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Black Mirror für Kids? Musk bringt Baby Grok



Grok und xAI entschuldigen sich für toxische KI-Antworten

Grok-Schriftzüge, vertikal, vor schwarzem Hintergrund, säulenförmig
© xAI via Canva

Kinder als Zielgruppe von KI? Die Grundsatzdebatte hinter Baby Grok

Diese Ankündigung liest wie ein Witz, wäre der Kontext nicht so ernst. Elon Musk, der mit seiner Plattform X zuletzt vor allem durch Desinformation, toxischen Content und Moderationsversagen auffiel, will nun eine App für Kinder launchen. Baby Grok soll sie heißen – eine kindgerechte Version des umstrittenen Chatbots Grok aus dem Hause xAI.

Statt Zuversicht ruft die Ankündigung von Baby Grok bei vielen Fachleuten vor allem Skepsis hervor. Denn Plattformen wie X und andere Tech Player sind bislang selten durch konsequenten Kinderschutz, transparente Strukturen oder pädagogische Verantwortung aufgefallen – sondern eher durch das Gegenteil. Besonders im Zusammenhang mit Social-Media-Sucht zeigen sich alarmierende Entwicklungen, von denen gerade Gen Z und Millennials überdurchschnittlich betroffen sind. Die zentralen Bedenken im Kontext KI und Kinder: Der Einfluss von KI auf soziale Fähigkeiten junger Nutzer:innen ist schwer vorhersehbar, die Interaktionen wirken teils manipulativ und ein verlässlicher Schutzrahmen fehlt in vielen Fällen vollständig. In einem Interview mit Axios erklärt die Kindermedizinerin Dr. Dana Suskind:

Wir laufen Gefahr, dass KI die Fähigkeit von Kindern untergräbt, echte Empathie und Beziehungsfähigkeit zu entwickeln.

Eine weitere Expertin, die Tech-Expertin Sinead Bovell, warnt im Economic Times Magazine:

Wir haben schon das Smartphone-Zeitalter verschlafen. Lassen wir es diesmal nicht wieder passieren.


Musk präsentiert Groks neue KI-Companions
– inklusive Anime-Girlfriend Ani

Zwei Smartphones zeigen die KI-Avatare Ani, ein blondes Anime-Girl im schwarzen Kleid, und Rudy, einen vermenschlichten roten Panda mit Kapuzenpulli, beide im Voice-Modus der Grok App.
© xAI

xAI unter Druck: Vom Skandal-Chatbot zur vermeintlichen Kindersensation

Doch die Aufregung rund um Elon Musks Kinder-KI hat nicht nur mit der allgemeinen Debatte über Jugendschutz und KI zu tun. Denn Grok, der Chatbot hinter dem Projekt, steht ohnehin bereits unter Beschuss – wegen antisemitischer Aussagen und NS-Verharmlosung. In einem Dialog schlug Grok beispielsweise Adolf Hitler als politische Figur vor, um angeblich „anti-weiße Narrative“ zu bekämpfen. xAI verteidigte die Aussage im Nachgang als „dunkle Satire“, wie Golem berichtet.

Doch damit war der Eklat nicht beendet. Nur kurz nach dem sogenannten MechaHitler-Vorfall veröffentlichte xAI die sogenannte Companion-Funktion: Avatare mit eigenen Persönlichkeiten, die Nutzer:innen im Chat begegnen. Im Zentrum der Kritik: die Figur Ani – ein weiblich codierter Avatar im Korsett und mit Zöpfen, der laut TIME bereits nach wenigen Interaktionen sexualisierte Themen aufgriff. Viele User erkannten in ihr eine übersexualisierte Anime-Projektion und ein potenziell gefährliches Einfallstor für problematische Gespräche. Besonders heikel: Grok war zu diesem Zeitpunkt im App Store ab zwölf Jahren gelistet.

