Künstliche Intelligenz
Anbindung ans Gesundheitsnetz und Co.: Womit Ärzte zu tun haben
Die Telematikinfrastruktur (TI) soll Praxen, Apotheken und Kliniken sicher vernetzen, Verwaltungsprozesse vereinfachen und Behandlungen effizienter machen. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass zwischen Anspruch und Alltag oft eine deutliche Lücke bleibt. Allein im September gab es zahlreiche Störungen, die die Arbeit der Ärzte behindert haben.
In den kommenden Wochen steht den Ärzten und Apothekern noch eine weitere große technische Herausforderung bevor, nämlich die Umstellung der kryptografischen Verfahren in der Telematikinfrastruktur von RSA auf ECC (Elliptic Curve Cryptography). Grund dafür sind laut Gematik „europarechtliche Vorgaben“, die verlangen, dass Komponenten der TI – darunter unter anderem Konnektoren, Heilberufsausweise (eHBA), Institutionskarten (SMC-B) – das neue Verfahren unterstützen müssen.
Da die verbleibende Zeit bis zur Umstellung knapp ist und noch zahlreiche Karten und Konnektoren getauscht werden müssen, warnen die Gematik und IT-Dienstleister bereits vor möglichen Lieferengpässen und längeren Bearbeitungszeiten. Ärztinnen und Ärzte sollten sich daher frühzeitig mit ihren IT-Anbietern in Verbindung setzen, um zu prüfen, ob ihre Praxis-Hardware von der Umstellung betroffen ist. Neue eHBAs sollten idealerweise spätestens bis zum 1. Dezember 2025 vorliegen, um einen reibungslosen Betrieb zu garantieren – SMC-Bs und gerätespezifische Sicherheitsmodulkarten (gSMC-KT-Karten) können übergangsweise erstmal noch weiter genutzt werden.
Wir haben mit einem niedergelassenen Arzt, Dr. Marius Martin, gesprochen, der die TI seit Jahren nutzt, und mit seinem Bruder, Diplom-Informatiker Marcus Dromowicz, der ihn bei der IT in der Praxis unterstützt. Im Gespräch berichten die beiden, welche digitalen Prozesse inzwischen gut funktionieren – und wo technische Hürden, hohe Kosten und organisatorische Reibungsverluste den Praxisbetrieb noch bremsen.

Marius Martin (links) ist Kinderchirurg, Allgemeinmediziner, Rettungsmediziner und Palliativmediziner. Sein Bruder Marcus Dromowicz ist Software-Entwickler und unterstützt ihn bei der Anbindung an die Telematikinfrastruktur.
(Bild: Privat)
Welche Vorteile gibt es mit der TI?
Marius Martin: Das E-Rezept – nachdem es flüssig funktionierte – war schon eine Erleichterung, da Rezepte ausgestellt werden konnten, ohne dass die Patienten persönlich in die Praxis kommen mussten – gerade in Zeiten der Corona-Pandemie war das ein großer Vorteil.
Welche Schwierigkeiten sind Ihnen im Laufe der Zeit begegnet?
Martin: Das größte Problem war zunächst, dass die gesamte TI extrem langsam war. Teilweise ließ e sich gar nicht bedienen. Besonders betroffen war ein Zusatzmodul zur Dokumentenorganisation. Dort reagierte zum Beispiel das Hochladen von Bildern überhaupt nicht mehr. Wir wussten lange nicht, ob das am PC, am Server, an falschen Einstellungen oder tatsächlich an der TI lag.
Außerdem reagierte das PVS-System sehr langsam und stürzte regelmäßig ab. Leider fühlte sich der zuständige IT-Dienstleister nicht wirklich verantwortlich, sodass wir uns letztlich entschieden haben, eine externe Drittfirma für den Telematik-Support fest zu beauftragen. Mit diesen läuft die Unterstützung deutlich zuverlässiger.
