Digital Business & Startups
Bootstrapping macht radikales Wachstum schwierig
Das junge Cyber Security-Unternehmen BxC Security, 2020 von Letitia Combes, Carsten Schwant und Marcel Fischer in Hallbergmoos gegründet, setzt auf “hochmoderne Cybersicherheitslösungen für Unternehmen”. “Wir arbeiten mit unseren Kunden daran, ihre Produktionsumgebungen gezielt gegen Hackerangriffe zu schützen – insbesondere in der kritischen Infrastruktur, also in Bereichen wie Energie, Wasser, pharmazeutische Produktion und Lebensmittelherstellung”, erklärt Gründer Fischer das Konzept.
Im Interview mit deutsche-startups.de stellt der BxC Security-Macher sein Unternehmen einmal ganz ausführlich vor.
Wie würdest Du Deiner Großmutter BxC Security erklären?
Im produzierenden Gewerbe ist Effizienz entscheidend, um Unternehmen profitabel zu gestalten. Um diese Effizienz zu erreichen, werden immer mehr Produktionssysteme an interne Netzwerke und ans Internet angeschlossen. Doch genau durch diesen Anschluss entstehen neue Risiken – Gefahren, die wir bereits aus der klassischen IT-Welt kennen. Hacker versuchen gezielt, Produktionsanlagen lahmzulegen und Lösegeld zu erpressen. Und genau hier kommt BxC Security ins Spiel: Wir arbeiten mit unseren Kunden daran, ihre Produktionsumgebungen gezielt gegen Hackerangriffe zu schützen – insbesondere in der kritischen Infrastruktur, also in Bereichen wie Energie, Wasser, pharmazeutische Produktion und Lebensmittelherstellung. So stellen wir sicher, dass diese lebensnotwendigen Dienstleistungen und Güter sicher produziert werden können – und gut gegen digitale Angriffe aufgestellt sind.
War dies von Anfang an Euer Konzept?
Das Modell befindet sich aktuell in einem starken Wandel. Begonnen haben wir mit reinem Consulting. Denn Consulting bietet zunächst viele Vorteile durch den sehr geringen Investitionsaufwand in Material und Ausstattung: Es braucht lediglich einen Laptop und das nötige Wissen bzw. die Erfahrung. Und diese haben wir aus unserer Zeit bei den großen Beratungshäusern mitgebracht. Jedoch sehen wir in der Beratung eine sehr starke Limitierung, was die Skalierbarkeit angeht, da diese stark mit den Headcounts korreliert. Daher haben wir uns Anfang 2024 dazu entschlossen, vermehrt auf Managed Services und zum Teil auch auf Softwareentwicklung zu setzen. So haben wir heute unsere erste eigene Softwarelösung namens CERIAL, die im Bereich Public Key Management Administratoren erheblich Arbeit abnimmt und im vergangenen Jahr auf der it-sa dafür ausgezeichnet wurde. Zudem betreiben wir einen Managed Service, bei dem wir für unsere Kunden PKI-Umgebungen in der IT sowie in der Produktion managen. Dieser Service stellt die Basis für Zero Trust in beiden Umgebungen dar und ermöglicht so ein erheblich gesteigertes Schutzniveau.
Eure Gründung erfolgte direkt während der Corona-Pandemie. Wie blickt Ihr heute auf diese schwierige Zeit?
Für sehr viele Menschen war die Corona-Pandemie eine sehr schwere Zeit. Für uns war sie jedoch eher eine Chance. Zuvor waren wir viel unterwegs und hatten wenig Zeit, uns Gedanken über unser eigenes Startup zu machen. Und plötzlich war alles anders. Die Zeit, die wir plötzlich hatten, hat unsere Kreativität beflügelt – und mit den weltweiten Veränderungen kam ein zusätzlicher Push, unsere eigenen Veränderungen voranzubringen. Zudem hat Corona unsere Arbeitsweise erheblich geprägt – etwas, das wir bis heute sehr schätzen. So ist BxC Security heute komplett auf Remote-Arbeit ausgelegt. Zwar haben wir noch immer Kundenbesuche, die wir ebenfalls sehr schätzen, jedoch sind sie deutlich seltener als vor der Pandemie. Und auch wegen der Corona-Zeit haben wir uns bewusst gegen ein festes Büro entschieden. Unsere Berater:innen sitzen über ganz Deutschland verteilt und können bis zu 180 Tage flexibel aus der EU arbeiten. Somit haben wir es, glaube ich, geschafft, für uns das Beste aus der schwierigen Corona-Zeit zu machen.
Wie hat sich BxC Security seit der Gründung entwickelt?