Vor diesem Hintergrund wirkt die Ankündigung einer kindgerechten Variante mit dem Namen Baby Grok noch absurder. Musk blieb zudem viele Antworten schuldig: Wie genau Inhalte altersgerecht aufbereitet werden sollen, wie der Datenschutz gesichert wird oder ob es klare Moderationsrichtlinien gibt – all das ließ er bislang offen.

KI für Kinder – ein Markt wächst, die Kritik auch

Mit Baby Grok will xAI nun in einen sensiblen Zukunftsmarkt einsteigen: KI für Kinder. Und Musk ist damit nicht allein. Auch Google arbeitet laut GoogleWatchBlog an einer speziell für junge Nutzer:innen entwickelten Version von Gemini – werbefrei, lernorientiert und mit Fokus auf Geschichten und Hausaufgabenhilfe. Der Markt für KI-basierte Bildungs- und Freizeittools wächst, doch mit ihm auch die ethische Verantwortung.

Denn wo digitale Chancen für kindgerechtes Lernen entstehen, sind Risiken oft nicht weit. Eine Studie des Pew Research Centers zeigt: Ein Viertel aller befragten US-Lehrkräfte sieht in KI-Tools eher eine Gefahr als eine Bereicherung für den Unterricht. Harvard-Forscherin Ying Xu bringt es im Harvard EdCast so auf den Punkt:

AI for children only works when it is designed according to pedagogical principles.

Wie dringend solche Prinzipien gebraucht werden, zeigen reale Beispiele. Business Insider berichtet von einer Familie, deren Tochter eine emotionale Bindung zu einem Chatbot entwickelte, den sie als beste Freundin betrachtete – bis die Beziehung sich problematisch entwickelte. In der investigativen Reportage Sexting With Gemini von The Atlantic wird dokumentiert, wie ein 13-Jähriger im vermeintlich kindersicheren Modus des Google Bots innerhalb kürzester Zeit in einen sexuellen Dialog verwickelt wurde. Die Sicherheitsmechanismen der Plattform waren offenbar leicht zu umgehen. Auch strukturell ist Vorsicht geboten. Forschende der University of Cambridge warnen in einer aktuellen Studie vor einer Empathy Gap: Kinder behandelten KI-Bots häufig wie reale Bezugspersonen und könnten dabei emotional verwundbar werden.

Parallel wächst auch der Druck auf klassische Social-Media-Plattformen. In Ländern wie Frankreich, Spanien oder Griechenland dürfen Kinder unter 16 Jahren nur noch mit elterlicher Zustimmung auf Netzwerke wie TikTok oder Instagram zugreifen. Während Australien bereits mit schärferen Regeln für Kinder auf Social Media vorangeht, wird in Deutschland über gesetzliche Altersgrenzen weiterhin debattiert.

Baby Grok ist kein Spielzeug

Elon Musk zielt mit Baby Grok auf einen wachsenden Markt – doch wer Kinder adressiert, braucht mehr als eine charmante Idee. KI-Produkte für junge Nutzer:innen dürfen nicht wie bei Erwachsenen in Betaphasen getestet werden. Sie brauchen von Anfang an klare Regeln, Schutzmechanismen und pädagogisches Fundament. Gleichzeitig ist es wichtig, Kinder früh an Technologie heranzuführen, aber auf durchdachte Weise. Digitale Bildung kann stärken, wenn sie altersgerecht gestaltet ist und verantwortungsvoll begleitet wird.

Ein Name wie Baby Grok mag harmlos klingen. Doch kindgerechte Angebote erfordern mehr als ein nettes Label. Sie brauchen Haltung, Substanz und echte Verantwortung.





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Comeback der eigenen Domain: Warum Marken ihre digitale Heimat neu denken müssen


Für die Markenkommunikation nur auf KI-Lösungen zu vertrauen, ist keine erfolgversprechende Strategie, meinen die Experten der Customer Experience-Plattform Twilio.

Dass Marken in Social Media stattfinden müssen, ist schon seit Jahren ein ungeschriebenes Gesetz im Marketing. Doch nicht erst seit Elon Musk bei X das Sagen hat, findet in der Branche ein Umdenken statt. Warum die Brand-Website in diesem Kontext eine Renaissance erfahren könnte, erläutert Katharina Oriefe-Briand vom Webhosting-Anbieter Strato.