E-Rezepte und elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen konnten häufig nicht versendet werden. Das führte dazu, dass wir am Abend zahlreiche Untersuchungen nachtragen mussten und die Patientinnen und Patienten in der Zwischenzeit nur handschriftliche Rezepte erhielten. Der zusätzliche Arbeitsaufwand war enorm.
Marcus Dromowicz: 2021 haben wir im Zuge einer Praxisübernahme, bei der ein Kollege ausgeschieden ist, gleich einen Serverwechsel gemacht. Dafür haben wir rund 8000 Euro in neue Hardware investiert und auch einen externen IT-Dienstleister hinzugezogen. Leider stellte sich heraus: Mit der neuen Hardware wurde es nicht wirklich besser. Das System blieb weiterhin relativ langsam.
Und wie lief es damals mit dem Konnektortausch?
CGM wollte den Austausch vornehmen, da die Zertifikate abliefen. Das sollte 2800 Euro kosten. Da wir ohnehin schon unzufrieden waren, haben wir uns für die Alternative „Konnektor in der Cloud“ entschieden. Anfangs gab es Probleme, weil sich Anbieter gegenseitig den schwarzen Peter zugeschoben haben. Mittlerweile läuft es stabiler – auch durch den Wechsel auf einen leistungsfähigeren Server.
Haben Sie die TI-Komponenten in Ihrer Praxis schon auf die neue Verschlüsselung (ECC) umgestellt?
Unsere Hauptkarte ist bereits kompatibel, bei einer zweiten Karte hoffen wir ebenfalls darauf. Auch elektronische Heilberufsausweise (eHBA) haben wir neu bestellt. Lediglich die gSMC-KT-Karten in den Behandlungszimmern laufen nächstes Jahr ab und müssen ausgetauscht werden. Ich hoffe, dass wir den Tausch selbst übernehmen können, ohne dass es wieder wochenlange Störungen gibt.
Gab es beim Kartentausch Schwierigkeiten?
Dromowicz: Ja, mit der SMC-B-Karte (Sicherheitsmodulkarte Typ B). Die wurde auf den ausgeschiedenen Kollegen registriert – mit dessen E-Mail- und sogar Privatadresse, obwohl wir nachweislich korrekte Daten eingetragen hatten. Dadurch landeten alle Aktivierungs-Mails bei ihm. Die Bundesdruckerei beziehungsweise D-Trust sagte dann, die Stammdaten in der Datenbank seien endgültig und nicht änderbar. Man bot uns nur die Aktivierung vor Ort an, was aber absurd war. Wir haben die fehlerhafte Karte inzwischen storniert – trotz bereits verschickter Mahnungen. Das sind aber nicht die einzigen Probleme.
Welche gibt es denn noch?
Martin: Bei den mobilen Kartenlesegeräten funktioniert zum Beispiel nicht einmal der Einschaltknopf zuverlässig. Um das Gerät zu starten, muss man häufig den Deckel auf der Rückseite abnehmen und die eHBA-Karte neu einsetzen. Außerdem ist der Batterieverbrauch hoch – lässt man sie im Gerät, sind sie innerhalb von zwei Tagen tatsächlich entladen.
Besonders ärgerlich war es außerdem, dass eines der mobilen Kartenlesegeräte von Ingenico nach einem eingespielten Upgrade nicht mehr funktionierte. Um mit neuen Praxisausweisen und elektronischen Heilberufsausweisen zusammenzuarbeiten, müssen diese mobilen Geräte aktualisiert werden. Eins unserer Kartenlesegeräte lieferte während des Flash-Upgrades einen Signatur-Fehler und brach das Update ab. Obwohl es nach dem Einschalten den Update-Vorgang erneut starten will und auch unsere Admin-PIN noch erkennt, kommt es jedes Mal zum gleichen Fehler.
Dromowicz: Gerade gibt es auch das nächste Problem. Eine Webanwendung eines weiteren Anbieters funktioniert gerade nicht, die wir allerdings für den gSMC-KT-Kartentausch benötigen. Darüber müssen die neuen Karten mit den Lesegeräten gekoppelt werden. Da wird die Zeit auch allmählich knapp.
