Lautstärke erreicht das Gerät zwar nur kurzzeitig über wenige Sekunden, zu hoch ist das aber dennoch. Das gilt auch für die Lautstärke im Normalbetrieb ohne höhere Last, die ebenfalls zu hoch bei über 42 dB(A) liegt. Aus einem Meter Entfernung sind es meist 27 bis 33 dB(A), je nach Last. Interessanterweise stellen wir diese hohen Drehzahlen vor allem in Benchmark-Durchläufen oder bei Windows-Updates fest, wohingegen bei aktiven Stresstests mit Prime95 oder Aida64 größtenteils nur maximal 38 dB(A) erreicht werden.

Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5800U

Die Lautstärke der Variante mit Ryzen 7 5800U hält sich ebenfalls in Grenzen. Am Gehäuse liegt sie unter Volllast bei 28 dB, in einem Meter Entfernung nur noch bei 22 dB und ist damit schon fast nicht mehr sinnvoll von Umgebungsgeräuschen abgrenzbar. Die maximale Lautstärke beim kurzzeitigen Aufdrehen des Lüfters bei etwa 33 dB direkt am Gehäuse. Die gute Mischung aus nicht zu hohen Temperaturen und leiser Betriebslautstärke hat uns hier sehr gut gefallen. Auch hier gibt es keine anderen Lüftermodi im BIOS.

Bauform: Wie ist die Verarbeitung des Nipogi AM06 Pro?

Das Kunststoffgehäuse mit Abmessungen von 132,8 × 132,8 × 54,4 ist in allen Varianten des AM06 Pro identisch. Sein Design ist zeitlos und hat uns gefallen. Der in die Gehäuseecke integrierte Startknopf weicht von der Norm ab, was optisch abwechslungsreich ist. Allerdings kann man ihn so leichter aus Versehen drücken und den PC ausschalten – so im Test geschehen. Auch das Gewicht von 480 g macht den AM06 Pro nicht gerade zum portabelsten Mini-PC. Überall wiederkehrendes Design-Merkmal des PCs sind die schachbrettartigen Kacheln, die auf der Unterseite etwa anstelle klassischer schlitzförmiger Luftdurchlässe zum Einsatz kommen.

Die Komponenten sind leicht über vier in die Gummifüße integrierte Schrauben erreichbar, die Öffnung des Gehäuses ist unkompliziert. Im Test benötigen wir wenige Sekunden und können die Bodenplatte nach Lösen der Schrauben einfach abnehmen – nicht so wie bei anderen Mini-PCs, deren Kunststoffgehäuse von kleinen Haken derart verschlossen sind, sodass man sie nur mit viel Kraftaufwand lösen kann. Das gibt Pluspunkte in der B-Note. Das integrierte Mikrofon in der Front ist ein seltener Anblick, aber in unseren Augen sinnvoll.

Preis: Was kostet der Nipogi AM06 Pro?

Der Nipogi AM06 Pro ist inzwischen mit verschiedenen Prozessoren zu haben. Den preislichen Einstieg macht die Ausführung mit AMD Ryzen 5700U und 16/512 GB, die aktuell für 290 Euro (230-Euro-Coupon anwählen) zu haben ist. Weiterhin gibt es die deutlich stärkere Variante mit dem Ryzen 7 7730U und 16/512 GB, die man mit unserem Code TECHACE7J für aktuell 318 Euro bekommt.

Fazit

Der AM06 Pro ist erneut ein sehr starkes Aufgebot der Mini-PC-Union im Preisbereich um 300 Euro. Er bietet viele gute Features wie ein integriertes Mikrofon oder Stromversorgung über USB-C. Dabei ist nur eine Sache zu kurz gekommen: die SSD. Wer also mit vielen und vor allem großen Dateien zu arbeiten hat, wird mit dem AM06 Pro nicht glücklich.

Das wird auch mit der Ausführung mit Ryzen 7 5700U anstelle des zuvor genutzten Ryzen 7 5800U nicht besser, obwohl neben dem Prozessor auch die SSD getauscht wurde. Nun kommt – wir hielten es kaum für möglich – eine noch langsamere SATA-M.2-SSD zum Einsatz, die auf desaströs schlechte Übertragungsraten kommt. Nutzt man den Mini-PC jedoch nur für Office-Arbeiten oder leichtes Gaming, dürfte das Defizit kaum auffallen. Auch darüber hinaus zeigt die neue Variante des AM06 Pro Vor- und Nachteile. So ist die Leistung des Rechners spürbar gesunken und die Lautstärke des PCs gestiegen. Dafür ist der AM06 Pro in dieser Konfiguration deutlich günstiger und der Chip bleibt kühler als zuvor. Für den Preis ist das eine solide, aber keine herausragende Ausstattung.