Die Plattformökonomie ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen. Für Marken galt: Wer sichtbar sein will, muss auf Social Media prä

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Interview mit Virginie Duigou: Wie das E-Beauty-Business bei Zalando tickt


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Beauty gilt als hochspannender Markt. Aber auch als kompliziertes Feld im E-Commerce. Warum Zalando hier großes Potenzial sieht erklärt Virginie Duigou, Head of Buying Beauty, im TW-Gespräch.

TextilWirtschaft: Frau Duigou, starten wir mit dem Big Picture: Wie sehen Sie das Beauty-Business aktuell?
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Marketing-Stunt auf Musikfestival: Odaline und Justaddsugar verwandeln Deichbrand ins „Deichmann Festival“


Am vergangenen Samstag wurde aus dem Deichbrand für einen kurzen Moment das „Deichmann Festival“

Marketing-Aktionen auf Musikfestivals sind schon lange keine Seltenheit mehr. Für ihren Kunden Deichmann haben sich die Social-Media-Agenturen Odaline und Justaddsugar (zusammen Sugarline) jetzt etwas Besonderes einfallen lassen – und die Fans auf dem Deichbrand Festival mit einem spaßigen Stunt überrascht.

Bereits im Vorfeld der Aktion hat Deichmann auf Instagram und TikTok mit einem Teaser-Clip Neugier geschürt – auch bei all jenen, die am vergangenen Wochenende nicht beim Deichbrand Festival in Nordholz waren. In dem Video waren verpixelte Menschen zusehen, die ganz offensichtlich eine Art Überfall planten. Jetzt hat der Schuhhändler das Ganze mit einem weiteren Social-Media-Clip aufgelöst: Bei dem Festival kletterte ein maskiertes Team von Deichmann auf einen Container am Haupteingang und verwandelte den „Deichbrand“-Schriftzug kurzerhand in „Deichmann“. Kurz darauf wurden die Eindringline auf frischer Tat ertappt – so suggeriert es zumindest der Film.

Doch in Wahrheit handelt es sich natürlich um einen vorab mit den Veranstaltern besprochenen Onsite-Stunt, der sowohl vor Ort bei den Festival-Besucherinnen und -Besuchern als auch in den sozialen Netzwerken für Aufsehen sorgen sollte. Eine „Strafe“ für das Deichmann-Team gab es dann auch: Kein Festival-Gast sollte das Gelände mit dreckigen Schuhen verlassen müssen. Also putzten die ganz in Grün gekleideten Deichbrand-Crasher hunderte Schuhe der Musikfans. Das Ziel der durchaus originellen Markenaktivierung: authentische Earned Reach bei der jungen Zielgruppe.

Justaddsugar & Odaline

Deichmann vergibt Social-Media-Etat an zwei Agenturen

In jüngerer Vergangenheit hat Deichmann bewiesen, dass man in Sachen Social Media Marketing ganz oben mitspielt. Dennoch setzt der Schuhhändler jetzt auf neue Impulse für seine Kommunikation auf TikTok, Instagram und Co – und beruft nach einem Pitch zwei Agenturen für das Social-Media-Leadmandat.

Das Bemerkenswerte an der Aktion: Deichmann konnte den Stunt gemeinsam mit dem Deichbrand umsetzen, obwohl der Händler nicht zu den offiziellen Sponsoren des Musikfestivals gehört. Unter den Partnern des Festivals finden sich große Marken wie Beck’s, Haribo, Fisherman’s Friend, Fernet-Branca, AIDA, Axe und Corona.

Im Frühjahr hat Deichmann seinen Social-Media-Etat an die beiden Agenturen Odaline und Justaddsugar vergeben – die im Team für den Kunden als „Sugarline“ auftreten. Mit dem neuen Setup will Deichmann seine bereits vor einigen Jahren etablierte Social-First-Journey fortzusetzen und stärker auch auf internationale Märkte ausweiten.



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