Stürzen die denn inzwischen weniger häufiger ab?
Dromowicz: Das Einlesen der Versichertenkarten hat teilweise 10 bis 20 Sekunden gedauert. Klingt nicht viel, summiert sich aber bei jeder Patientin und jedem Patienten enorm. Außerdem kam es oft vor, dass Kartenlesegeräte komplett ausfielen. Dann blieb uns nur, das Gerät aus- und wieder einzustecken, was immer wieder Zeit kostete. Die Aufsätze „Orga Protect“ halfen auch nicht viel. Diese Schwierigkeiten gibt es überall. Viele Praxen kämpfen mit ähnlichen Problemen – lange Laufzeiten, Inkompatibilitäten, überteuerte Hardware oder ausbleibender Support. Wir sind da also bei Weitem kein Einzelfall.
Reicht die TI-Pauschale eigentlich für all diese Kosten?
Martin: Die Pauschalen der KV sind in der Regel so kalkuliert, dass sie die reinen Anschaffungskosten abdecken. Was jedoch nicht berücksichtigt wird, ist der erhebliche Aufwand für die Einrichtung und Wartung. Die Techniker benötigen meist deutlich mehr Zeit als geplant, und diese zusätzlichen Kosten werden weder erstattet noch übernommen.
(mack)
Künstliche Intelligenz
Polizei kappt über 3500 kriminelle Rufnummern
Sie legen Menschen mit dem „Enkeltrick“ rein oder locken Anleger auf gefälschte Handelsplattformen – kriminelle Netzwerke, die im sogenannten „Crime-as-a-Service“-Modell im Darknet massenhaft Abzock-Dienstleistungen anbieten.
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Ermittlern des Cybercrime-Zentrums in Karlsruhe ist jetzt gemeinsam mit der Finanzaufsicht BaFin ein Schlag gegen so ein Netzwerk gelungen. Mehr als 3500 von mutmaßlichen Betrügern genutzte deutsche Telefonnummern wurden bei der Operation „Herakles“ abgeschaltet, wie die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe, das baden-württembergische Landeskriminalamt (LKA) und die BaFin am Montag mitteilten.
Dabei wurden Festnetz-, Mobilfunk- und Internettelefonnummern abgeschaltet, die an internationale Betrugsnetzwerke vermietet und für Straftaten genutzt worden sein sollen. Ziel der Operation Herakles ist es, den gut organisierten Betrügern das Leben schwerer zu machen und ihre Kommunikationswege zu stören. Der gewünschte Nebeneffekt: Deutschland soll als Standort für die Betrugsnetzwerke unattraktiv und unwirtschaftlich werden, weil die Täter einen größeren organisatorischen Aufwand betreiben müssen, um sich zu reorganisieren.
Bereits im Juni und Oktober 2025 war es den Ermittlern jeweils mit internationaler Unterstützung durch Europol und bulgarische Behörden gelungen, über 2200 Domains vom Netz zu nehmen, die ebenfalls für Online-Betrügereien genutzt worden sein sollen.
So funktioniert „Crime as a Service“
Netzwerke, die „Crime as a Service“ anbieten, gehen arbeitsteilig vor, um möglichst viele Menschen in die Falle zu locken. Bei dieser Industrialisierung der Cyberkriminalität spezialisieren sich die Täter, während ihre „Kunden“ die eigentliche Straftat begehen. Es gibt Entwickler, technischen Support, Marketing, Management. Das erweitert die Dimension des Betrugs und erschwert gleichzeitig die Strafverfolgung. Die Täter werden dabei immer professioneller und setzen zunehmend auch Künstliche Intelligenz ein, um illegale Websites im großen Stil zu generieren.
