Digital Business & Startups
Berliner Startup konserviert Tote – damit sie wiederbelebt werden können

Zwischen Alexanderplatz und Kitkat-Club, in einem unscheinbaren Innenhof in Berlin-Mitte, sitzt eines der ungewöhnlichsten Startups Europas: Tomorrowbio. Seine Idee: Menschen nach ihrem Tod kryokonservieren – in der Hoffnung, dass sie irgendwann in der Zukunft wiederbelebt werden können.
So funktioniert es: Sobald ein Tomorrowbio-Kunde rechtlich für tot erklärt wird, rückt ein spezialisiertes Team, bestehend aus Ärzten, Kardiotechnikern und Kryo-Experten an. Dann versorgen sie den toten Menschen unter anderem mit Sauerstoff, nicht um ihn wiederzubeleben, sondern um den Zerfall der Zellen zu verlangsamen. Gleichzeitig kühlen sie die Temperatur des Körpers runter. Das Blut tauschen sie durch ein medizinisches Frostschutzmittel aus. So lassen sich Eiskristalle vermeiden, die Zellen zerstören würden. Anschließend wird der Körper auf -196 Grad Celsius gekühlt – das technische Verfahren, das hier angewendet wird, nennt sich Vitrifizierung.
CEO Emil Kendziorra gründete das Tomorrowbio zusammen mit COO Fernando Azevedo Pinheiro im Jahr 2020. Drei Jahre später kryokonservierte das Startup die erste Person und das erste Haustier. Im April 2024 folgte dann das erste separate Gehirn.
Inzwischen hat das Startup laut Gründer 20 Menschen und zehn Haustiere kryokonserviert. Rechtlich gesehen ist die Kryokonservierung bei Tomorrowbio eine Körperspende, gilt als wissenschaftliche Forschung.
Vorbereitungen im Krankenwagen
Die ersten Schritte der Kryokonservierung passieren bei Tomorrowbio in einem umgebauten weißen Krankentransport. Davon steht auch einer in Berlin – vor dem Büro des Startups.

Im Innenraum befindet sich eine Liegewanne, die mit einem grünen Tuch abgedeckt ist. Hier werden die toten Menschen zunächst in Eiswasser gelegt, bis sie auf -80 Grad Celsius runterkühlen. Dahinter befindet sich die Herz-Lungen-Maschine mit auffällig vielen Schläuchen. „Kurz bevor wir 0 Grad Celsius erreichen, tauschen wir mit der Herz-Lungen-Maschine Wasser und Blut im Körper gegen das medizinische Frostschutzmittel aus“, erklärt Kendziorra. Es fühlt sich unwirklich an, in dem Krankenwagen zu stehen. Auf der einen Seite wirkt er eben wie ein Krankenwagen. Auf der anderen Seite kommt das Bewusstsein hinzu, dass es hier nicht darum geht, Menschen wiederzubeleben, sondern sie zu konservieren.
„Beim Kryokonservieren werden Menschen nicht eingefroren“, sagt Kendziorra. „Es ist eine Überführung des Gewebes in einen glasähnlichen Zustand. Im Zusammenspiel mit extrem niedrigen Temperaturen kann man den Körper unbegrenzt lange aufrechterhalten.“
Lagerung in einem „Tank“ in der Schweiz
Die eigentliche Lagerung erfolgt in der Schweiz, in einer Art vakuumdichten „Tank“ der gemeinnützigen European Biostasis Foundation, eine Stiftung, die Kendziorra ebenfalls gegründet hat. Die Tanks stehen unterirdisch, sind mit flüssigem Stickstoff gefüllt und brauchen keinen Strom. Die Kühlung erfolgt durch den Stickstoff. Der sorgt bei einer Temperatur von -196 Grad Celsius zudem dafür, dass Enzyme und Bakterien nicht mehr arbeiten können. Der Zerfall des Körpers wird gestoppt.

Und dann bleibt der Körper erstmal in dem Gefäß. Denn noch konnte kein Mensch aus der Kryokonservierung wiederbelebt werden. So weit ist die Forschung noch nicht. Mit Embryonen und Spermien klappt es aber bereits.