Wir sind zu dritt gestartet – und heute zählt BxC Security 18 Mitarbeiter:innen. Besonders stolz sind wir darauf, dass sich unser Team aus 12 Nationalitäten zusammensetzt. Mit einer Verteilung von 40 % weiblichen und 60 % männlichen Kolleg:innen liegen wir in der Cybersecurity-Branche deutlich über dem Durchschnitt, was den Frauenanteil angeht. Mit diesem Team erzielen wir aktuell einen Umsatz von ca. 2,5 Millionen Euro – wobei wir eine hohe Reinvestitionsquote in unsere Services und Softwareentwicklung haben. Das ist uns besonders wichtig, da wir in diesen Bereichen ein erhebliches Wachstumspotenzial sehen.
Ihr habt BxC Security bisher ohne Fremd-Finanzierungen und Kapitalgeber aufgebaut. War dies von Anfang an eine bewusste Entscheidung?
Ja, das war es. Wir wollten die Möglichkeit haben, frei zu entscheiden, wohin wir BxC Security entwickeln möchten. Zwar klingt schnelles Wachstum zunächst immer aufregend und ist das, was es in die Medien schafft – jedoch sind wir davon überzeugt, dass ein gesundes Wachstum wichtiger und langfristig besser ist. Gerade im B2B-Consulting- und Managed-Service-Bereich ist Kundenvertrauen essenziell – und das erreicht man nur mit einer hohen Qualität. Diese ist bei einem organisch wachsenden Unternehmen deutlich einfacher sicherzustellen als bei extremem Wachstum, wie wir es bei vielen fremdfinanzierten Unternehmen beobachten. Diese Entscheidung beruht zudem stark auf unseren eigenen Erfahrungen aus der Vergangenheit, in denen wir die Herausforderungen und Probleme beobachten konnten, die bei sehr schnellem Teamwachstum entstehen.
Wie war der Start ohne fremdes Geld – was geht recht einfach, was ist als Bootstrapping-Startup recht schwierig?
Das Geschäftsmodell ist entscheidend. Consulting war ideal für Bootstrapping. Der Vorab-Invest ist sehr gering, und damit auch das Risiko. Man kann Stück für Stück mit neuen Kunden und Projekten wachsen, indem man neue Berater:innen ins Team aufnimmt. Services anzubieten, die sich erst nach einer gewissen Skalierung lohnen, ist jedoch deutlich schwieriger. Deshalb haben wir diesen Schritt auch erst im letzten Jahr gewagt. Wir brauchten ein stabiles Consulting-Geschäft, um den Aufbau der Services – der durchaus sehr ressourcenintensiv ist – zu finanzieren. Diese Entscheidungen würde ich als besonders herausfordernd im Bootstrapping bezeichnen. Denn wenn man ehrlich ist, geht man mit externem Investment doch deutlich leichter ins Risiko. Beim Bootstrapping investieren wir immer unser eigenes Geld – da ist man deutlich risikoaverser, als man es vielleicht mit fremdem Kapital wäre. Zudem macht Bootstrapping radikales Wachstum schwierig – allein schon deshalb, weil wir nicht in die extremen Vorabinvestitionen gehen können, wie es extern finanzierte Unternehmen tun. Wir können Gewinne nicht auf Kosten des Wachstums in die Zukunft verschieben, sondern müssen jederzeit darauf achten, profitabel zu bleiben.
Gab es denn viele Dinge, die Du einfach nicht umsetzen konntest, weil das Geld fehlte?
Viele Ideen haben wir genug. Doch es scheitert nicht nur am Geld. Vielmehr ist Fokussierung entscheidend – und dabei ist Geld nur eine Komponente, Zeit aber eine wesentlich wichtigere. Deshalb haben wir begonnen, sehr selektiv mit den Ideen umzugehen, die wir tatsächlich verfolgen. Sonst verzettelt man sich schnell – und am Ende geht nichts wirklich voran.
Was rätst Du anderen Gründer:innen, die sich für Bootstrapping entscheiden?
