Digital Business & Startups
Am langen Ende geht es doch wieder um Menschen
#Interview
Gründeralltag – gibt es das überhaupt? Marc Karkossa, Gründer des Offenburger InsurTechs Dyno, startet seinen Tag morgens um 7 Uhr im Gym und läuft danach ins Büro. Nach der Arbeit schaltet er am liebsten beim Fußball in seinem Dorfverein ab.

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Marc Karkossa, Gründer von Dyno. Beim Offenburger InsurTech, das 2021 von Marc Karkossa, Luis Weber und Peter Sutter gegründet wurde, dreht sich alles um Altersvorsorge. Das Unternehmen positioniert sich dabei als “unabhängige All-in-One Lösung für die Abwicklung der betrieblichen Vorsorge in Unternehmen”.
Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
7 Uhr Gym in Offenburg, danach laufe ich ins Büro.
Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?
Fußball in meinem Dorfverein.
Was über das Gründer:innen-Dasein hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?
Am langen Ende geht es doch wieder um Menschen. Auch wenn man vielleicht das allerbeste Produkt hat, muss man zwischenmenschliche Beziehungen aufbauen, die einen wirklich weiterbringen.
Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?
Das Family Business zu verlassen.
Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Wir sind anfangs zu schnell zu große “Wetten” eingegangen – mit zu hohem Budget und zu wenig validierten Annahmen. Der Drang, schnell zu wachsen, war da, aber wir haben gelernt: Nachhaltiges Wachstum braucht valide Daten. Heute testen wir kleinere Hypothesen in kürzeren Zyklen und erhöhen erst dann das Budget, wenn sich ein klarer Erfolg abzeichnet.
Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?
Für uns haben die persönlichen Kontakte am besten funktioniert. Wir haben Personen über das eigene Netzwerk in den Bewerbungsprozess zu ziehen. Man sollte spüren können, wie sehr die Person Bock hat, Gas zu geben, und ob sie flexibel und agil ist.
Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Ich würde auf jeden Fall eine/n Mitgründer:in suchen, mit dem man Tag und Nacht ins Sparring gehen kann.
Ohne welches externes Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Google Workspace.
Wie sorgt Ihr bei Eurem Team für gute Stimmung?
Erfolge gemeinsam feiern und Teamevents.
Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Luis und ich wurden von Nectanet als Teil des Startup-Ökosystems Ortenau zu einem Metaverse-Event im Europa-Park, einem Freizeit- und Themenpark in Baden-Württemberg, eingeladen – organisiert vom Europa-Park selbst. Geplant war eigentlich ein kurzer Besuch von 14 bis 19 Uhr, also ein klassischer Donnerstagnachmittag mit Networking, Panels und ein paar spannenden Impulsen. Was wir nicht wussten: Wir waren auch zum Dinner eingeladen – zusammen mit einer Auswahl inspirierender Persönlichkeiten aus der Startup- und Medienwelt, unter anderem von ProSiebenSat.1 und weiteren namhaften Playern. Die Gespräche am Abend waren so spannend und intensiv, dass aus einem “Wir sind um 19 Uhr wieder zu Hause” plötzlich ein “So, wer holt uns jetzt eigentlich morgens um 5 Uhr ab?” wurde.
WELCOME TO STARTUPLAND

SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.
Foto (oben): Dyno
Digital Business & Startups
AgriFood: Innovationen für die Landwirtschaft und Ernährung
Von KI in der Nutztierhaltung bis zu innovativen Pflanzenzüchtungsmethoden: Dieses Event zeigt, wie die Land- und Ernährungswirtschaft nachhaltiger und zukunftsfähiger werden kann.
TechQuartier/ZERO FILMS
Vom Klimawandel über Kostensteigerungen bis hin zum Mangel an Arbeitskräften – die Herausforderungen der Land- und Ernährungswirtschaft sind vielfältig und verändern die Branche rasant. Betriebe müssen heute effizienter wirtschaften, während zugleich die Erwartungen an Qualität und Umweltverträglichkeit steigen. Damit dieser Spagat gelingt, braucht es Lösungen, die konventionelle Prozesse neu denken. Technologische Innovationen werden so zum Schlüssel, um die Branche zukunftsfähig auszurichten und den Wandel aktiv voranzutreiben.
