Künstliche Intelligenz

Bericht: VW Grand California jahrelang mit erhöhten Schadstoffwerten


Volkswagen Nutzfahrzeuge soll bei seinem Wohnmobil „Grand California“ ab 2019 jahrelang wissentlich erhöhte Schadstoffwerte im Innenraum in Kauf genommen haben. Dies geht aus einem Beitrag der Sendung „frontal“ des ZDF hervor, über den am Sonntagabend vorab das heute journal berichtete. Das Problem soll dem Konzern bewusst gewesen sein, schon vor der Markteinführung soll man sich 2017 entschieden haben, auch firmeninterne Vorgaben zu den Grenzwerten zu ignorieren.

Dem Beitrag des heute journals zufolge (ab Minute 14:04) fiel Volkswagen auch nach Produktionsbeginn auf, dass „Richtwerte für z. T. krebserregende Stoffe im Innenraum überschritten werden“. Dies soll aus einem internen Prüfbericht hervorgehen, welcher dem ZDF vorliegt. Die Werte für Formaldehyd, Styrol und Benzol sollen mehrfach über dem gelegen haben, was die Grenzwerte vorschreiben. Sie dünsten aus dem Hochdach aus glasfaserverstärktem Kunststoff aus. Dessen Zulieferer, so der Prüfbericht, sei bereits mehrfach als „nicht vergabefähig“ eingestuft worden.

Trotzdem durfte die namentlich nicht genannte Firma das Dach aber an Volkswagen Nutzfahrzeuge verkaufen. Offenbar nach Beschwerden von Kunden erhielt das Fahrzeug im Jahr 2021 eine Art „Beipackzettel“, der vor den Gerüchen und, so wörtlich „Unwohlsein“ warnt. Man solle das Fahrzeug, auch nachts, stets gut lüften, empfahl das Unternehmen. Erst seit 2022 soll dem ZDF zufolge das Dach mit einer zusätzlichen Lackierung auf der Innenseite versehen worden sein. Zum Prüfbericht an sich soll es durch den Hinweis eines Großkunden gekommen sein. Dabei soll es sich um Knaus handeln, welches VW-Camper als eigene Wohnmobile umfangreich umbaut. Dort sollen eigene Messungen zu Schadstoffen erfolgt sein, woraufhin Knaus eine Bestellung bei VW aussetzte.

Über all das hat man die Kunden offenbar nicht informiert. Laut Meinung des durch das ZDF zitierten Umweltrechtlers Prof. Dr. Martin Führ von der Hochschule Darmstadt hätte VW einen Rückruf starten müssen. Ebenso hätte das Unternehmen den Kunden anbieten müssen, so Führ, das Fahrzeug gegen Erstattung des Kaufpreises zurückzunehmen. Volkswagen wird in der bisherigen Fassung des Berichts nur kurz damit zitiert, dass die Konzentration der Schadstoffe, weil flüchtig, stetig abnehme. Der vollständige Beitrag wird in der Sendung „frontal“ am Dienstag um 21 Uhr ausgestrahlt.

Mehr über Volkswagen


(nie)



Source link

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Beliebt

Die mobile Version verlassen