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Soundbar KEF Xio im Test: grandioser Klang – auch ohne Subwoofer


Mit 12 Lautsprechern und einer Musikleistung von 820 Watt will die KEF Xio bei Soundbars neue Maßstäbe setzen. Ob und wie gut ihr das gelingt, zeigt unser Test.

Mit der Xio bringt der britische Soundspezialist KEF (Kent Engineering and Foundry) eine 5.1.2-Soundbar mit 820 Watt Musikleistung, die nicht nur mit Dolby-Atmos-Unterstützung bei der Wiedergabe von Filmsound überzeugen will, sondern vor allem auch Musikliebhaber begeistern soll. Bei einem Preis von 2300 Euro waren wir gespannt, ob die KEF Xio, die standardmäßig ohne Subwoofer kommt, diese Ansprüche erfüllen kann.

Ausstattung und Technik im Überblick:

  • Leistungsstarkes 5.1.2-Set-up: 820 Watt Gesamtleistung, maximaler Schalldruckpegel von 102 dB, 12 Lautsprecher (6x 50 mm Uni-Q MX-Treiber, 2x 50 mm Vollbereichstreiber und 4x 50 × 152 mm P185 Treiber, mit KEFs VECO-Technologie).
  • Abmessungen & Gewicht: 70 × 1210 × 165 mm, 10,5 kg
  • Intelligente Ausrichtung: Ein Lagesensor erkennt automatisch, ob die Soundbar steht oder hängt, und schaltet die Lautsprecherkanäle entsprechend um.
  • Hochwertige Anschlüsse: HDMI 2.1 eARC (für Dolby Atmos & Co.), optischer Eingang, USB, Ethernet (für eine stabile Netzwerkverbindung und Zugriff auf einen lokalen Medienserver) sowie WLAN 802.11 a/b/g/n/ac und Bluetooth 5.3 (AAC).
  • Smarte Integration: Die Soundbar lässt sich nahtlos in Home Assistant als Medienabspielgerät einbinden und unterstützt Apple Airplay und Google Cast.
  • Unterstütze Dateiformate: Dolby Atmos, DTS:X, 360 Reality Audio, MPEG-H, FLAC, WAV, AIFF, ALAC, AAC, WMA, MP3, M4A, LPCM und Ogg Vorbis
Soundbar KEF Xio: Leistungsstarkes 5.1.2-Set-up: 820 Watt Gesamtleistung, maximaler Schalldruckpegel von 102 dB, 12 Lautsprecher (6x 50 mm Uni-Q MX-Treiber, 2x 50 mm Vollbereichstreiber und 4x 50 × 152 mm P185 Treiber mit KEFs VECO-Technologie).

Anschlüsse und Konnektivität

Die KEF Xio bietet eine solide Auswahl an physikalischen Anschlüssen und drahtlosen Verbindungsmöglichkeiten, die jedoch mit einigen praktischen Einschränkungen verbunden sind.

  • HDMI eARC: Dies ist der primäre Anschluss für die Übertragung hochauflösender Audiosignale (inklusive Dolby Atmos) vom Fernseher zur Soundbar. Einen weiteren HDMI-Anschluss gibt es nicht. Spielekonsolen müssen also über den TV angeschlossen werden.
  • Optischer Digitaleingang (Toslink): Bietet eine weitere digitale Audioverbindung, ideal für ältere TVs oder andere Geräte wie Blu-ray-Player.
  • Ethernet-Port: Ermöglicht eine kabelgebundene Netzwerkanbindung.
  • USB-Anschluss: Wird primär für Firmware-Updates genutzt.
  • Klinkenbuchse für Subwoofer: Ermöglicht den Anschluss eines aktiven externen Subwoofers über ein Klinke-auf-Cinch-Kabel (im Lieferumfang enthalten).

Praxistipp: Netzwerkverbindung

In der Praxis hat sich gezeigt, dass die WLAN-Verbindung der Xio besonders dann zu Problemen neigen kann, wenn sich Soundbar und Steuerungsgerät (Smartphone/Tablet) in unterschiedlichen WLAN-Netzen befinden. Dies ist in vielen Haushalten mit separaten 2,4-GHz- und 5-GHz-Netzen oder mit Mesh-Systemen der Fall. Um Verbindungsabbrüche und Einrichtungsprobleme mit der KEF Connect App zu vermeiden, empfehlen wir, die kabelgebundene Ethernet-Verbindung zu verwenden. Diese ist in jedem Fall stabiler und sorgt für einen stressfreien Betrieb, insbesondere für das Streaming von Highres-Audio oder den zuverlässigen Zugriff auf den heimischen Medienserver (per DLNA).