Der Treffpunkt für die AgriFood-Branche
Welche Chancen die Branche jetzt hat, wird bei einem Event deutlich, das innovative Ansätze und praxisnahe Technologien in den Mittelpunkt stellt. Ob AgTech, FoodTech oder Nature-based Solutions: Auf dem Growth Alliance Networking Summit 2026, kurz GANS26, dreht sich alles um Innovationen, die die Zukunft der Land- und Ernährungswirtschaft prägen.
Das jährliche internationale Branchentreffen bringt am 7. Mai 2026 in Frankfurt am Main erneut die zentralen Stakeholder der AgriFood-Branche zusammen – von Startups und etablierten Unternehmen über Investoren bis hin zu Landwirten und Vertretern aus der Forschung und Politik. Die Teilnehmenden erwartet ein umfangreiches Programm aus Keynotes, Panels, Startup-Pitches, Networking-Sessions und einer Innovation Fair, auf der Startups ihre innovativen Geschäftsmodelle präsentieren.
TechQuartier/ZERO FILMS
Hinter dem Event steht eine starke Initiative, die neue Lösungen im AgriFood-Sektor gezielt fördert – die Growth Alliance, eine langjährige Zusammenarbeit der Landwirtschaftlichen Rentenbank und des TechQuartiers im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH). Als wichtiges Format dieser Initiative trägt GANS26 dazu bei, ein Ökosystem zu stärken, in dem Innovationen entstehen, skalieren und echte Wirkung entfalten können.
Neue Perspektiven rund um Future Farming
Mit jährlich wechselnden Fokusthemen liefert GANS26 wertvolle Impulse im Bereich Future Farming. Die Ausgabe 2026 richtet ihren Fokus auf diese drei Schwerpunkte:
1. Innovation für die Zukunft der Nutztierhaltung
Der Nutztiersektor befindet sich durch Digitalisierung, Automatisierung, steigende Nachfrage und wachsenden Druck zu mehr Nachhaltigkeit im Umbruch. Neue Technologien helfen Landwirten, die Tiergesundheit besser zu überwachen, die Fütterung zu optimieren und die Effizienz ihrer Betriebe zu steigern – bei gleichzeitig höheren Tierschutzstandards. Von präziser Nutztierhaltung bis zu KI-gestützten Überwachungssystemen: Das Fokusthema geht der Frage nach, wie solche Lösungen Produktivität und ethische Verantwortung verbinden und Ernährungssysteme resilienter machen.
2. Innovationen in der Pflanzenzüchtung
Die wachsende Weltbevölkerung und der Klimawandel verändern die Anforderungen an Pflanzen: Sie müssen resilienter, nährstoffreicher und ressourceneffizienter sein. Genau hier setzen moderne Züchtungstechnologien wie Genom-Editierung, KI-gestützte Merkmalsentdeckung und nachhaltige Saatguttechnologien an. Wie diese zu einem nachhaltigeren und klimaintelligenten Ernährungssystem beitragen können, behandelt der zweite Programmschwerpunkt.
3. Next Generation AgriFood: Wie Innovationen in die Praxis umgesetzt werden
Im dritten Themenblock zeigen Best-Practice-Beispiele, wie innovative Ansätze erfolgreich in landwirtschaftliche Betriebe integriert werden. Unternehmer geben Einblicke in ihre Erfahrungen und Entwicklungsprozesse – von der Idee bis zur Umsetzung.
Außerdem findet hier das Finale des „Growth Alliance Start-up Bootcamp“ statt: Die Finalisten des Workshop-Programms für Early-Stage-Startups im TechQuartier pitchen die nächste Generation wegweisender AgriFood-Konzepte.
Die Zukunft der AgriFood-Branche vorantreiben
Ob Inspiration, neue Kontakte oder konkrete Lösungsansätze: GANS26 bringt Menschen zusammen, die die Land- und Ernährungswirtschaft voranbringen wollen. Hier treffen Visionen auf Praxis und Innovation auf Zusammenarbeit – die ideale Gelegenheit für alle, die die Zukunft der Ernährung, Landwirtschaft und nachhaltigen Wertschöpfung mitgestalten wollen.