Die Maschen sind vielfältig: Die Kriminellen treten als falsche Polizisten, Staatsanwälte oder Bankangestellte auf, um mit erlogenen Geschichten an das Geld oder den Bankzugang der Angerufenen zu kommen. Eine beliebte Masche ist auch das Cyber-Trading, bei dem falsche Berater Anleger mit hohen Rendite- oder Zinsversprechen locken.
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Dabei geht es mal um Kryptowährungen, mal um Zinsplattformen oder vermeintliche Aktien-Geheimtipps. Kriminelle bauen zuerst Vertrauen auf, bevor sie zum eigentlichen Betrugsversuch ansetzen. Später bleiben die versprochenen Auszahlungen aber aus – und sowohl die Trading-Plattform als auch die Täter verschwinden einfach.
BaFin und Polizei warnen regelmäßig vor den Maschen der Betrüger, die häufig auf Social-Media-Plattformen ihren Anfang nehmen, und geben Tipps, wie man sie entlarven kann. So sollte man etwa hellhörig werden, wenn sehr hohe Renditen bei quasi keinem Risiko versprochen werden, Geld ins Ausland überweisen werden soll oder Zeitdruck aufgebaut wird.
Dieser Beitrag ist zuerst auf t3n.de erschienen.
(jle)
Künstliche Intelligenz
SAP-Anwender: Hybride Szenarien dominieren, Cloud auf dem Vormarsch
Laut einer gemeinsamen Umfrage von SAP-Anwendergruppen in der DACH-Region (DSAG), Nordamerika (ASUG), Großbritannien (UKISUG) und Japan (JSUG) nutzen mehr als zwei Drittel aller Befragten Cloud-Lösungen allgemein für den Betrieb von Unternehmensanwendungen, Workloads oder die Speicherung von Daten. Zugleich bestätigt die Befragung das seit einiger Zeit von den Anwendervertretungen prognostizierte Nebeneinander der On-Premises- und Cloud-Lösungen beziehungsweise bereits implementierte, aber auch geplante hybride Einsatzszenarien.
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„Im internationalen Vergleich sehen wir, dass die Cloud-Nutzung auch bei unseren Mitgliedern stetig zunimmt – wenn auch mit anderer Dynamik als etwa in den USA“, kommentiert Jens Hungershausen, Vorstandsvorsitzender der deutschsprachigen Anwendervertretung, die Ergebnisse. Konkret sollen 76 Prozent der Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz SAP zumindest in Teilen in die Cloud folgen. In den USA sind es bereits 84 Prozent. In Japan und Großbritannien geben sich die SAP-Kunden mit 72 beziehungsweise 70 Prozent beim Service-Bezug aus der Cloud noch etwas zurückhaltender.
Die Zukunft ist hybrid
Befragt nach den aktuell eingesetzten Systemlandschaften über alle Anwendungen, sind 78 Prozent der DSAG-Mitglieder mit hybriden On-Premises- und Cloud-Szenarien unterwegs (ASUG: 49 Prozent, UKISUG: 56 Prozent, JSUG: 55 Prozent). Allein auf die Private Cloud setzen sieben Prozent (ASUG: 23 Prozent, UKISUG: 14 Prozent, JSUG: 10 Prozent). Die Public Cloud als alleiniger Bezugsart für Anwendungsservices ist unter den deutschsprachigen Mitgliedern mit einem Prozent kaum existent. In Großbritannien (8 Prozent) sowie Amerika und Japan (je 4 Prozent) finden die öffentlichen Cloud-Services mehr Zuspruch. Ein Mix aus beiden Cloud-Betriebsmodellen ist deutlich häufiger anzutreffen (DSAG: 7 Prozent, ASUG: 24 Prozent, UKISUG: 17 Prozent und JSUG: 27 Prozent).

In Deutschland, Österreich und der Schweiz dominieren hybride Systemlandschaften bei den SAP-Anwendern.
(Bild: Deutschsprachige SAP Anwendergruppe e.V.)