Für Nutzer, die noch mehr Bassleistung wünschen, bietet KEF eine flexible Lösung an:

  • Der separate KEF KW2-RC Funkadapter für 179 € kann mit kompatiblen KEF Subwoofern nachgerüstet werden.
  • Der KW2-Rc verfügt über einen kombinierten Audioausgang (Klinke), der sowohl analoge Signale als auch ein optisches Toslink-Signal ausgeben kann. Dies ermöglicht auch die Verbindung mit Subwoofern anderer Hersteller. Allerdings muss man diese manuell einmessen, während KEF-Subwoofer automatisch eingemessen werden.
  • Der Adapter kann wahlweise über die spezielle Steckverbindung am Subwoofer oder einer USB-Buchse mit Strom versorgt werden.
Einen immersiven Kinoklang mit Dolby Atmos bieten viele Soundbars. Doch bei der Musikwiedergabe hapert es meistens. Nicht so bei der KEF Xio. Was sie im Hinblick auf Musikwiedergabe leistet, sucht seinesgleichen. Mit Musik im Dolby-Atmos-Format kann man sich den Konzertbesuch sparen.

Aufbau und innovative Lautsprechertechnologie

Die KEF Xio kann liegend auf einem Möbelstück oder zusammen mit dem Fernseher mit der im Lieferumfang befindlichen Halterung an der Wand montiert werden. Ein besonderes Merkmal ist die fortschrittliche Uni-Q-MX-Lautsprechertechnologie. Diese koaxialen Chassis kombinieren Mittel- und Hochtöner in einer Einheit für einen präzisen und klaren Klang. Für den kräftigen Bass sollen vier neu entwickelte, ovale Tieftöner mit einer speziellen Membran aus Aluminium sorgen. Das integrierte VECO-System (Velocity Control) misst und regelt die Bewegung der Membranen aktiv. Dies soll für eine extrem präzise Wiedergabe sorgen und Verzerrungen verhindern, selbst bei hoher Lautstärke.

Die KEF Xio bietet verschiedene Klangprofile, die für verschiedene Einsatzzwecke gedacht sind:

  • Standardeinstellung: Klingt klar und natürlich, mit hervorragender Räumlichkeit. Die Bässe sind überzeugend, aber nicht so brachial wie mit einem dedizierten Subwoofer.
  • Film: Steigert die Räumlichkeit für ein immersiveres Kinoerlebnis, wobei die klare Differenziertheit des Klangs ein wenig leidet.
  • Dialog: Ideal für Nachrichten und Dokumentationen, da es die Sprachwiedergabe gezielt hervorhebt. Verfälscht das gute Klangbild der Standardeinstellung kaum.
  • Nacht: Reduziert Dynamik und Bässe für leises Hören, ist klanglich aber nicht sonderlich überzeugend.
  • Musik: Erzeugt eine weite Bühne mit natürlichen Stimmen und einem detaillierten, präzisen Bass. Für Stereo-Quellen ist dieser Modus empfehlenswert, doch für Musik im Dolby-Atmos-Format ist das Standard-Profil besser geeignet.
  • Direkt: Audioausgabe ohne Virtualisierung für ein unverfälschtes Klangerlebnis. Im Vergleich zu den anderen Modi fehlt es hier an Dynamik.
Die App ist einfach zu bedienen und bietet zahlreiche Konfigurationsoptionen, etwa die Anpassung der Lautstärkeregelung. Auch kann man damit die Netzwerkgeschwindigkeit ermitteln und Firmware-Updates durchführen.

Klangerlebnis: Brillant, immersiv und kraftvoll

Die Klangqualität ist schlichtweg fantastisch. Die Soundbar erzeugt einen erstaunlich luftigen und dennoch kraftvollen Sound.