Bis es bei Menschen funktionieren könnte, ist es noch ein langer Weg. Bei der Wiederbelebung ist „die schnelle, gleichmäßige Erwärmung des Gewebes ein aktuelles Forschungsthema“, sagt Kendziorra. Zudem geht man in der Neurowissenschaft davon aus, dass Identität und Persönlichkeit im Gehirn verankert sind. Bislang ist es auch noch nicht möglich, ein Gehirn zu kryokonservieren und voll funktionstüchtig wiederzubeleben.
Weshalb Menschen sich konservieren lassen
Kendziorra selbst sieht Kryokonservierung als Alternative zur Beerdigung. „Cremation or Cryo“ stehe in seinen Präsentationen, wenn er über sein Startup und Kryokonservierung spricht, sagt er. „Es gibt keine Garantie, dass man wiederbelebt wird. Man kann auch heute nicht sagen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man Menschen aus der Kryokonservierung holen kann.“ Aber Kendziorra ist optimistisch. Er wüsste nicht, weshalb die Forschung nicht irgendwann in ferner Zukunft dazu in der Lage sein sollte.
Die Kunden des Startups haben laut Kendziorra aber auch darüber hinaus etwas gemeinsam: Sie alle haben im weitesten Sinne beruflich mit Technologie zu tun. „Unsere größte Einzelgruppe sind Informatiker“, sagt Kendziorra. Aber auch Investoren und viele Startup-Gründer seien unter den Kunden. Ebenso Ärzte und Wissenschaftler.
Die Kunden seien zwischen 35 und 45 Jahre alt. Viele sind gesund, andere todkrank und hoffen, dass ihre Krankheit in ferner Zukunft medizinisch heilbar ist. Sie eventuell eine zweite Chance bekommen.
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„Unser letzter Patient war Mitte 30, hatte Blutkrebs und eine Knochenmarktransplantation, die ihn leider nicht geheilt hat.“ Wenn Kendziorra von Patienten spricht, meint er Menschen, die sich aktuell in Kryokonservierung befinden. Auch, wenn sie nicht wirklich Patienten im klassischen Sinne sind. „Was wäre ein anderes Wort? Tote Menschen? Leichen?“, fragt Kendziorra. „Es ist Teil unserer Firmenkultur, dass Menschen, die in Kryokonservierung sind, ein hoher Wert beigemessen wird.“
Firmenstruktur von Tomorrowbio
Doch was kostet diese Chance auf ein Leben in ferner Zukunft? Der Kostenpunkt: 200.000 Euro für eine Ganzkörperkonservierung, meist per Lebensversicherung finanziert. Davon entfallen 80.000 Euro auf das Kryokonservierungsverfahren, 120.000 Euro auf die Lagerung im Tank in der Schweiz. Nur das Gehirn allein kryokonservieren zu lassen, kostet 75.000 Euro. Hinzu kommt ein Monatsbeitrag von 50 Euro.

„Die Firma verdient an der Kryokonservierung selbst kein Geld“, sagt Kendziorra. Deswegen plane der Gründer neben den Mitgliedsbeiträgen weitere Geschäftszweige. Zum einen will das Unternehmen selbst Versicherungen anbieten. Zum anderen ist eine Art Asset-Management geplant, um das finanzielle Erbe von Menschen in Kryokonservierung zu verwalten. Sowas gibt es nämlich noch nicht. „Dafür bauen wir gerade eine Stiftung auf. Wenn jemand einen Teil seines Vermögens nach der Kryokonservierung in der Zukunft wieder haben möchte, nimmt die Stiftung das Geld an und gibt es wieder zurück. Die Firma Tomorrowbio würde eine Management-Fee bekommen.“
Noch ist Tomorrowbio nicht profitabel, könnte es laut Kendziorra aber ab 1.500 Kunden werden. Derzeit haben rund 800 Menschen einen Vertrag. Ziel des Startups ist die weitere Expansion in den USA, wo das Thema gesellschaftlich weiter verbreitet ist als in Europa.
Gibt es dafür einen Markt?
Wie groß der Markt jedoch überhaupt ist, ist unklar. Alcor aus den USA zum Beispiel, das bislang als größtes Unternehmen in dem Bereich gilt, hat laut Webseite 1442 Mitglieder und bislang 248 Menschen kryokonserviert.
