Entwicklung & Code
Airbyte 2.0: Datenintegration bis zu sechsmal schneller
Airbyte hat Version 2.0 seiner freien Datenintegrationsplattform veröffentlicht und verspricht damit eine deutliche Beschleunigung der Datenverarbeitung. Nach Angaben der Entwickler synchronisiert die neue Version Daten im Durchschnitt vier- bis sechsmal schneller als bisher, während sie gleichzeitig den Ressourcenverbrauch optimiert. Die Funktion „Faster Sync Speed“ ist nun allgemein verfügbar und soll ELT-Prozesse (Extract, Load, Transform) deutlich effizienter gestalten.
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Die wichtigsten neuen Features
Gut ein Jahr nach der Veröffentlichung von Airbyte 1.0 überarbeitet das neue Major Release die Architektur der Open-Source Plattform. Neben der Performance-Steigerung führt Version 2.0 zwei zentrale neue Funktionen ein: Data Activation und Enterprise Flex. Data Activation ermöglicht es Unternehmen, aufbereitete Daten aus ihrem Data Warehouse direkt in operative Systeme wie CRM-Plattformen, Marketing-Tools oder Support-Systeme zurückzuspielen. Damit lassen sich Business-Entscheidungen nicht mehr nur auf Basis von Dashboards und Reports treffen, sondern direkt in den Arbeitstools umsetzen, die Teams täglich nutzen.
Enterprise Flex richtet sich speziell an Unternehmen mit strengen Compliance- und Data-Sovereignty-Anforderungen. Die hybride Architektur kombiniert eine vollständig verwaltete Cloud-Control-Plane mit separaten Data Planes, die Nutzer in ihrer eigenen Infrastruktur betreiben können. Das ist besonders für Organisationen relevant, die aus regulatorischen Gründen – etwa Datenschutz mit der DSGVO – die vollständige Kontrolle über Datenbewegungen behalten müssen, und trotzdem Managed Services einsetzen wollen. Bestehende Airbyte-Cloud-Kunden können auf Enterprise Flex umsteigen.
Der Connector Builder, mit dem Entwickler eigene Konnektoren für APIs und Datenquellen erstellen können, wurde grundlegend überarbeitet. Die Benutzeroberfläche orientiert sich nun stärker an der zugrundeliegenden YAML-Spezifikation, was den Wechsel zwischen UI- und YAML-Modus intuitiver gestalten soll. Nahezu alle Funktionen, die bisher nur im YAML-Modus verfügbar waren, lassen sich nun über die grafische Oberfläche nutzen. Bestehende Custom Connectors migrieren automatisch zur neuen Oberfläche, ohne dass Entwickler eingreifen müssen.
OAuth 2.0 und flexible Stream-Konfiguration
Eine wesentliche Neuerung im Connector Builder ist die vollständige Unterstützung von OAuth-2.0-Flows, einschließlich asynchroner Streams. Jeder Stream lässt sich jetzt mit einer eigenen API-Endpoint-URL und einer individuellen Authentifizierungsmethode konfigurieren – die bisherige globale Konfiguration für Base-URL und Authentifizierung entfällt. Das neue Feld API Endpoint URL ersetzt die vorherigen separaten Felder für URL-Pfad und API-Base-URL. Zudem hat Airbyte die Panels für Parent Streams und Parameterized Requests im neuen Partition Router zusammengeführt. Ein zusätzliches Advanced-Panel macht Funktionen wie Dateitransfers zugänglich, die zuvor nur im YAML-Modus nutzbar waren.
Helm Chart V1 läuft aus – Migration erforderlich
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Für Administratoren selbst gehosteter Airbyte-Installationen bringt Version 2.0 eine wichtige Änderung: Es ist die letzte Version, die Helm Chart V1 unterstützt. Ab Version 2.1 wird also Helm Chart V2 zur Pflicht. Neue Deployments sollten daher direkt auf Helm Chart V2 setzen; bestehende Installationen sollten zeitnah migrieren, um künftige Updates nicht zu blockieren. Die Airbyte-Dokumentation bietet separate Migrations-Guides für Core und Self-Managed Enterprise. Wer Airbyte mit dem Tool abctl einrichtet, muss vor dem Upgrade auf Version 2.0 zunächst auf abctl Version 0.30.2 aktualisieren.