Ganz frisch gibt es den AM06 Pro nun auch mit dem Ryzen 7 7730U, doch sollte man sich von dieser Änderung nicht verwirren lassen, denn sie ist identisch zum älteren Ryzen 7 5825U. Verkürzt gesagt also ein Refresh vom Refresh, das keine Verbesserungen bringt, nur den Namen ändert und das Produkt nur verteuert. Denn die wieder andere SSD bleibt langsam und auch sonst hat sich wenig getan, immerhin ist das System mit diesem Chip deutlich leiser als mit dem 5700U. Zum Preis von 318 Euro ist diese Variante aber zu teuer, gibt es doch bereits für 280 Euro eine leicht bessere Leistung, etwa beim Alliwava U58. Schlecht ist das System dadurch aber nicht und so bleibt es bei vier von fünf Sternen über alle Varianten hinweg.



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Drastischer Umbau von Apples Führungsspitze geht weiter


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der Umbau von Apples Konzernspitze setzt sich im Rekordtempo fort: Nach dem Abgang des KI-Chefs und des Interface-Design-Chefs wird die für Umwelt und soziale Initiativen verantwortliche Spitzenmanagerin Lisa Jackson den Konzern verlassen. Jackson, einst Chefin der US-Umweltschutzbehörde EPA unter Präsident Obama, hat die Themen Klimaschutz und erneuerbare Energien bei Apple erheblich vorangetrieben und gilt als Architektin des Projektes „Apple 2030“. Das selbst gesteckte Ziel des Unternehmens ist, zum Jahr 2030 klimaneutral zu arbeiten – mitsamt der kompletten Lieferkette.

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Ihre Position gibt es künftig offenbar nicht mehr: Die von Jackson geleitete Sparte wird Ende Januar aufgeteilt, wie Apple in der Nacht auf Freitag mitteilte. Die für Umwelt und soziale Initiativen zuständigen Teams sind künftig dem Lieferketten- und Logistik-Chef unterstellt – und nicht länger direkt Apple-Chef Tim Cook.

Den für Apple immer zentraleren Bereich „Government Affairs“, der Lobbyarbeit und den Austausch mit staatlichen Stellen umfasst und der bislang ebenfalls bei Jackson lag, leitet künftig Apples Chefjustiziarin. Diese wechselt der Konzern parallel ebenfalls aus: Die bislang öffentlich kaum in Erscheinung getretene Juristin Kate Adams tritt im kommenden Jahr den Ruhestand an. Ihre Position als Apples „General Counsel“ bekleidet ab März 2026 der Neuzugang Jennifer Newstead, so das Unternehmen. Sie war zuvor bei Meta als Chefjuristin tätig. Während der ersten Regierung Trump diente Newstead als Chefjuristin des US-Außenministeriums (Legal Adviser of the Department of State).

Apples Top-Management befindet sich im größten Umbruch seit Jahrzehnten. Auch die Gerüchte über einen nahenden Wechsel an der Spitze und eine Nachfolge von CEO Tim Cook sind jüngst wieder hochgekocht. Apples Hardware-Technik-Chef Johny Srouji – der für die Chip-Entwicklung zuständig ist –, lote zudem seine Optionen aus, hieß es jüngst. Die Positionen COO und CFO hat Apple in diesem Jahr bereits neu besetzt.

Auf den unteren Ebenen scheint es ebenfalls auffällig viele Abgänge zu geben, allein Apples KI-Sparte verlor Berichten zufolge in den vergangenen Monaten zahlreiche wichtige Mitarbeiter – unter anderem an Meta. Unter den Hardware-Ingenieuren und Designern habe der Konzern Dutzende Spezialisten verloren, die offenbar zu OpenAI gegangen sind, wie das Wall Street Journal berichtet.