Mit einem vollständigen Bezug ihrer betriebswirtschaftlichen Anwendungen aus der Cloud, wie ihn SAP mit Cloud ERP (vormals S/4HANA Cloud) propagiert, können sich die Anwender insbesondere im deutschsprachigen Raum noch wenig anfreunden. Da helfen die neu strukturierten Cloud-(Modernisierungs-)Angebote des Herstellers – die sogenannten Rise- und Grow-Journeys – nur überschaubar weiter. Bloß jede zehnte Firma ist der Meinung, dass diese Angebote ihren Schritt in die Cloud grundsätzlich beschleunigen werden. Ähnlich verhalten fallen die Antworten mit 15 Prozent in Großbritannien aus, während sich in Amerika und Japan über 20 Prozent Vorteile versprechen.
Nach wie vor prägt das On-Premises-Szenario die S/4HANA-Nutzung in Europa. 55 Prozent der DSAG-Mitglieder setzen auf den Eigenbetrieb – bei ASUG sind es 28 Prozent, bei UKISUG 23 Prozent und bei JSUG 18 Prozent. S/4HANA in der Variante Private Cloud Edition nutzen 18 Prozent der DSAG-Befragten (ASUG: 33 Prozent, UKISUG: 18 Prozent und JSUG: 44 Prozent). Die Public-Cloud-Option setzen vier Prozent der befragten deutschsprachigen Anwender bislang ein (ASUG: 10 Prozent, UKISUG: 10 Prozent, JSUG: 13 Prozent).

Aktuell setzen die SAP-Anwender in DACH SAP S/4HANA vor allem on Premises ein, bei der Planung hat die Private Cloud jedoch die Nase vorn.
(Bild: Deutschsprachige SAP Anwendergruppe e.V.)
Auch bezüglich der Planung wird in Europa weiterhin on Premises mit 31 Prozent favorisiert (ASUG: 15 Prozent, UKISUG: 10 Prozent und JSUG: 6 Prozent). Die Private Cloud rückt bei 35 Prozent in den Fokus. (ASUG: 50 Prozent, UKISUG: 35 Prozent, JSUG: 28 Prozent). Das Interesse an dem Public-Cloud-Bezug der ERP-Software steigt auf übersichtliche sieben Prozent der DSAG (ASUG: 11 Prozent, UKISUG: 10 Prozent, JSUG: 16 Prozent).
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Datenschutz wichtig, aber nicht am wichtigsten
Die Zurückhaltung bei der Public Cloud ist nach Ansicht von Hungershausen unter anderem in der Komplexität bestehender IT-Landschaften begründet. Es wird befürchtet, dass beim Wechsel Systemanpassungen und eingespielte Funktionen verloren würden. Insbesondere in der DACH-Region und Großbritannien ist diese Verlustangst mit 63 Prozent beziehungsweise 58 Prozent besonders ausgeprägt. In Amerika gilt dies nur für 36 Prozent, in Japan für 49 Prozent. Hinsichtlich der Sicherheit und des Datenschutzes beim Betrieb von zentralen SAP-Workloads und -Anwendungen in der Public Cloud – an sich eine Domäne des deutschsprachigen Raums – herrschen laut Umfrage dagegen in Amerika (52 Prozent) und UK (47 Prozent) stärkere Bedenken als im DACH-Raum (45 Prozent).
(fo)
Künstliche Intelligenz
Elektro-SUV Subaru Uncharted: Subaru kartiert neue Geschäftsfelder
Mit dem Subaru Uncharted bietet die japanische Marke im Frühjahr 2026 ihr erstes batterieelektrisches Kompakt-SUV auch in Deutschland an. Als technische Basis dient Subaru der Toyota C-HR+, mit ein paar kleinen technischen Modifikationen und optischen Retuschen.