Überarbeitete Organisations-Verwaltung
Die Benutzeroberfläche für Organisationen und Workspaces haben die Entwickler ebenfalls neu strukturiert. Die Navigationsleiste trennt nun klar zwischen Organisations- und Workspace-Ebene, die allgemeinen Einstellungen haben sie in separate Bereiche für Organisation und Workspace aufgeteilt. Nutzer-Einstellungen und Anwendungs-Tokens finden sich ab sofort unter dem Benutzernamen im Menü. Organisationen erhalten eine neue Startseite, die alle Workspaces sowie laufende, erfolgreiche und fehlgeschlagene Syncs übergreifend darstellt – eine Art Dashboard-Ansicht für alle zugänglichen Workspaces. Darüber hinaus liefert Version 2.0 mit dem Helm Chart nun standardmäßig Ingress-Konfigurationen aus, was die Einrichtung neuer Deployments vereinfachen soll.
Airbyte 2.0 steht ab sofort sowohl als selbst gehostete Open-Source-Version als auch über Airbyte Cloud zur Verfügung. Die vollständigen Release Notes mit allen technischen Details finden sich im GitHub-Repository des Projekts.
(fo)
Entwicklung & Code
Sulu 3.0: CMS mit neuem Content-Speicher und klarerer Architektur
Sulu 3.0 ist erschienen. Mit dem Release vollzieht das quelloffene Content-Management-System (CMS) laut Blogbeitrag eine größere technische Umstrukturierung. Statt auf das bislang genutzte PHPCR‑Repository setzt das Projekt künftig vollständig auf Doctrine ORM und JSON‑Felder – eine Entscheidung, die nicht nur die Performance heben, sondern auch die Einstiegshürde für Symfony‑Entwickler senken soll. Nach Angaben des Teams kamen rund 150.000 Zeilen Code neu hinzu, mehr als 265.000 wurden entfernt.
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Das Open-Source-CMS Sulu basiert auf dem PHP-Framework Symfony und dient als Headless‑ oder klassisches CMS für komplexe, mehrsprachige Webprojekte. Es richtet sich vor allem an Entwicklerinnen und Entwickler, die flexible Inhaltsmodelle mit vertrauten Symfony‑Werkzeugen umsetzen wollen. Für Symfony sind kürzlich die Versionen 7.4 und 8.0 erschienen.
Von PHPCR zu Doctrine ORM
Mit der Abkehr vom speicherintensiven PHPCR führt Sulu ein neues Modell zur Ablage von Inhalten ein: Seiten, Artikel oder Snippets werden jetzt als reguläre Doctrine‑Entitäten mit JSON‑Spalten verwaltet. Damit greifen Developer direkt auf bekannte Tools und SQL‑Abfragen zurück, statt eine eigene Query‑Sprache lernen zu müssen.
Das System nutzt sogenannte Dimensionen, um Sprach‑, Veröffentlichungs‑ und Versionszustände abzubilden. So lassen sich nicht übersetzbare Felder in mehreren Sprachvarianten weiterverwenden – ein Ansatz, der die vorherige, tiefer verschachtelte Struktur ersetzt und sich offenbar leichter debuggen lässt.
Bessere Performance und Vereinfachungen
Nach Angaben des Teams bringt der neue Speicheransatz spürbare Leistungsgewinne. Content‑Strukturen lassen sich nun direkt in der Datenbank nachvollziehen, während Konfigurationsdaten weiterhin als XML im Repository bleiben.
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Auch das Update der PHP-Bibliothek Flysystem auf Version 3 soll zur Vereinfachung der Handhabung von Mediendateien beitragen. Diese können künftig über eine einheitliche Schnittstelle auf unterschiedlichen Backends abgelegt werden, beispielsweise auf Amazon S3, Microsoft Azure, WebDAV oder Dropbox.