Kendziorra selbst führte 2021 eine Studie unter Internetnutzern in den USA durch: Von 1487 Befragten haben demnach 20 Prozent Interesse an einer Kryokonservierung, während sechs Prozent sich bereits dafür entschieden hätten. Interesse bedeutet eben nicht auch gleich Vertrag.
Schnelles Business ist Kryokonservierung also nicht. Was ist für den Gründer das Ziel mit Tomorrowbio? Er sieht Tomorrowbio als eine Art Lebenswerk. Mit zwei Startups hat Kendziorra in der Vergangenheit bereits einen Exit hingelegt. Davor arbeitete er in der Krebsforschung. „Wir bauen hier keine Firma, die schnellstmöglich verkauft werden soll“, sagt er – auch gegenüber Investoren.
Zuletzt sammelte Tomorrowbio fünf Millionen Euro in einer Seed-Runde ein, unter anderem von Blast.Club und Truventuro, dem Family Office von Nils Regge, dem Gründer von Hometogo. „Wir haben Investoren, die bewusst in einen Moonshot investieren wollen. Und wir sind ein Moonshot“, sagt Kendziorra.
Für die Zukunft seines Unternehmens sieht Kendziorra drei mögliche Entwicklungen:
- Sollte es der Wissenschaft gelingen, Menschen erfolgreich aus der Kryokonservierung zurückzuholen, wäre Tomorrowbio laut Kendziorra „am nächsten Tag die wertvollste Firma der Welt“. Realistisch sei dieses Szenario in naher Zukunft jedoch nicht.
- Die Forschung macht vielversprechende Fortschritte in Sachen Krykonservierung, zum Beispiel, wenn das Wiederbeleben bei kleinen Säugetieren gelingt. Dann rechnet der Gründer damit, dass mehr Menschen Verträge für Kryokonservierung abschließen würden. „Wenn man es schafft, 30.000 Kunden zu haben, die einem statistisch gesprochen, die nächsten 50 Jahre jeden Monat 50 Euro zahlen, plus Asset-Management und Versicherungen – dann ist da ein super Geschäft draus geworden.“ Aber auch, wenn Tomorrowbio auf 3.000 Kunden käme und profitabel wäre, wäre Kendziorra zufrieden. Sein Anspruch: Das bestmögliche Verfahren für Kryokonservierung anbieten.
- Ein Milliardär könnte aus persönlichem Interesse groß investieren ohne Rücksicht auf Rendite. „Die Chance dafür ist bei uns größer als bei anderen Startups“, meint Kendziorra. Damit ließe sich die Forschung von Kendziorra zur Kryokonservierung langfristig finanzieren und Alt-Investoren auszahlen.
Da jedoch der Fokus des Gründers auf dem zweiten Punkt liegt, dem Kundenwachstum, sei die Herausforderung für Kendziorra momentan das Marketing, um das Thema Kryokonservierung einer breiten Masse an Menschen zugänglich zu machen. Fancy Out-of-Home-Kampagnen im Sci-Fi-Look seien da nicht unbedingt hilfreich. Dafür ist Kryokonservierung zu erklärungsbedürftig. „Mir ist wichtig, dass Menschen sich für Kryokonservierung entscheiden, wissend der Nachteile“, sagt Kendziorra. Denn eines steht fest: Es gibt keine Garantie, dass das je funktionieren wird. Aber falls doch, wartet vielleicht ein zweites Leben. Und die Hoffnung darauf ist für viele Grund genug. Oder der Wunsch Teil von etwas Größerem zu sein – als einer der wenigen ersten, den Tod zu überlisten.
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DHDL: Ex-Profi-Fußballer und sein Toiletten-Startup – kam es zum Deal?

Wenn man an Startups und große Innovationen denkt, dann kommen den Meisten zuerst Branchen wie Künstliche Intelligenz, Mobility oder Deep Tech in den Sinn. Giuseppe Leo denkt an Toiletten. Genauer gesagt: an deren Geruch.