  • Film top: Bei Actionszenen mit spektakulären Soundtracks glänzt die Xio. Der Dialog bleibt auch in den lautesten Momenten kristallklar. Die immersive Klangverteilung in Breite und Höhe ist vorbildlich, primär bei Filmen im Dolby-Atmos-Format.
  • Musik hervorragend: Die Musikwiedergabe ist generell exzellent. Mit Musik im Dolby-Atmos-Format entfaltet sie ihr ganzes Potenzial und schafft ein beeindruckendes, immersives Klangerlebnis. Ein zusätzlicher Subwoofer ist für die meisten Hörer nicht nötig, kann aber nachgerüstet werden.
KEF Xio: Mit der KEF-App ist auch ein Zugriff auf einen lokalen Medienserver möglich.

Streaming und Bedienung

Bei den Streaming-Diensten wurde Wert auf Klasse statt Masse gelegt. Integriert sind Amazon Music, Deezer, Highres Audio, Qobuz, Tidal und Spotify. Praktischer ist es oft, die App des Streaming-Dienstes auf dem Smartphone zu nutzen und die Soundbar als Wiedergabegerät auszuwählen. Das empfiehlt sich vor allem bei Amazon Music, da der in der Xio integrierte Client keine Dolby-Atmos-Musik abspielt. Zudem streamt die Xio über DLNA direkt von einem Medienserver im lokalen Netzwerk. Das bietet sonst kaum eine andere Soundbar.

Die KEF Connect App steuert alle Einstellungen. Die Einrichtung und Verbindung sind stabil, die Logik der App ist jedoch gewöhnungsbedürftig (z. B. gibt es keine separate Ein-/Ausschalttaste). Mit der mitgelieferten Fernbedienung lässt sich die Xio ebenfalls steuern. Damit sich die Xio zusammen mit dem Fernseher automatisch einschaltet, muss man in den Lautsprecher-Einstellungen als zweite Weck-Quelle die Option TV auswählen.

Die KEF Xio bietet nicht nur einen hervorragenden Klang bei Filmen, sondern überzeugt auch bei der Musikwiedergabe.

Preis

Die KEF Xio gibt es in Grau und in Schwarz für 2300 Euro. Das entspricht dem empfohlenen Verkaufspreis, günstigere Angebote gab es bislang nicht. Über den 179 Euro teuren Funkempfänger lassen sich aktive Subwoofer von KEF wie dem KC62, KC92 und Kube kabellos mit der Xio verbinden.

Fazit

Die KEF Xio ist ein absolutes Spitzenprodukt. Sie ist teuer, groß und schwer, aber klanglich auf einem herausragenden Niveau: fein auflösend, erstaunlich dynamisch und mit einem echten Surround-Feeling. Im Unterschied zum Mitbewerb sticht die exzellente Musikwiedergabe der Soundbar heraus, vor allem, wenn sie mit Musik im Dolby-Atmos-Format gefüttert wird.

Aber auch bei Filmen überzeugt sie mit klaren Dialogen und einem immersiven Kinoerlebnis. Natürlich ist das nicht so ausgeprägt wie bei Lösungen mit Rear-Lautsprechern. Der fehlende direkte Anschluss für Konsolen und die Eigenheiten der App sind die wenigen Kompromisse für dieses klangliche Meisterstück. Wem der gute Bass nicht reicht, kann die Xio mit einem Subwoofer erweitern. Wer hingegen nur eine Soundbar für ein immersives Kinoerlebnis sucht, wird mit der Samsung Q990F (Testbericht) deutlich günstiger bedient, muss dann aber bei der Musikwiedergabe erhebliche Abstriche akzeptieren.



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Missing Link: Prävention an der Quelle – Chatkontrolle und Upload-Filter


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This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

In Brüssel und den EU-Staaten tobt eine Lobby-Schlacht, die Europas mächtigste Interessengruppen im Streit über den seit Jahren umkämpften Entwurf der EU-Kommission für eine Verordnung zur massenhaften Online-Überwachung unter dem Aufhänger des Kampfs gegen sexuellen Kindesmissbrauch in zwei Lager spaltet. Auf der einen Seite stemmen sich Tech-Konzerne – große und kleine – gegen Forderungen, die ihre Services gefährden oder neue Haftungspflichten mit sich bringen würden. Im Schulterschluss mit Bürgerrechtsorganisationen und auch Vertretern der Politik kämpfen sie für das Kommunikationsgeheimnis. Auf der anderen Seite steht ein Bündnis aus Ermittlungsbehörden und Organisationen, die sich Kinderrechte auf die Fahnen geschrieben haben.