Entfall der Elasticsearch‑Pflicht für Artikel
Neben der Speicherarchitektur wurde das Artikel‑Bundle neu geschrieben. Es lässt sich nun ohne die Suchmaschine und das Analytic-Tool Elasticsearch betreiben, wodurch kleineren Projekten die Installation eines separaten Suchdienstes erspart bleiben soll. Für große Installationen bleibt die Option durch ein ergänzendes Bundle erhalten, das Elasticsearch wieder einbindet.
Ebenfalls neu ist SEAL, der Search Engine Abstraction Layer. Er bündelt Anbindungen an Suchsysteme wie Loupe, Meilisearch, Solr oder Elasticsearch hinter einer gemeinsamen API. Standardmäßig kommt Loupe zum Einsatz – eine SQLite‑basierte, PHP‑interne Lösung, die für mittlere Datenmengen ausreichend schnell arbeitet.
Migration und Unterstützung
Sulu liefert ein eigenes Tool, um vorhandene PHPCR‑Daten zu konvertieren. Das Migration‑Bundle überführt Seiten, Artikel, Snippets und URLs in die neue Speicherstruktur und protokolliert detailliert, wo gegebenenfalls Nacharbeit nötig ist.
Wer die Umstellung nicht allein durchführen möchte, kann laut Entwicklerteam auf Community‑Hilfe via Slack und GitHub oder auf professionelle Unterstützung zurückgreifen. Weitere Informationen zur Hilfe sowie zum Release finden sich im Blogbeitrag.
Weiterer Fahrplan
Mit Version 3.0 endet die Pflege für Sulu 1.6, während Sulu 2.6 als LTS-Version (Long-term Support) erhalten bleibt. Die neue Architektur soll künftige Funktionen erleichtern und das CMS langfristig wartbarer machen. Näheres zum Release und zum CMS auch auf GitHub.
(mdo)
Entwicklung & Code
Drupal Canvas: Visueller Page Builder für Drupal veröffentlicht
Drupal hat mit Canvas einen visuellen Page Builder veröffentlicht, der die Erstellung individueller Websites ohne umfangreiche Programmierkenntnisse ermöglichen soll. Das Werkzeug richtet sich an Site-Builder und Content-Teams, die bisher zwischen vorgefertigten Templates und aufwendiger individueller Entwicklung wählen mussten.
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Weniger komplizierte Technik für Anwender
Als Open-Source-CMS kommt Drupal zwar bei vielen Organisationen zum Einsatz, die Flexibilität des Systems erforderte jedoch bislang einiges an technischem Know-how. Wie Produktleiter Lauri Timmanee im Drupal-Blog erklärt, existiere in Drupal ein Trade-off: „Entweder man ist gezwungen, eine Art Cookie-Cutter-Website zu erstellen, oder man muss komplexen Code schreiben. Wir wollen diesen Trade-off aufbrechen, indem wir bessere Werkzeuge bereitstellen, damit man tatsächlich Websites erstellen kann, die auf die eigene Marke zugeschnitten sind, ohne komplexen Code kennen zu müssen.“
Drupal Canvas 1.0 basiert auf einem React-Frontend, das mit den Core-APIs von Drupal integriert ist. Die Hauptfunktionen umfassen komponentenbasiertes visuelles Page Building mit einem Drag-and-Drop-Interface, In-Browser-Code-Komponenten zum Hinzufügen neuer Bausteine sowie die Option, mehrere Seiten vor der Veröffentlichung zu erstellen und mit mehrstufigem Undo in der Vorschau zu betrachten. Das System soll Entwicklern mehr Zeit für tiefgreifende technische Arbeiten verschaffen, während nicht-technische Nutzer eigenständiger arbeiten können.
Canvas ist als Community-getriebenes Projekt angelegt, laut Drupal-Roadmap sollen künftig möglichst alle Module im kommenden Drupal CMS 2.0 mit Canvas kompatibel sein. Die Entwickler stellen eine Demo-Installation auf GitHub bereit und sammeln Feedback über den dedizierten Slack-Channel #drupal-canvas. Das Projekt positioniert sich damit in Konkurrenz zu etablierten Page Buildern wie WordPress Gutenberg oder Elementor, setzt aber auf die Stärken von Drupal in Enterprise-Umgebungen.