Vivien Konca, die Freundin des Gründers, beschreibt das so: „Er hat Toiletten promoviert. Bereits beim ersten Date hat Giuseppe schon über seine Toiletten-Affinität gesprochen.“
Eine gewisse Faszination für das Thema muss Leo mitbringen. Denn der Ex-Profi-Fußballspieler hat den Air Cube, der den Geruch bei einem Toilettengang neutralisiert, selbst entwickelt: vom ersten Prototyp bis zur Marktreife. Unterstützung holte er sich lediglich bei der technischen Umsetzung.
Im Gespräch mit Gründerszene erzählt er, wie es nach der Aufzeichnung für Air Cube weiterging, was seine Fußball-Freunde von der Idee halten und, ob es auch nach der Aufzeichnung zu einem Deal kam.
Vom Profi-Fußballer zum Gründer
Leo war früher Profi-Fußballer, unter anderem bei Bayern München, Ingolstadt und Karlsruhe. Nach einem Kreuzbandriss musste er seine Karriere beenden. Danach kanalisierte er all seine Energie in das Startup Air Cube: einen Geruchsneutralisierer, den man an Kloschüsseln befestigen kann.
Das Produkt funktioniert in zwei Phasen: Zuerst saugt ein leiser Lüfter Gerüche direkt aus der Toilettenschüssel ab und filtert sie über ein speziell entwickeltes System. Anschließend wird die Umgebungsluft mit positiv geladenen Ionen angereichert. Dadurch wird der Toilettenbereich laut Leo bis auf molekulare Ebene gereinigt und die Gerüche neutralisiert.
Das Besondere daran: Anders als Duftsprays, die den Geruch nur übertönen, riecht der Toilettengänger nichts. Und, das Ganze passiere ohne Chemie.
An seinem Startup arbeitet Leo mittlerweile seit den Covid-Lockdowns 2020 und hat inzwischen einen sechsstelligen Betrag aus eigener Tasche investiert.
Den Pitch vor den Löwen beginnt er mit den Worten: „Heute geht es um das große Geschäft.“ Und das im doppelten Sinn. Die Idee sei ihm bereits als Fußballspieler gekommen. Wenn man für eine Fußballmannschaft nur eine Toilette zur Verfügung hätte, dann sei das teilweise durchaus problematisch.
Anfangs, das erzählt Leo im Gespräch mit Gründerszene, haben seine Team-Kollegen die Idee nicht wirklich ernst genommen. „Man nimmt sich halt mal auf den Arm, unter Jungs“, sagt er. Mittlerweile werde er ernster genommen. „Viele zeigen Interesse, denn auch bei ihnen geht es Richtung Karriereende. Die fragen mich dann: ‚Wie hast du das gemacht?‘.“
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Mittlerweile ist das Team von einem auf zwei Mitarbeiter gewachsen
Wie er das gemacht hat, das fragen sich auch die Löwen. Denn Leo hat alles, von der Buchhaltung über Marketing bis hin zur Produktentwicklung, alleine gemacht. Janna Ensthaler fällt dazu nur eines ein: „Du bist wirklich ein Vorbild-Gründer“, sagt sie.
Gleichzeitig empfiehlt Leo diesen kräftezehrenden Weg nicht jedem. „Es ist wirklich hart und es waren lange Tage und Nächte“, so der Münchner. Mittlerweile sei sein Team gewachsen. Auf die Frage, bei welcher Aufgabe er am frohsten war, sie delegieren zu können, antwortet er: „Kundensupport ist wichtig, aber gleichzeitig auch unglaublich zeitaufwendig. Dafür und für die Buchhaltung habe ich jetzt eine Person angestellt.“ Immerhin, damit ist sein Team von eins auf zwei gewachsen.
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Keine Investoren gleich mehr Entscheidungsfreiheit
Doch nicht nur im Hinblick auf den Geruch geht es ums große Geschäft. Den Löwen ist schnell klar: Hier wurde gerade etwas mit viel Potenzial gepitcht.
Der UVP liegt bei 139,99 Euro, die Produktionskosten (in China) aktuell bei rund 26 Euro. Allerdings mit Optimierungsspielraum nach unten. Ausgelöst wird der Air Cube im Automatik-Modus per Bewegungsmelder. Der Akku hält lange und kann bis zu 3.500 Ladezyklen überstehen.