Digital Business & Startups
Ich blicke mit viel Zuversicht auf 2026
#Interview
„Wir haben uns personell im Laufe des Jahres verdoppelt und großartige Talente gewonnen, die genau zu unserer aktuellen Wachstumsphase passen – fachlich wie kulturell“, sagt Torsten R. Bendlin, Gründer von Valuedesk. Das Team sammelte zuletzt 5 Millionen ein.

Das 2017 von Torsten R. Bendlin, Ingo Roßdeutscher und Dennis Curtrao in Bielefeld gegründete Unternehmen Valuedesk ermöglicht es Firmen und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, versteckte Einspar- und Optimierungspotenziale zu erkennen.
UVC Partners, NRW.BANK und EnjoyVenture investierten zuletzt 5 Millionen Euro in das Unternehmen. Zuvor flossen rund 4 Millionen in Valuedesk. Zu den Kunden des Unternehmens zählen große Namen wie Würth, Aurubis und Dr. Oetker.
Im Interview mit deutsche-startups.de blickt Valuedesk-Macher Torsten R. Bendlin einmal ausführlich auf das fast vergangene Jahr zurück.
2025 ist fast rum. Was war das Highlight in den vergangenen Monaten bei Euch?
Das größte Highlight 2025 war für mich ganz klar unser Team: Wir haben uns personell im Laufe des Jahres verdoppelt und großartige Talente gewonnen, die genau zu unserer aktuellen Wachstumsphase passen – fachlich wie kulturell. Das zweite Highlight war unser Kundenzuwachs: Wir konnten weitere Industrieunternehmen mit deutlich mehr als fünf Milliarden Euro Umsatz als Kunden gewinnen, etwa Würth und Aurubis. Besonders emotional war für mich, dass wir Dr. Oetker – nach einer Pause mit der Software einer US-Beratung – mit einem Mehrjahresvertrag wieder als Kunden für unsere Plattform zurückgewinnen konnten. Das fühlt sich nicht nur geschäftlich gut an, sondern auch lokal – es ist ja sprichwörtlich „bei uns um die Ecke“.
Was lief 2025 bei Euch nicht rund?
2025 haben uns einige technische Entwicklungen deutlich mehr Zeit gekostet als geplant. Gerade im Backend zeigt sich immer wieder, wie vermeintlich „kleine“ Features in Wahrheit hochkomplex sind. Für Außenstehende – und manchmal auch für Kunden – ist das schwer nachvollziehbar und hat an der einen oder anderen Stelle zu Verwirrung geführt, warum bestimmte Erweiterungen länger dauern. Wir haben daraus gelernt, noch transparenter zu kommunizieren und Erwartungsmanagement in der Produktentwicklung ernster zu nehmen.
Welches Projekt steht 2026 bei Euch ganz oben auf der Agenda?
Tatsächlich sind es drei große Themen, die 2026 ganz oben stehen: Die Weiterentwicklung unserer Valuedesk-Plattform hin zu echten Multi-Effekten. Bisher liegt der Fokus stark auf Einsparungen und EBIT-Steigerung. Künftig wollen wir die Wirksamkeit von Maßnahmen breiter orchestrierbar machen – also auch Umsatzwachstum, CO2-Reduktion, Nachhaltigkeitsinitiativen und weitere Wirkdimensionen systematisch tracken und steuerbar machen. Unser Value Assistant, also die KI-Unterstützung direkt in Valuedesk. Hier geht es darum, dass die Plattform Einkäufer:innen, CFOs, Programm- und Transformationsverantwortliche aktiv unterstützt – von der Ideenfindung über die Priorisierung bis hin zum Tracking von Maßnahmen. Der Performance Summit 2026 am 7. Mai in Bielefeld unter dem Motto „WIRKUNG ORCHESTRIEREN“. Gemeinsam mit Partnern wie der Frankfurt School of Finance, der Hochschule Bielefeld, Horváth, PwC und der Hauck Aufhäuser Lampe Bank bauen wir ein Format, bei dem es genau um diese neue Logik von Performance geht: Wachstum, Effizienz und Nachhaltigkeit gleichzeitig in Bewegung zu bringen.
Mit welchen Erwartungen blickst Du wirtschaftlich auf 2026?