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Was fehlt: In der rapiden Technikwelt häufig die Zeit, die vielen News und Hintergründe neu zu sortieren. Am Wochenende wollen wir sie uns nehmen, die Seitenwege abseits des Aktuellen verfolgen, andere Blickwinkel probieren und Zwischentöne hörbar machen.

Letztlich geht es in der Auseinandersetzung, die ständig um eine Volte reicher wird, um ein neues Kapitel in den Crypto Wars. Neben Datenschützern machen IT-Verbände, der Kinderschutzbund und Pressevereinigungen gegen die geplante Durchleuchtung privater Kommunikation unter dem Aufhänger Chatkontrolle mobil. Fast sah es so aus, als ob die schwarz-rote Bundesregierung das Nein der Ampel aufgeben wollte. Das hätte den Weg für die Annahme der Position des EU-Ministerrates zu dem Dossier freigemacht.

Doch Anfang Oktober hieß es dann, auch CDU/CSU und SPD seien zumindest gegen eine „anlasslose“ Chatkontrolle. Ende Oktober lenkte dann auch die dänische Ratspräsidentschaft angesichts fehlender Mehrheiten überraschend ein: Sie verabschiedete sich von ihrem Standpunkt, Anbieter von Kommunikationsdiensten zur Suche nach Darstellungen sexuellen Kindesmissbrauchs verpflichten zu wollen. Es soll demnach bei der Freiwilligkeit bleiben. Doch Kritiker bemängeln auch Dänemarks neuen Entwurf und sehen darin vor allem die Gefahr von Massenüberwachung.

Die Gegenseite hat parallel ebenfalls aufgerüstet und wird auch nach dem erneuten Rückschlag versuchen, ihre Eisen im Feuer zu halten. Ihr gehören Organisationen wie die Internet Watch Foundation (IWF), das Canadian Centre for Child Protection (C3P), die International Justice Mission (IJM), ECPAT, das Netzwerk Kinderrechte, World Vision, Terre des Hommes, Innocence in Danger, die World Childhood Foundation, die Stiftung digitale Chancen, das Netzwerk Kinderrechte Deutschland und die SafeToNet Foundation an. Diese lockere Allianz versucht nun, in die „verfahrene Debatte“ einen vermeintlich neuen Ansatz zu bringen. Sie plädiert für einen „Kompromiss“, der auch in Ende-zu-Ende-verschlüsselten Diensten (E2EE) wie WhatsApp, Signal und Threema funktioniert.

Der Vorschlag stellt darauf ab, Material über sexuellen Missbrauch (Child Sexual Abuse Material, CSAM) erkennen und blockieren zu können, ohne Inhalte aus Kommunikationsanwendungen auszuleiten. „Moderne On-device- und In-App-Erkennung prüft Inhalte lokal, ohne Daten zu übertragen oder die Verschlüsselung aufzuheben“, heißt es etwa bei der IJM. Apple, Meta und Google nutzten solche Verfahren bereits für den Schutz vor Nacktbildern und die Erkennung von Links mit schädlichem Content.

Die Argumentation stützt sich auf einen jüngst veröffentlichten Bericht der IWF. Die Autoren bezeichnen das von ihnen vorgeschlagene Instrument als „Upload-Prävention“. Diese sei ein technisch machbarer und datenschutzfreundlicher Weg, bekanntes CSAM zu blockieren, bevor es in durchgängig verschlüsselten Umgebungen verbreitet werden kann. Der Begriff erinnert an die ominösen Upload-Filter, für die der EU-Gesetzgeber im Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen nach langen Debatten eingeschränkt den Weg freimachte. Diese setzen allerdings auf der Ebene von Plattformen wie YouTube an, nicht auf Endgeräten der Nutzer.

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E2EE sei zwar essenziell für die Privatsphäre, räumt die IWF ein. Straftäter wählten durchgehend verschlüsselte Plattformen aber aufgrund eines geringeren Risikos der Strafverfolgung mittlerweile bewusst aus. Die Einführung von E2EE ohne Sicherheitsvorkehrungen habe zu einem drastischen Rückgang der CSAM-Meldungen geführt. Für die Opfer bedeute die fortlaufende Verbreitung ihrer Missbrauchsbilder eine ständige Bedrohung und immer wieder psychische Schäden.