Ein weiteres Detail gefällt den Löwen: Leo ist alleiniger Inhaber. Es gibt keine anderen Gesellschafter oder Beteiligte. Es gibt also keine weiteren Parteien und Interessen.

Dieses Mal pitchen die Löwen
Leo fordert 200.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile. Ralf Dümmel und Frank Thelen tun sich zusammen. Sie fordern 20 Prozent für die geforderte Summe. Williams, die anpreist, dass sie wie der Gründer ebenfalls in München wohnt, bietet 200.000 Euro für 15 Prozent. Ebenso, wie Carsten Maschmeyer. Lediglich Ensthaler zieht sich zurück.
Was folgt, passiert eher selten in der Höhle. Nicht der Gründer buhlt um die Löwen, die Löwen pitchen sich dem Gründer. Letztendlich überzeugt Maschmeyer. Leo hatte nach einem Mentor gesucht und Maschmeyer verkörpert diesen für ihn.
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„Habe Maschmeyer gewählt, weil wir am meisten Symbiosen haben“
Im Gespräch mit Gründerszene sagt Leo später, dass er „Carsten“ davor ja nur aus dem Fernsehen kannte, er aber dennoch das Gefühl hatte, dass die beiden einiges verbinde. Leistungssport und „das Thema Vater“ zum Beispiel. Damit meint Leo, dass auch er ohne Vater aufwuchs. Während Maschmeyer seinen Vater nie kennenlernte, starb Leos Vater bereits früh. Er wuchs daraufhin als Einzelkind mit italienischen Wurzeln bei seiner Mutter auf.
Außerdem habe er neben einem Mentor, einen Löwen gesucht, mit dem er auf Augenhöhe diskutieren und entscheiden kann. „Alleine gründen war manchmal echt einsam, weil man sich schwierig mit jemandem über diese Themen austauschen kann.“ An seinem Gründungsprozess ändern würde er trotzdem nichts. „Ich habe alles von Buchhaltung bis zum Entwickeln alleine gemacht, aber genau das hilft mir jetzt. Ich kann mit jedem Experten auf Augenhöhe sprechen“, so Leo.
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Kam es nach der Aufzeichnung zum Deal mit Mentor-Maschmeyer?
Deshalb sei er jetzt auch besonders froh verkündigen zu können, dass es auch nach der Show zum Deal mit Maschmeyer kam. Seither habe sich besonders das Marketing verändert. „Dafür war vorher einfach nicht genug Budget und Knowledge da“, so Leo. Werbung, Social Media und auch die Reichweite seien seit der Zusammenarbeit deutlich vorangeschritten. Aber auch das „rein Business-technische“: „Die Themen sind einfach noch viel besser durchdacht“, erzählt er.
Wie ging es nach der Aufzeichnung weiter?
Momentan sei sein größtes Ziel, sein Startup zu internationalisieren. Nach Dubai und der Emirate liege nun der amerikanische Markt nahe. Da treffe es sich gut, dass Air Cube gerade für die CES in Las Vegas, eine der weltweit größten Fachmessen für Unterhaltungselektronik (Consumer Electronis Show), die im Januar 2026 stattfindet, als eine der innovativsten Startups ausgewählt wurde.
„Wir werden dort im Innovationsbereich ausstellen dürfen. Das wird uns wahrscheinlich sehr helfen, in den neuen Markt reinzukommen“, erzählt Leo. Außerdem möchte er Kooperationen mit großen Handelsketten eingehen. Das sei gerade in Planung.
Über die Ausstrahlung von Air Cube in „Die Höhle der Löwen“ freue er sich sehr, gleichzeitig sei der Stress immens. „Wir sind schon jetzt out of stock. Mit so einer großen Resonanz haben wir nicht gerechnet“, erzählt er. „Wir müssen gucken, dass wir schnellstmöglich wieder an die Produktion und an Ware herankommen. Damit wir in den nächsten Wochen noch genug da haben.“ Für Bestellungen kurz nach der Ausstrahlung reiche der Vorrat allerdings noch, so Leo.
