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Datenschutz & Sicherheit

AMD: Updates gegen Sicherheitslecks in Krypto-Coprozessor und TPM


AMD hat im Juni aktualisierte Firmware veröffentlicht, die teils hochriskante Sicherheitslücken in den Prozessoren schließt. Betroffen sind etwa die Krypto-Coprozessoren sowie das Firmware-TPM moderner Ryzen- und zum Teil auch der abgespeckten Athlon-CPUs.

In einem Sicherheits-Bulletin schreibt AMD, dass ein IT-Sicherheitsforscher eine Sicherheitslücke gemeldet hat, durch die Angreifer mit erhöhten Rechten auf die Register des Krypto-Coprozessors zugreifen können. Der ist Teil des AMD Secure Prozessor (ASP). Bei dem wiederum handelt es sich um einen integrierten Controller aller jüngeren Systems-on-Chip (SoCs), der ein Trusted Execution Environment (TEE) und eine in der Hardware verankerte Root of Trust bereitstellt und etwa den Systemstart absichert.

Durch unzureichende Zugriffskontrolle des ASP können der Beschreibung zufolge Angreifer unbefugt auf die Register des Krypto-Coprozessors des ASPs zugreifen. Das kann in den Verlust der Kontrolle über Pointer und Indizes kryptografischer Schlüssel führen, was einen „Verlust an Integrität und Vertraulichkeit“ bewirkt (CVE-2023-20599 / EUVD-2023-24778, CVSS 7.9, Risiko „hoch„).

Bemerkenswert: Am Abdichten der Schwachstelle hat AMD zwei Jahre gebastelt, die wurde bereits 2023 gemeldet. OEMs stellt AMD aktualisierte Firmware bereit, die Liste der betroffenen Prozessoren im Sicherheits-Bulletin bleibt überschaubar.

AMD stellt zudem ein Firmware-basiertes Trusted Platform Modul (fTPM) in vielen Prozessoren bereit. Es nutzt ebenfalls den ASP und setzt auf der TPM-2.0-Referenzimplementierung der Trusted Computing Group auf. In dieser Referenzumsetzung erlaubt eine Schwachstelle, über das Ende vorgesehener Speicherbereiche hinaus zu lesen, erörtert AMD in einer Sicherheitsnotiz. Apps im Usermode können bösartig präparierte Befehle an das fTPM schicken und damit darin abgelegte Daten auslesen oder „die Verfügbarkeit des TPM beeinflussen“, sprich, es zum Absturz bringen (CVE-2025-2884 / EUVD-2025-17717, CVSS 6.6, Risiko „mittel„). „AMD hat den Bericht der Trusted Computing Group untersucht und geht davon aus, dass AMDs Firmware-TPM von der Schwachstelle betroffen ist“, schreiben die Ingenieure weiter.

Zahlreiche AMD Ryzen-Desktop und -Mobilprozessoren, AI 300-CPUs, Ryzen-Embedded- und auch Threadripper-CPUs sind laut der Sicherheitsnotiz von der Schwachstelle betroffen. AMD stellt aktualisierte Firmware für OEMs bereit, die damit neue BIOS-Versionen für ihre Hardware erstellen und an Endverbraucher verteilen müssen. Das hat zum vergangenen Wochenende etwa Asus mit einem BIOS-Update für das Mainboard ROG Crosshair X870E Apex getan. Die aktualisierte Programmbibliothek AMD Generic Encapsulated Software Architecture (AGESA) enthält dort den korrigierten Firmware-Anteil ComboAM5 PI 1.2.0.3e, der die Lücke im fTPM des AMD Secure Prozessor respektive im Pluton-TPM der Ryzen-9000-Desktop-CPUs stopft. Für das MSI-Motherboard MEG X870E Godlike gab es kurzzeitig ebenfalls ein neueres BIOS mit Fehlerkorrektur, das hat der Hersteller inzwischen jedoch wieder zurückgezogen – Gründe dafür hat MSI nicht genannt. Für andere CPUs gibt es teilweise bereits seit September 2024 Firmware-Blobs für OEMs, die die erst jetzt bekannt gewordene Sicherheitslücke schließen.

Im April wurden Sicherheitslücken im Kontext von AMDs KI-Koprozessoren bekannt. Sie betrafen jedoch die Treiber dafür und nicht, wie in diesem Fall, die tieferliegende Firmware der CPUs.


(dmk)



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Datenschutz & Sicherheit

Die Woche, in der sich die Überwachungspläne bei uns stapelten


Fraktal, generiert mit MandelBrowser von Tomasz Śmigielski

Liebe Leser*innen,

in Berlin ist zwar die Ferienzeit angebrochen. Sommerliche Ruhe will aber nicht so recht einkehren. Denn auf unseren Schreibtischen stapeln sich die neuen Gesetzesentwürfe der Bundesregierung. Und die haben’s in sich.

Beispiele gefällig?

  • Staatstrojaner: Künftig soll die Bundespolizei zur „Gefahrenabwehr“ Personen präventiv hacken und überwachen dürfen, auch wenn „noch kein Tatverdacht begründet ist“.
  • Biometrische Überwachung: Bundeskriminalamt, Bundespolizei und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sollen Personen anhand biometrischer Daten im Internet suchen dürfen. Auch Gesichter-Suchmaschinen wie Clearview AI oder PimEyes können sie dann nutzen.
  • Palantir: Bundeskriminalamt und Bundespolizei sollen Datenbestände zusammenführen und automatisiert analysieren dürfen. Das riecht gewaltig nach Palantir – was das Innenministerium in dieser Woche bestätigt hat.