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(lbe)



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Jetzt noch schnell buchen: Jubiläumsangebot von heise security PRO endet bald


Seit dem 22. Juni 2020 gibt es mit heise security PRO ein etwas anderes heise-Angebot speziell für IT-Sicherheitsverantwortliche. Aus der fixen Idee des Gründers Jürgen Schmidt wurde eine Gemeinschaft mit fast 1.000 Security-Profis aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Sie tauschen sich auf Veranstaltungen und online aus und bilden sich gemeinsam weiter. Noch immer mittendrin: Der Gründer.

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Verstärkung bekam Jürgen im Herbst 2023 durch Christopher Kunz – den Autor dieses Textes. Gemeinsam entwickeln wir Plattform und Inhalte weiter, planen Vorträge und Webinare und schreiben den allwöchentlichen Newsletter. Hinter den Kulissen sorgt der Pro-Support für reibungslose Abläufe und das Event-Team kümmert sich um alle Veranstaltungen, ob live vor Ort oder als Webinar.

Der heise security PRO Newsletter liefert unsere Analysen, Einschätzung und Empfehlungen jeden Donnerstag um 15:04 in die Mailboxen unserer Mitglieder. Die inhaltliche Spannweite reicht dabei von Malware und Cybercrime über neue Sicherheitslücken bis zu Empfehlungen zur Absicherung von Windows-Servern. Uns ist ein Inhalts-Mix wichtig, der nicht nur CISOs abholt, sondern auch ihren Kollegen, die ganz praktisch die neuesten Sicherheitsrichtlinien und Best Practices umsetzen müssen.

Das Feedback zum Newsletter gibt dem Konzept recht: Er hat sich zur Pflichtlektüre für Sicherheitsverantwortliche und Techniker entwickelt, der neue Anstöße gibt und auch mal die Luft aus einem Security-Hype herauslässt. Wer Neues aus der Welt der IT-Sicherheit lieber mit den Ohren konsumiert, hört als Mitglied von heise security PRO zudem „Passwort“, den heise-security-Podcast, bereits zwei Tage vor der Veröffentlichung.

Die Gründung von heise security PRO fiel ins erste Corona-Jahr – Vor-Ort-Veranstaltungen litten extrem unter den pandemiebedingten Einschränkungen. Online-Konferenzen erwiesen sich für uns rasch als probater Ersatz und sind seitdem fester Bestandteil der Tour (die sich dieses Jahr zum zwanzigsten Mal jährte!). Zum Glück können wir mittlerweile wieder Events vor Ort anbieten und tun das auch dreimal jährlich. Die Tourtermine sind mittlerweile eine Art „Familientreffen“ der Community von heise security PRO geworden, die sich mit sechs Fachvorträgen auf den neuesten Stand bringt. Am Rande der Konferenz bleibt reichlich Zeit zum Fachsimpeln und nach dem letzten Vortrag gibt es ein kühles Getränk mit den Redakteuren und Experten.

Abseits der Konferenz planen wir jährlich mehrere Webinare zu verschiedenen Security-Themen. Auch hier gilt unsere redaktionelle Maxime: Wir wollen die besten Experten, die kompetent, unabhängig und ohne Werbe-Auftrag informieren – der Platz auf der heise-security-Bühne lässt sich nicht kaufen. In diesem Jahr waren das Opensource-SIEM Wazuh, der Dauerbrenner Windows-Security und „NIS-2 kommt – rechtskonforme IT-Sicherheit umsetzen“, das in knapp einer Woche stattfindet, nur einige der Webinarthemen. Der Zugang zu allen heise-security-Webinaren ist für PRO-Mitglieder kostenlos; sie stehen ihnen danach auch zeitlich unbegrenzt als Aufzeichnung in der PRO-Mediathek zur Verfügung – bequem zum Selbststudium.