Digital Business & Startups
Steets, Muvn, krydda, FlaveAir, AIR CUBE treten vor die Löwen
#DHDL
Es geht wieder in die Löwen-Höhle! An diesem Montag flimmert bei Vox erneut “Die Höhle der Löwen” über den Bildschirm. In der aktuellen Folge pitchen Steets, Muvn, krydda, FlaveAir und

In der mittlerweile achtzehnten Staffel der erfolgreichen Vox-Gründershow “Die Höhle der Löwen“ (DHDL) wittert das mehrköpfige Löwenrudel wieder fette Beute. Die Jury besteht in dieser Herbststaffel aus dem Regal-Löwen Ralf Dümmel, der Venture-Capital-Löwin Janna Ensthaler, dem Sales-Löwen Carsten Maschmeyer, der Beauty-Löwin Judith Williams, der Familien-Löwin Dagmar Wöhrl und dem Startup-Löwen Frank Thelen.
Die DHDL-Startups der Woche
Steets aus Paderborn / Köln
Für einen Auftritt in der legendären “Höhle der Löwen” ist man nie zu alt! Das beweist Heinz Schlechtingen als ältester Teilnehmer in der Geschichte der Show. Mit seinen 98 Jahren präsentiert er auf charmante Weise Steets, eine Abstelllösung für Gehhilfen, die den betroffenen Menschen mehr Mobilität schenken soll. Unterstützung bekommt er dabei von seinem Enkel Phil Janßen (30) und dessen Mitgründern Thorben Engel (29) und Philipp Battisti (30). Die Idee zu dem Produkt wurde direkt aus dem eigenen Alltag der Familie geboren. Als Opa Heinz’ Stock ständig umfiel und auch die Oma nach einer Hüftoperation mit diesem Problem kämpfte, entwickelten die Gründer eine Lösung: Steets rüstet jede handelsübliche Gehhilfe oder jeden Gehstock auf. Mit einem einfachen Handgriff klappen kleine Standfüße aus und ermöglichen, die Gehhilfe überall stabil abzustellen – ohne Umfallen, ohne gefährliche Verrenkungen. Ein Alltagserleichterer, der Millionen Menschen mehr Sicherheit, Freiheit und Selbstständigkeit schenken könnte. Die Löwen sind sofort bewegt von der Familiengeschichte, begeistert von der cleveren Technik – und beeindruckt vom charmanten Rekordhalter. “Es wurden schon ganz viele Lösungen in der Höhle der Löwen präsentiert, aber das ist eine der elegantesten Lösungen, die ich hier jemals gesehen habe”, lobt Frank Thelen. Und spätestens, als Opa Heinz seinen persönlichen Tipp für ein langes Leben verrät – “Man darf alles machen. Nur eins nicht: sterben!” – haben die Gründer die Herzen auf ihrer Seite. Doch reicht das auch, um einen Deal zu bekommen? Denn die Firmenbewertung sorgt für reichlich Diskussionen zwischen Löwen und Gründern. Ihr Angebot: 300.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile.
muvn aus Hamburg
Das Hamburger Startup, von Boomerang-Gründerin Katharina Kreutzer, Massimo Sabatino und Emre Aydin gegründet, hat sich vorgenommen, “den Transport von Gegenständen zu revolutionieren”. “Unsere Plattform bringt Versender und Fahrer zusammen, um ungenutzten Platz in Fahrzeugen optimal zu nutzen”, heißt es vom Team.
krydda aus Oldenburg
Die “Höhle der Löwen”-Bühne verwandelt sich in eine Tanzfläche: Gründer Arne Engelke legt am DJ-Pult auf und die Löwen tanzen erst mal eine Runde, bevor es in die eigentliche Präsentation geht. Denn neben Musik hat Arne eine zweite Leidenschaft – das Kochen. Hier hat er ein Problem gelöst, das viele Veganer und Vegetarier kennen: Tofu ist gesund, eiweißreich und vielseitig – aber geschmacklich meist fad. Mit krydda hat der 29-Jährige eine innovative Lösung entwickelt: der Tofu-Finisher – ein Instant-Marinade-Pulver, das gebratenen Tofu im Handumdrehen in eine wahre Geschmacksbombe verwandelt. Ob mediterrane “Toskana Brise”, kräuterfrische “Sommerwiese” oder orientalischer “Wüstenzauber” – statt langer Marinierzeit genügt ein einfaches Anrühren mit Wasser und Sojasauce, und schon haftet die würzige Marinade perfekt am Tofu. Nach seiner Ausbildung im Bankwesen studierte Arne Engelke Wirtschaftswissenschaften und arbeitete bei einer Vermögensverwaltung. Doch seine Leidenschaft fürs Kochen und seine vegane Lebensweise führten ihn zu seiner Idee. Heute verbindet er sein Know-how aus Finanzen und Management mit seiner Kreativität – sei es in der Küche oder als DJ. Ob er die Löwen mit seinem Tofu-Finisher am Ende für ein Investment von 75.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile gewinnen kann?