Ich blicke mit viel Zuversicht auf 2026. Wir haben 2025 eine starke Pipeline aufgebaut und sehen, dass immer mehr Unternehmen ihre Transformations- und Effizienzprogramme systematischer aufsetzen wollen – genau da sind wir mit Valuedesk gut positioniert. Hinzu kommt: Die Zusammenarbeit mit renommierten Beratungshäusern für Transformations- und Einsparprogramme beginnt sich auszuzahlen. Man kann nicht sagen, dass Krisenjahre automatisch gute Jahre für uns sind – aber es ist Fakt, dass in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten die Bereitschaft steigt, Transformationen mit klarer, finanziell messbarer Wirkung aufzusetzen. Diese Sensibilität hilft unserem Geschäftsmodell.
Was hast Du Dir persönlich für 2026 vorgenommen?
Ich habe mir vorgenommen, am 7. Mai 2026 zum Performance Summit in einem wirklich guten Fitnesszustand auf der Bühne zu stehen. Ich möchte nicht Wasser predigen und Wein trinken – Performance beginnt bei einem selbst. Körperliche Leistungsfähigkeit ist für mich keine Nebensache, sondern Teil meiner Glaubwürdigkeit als jemand, der über Wirksamkeit und Wirkung spricht. Außerdem möchte ich mein noch junges Hobby als DJ für EDM und Techno weiter ausbauen. Mein Ziel: Bis Ende 2026 so gut zu sein, dass ich auf einer kleinen, aber echten Veranstaltung ein Set spielen kann. Das ist für mich ein kreativer Ausgleich – und eine schöne Erinnerung daran, dass Lernen und Weiterentwicklung nicht mit dem eigenen Unternehmen aufhören.
Tipp: Mehr Rück- und Ausblicke findet ihr in unserem Jahresrückblick.
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Foto (oben): Valuedesk
Digital Business & Startups
Gründer-Ära bei N26 vorbei: Brite wird neuer Chef der deutschen Neobank
Die Berliner Neobank N26 bekommt einen neuen Chef: Der Aufsichtsrat hat Mike Dargan, derzeit Vorstand der UBS, zum neuen CEO ernannt.
Die Berliner Neobank N26 bekommt einen neuen Chef: Der Aufsichtsrat hat Mike Dargan, derzeit Vorstandsmitglied der UBS, zum neuen CEO von N26 ernannt. Dargan soll sein Amt Anfang April 2026 antreten – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Finanzaufsicht BaFin. Das teilte die Bank am Montagabend mit.
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Mit dem Wechsel folgt Dargan auf Mitgründer Maximilian Tayenthal sowie auf Marcus W. Mosen, der zuletzt als interimistischer Co-CEO tätig war. Für N26 markiert die Personalie einen weiteren Einschnitt in der Führungsstruktur – und den Übergang von der Gründer- in eine neue Managementphase.
Vom Berater zum Bankenboss
Dargan bringt mehr als 25 Jahre internationale Erfahrung im Bankensektor mit. Zuletzt verantwortete er bei UBS als Group Chief Operations and Technology Officer zentrale globale Digitalisierungs- und Transformationsprogramme. Vor seinem Wechsel zur UBS im Jahr 2016 war Dargan unter anderem bei Standard Chartered in Singapur sowie bei Merrill Lynch in Asien und Europa. Seine Karriere begann er bei der Unternehmensberatung Oliver Wyman.
Mitgründer Maximilian Tayenthal: „Valentin Stalf und ich haben N26 2013 mit der Vision gegründet, Banking zum Besseren zu verändern.“ Nach einem Jahrzehnt des Aufbaus sei nun der richtige Zeitpunkt gekommen, die Verantwortung zu übergeben. Mit Dargan übernehme ein Manager, der an der Schnittstelle von Banking, Technologie und digitaler Transformation umfassende Erfahrung mitbringe und die Vision von N26 teile.
N26 zählt zu den bekanntesten Digitalbanken Europas. Das Unternehmen verfügt über eine deutsche Banklizenz und ist in 24 europäischen Ländern aktiv. Seit der Gründung 2013 hat das Unternehmen rund 1,8 Milliarden US-Dollar von internationalen Investoren eingesammelt.
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