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Nicht nur auf der Security Tour und in Webinaren, sondern auch während unserer Community-Veranstaltungen suchen wir das Gespräch mit unseren Mitgliedern. Einmal im Monat – mit seltenen Ausnahmen etwa in der Feriensaison – treffen wir uns zu einer Online-Podiumsdiskussion, dem PRO-Talk. Ursprünglich hatte Jürgen dabei etwas in der Art von Reddits „Ask Me Anything“ im Sinn, hat das Konzept aber mittlerweile weiter verfeinert. Ein ausgewiesener Experte gibt im PRO-Talk einen kurzen Themen-Impuls von zehn bis 15 Minuten. Danach diskutieren die Mitglieder untereinander, mit dem Experten und uns von der Redaktion über verschiedene Aspekte des Gehörten. Die Themen der PRO-Talks rangieren von Erfahrungsberichten nach IT-Vorfällen über Einblicke in neue Technologien wie homomorphe Verschlüsselung bis hin zu Handreichungen für die tägliche Arbeit. Auch offene Fragen wie die nach der Wirksamkeit von Phishing- und Awareness-Übungen thematisieren wir in unseren Gesprächsrunden.


Oberfläche der heise security PRO community

Oberfläche der heise security PRO community

Diskussionen, Mediathek und Terminkalender für heise security PRO finden unsere Mitglieder in der Community-Oberfläche.

(Bild: heise security PRO / cku)

Die täglichen Fragen im IT-Sicherheitsalltag, aber auch alles andere diskutieren wir im PRO-Forum. Dort können die Security-Spezialisten neue Werkzeuge empfehlen, Kniffe zur Absicherung von Servern und Clients austauschen und auch mal Literaturempfehlungen für die Abendlektüre abholen. Alles in einem geschützten Rahmen: Die Chatham House Rule besagt, dass Mitglieder alles in unserer Community Gehörte zwar nutzen, ihre Gesprächspartner aber nicht gegenüber Dritten identifizieren dürfen. So ermöglichen wir offene Gespräche und vermeiden Compliance-Probleme.

Die Foren dienen auch als Q&A-Bereich nach einem Webinar – die Dozenten beantworten weitere Fragen und diskutieren mit der Community. So etwa beim Wazuh-Webinar und auch Karsten M. Bartels, der Dozent des oben genannten NIS-2-Webinars wird die nächsten Schritte mit den PRO-Mitgliedern erörtern. Denn: Womöglich noch in diesem Jahr tritt das NIS2-Umsetzungsgesetz in Deutschland in Kraft.

Anlässlich des Jubiläums bieten wir noch bis Jahresende Neueinsteigern ein deutlich vergünstigtes Angebot: Statt des regulären Preises von 1125 Euro pro Jahr kostet die Mitgliedschaft derzeit nur 995 Euro im ersten Jahr (beide Preise inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer). Wer nachrechnet, stellt schnell fest: Das ist ein Paketpreis, der sich lohnt. Nutzt man nur drei bis vier der Inklusiv-Angebote, etwa die Security Tour, secIT und zwei Webinare, ist man gegenüber der Summe der Einzelpreise schon im Plus. Die zusätzlichen Leistungen, also etwa unsere Community-Veranstaltungen, das heise+- und heise-pur-Abo gibt es kostenlos obendrauf.




(cku)



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Zeitungs-Simulation „News Tower“: Journalismus am Limit


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Das war eine Early-Access-Phase, die sich gelohnt hat. Seit Februar 2024 konnten Spieler als angehende Zeitungsverleger in „News Tower“ schon mal ihre Finger in die Druckertinte tauchen, bis das Spiel im November 2025 offiziell veröffentlicht wurde. Alles dreht sich um die Kunst, Zeitungen zu verkaufen und Personalkosten erfolgreich zu managen. Wer schon immer mal sein eigenes Zeitungsimperium aufbauen wollte, ist hier genau richtig.

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Wir schreiben das Jahr 1930. Die Welt ist im Umbruch und in den USA geht es nach der Wirtschaftskrise von vorne los. In „News Tower“ werden die Spieler zum Erben einer kleinen Zeitung, die sie aus dem Nichts an die Spitze bringen sollen. Doof nur, dass sie hier nicht nur Personal bezahlen und Storys finden, sondern auch mit der Mafia, der Polizei und der feinen New Yorker Gesellschaft auskommen müssen. So ein Job als Zeitungsverleger ist stressig. Aber wer hat gesagt, dass sich ein Imperium mal eben so errichten lässt?