Ausblick auf Drupal CMS 2.0
Drupal CMS ist eine vorkonfigurierte Distribution auf Basis von Drupal Core, die für schnelle Website-Erstellung mit vorgefertigten Modulen und Workflows optimiert ist, während Drupal Core die minimale, flexible Grundlage für Entwickler bietet. Inzwischen steht Drupal CMS kurz vor der Veröffentlichung der Version 2.0, die laut mehreren Drupal-Experten einen großen Entwicklungssprung für Webentwickler und Nutzer bringen soll. Die neue Generation der Software soll eine verbesserte Performance, modernisierte Benutzeroberfläche und vereinfachte Integrationsmöglichkeiten für KI-gestützte Tools bieten.
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Neben den technischen Verbesserungen soll Drupal CMS 2.0 besonderen Wert auf Barrierefreiheit, Sicherheit und modulare Erweiterbarkeit legen. Durch ein überarbeitetes Framework und optimierte Workflows sollen Entwickler Projekte schneller umsetzen können, während Redakteure von einer klareren Struktur und KI-gestützten Funktionen wie Content-Generierung und SEO-Optimierung profitieren sollen. Das offizielle Release ist aktuell für das erste Quartal 2026 anvisiert, ursprünglich war es für den Oktober 2025 geplant.
(fo)
Entwicklung & Code
Open-Source-Toolkit: KI-Unternehmen Anthropic übernimmt Bun
Bun wurde von Anthropic übernommen, wie der Bun-Erfinder Jarred Sumner auf dem Bun-Blog mitteilt. Das JavaScript-Toolkit, bestehend aus Runtime, Bundler, Test Runner und Paketmanager, soll die Infrastruktur für Anthropics KI-Coding-Technologien Claude Code und Claude Agent SDK sowie künftige KI-Coding-Projekte darstellen.
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Bun bleibt Open Source
Laut Sumners Ausführungen wird Bun auch weiterhin Open Source und MIT-lizenziert bleiben. Auch soll das gleiche Team wie bisher an Bun arbeiten und die Entwicklung weiter öffentlich auf GitHub stattfinden. Die Roadmap soll den Fokus auf Performance und Node.js-Kompatibilität beibehalten – und darauf, Node.js als die standardmäßige serverseitige Runtime für JavaScript zu ersetzen.
(Bild: jaboy/123rf.com)

Die enterJS 2026 wird am 16. und 17. Juni in Mannheim stattfinden. Das Programm wird sich rund um JavaScript und TypeScript, Frameworks, Tools und Bibliotheken, Security, UX und mehr drehen. Vergünstigte Blind-Bird-Tickets sind bis zum Programmstart erhältlich.
Bun erschien erstmals im Juli 2022 und verfolgte bereits damals das Ziel, ein „Drop-in“-Ersatz für Node.js zu werden. Schon innerhalb der ersten Woche erzielte das Projekt 20.000 GitHub-Sterne, wie sich der Bun-Erfinder zurückerinnert. Inzwischen ist die Zahl auf über 83.000 Sterne angestiegen und präsentiert sich seit Version 1.3 als Full‑Stack-JavaScript-Runtime.
Übernahme durch Anthropic
Anthropics Claude Code, ein agentisches KI-Coding-Tool, läuft mit Bun, und bereits während der letzten Monate hat das Bun-Team die Issues des Claude-Code-Teams mit Priorität bearbeitet. Nach Gesprächen mit Anthropic folgt jetzt die Übernahme von Bun, das selbst keine Einnahmen hatte: Anthropic kauft Bun als essenzielle Infrastruktur für Claude Code, die Toolsammlung Claude Agent SDK und zukünftige KI-Coding-Produkte.
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Wie Sumner betont, soll dieser Schritt Bun zu langfristiger Stabilität verhelfen. Außerdem will man nun zusätzliche Software Engineers einstellen. Laut Sumner passen die beiden Seiten auf natürliche Weise zusammen, denn: „Bun begann mit einem Fokus darauf, Developer schneller zu machen. KI-Coding-Tools tun etwas Ähnliches.“
(mai)
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