Auch in vielen Bundesländern wird über Palantir diskutiert. In Baden-Württemberg sind die Grünen soeben umgekippt. Keine gewagte Prognose: Andere werden ihre Vorsätze auch noch über Bord werfen.

Die gute Nachricht: In allen drei Bundesländern, die Palantir einsetzen – Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen -, sind jeweils Verfassungsbeschwerden gegen die Polizeigesetze anhängig. Und auch die Überwachungspläne der Bundesregierung verstoßen ziemlich sicher gegen Grundgesetz und EU-Recht. Wir bleiben dran.

Habt ein erholsames Wochenende!

Daniel


2025-07-14
1074.12
88


– für digitale Freiheitsrechte!



Euro für digitale Freiheitsrechte!

 



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Datenschutz & Sicherheit

Bauarbeiten und wie das Bargeld auf Reisen geht


Drei Menschen machen ein Selfie am Tisch
Martin, Sebastian und Chris im Studio. CC-BY-NC-SA 4.0 netzpolitik.org


Diese Recherche hat für enorm viel Aufsehen gesorgt: Über Monate hinweg hat sich Martin damit beschäftigt, wie Polizeibehörden, Banken und Unternehmen unser Bargeld verfolgen und was sie über die Geldströme wissen. Die Ergebnisse überraschten auch uns, denn sie räumen mit gängigen Vorstellungen über das vermeintlich anonyme Zahlungsmittel auf. Die Aufregung um diese Recherche rührt vielleicht auch daher, dass Behörden nicht gerne darüber sprechen, wie sie Bargeld tracken. Martin selbst spricht von einer der zähsten Recherchen seines Arbeitslebens.

Außerdem erfahrt ihr, wie wir solche Beiträge auf Sendung-mit-der-Maus-Niveau bringen und warum man aus technischen Gründen besser Münzen als Scheine rauben sollte. Wir sprechen darüber, wie wir trotz schlechter Nachrichten zuversichtlich bleiben und warum wir weitere Wände im Büro einziehen. Viel Spaß beim Zuhören!

Und falls wir es in dieser Podcast-Folge noch nicht oft genug erwähnt haben sollten: Wir freuen uns über Feedback, zum Beispiel per Mail an podcast@netzpolitik.org oder in den Ergänzungen auf unserer Website.


In dieser Folge: Martin Schwarzbeck, Sebastian Meineck und Chris Köver.
Produktion: Serafin Dinges.
Titelmusik: Trummerschlunk.


Hier ist die MP3 zum Download. Wie gewohnt gibt es den Podcast auch im offenen ogg-Format. Ein maschinell erstelltes Transkript gibt es im txt-Format.


Unseren Podcast könnt ihr auf vielen Wegen hören. Der einfachste: in dem Player hier auf der Seite auf Play drücken. Ihr findet uns aber ebenso bei Apple Podcasts, Spotify und Deezer oder mit dem Podcatcher eures Vertrauens, die URL lautet dann netzpolitik.org/podcast.


Wir freuen uns auch über Kritik, Lob, Ideen und Fragen entweder hier in den Kommentaren oder per E-Mail an podcast@netzpolitik.org.

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Datenschutz & Sicherheit

Sicherheitsupdates: IBM Db2 über verschiedene Wege angreifbar


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This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Aufgrund von mehreren Softwareschwachstellen können Angreifer IBM Db2 attackieren und Instanzen im schlimmsten Fall vollständig kompromittieren. Um dem vorzubeugen, sollten Admins die abgesicherten Versionen installieren.

Am gefährlichsten gilt eine Sicherheitslücke (CVE-2025-33092 „hoch„), durch die Schadcode schlüpfen kann. Die Basis für solche Attacken ist ein von Angreifern ausgelöster Speicherfehler. Wie ein solcher Angriff konkret ablaufen könnten, ist bislang unklar. Davon sind einer Warnmeldung zufolge die Client- und Server-Editionen von Db2 bedroht. Das betrifft die Db2-Versionen 11.5.0 bis einschließlich 11.5.9 und 12.1.0 bis einschließlich 12.1.2.

Um Systeme gegen die geschilderte Attacke zu rüsten, müssen Admins in der Warnmeldung verlinkte Special Builds installieren.

Eine weitere Schwachstelle (CVE-2025-24970) ist mit dem Bedrohungsgrad „hoch“ eingestuft. Sie betrifft das Application Framework Netty. An dieser Stelle können Angreifer Abstürze provozieren. Auch hier soll ein Special Build Abhilfe schaffen.

Die verbleibenden Schwachstellen sind mit dem Bedrohungsgrad „mittel“ versehen. An diesen Stellen können Angreifer meist ohne Authentifizierung DoS-Zustände erzeugen, was Abstürze nach sich zieht. Die dagegen gerüsteten Versionen finden Admins in den verlinkten Warnmeldungen (nach Bedrohungsgrad absteigend sortiert):


(des)



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