Eigentlich sieht alles doch so niedlich aus? Entspannte Swing-Musik im Hintergrund, ein paar Großstadtgeräusche und Reporter, die im Bilderbuch-Look durch das Gebäude laufen. Die Komplexität dieses Management-Spiels versteckt sich im Kleingedruckten. Die Spieler müssen den richtigen Riecher haben, um Geschichten aufzuspüren und die Zeitung zu verkaufen. Sie müssen Personal anheuern, vom Reporter bis zur Reinigungskraft. Für gutes Arbeitsklima sorgen, Werbung schalten, sich an den Geschmack ihrer Abonnenten anpassen und vieles mehr. „News Tower“ ist ein Spielebrocken, der sich hinter einer knuddeligen Hülle verbirgt.

Über den Telegrafenmast landen die Nachrichten in der Redaktion. Mord im Hinterhof? Regierungskrise? Oder vielleicht doch nur die lokale Baseball-Meisterschaft? Die Reporter haben eine Woche Zeit für ihren Artikel. Oft schaltet die erste Stufe der Recherche eine weitere Spur frei. Tiefer zu wühlen, braucht aber Zeit. Das Risiko, die Deadline zu verpassen, wächst. Am Ende wird es aber in der Regel mit höheren Absatzzahlen belohnt.

Das Gute: Alles funktioniert hier auf Knopfdruck. Stadtkarte anklicken, Reporter losschicken und dann beginnt das Warten. Wer es ganz eilig hat, kann vorspulen und beobachten, wie der Reporter mit seiner Story zurückkommt und sie dem Setzer übergibt, bevor die Druckmaschinen anrollen. Allerdings gibt es neben der Story genug zu tun: Papiernachschub ordern, neue Büro-Ausstattung kaufen oder mit einem Blumentopf das Arbeitsklima verbessern. Wenn der Platz nicht mehr reicht, wird einfach noch ein Stock draufgesetzt.

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Immer gibt es etwas zu tun. Auf der Stadtbezirksübersicht können sich die Spieler ganz auf den Geschmack der Leser konzentrieren, um Bonuspunkte zu sammeln. Es gibt Bezirke, die lieber Sportnachrichten lesen oder sich über ein bisschen Klatsch amüsieren. Praktisch, dass jede Story mit Schlagworten versehen ist, bei denen sie mit der richtigen Kombination auch noch ein paar Dollar herausquetschen können.


„News Tower“ angespielt

Originell und komplex: Das Management-Spiel „News Tower“ von Sparrow Night lässt für Fans kaum Wünsche offen.

(Bild:

Heise Medien

)

Später wird der Aufwand nicht nur mit höheren Einnahmen belohnt, sondern auch mit der Erfahrung der Mitarbeiter. Die steigen wie in einem Rollenspiel langsam auf. Alternativ können wir auch besseres Personal engagieren. Reporter sind dann stresserprobte Profis oder schalten neue Fachgebiete frei. Daneben müssen sich die Spieler mit verschiedenen Fraktionen wie Polizei oder Mafia arrangieren. Alles hat Vor- und Nachteile. Wenn gar nichts mehr geht, hilft ein Kredit oder ein Anwalt.

„News Tower“ schaltet nach und nach neue Spielmechaniken frei. Wie in jedem Management-Spiel können die Spieler dennoch den Überblick verlieren. Deshalb gilt es, kühlen Kopf zu bewahren und einfach mal das Spiel pausieren. Dankenswerterweise gibt es zahlreiche Tipps, die beim Aufbau des Zeitungsimperiums helfen. Trotzdem braucht „News Tower“ Eingewöhnungszeit. Der Arbeitsaufwand wird mit einem der originellsten Management-Spiele des Jahres belohnt. Wer noch zweifelt, kann sich die kostenlose Spieldemo herunterladen.

Mit „News Tower“ gelingt Entwicklungsstudio Sparrow Night ein echter Überraschungshit. Das Szenario ist originell und das Spielprinzip abwechslungsreich. Nie herrscht Stillstand, immer gibt es etwas zu tun. Das wird Genre-Kenner freuen, kann aber Neueinsteiger frustrieren. Wenn gleichzeitig die Story nicht fertig wird, das Papier fehlt und die Angestellten murren, wächst das den Spielern schnell über den Kopf. „News Tower“ ist ein Spiel für Fans, die sich von der hübschen Hülle nicht täuschen lassen und sich gerne stundenlang in die spannende wie komplexe Spielmechanik vertiefen wollen.

„News Tower“ ist für Windows inkl. einer kostenlosen Spieldemo erschienen. Es kostet ca. 25 €. USK nicht geprüft.


(dahe)



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