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(Bild: Florian Pillau )
Der Uncharted misst 4,52 m in der Länge bei einem Radstand von 2,75 m. Das Auto ist 1,87 m hoch und 1,63 m breit. In diesen Dimensionen ähnelt der Subaru Modellen wie BMW iX1, Ford Explorer, Peugeot E-3008 (Test), Skoda Elroq oder VW ID.5 (Test). Seine Bodenfreiheit beträgt als Allradler 21 cm. Subaru spricht von einer „coupéartigen Dachlinie“ und einem Ladeabteil mit 404 Litern Volumen. Ob es bei zwei Motoren weniger wird, schreibt Subaru nicht. Ein sichtbares Unterscheidungsmerkmal ist eine Dachreling: Der Uncharted darf etwas rustikaler rüberkommen als der C-HR+.
Mögliche Alternativen
E-Antrieb vereinfacht radikal
Die Marke nutzt beim Uncharted mit Allradantrieb keine mechanische Kraftverteilung, die bei vielen Verbrenner-Modellen der Marke ein technischer Leckerbissen mit spürbaren Kundenvorteilen war. Ein Elektroantrieb vereinfacht die Technik im Vergleich zu einem Verbrenner radikal, auch im Bereich der Allrad-Antriebstechnik. Denn sobald nur vorn und hinten ein Antriebsmotor vorhanden ist, genügen ein paar Sensoren und eine entsprechend geschriebene Software, um das Drehmoment in Echtzeit automatisch zwischen Vorder- und Hinterachse verteilen zu können.
Das genügt, um jederzeit die größtmögliche fahrdynamische Stabilität, Haftung und Traktion zu gewährleisten. Das gilt freilich für Elektroautos aller Hersteller. Subaru verliert mit dem E-Auto den Vorsprung, den die Marke bei der Allrad-Mechanik für Verbrenner noch hat. Um sich dennoch vom Toyota C-HR+ etwas abzusetzen, habe man Allradsteuerung und Fahrwerk anders abgestimmt, sagt Subaru.

Subaru
)
Drei Antriebsvarianten
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Beim optional bestellbaren Allradantrieb entwickeln beide E-Maschinen eine Gesamtleistung von 252 kW. Wer möchte, könnte das Fahrzeug damit in 5 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen, die Höchstgeschwindigkeit liegt wie beim kräftigeren Fronttriebler bei 160 km/h. Die 77-kWh-Batterie ermöglicht voraussichtlich eine Reichweite von bis zu 525 km, immerhin 20 km mehr als beim vergleichbaren Toyota.

Subaru
)
Mit Frontantrieb bietet der Uncharted 165 kW und eine Beschleunigung auf 100 km/h in 7,3 Sekunden. Mit der 77-kWh-Batterie sind im WLTP bis zu 600 km Reichweite möglich. Die Einstiegsvariante mit 123 kW und 57,7 kWh Energiegehalt soll im Zyklus auf bis zu 455 km kommen, ist bei 140 km/h abgeregelt und benötigt 8,4 Sekunden auf 100 km/h.
Durchschnittliche Ladeleistung, Vorheizung
Die Batterie lässt sich bestenfalls in 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen. Als Ladeleistung vermutlich für die große Batterie sind maximal 150 kW angegeben. Das liegt zwischen den Ladeleistungen der VW-Elektromodelle ID.4 und ID.5, die je nach Batterie 135 oder 175 kW betragen. Dank Vorkonditionierung soll die Stromaufnahme auch bei Kälte nicht in die Knie gehen. Eine integrierte Wärmepumpe soll Strom sparen helfen. Effizienzsteigernd sollen sich auch Siliziumkarbid-Halbleiter (SiC) in den Wechselrichtern auswirken. Serienmäßig ist ein 11-kW-AC-Ladegerät eingebaut, zügiger an Wallboxen und anderen Wechselstrom-Ladestationen ist der 22-kW-Lader der teureren Modelle.
Wann im Frühjahr Subaru den Uncharted lancieren wird, ist noch nicht klar, auch der Preis wurde noch nicht angekündigt. Wahrscheinlich werden Toyota und Subaru ihre Zwillinge zum gleichen Zeitpunkt für wohl ab rund 40.000 Euro aufwärts anbieten.
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(fpi)
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