Die Upload-Prävention verkauft die IWF als „Sicherheitsfunktion“. Der Prozess basiere auf digitalen Fingerabdrücken. Auf dem Gerät des Senders werde ein einzigartiger Hash der Datei (Bild oder Video) erstellt. Dieses Muster werde mit einer sicheren Datenbank abgeglichen, die Hashes von bereits von Experten bestätigten illegalem CSAM enthält. Bei einer Übereinstimmung werde der Upload der Datei an der Quelle blockiert, ansonsten freigegeben.

Die Hash-Listen müssen von vertrauenswürdigen Organisationen verwaltet werden, um ihre Integrität zu gewährleisten, ist dem Papier zu entnehmen. Organisationen wie die IWF, das National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) und das C3P führten solche sorgfältig überprüfte Verzeichnisse. In der EU käme dafür auch das geplante Zentrum zum Kampf gegen CSAM in Frage. Kerry Smith, Geschäftsführerin des IWF, warnte vorige Woche, die aktuellen Verhandlungen auf Ratsebene seien „die letzte Chance für politische Entscheidungsträger in Europa, „diese Schutzmaßnahmen in den Alltag zu integrieren“.

Zentraler Punkt der IWF-Argumentation ist der Zeitpunkt: Die Überprüfung der Datei findet lokal auf dem Gerät des Senders statt, bevor die Datei verschlüsselt wird. Wirklich neu ist das freilich nicht. Prinzipiell ist die Upload-Prävention nichts anderes als Client-Side-Scanning (CSS). Bürgerrechtler und Wissenschaftler monieren seit Langem, dass dabei jeder verschlüsselte Chat auf den Endgeräten durchsucht werde und bei Verdachtsmeldungen eine Intervention erfolge.

Den CSS-Gegnern zufolge schafft die einmalige Implementierung eines lokalen Scan-Tools eine technische Infrastruktur für Überwachung. Selbst wenn es zunächst „nur“ für CSAM verwendet werde, könnte die Funktion von Regierungen künftig auf andere Inhalte ausgeweitet werden. Ein Mechanismus, der auf den Geräten von Milliarden von Nutzern installiert ist, wird als „Hintertür für alle“ und potenzielles Zensurwerkzeug verstanden.

Echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung basiert zudem auf dem Vertrauen, dass die App auf dem Gerät des Nutzers niemals Inhalte ohne dessen Wissen oder Einwilligung für den Dienstanbieter scannt. Eine obligatorische Durchleuchtung untergräbt diese Verlässlichkeit und die Integrität des Systems. Kryptografen warnen, dass eine gescannte Nachricht nicht mehr als wirklich E2EE-verschlüsselt betrachtet werden kann.

Bei den Hash-Listen besteht ferner immer ein Risiko für fälschliche Treffer (False Positives). Ein solcher könnte zur Blockade eines legitimen Bildes und schlimmstenfalls zur unbegründeten strafrechtlichen Verfolgung eines Nutzers führen. Dazu kommt der Einwand, dass die Hash-Listen selbst Ziel staatlicher oder krimineller Manipulation werden könnten. Eine Technologie zur verpflichtenden Überprüfung des Inhalts auf dem Gerät des Nutzers komme einem „Überwachungsschlüssel“ gleich, der universell verwendet werden könnte.

Upload-Prävention „klingt zwar erst einmal gut“, sagt der Bremer Informationsrechtler Dennis-Kenji Kipker heise online. Sie setze jedoch voraus, dass diese Inhalte schon auf bestimmten „Meldelisten“ vorhanden seien. Eine Verbreitung neuen Contents werde nicht verhindert. Gerade in Zeiten, in denen verstärkt KI-generiertes Material in Umlauf komme, sei die Effektivität zweifelhaft. Zudem beziehe eine solche Methode Strafverfolger nicht ein, gibt der Professor zu bedenken. Wichtiger wäre es, „echte Alternativen zum digitalen Kinderschutz auf den Weg zu bringen, statt „fachlich nicht belastbaren technischen Versprechen zu folgen“. Generell könne durch CSS die geschützte digitale Kommunikation kompromittiert werden.

