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Ausprobiert: Logitechs Vision-Pro-Stift Muse | heise online


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Ein Stift für die Vision Pro: Der im Sommer angekündigte Muse-Controller von Logitech ist nun offiziell im Handel angekommen, auch wenn er derzeit vorübergehend ausverkauft ist. Die Hardware ähnelt dem MX Ink für Metas Quest, verfügt aber über andere Bedienelemente. Statt dreier Knöpfe vorn gibt es hier nur zwei (der längere davon drucksensibel), plus einen weiteren Knopf am hinteren Ende des Stiftes, der als Einschalter dient. Apropos Spitze: Von diesen liefert der Hersteller zwei zusätzliche – eine breit, eine schmal – mit.

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Eines sei bereits vorab gesagt: Viel machen können Nutzer mit dem Muse-Stift derzeit noch nicht. Der Grund ist die fehlende Softwareunterstützung. Nach der Einbindung ins visionOS-System via Bluetooth, die über die Systemsteuerung oder den Druck auf zwei Knöpfe flott von der Hand geht, passiert bei Verwendung des Controllers weder im Passthrough-Modus noch in einem Environment etwas. Denn Apple reicht den systemweiten Support erst mit visionOS 26.2 nach. Das konnten wir zum Glück mit der Beta ausprobieren (siehe unten). Ohne visionOS 26.2 funktionieren derzeit nur einige ausgewählte Apps.

Die grundsätzliche Idee hinter dem Muse ist aber eine sinnvolle: „Muse transformiert kreative Arbeitsabläufe in einer Vielzahl von Disziplinen, vom Entwerfen komplexer 3D-Modelle über Brainstorming in virtuellen Arbeitsbereichen bis hin zur Umsetzung komplexer Ideen mit immersiven Tools“, schreibt Logitech blumig. Dabei gibt es haptisches Feedback dank Vibrationsmotor, die Stiftspitze ist drucksensibel. Das Aufladen des Muse-Controllers erfolgt über eine integrierte USB-C-Buchse, ein Kabel liegt nicht bei. Der Akkustatus lässt sich über einen kurzen Druck auf die Einschalttaste feststellen. Der Stift ist allein zur Vision Pro kompatibel; eine Verwendung etwa mit einem iPad ist nicht vorgesehen.

Die Liste der unterstützten Apps ist noch klein. Logitech nennt hier etwa Crayon, Sketch Pro und Spatial Analogue, plus DOPPL. Ebenfalls mittlerweile unterstützt wird das Malprogramm TouchDesk, das eigentlich die ideale Anwendung darstellt, denn es ist dafür gedacht, auf einem Tisch virtuell zu malen. Der Stift ermöglicht hier mehr Genauigkeit als mit einem Finger. Der Support in den anderen Apps ist teilweise noch eingeschränkt. So nutzen die Anwendungen nicht alle vorhandenen Funktionen des Stifts wie den Vibrationsmotor oder er dient schlicht als Fingerersatz. Nervig ist auch, dass sich die Bedienung oft nur schwer erschließt. Teilweise funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Handbedienung auf der einen und Stiftbedienung auf der anderen Seite nicht.

Man hat schnell das Gefühl, dass es sich hier um Beta-Hardware handelt – beziehungsweise Hardware, die nur mit Beta-Software arbeiten kann. Es bleibt den Entwicklern überlassen, ob sie die Chancen des Muse nutzen. APIs existieren dafür und Logitech sowie Apple liefern auch Support, wie es heißt.

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Am sinnvollsten nutzen ließ sich der Muse-Controller noch unter visionOS 26.2. Dieses eröffnet das gesamte System der Stiftbedienung. So kann man Menüs auswählen, Fenster groß oder klein ziehen, Knöpfe drücken und scrollen. Auch lassen sich endlich handschriftliche Notizen in der gleichnamigen App anfertigen. Der Stift bleibt zudem stets eingeblendet und verschwindet nicht. Man bekommt mit dem Stift das Gefühl, etwas genauer arbeiten zu können als mit den Fingern. Doch letztlich ist das auch nur eine Form von Illusion, denn die Hand bewegt sich ja mit und ohne Stift genauso. Einzig das Auslösen erfolgt per Knopfdruck und nicht mehr Zwickgeste. Gut ist, dass sich das „Spatial-Zubehör“ mit visionOS 26.2 weiter konfigurieren lässt – etwa ob die Haptik aktiv ist oder welche Funktionen per festem Seitendruck auf den Stift erscheinen.

Alles in allem hat man es bei Logitechs Muse-Stift dennoch zumindest jetzt noch mit einem Experiment zu tun. Für leidlich teure 140 Euro darf man mitspielen. Doch solange es nicht wirklich gute Software mit guter Anpassung gibt – etwa im professionellen CAD-Bereich – ist der Stift nur Spielzeug. Die API ändert das hoffentlich – und Apple, wo die Entwickler mehr Funktionen im Betriebssystem öffnen können.


(bsc)



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