FlaveAir aus Gelsenkirchen
Das Startup FlaveAir bringt mit dem FlaveAir-Stick eine neuartige Alternative zu Süßigkeiten, Zigaretten und Vapes auf den Markt. Das modulare Genuss-System kombiniert frische Aromen mit der gewohnten Hand-Mund-Routine – ganz ohne Zucker, Kalorien oder künstliche Zusätze. Gegründet wurde FlaveAir von Nils Stögbauer (46) und Randolph “Randy” Skrok (53), die seit über 20 Jahren befreundet sind. Bereits zuvor führten sie über elf Jahre gemeinsam ein Getränkeunternehmen, das sie erfolgreich verkauften. Die Motivation für FlaveAir ist tief persönlich: Nils verlor vor sieben Jahren seine Mutter an Krebs, was ihn dazu inspirierte, eine gesunde Alternative zu Genussmitteln wie Zigaretten und Süßigkeiten zu entwickeln: “Seit der Minute hat mich das nicht mehr losgelassen, etwas zu entwickeln, was zumindest den rauchenden oder vapenden Personen eine Alternative bietet, die der Markt so heute noch nicht hat.”Der Flave Stick besteht aus drei Komponenten – Base, Top und Aroma-Cap – und ist in mehr als 40 natürlichen Geschmacksrichtungen erhältlich, von Tutti Frutti über Cola bis Ingwer-Shot. Er bietet ein intensives Aromaerlebnis ohne Rauch, Dampf oder Nikotin. Einsatzmöglichkeiten reichen von Heißhungerattacken bis zur Rauchentwöhnung; das Produkt ist wiederverwendbar und überall nutzbar. In “Die Höhle der Löwen” stieß die Idee auf gemischte Reaktionen: Während einige Löwen Bedenken äußerten – vor allem bei einer möglichen Zielgruppenansprache von Kindern – sehen andere das Potenzial eines Millionenprodukts. Ralf Dümmel: “Wenn es hilft, Menschen von ungesunden Gewohnheiten wegzubringen, ist es ein Gewinn.” Ist FlaveAir ein Investment-Case für die Löwen? Die Gründer bieten für 150.000 Euro 15 Prozent ihrer Firmenanteile an.
AIR CUBE aus München
Wenn selbst die Tech-Löwen Carsten Maschmeyer und Frank Thelen in ein Toiletten-Produkt investieren wollen, ist klar – hier geht es ums ganz große Geschäft. Auslöser für den erbitterten Kampf um einen Deal zwischen den Investoren und Investorinnen ist der AIR CUBE. Als “Revolution der Toilettenhygiene” bezeichnet Gründer Giuseppe Leo (30) sein Produkt. Der AIR CUBE wird per Universalhalterung an jede handelsübliche Toilette angebracht, erkennt per Bewegungssensor die Nutzung und startet sofort. Während des Toilettengangs saugt das Gerät die entstehenden Gerüche direkt aus der Schüssel ab, neutralisiert sie mithilfe eines speziellen Filtersystems zu 100 Prozent und verhindert so, dass sie sich überhaupt erst im Raum verteilen. Nach dem Geschäft geht es in den Reinigungsmodus: Millionen positiv geladene Ionen werden freigesetzt und eliminieren auf molekularer Ebene Keime und Verschmutzungen – ganz ohne Chemie oder Filterwechsel. Optional sorgen Duftmodule für eine frische Zitrusnote. Giuseppe Leo, ehemaliger Fußballprofi, über die Entstehungsgeschichte: “30 Spieler, drei Toiletten, und Sie können sich vorstellen, was da manchmal los war.” Aus der Not wurde eine Vision – und nach jahrelanger Entwicklung, sechsstelligen Investitionen und harter Gründerarbeit ist der AIR CUBE marktreif. Bereits über 4.500 Kunden haben das Gerät getestet, das Umweltinstitut bestätigt die Wirkung. “Du bist ein absoluter Vorbildgründer”, lobt Janna Ensthaler. Produkt und Präsentation kommen bei den Löwen an und gleich vier Löwen liefern sich einen gnadenlosen Schlagabtausch. Frank Thelen: “Toll, dass wir so starke Gründer hier haben und wir alle Bock auf ihn haben.” Doch wer setzt sich am Ende durch?