Doch die andere Seite lässt nicht locker und verweist auf Erfolge auf Basis bislang erfolgter Meldungen: „IJM konnte bereits über 1300 Betroffene in Sicherheit bringen“, betont ein Sprecher der Schutzorganisation gegenüber heise online. „Die Fälle dokumentieren deutlich, wie wichtig es ist, dass Safety-by-Design auf Geräten und Plattformen umgesetzt wird.“

KI-Systeme wie Safer von Thorn und Google Content Safety API erreichten über 90 Prozent Genauigkeit bei nur 0,1 Prozent Fehlalarmrate, hebt der IJM-Sprecher hervor. Selbst das wäre zwar inakzeptabel, wenn alle False Positives zu Meldungen führten. Anders stelle sich die Sache aber dar, wenn „nur“ die Übertragung verhindert werde. Selbst der „unvollkommene“ jüngste Vorschlag der dänischen Ratspräsidentschaft habe zudem „detaillierte Mechanismen“ enthalten, um vorzubeugen, dass Regierungen den Ansatz auf andere unliebsame Inhalte erweitern.

Die von Hollywood-Star Ashton Kutcher mitgegründete Einrichtung Thorn galt lange als treibende Lobbykraft hinter dem Verordnungsentwurf. Die Kommission beteuerte, dass ihr diese US-Stiftung „lediglich Fachwissen zur Verfügung gestellt und nicht versucht“ habe, auf die Gesetzesinitiative Einfluss zu nehmen. Das stimme nicht, hielt die EU-Bürgerbeauftragte voriges Jahr dagegen. Auch „die Geschäftsstrategie für den Einsatz von Thorn-Produkten“ wie den Filter „Safer“ sei Thema gewesen.

Das Programm ist darauf ausgelegt, auf Basis von Microsofts PhotoDNA Darstellungen sexuellen Kindesmissbrauchs durch einen Abgleich mit Hash-Werten von Bildern und Videos in Datenbanken bekannter einschlägiger Aufnahmen zu erkennen. Die Brüsseler Exekutivinstanz verließ sich einfach auf die Aussagen von Thorn und anderer großer US-Hersteller von Filterlösungen zu den vermeintlichen Trefferquoten, die sich aber als unhaltbar erwiesen.

Derweil bringt die Bundesbeauftragte gegen Kindesmissbrauch, Kerstin Claus, das „Framing der sogenannten anlasslosen Chatkontrolle“ auf die Palme. Es handle sich um einen „Kampfbegriff“, über den „jede sachliche Debatte im Keim erstickt“ werde, rügte sie gegenüber Politico. Es sollten nicht die Chats aller Bürger gelesen werden, sondern mit Richtergenehmigung ein automatisierter Abgleich mit bekannten Missbrauchsdarstellungen erfolgen. Das werde allenfalls „spezifische Chatgruppen oder Teildienste betreffen, die zuvor als Risikobereiche identifiziert wurden“. Und auch Hany Farid, Mitentwickler von PhotoDNA, wirbt weiter kräftig für den breiten Einsatz der Lösung.


(emw)



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Investieren in Sport: Wie Anleger von Toren und Titeln profitieren können


Es läuft die Schlussphase im letzten Spiel der Saison. Der Mannschaft fehlt ein Tor zum Sieg und damit zur Meisterschaft. In einem Kraftakt treibt der erst in der Winterpause für 25 Millionen Euro erworbene Mittelfeldstar den Ball nach vorn und zieht aus 20 Metern Entfernung einfach mal ab. Leicht abgefälscht landet der Ball im Tor, direkt im Anschluss pfeift der Schiedsrichter das Spiel ab. Mannschaft und Fans brechen in Jubel aus – ebenso zahlreiche Anleger. Denn der Verein wird an der Börse gehandelt und hat seinen Aktionären mit dem Ligatitel einen satten Kursgewinn eingebracht.

Was nach einem Hollywood-Drehbuch klingt, könnte sich durchaus in dieser Form ereignen. Denn in der milliardenschweren Sportbranche tummeln sich zahlreiche börsennotierte Unternehmen, auf deren Entwicklung Sieg und Niederlage mitunter Einfluss haben.

  • Aktionäre der beiden börsennotierten deutschen Fußballvereine sind aufgrund der 50+1-Regel nicht stimmberechtigt.
  • In vielen Fällen decken die Aktien von Fußballvereinen nicht nur die Profi-Herrenmannschaft ab. Auf die Kursentwicklung haben somit zahlreiche Faktoren Einfluss.
  • Die Aktienkurse der großen Sportartikelhersteller haben sich sehr unterschiedlich entwickelt, klare Trends gab es zwischen Oktober 2015 und September 2025 nicht.

Deutsche Anleger können davon profitieren. Denn 13 europäische Fußballvereine bieten börsengehandelte Aktien an, darunter Borussia Dortmund und Manchester United. Ebenso sind neun der zehn umsatzstärksten Sportartikelhersteller an der Börse notiert. Wir zeigen, um welche es sich handelt und welche Besonderheiten es zu beachten gilt. Zu Vergleichszwecken nennen wir zudem die Entwicklung des MSCI World, der unter Privatanlegern zu den populärsten Indizes zählt und als Basis für zahlreiche ETFs dient.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Investieren in Sport: Wie Anleger von Toren und Titeln profitieren können“.
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Wazuh: Open-Source SIEM für Angriffserkennung & Analyse


Wer für die Sicherheit von Servern und Clients verantwortlich ist, wird früher oder später die dort anfallenden Sicherheitsinformationen zentralisieren wollen und deshalb über die Anschaffung eines SIEMs (Security Information and Event Management) nachdenken. Doch das muss kein teures Produkt eines großen Herstellers sein. Das Open-Source-System Wazuh ist ein vollwertiges SIEM, das zudem weitere praktische Funktionen mitbringt. Es kann angeschlossene Rechner auf Sicherheitslücken und fehlende Patches analysieren und bietet sogar umfassende XDR-Funktionen (Extended Detection and Response) – geht also sogar über klassische Endpoint-Sicherheit (EDR) hinaus.

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Unser zweistündiges Webinar bietet den idealen Einstieg. Das Ziel: Jeder Teilnehmer kann nach der Veranstaltung eine fundierte Entscheidung treffen, Wazuh im eigenen Netz einzusetzen. Unser Dozent, einer von nur fünf „Wazuh Ambassadors“ in Deutschland, ordnet dazu zunächst die Position Wazuhs im Ökosystem der Sicherheits-Tools ein und zeigt den Teilnehmenden am „lebenden Beispiel“ in praxisnahen Demos, wozu es fähig ist. Denn Wazuh ist vielseitig und beherrscht nicht nur sichere Protokollierung, sondern kann auch Angriffe erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten.

Dabei sind Nutzer nicht von der Cloud des Herstellers abhängig und müssen sich auch um Datenschutz wenig Sorgen machen, denn Wazuh können sie auf eigenen Servern betreiben, sodas sensible Log-Daten im eigenen Rechenzentrum bleiben. Das geht sogar mittels Docker-Container für den „Proof of Concept“. Wie sie eine eigene Testinstallation bewerkstelligen, um praktische Erfahrungen zu sammeln, vermittelt unser Dozent im Webinar ebenfalls.

Das rund zweistündige Webinar am 26. November 2025 richtet sich an Systemarchitekten, Sicherheitsverantwortliche und Firewall-Admins, die über den Tellerrand kommerzieller Lösungen schauen möchten. Es wurde von der heise-security-Redaktion zusammen mit den Referenten konzipiert und ist damit – wie alle heise-security-Events – unabhängig und keine Werbeveranstaltung. Die Teilnahme kostet regulär 175 Euro; Mitglieder von heise security PRO können natürlich kostenlos teilnehmen. Alle weiteren Informationen zum Webinar und die Möglichkeit sich anzumelden gibt es auf der Webseite zu:

Im Webinar gehen wir natürlich auch auf Fragen der Teilnehmer ein. Oft ergeben die sich aber erst, wenn sich das Gelernte etwas gesetzt hat und man Dinge selbst umsetzen will. Deshalb bieten wir im Nachgang exklusiv für alle Mitglieder von heise security PRO zusätzliche Unterstützung an. Der Referent Dominik Sigl beantwortet im Nachgang zwei Wochen lang in unserem PRO-Forum konkrete Fragen zu Inhalten des Webinars. Und heise security PRO bietet Sicherheitsverantwortlichen noch mehr, um ihren Job besser zu erledigen: die kostenlose Teilnahme an allen heise security Webinaren und der jährlichen Tour, den Austausch mit der heise security Redaktion und anderen Security-Professionals im PRO-Forum und den wöchentlichen, exklusiven security-PRO-Newsletter. Schauen Sie es sich doch einfach mal an.

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(cku)



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