Tipp: Alles über die Vox-Gründershow gibt es in unserer großen DHDL-Rubrik.
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Foto (oben): RTL / Bernd-Michael Maurer
Digital Business & Startups
5 neue Startups: Project Q, Reshape Systems, lawX, TrustDino, Vinolin
#Brandneu
Es ist wieder Zeit für neue Startups! Hier einige ganz junge Startups, die jeder kennen sollte. Heute stellen wir diese Jungunternehmen vor: Project Q, Reshape Systems, lawX, TrustDino und Vinolin.

deutsche-startups.de präsentiert heute wieder einmal einige junge Startups, die zuletzt, also in den vergangenen Wochen und Monaten, an den Start gegangen sind, sowie Firmen, die vor Kurzem aus dem Stealth-Mode erwacht sind. Übrigens: Noch mehr neue Startups gibt es in unserem Newsletter Startup-Radar.
Project Q
Das Münchener DefenseTech Project Q, von Leonard Wessendorff und Frank Christian Sprengel ins Leben gerufen, entwickelt “intelligente, interoperable Systeme, die in Echtzeit ein umfassendes Lagebild liefern, operative Entscheidungen unterstützen und damit Europas technologische Souveränität im Verteidigungsbereich stärken”.
Reshape Systems
Reshape Systems aus Lausanne setzt auf eine KI-basierte Lösung für die Risikoanalyse komplexer Industriesysteme. “Reshape uses the latest AI technologies to streamline risk analysis and optimize engineering workflows”, heißt es zum Konzept der von Andrea Apollonio und Thomas Cartier-Michaud gegründeten Firma.
lawX
Die noch frische Berliner Firma LawX , von Norman Koschmieder, Sara Brinkmann und Torben Rabe an den Start gebracht, hat sich vorgenommen, die “Arbeit von Notariaten” zu verbessern. “Unser Operating System definiert die juristische Arbeit neu, indem es Routineaufgaben automatisiert, Kanzleiprozesse optimiert und wertvolles Wissen jederzeit verfügbar macht – präzise, sicher und mühelos”, teilt das Team mit.
TrustDino
Bei TrustDino aus Greifswald, von Maximilian Voß auf die Beine gestellt, handelt es sich um eine All-in-One-Plattform zur Verwaltung von Online-Bewertungen auf über 50 Portalen wie beispielsweise Google, TripAdvisor oder Trustpilot. “Mit TrustDino wird das Monitoring und die Bearbeitung von Bewertungen kinderleicht”, verspricht das Startup.
Vinolin
Hinter der Jungfirma Vinolin aus Bad Mergentheim steckt ein KI-basierter Sommelier. Zielgruppe sind dabei unter anderem Weingüter und der Weinhandel. “Unsere KI-Weinberatung liefert maßgeschneiderte Empfehlungen, steigert Ihren Absatz und begeistert Kunden in jedem Verkaufskanal”, verspricht das Team um die Gründer Simon Blank und David Blank.
Tipp: In unserem Newsletter Startup-Radar berichten wir einmal in der Woche über neue Startups. Alle Startups stellen wir in unserem kostenpflichtigen Newsletter kurz und knapp vor und bringen sie so auf den Radar der Startup-Szene. Jetzt unseren Newsletter Startup-Radar sofort abonnieren!
WELCOME TO STARTUPLAND
SAVE THE DATE: Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland
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Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3
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