Geduld und Fokus. Geduld – weil vieles länger dauert, als man es sich vorgestellt hat. Und weil man gerade in Momenten, in denen es nicht gut läuft, die Geduld aufbringen muss, daran zu glauben, dass es auch wieder aufwärts geht. Das haben wir selbst immer wieder erlebt. Und daran muss ich mich auch heute noch regelmäßig erinnern. Fokus – weil die Ressourcen begrenzt sind. Wie viele tolle Ideen hatten wir in den letzten viereinhalb Jahren, die wir nicht weiterverfolgen konnten! Einfach, weil sie nicht zu unserer Journey gepasst haben – und weil wir weder das Geld noch, noch wichtiger, die Zeit dafür hatten. Es ist jedes Mal schmerzhaft, sich von solchen Ideen zu trennen, aber auf lange Sicht ist genau das notwendig. Und zu guter Letzt: Startet mit einem Business Case, der nur geringe Investitionen erfordert – und baut diesen zuerst so weit aus, bis er stabil ist. Wenn dieser dann eine solide finanzielle Basis bietet, kann man das Portfolio um ressourcenintensivere Produkte oder Services erweitern.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Wir spüren die angespannte wirtschaftliche Lage deutlich. Gerade bei neuen Projekten wird gespart. In den vergangenen 12 Monaten haben wir mehrfach erlebt, dass wir in Requests for Proposal-Prozessen gegen große Anbieter gewonnen haben – nur um wenige Tage später zu erfahren, dass das Budget für das Projekt gestrichen wurde. Das ist natürlich bitter: Man investiert Zeit in die Angebote, gewinnt sie sogar – und kann dann trotzdem nicht liefern. Geschätzt haben wir durch die wirtschaftliche Lage rund 1 Million Euro Umsatz in den vergangenen 12 Monaten liegen lassen. Das ist natürlich unglaublich schmerzhaft.
Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht?
Alles richtig macht man vermutlich nie. Ich glaube aber, dass unsere Erweiterung in Richtung PKI, Managed Services und Software ein wichtiger und richtiger Schritt war – und immer noch ist. Das bestätigt sich auch in unseren Gesprächen mit Kunden und Partnern – wir spüren deutlich das Potenzial in diesen Bereichen. Noch viel wichtiger, glaube ich, ist jedoch, dass wir ein unglaublich starkes Team aufgebaut haben, das eine breite Wissensbasis mitbringt und bei unseren Kunden herausragende Qualität liefert. Aktuell sind wir 18 Teammitglieder – mit 12 Nationalitäten. Darauf sind wir sehr stolz. Ebenso stolz sind wir auf unsere Teamstruktur: Mit einem Anteil von 40 % weiblichen und 60 % männlichen Kolleg:innen liegen wir in der Cybersecurity-Branche deutlich über dem Durchschnitt, was den Frauenanteil angeht.
Wo steht BxC Security in einem Jahr?
Unser Ziel für die kommenden 12 Monate ist es, unseren Managed Service weiter auszubauen und auch unser Software-Portfolio zu erweitern. Für beide Bereiche haben wir bereits sehr konkrete Ideen und erste spannende Projekte in der Pipeline. Insbesondere gemeinsam mit unseren Partnern Siemens und Nexus arbeiten wir aktuell an innovativen Lösungen für den OT-Bereich.
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Foto (oben): BxC Security
Digital Business & Startups
Diese deutschen DefenseTech-Startups sollten alle kennen
Alles rund um Rüstungsthemen galt in Deutschland jahrelang als Tabu-Thema. Jetzt entstehen jedoch immer mehr deutsche Startups, die auf Technologie für das Schlachtfeld setzen. Und auch Investoren verlieren ihre Scheu vor dem Trendthema DefenseTech. Investoren wie Project A, HV Capital, Capnamic, Lakestar sowie General Catalyst, Accel, Balderton und Sequoia pumpten in den vergangenen Jahren mehr als 1 Milliarde Euro in aufstrebende DefenseTech-Firmen aus Deutschland.
Und die Dynamik im Markt nimmt weiter zu. Mit Mountain X ging kürzlich ein neuer Investor an den Start, der gezielt in europäische DefenseTech-Startups investiert. Zum General Partner-Team von Mountain X gehören Mountain Partners-Macher Cornelius Boersch, Philipp Hartmann (Rheingau Ventures), Marcus Schroeder (ehemals Redstone), Fabrice Testa (Atmos) und Novica Mrdovic Vianello (Add Value). Der erste Mountain X-Fonds hat eine Zielgröße von 300 Millionen. Das Team plant Series A-Investments ab 10 Millionen.
Zudem plant auch der Schweizer Venture Capitalist Lakestar, hinter dem vor allem Investor Klaus Hommels steckt, einen eigenen DefenseTech-Fonds auf die Beine zu stellen (250 bis 300 Millionen US-Dollar schwer). In den vergangenen Monaten investierte Lakestar in zahlreiche aufstrebende DefenseTech-Startups. Zu guter Letzt startete DRIVE Ventures (unter anderem Arx-Gründer Marcel Schorr) mit J14 Capital (Fund of Funds) ein “spezialisiertes SPV (Special Purpose Vehicle), um Europas technologische und sicherheitspolitische Resilienz zu stärken”.
Zu den DefenseTech-Hinguckern hierzulande zählen derzeit das Decacorn Helsing. Prima Materia, Lightspeed Ventures, Accel und Co. investierten zuletzt 600 Millionen Euro in Helsing. Im Zuge der Investmentrunde wurde das das Unternehmen mit 12 Milliarden Euro bewertet. Das junge Drohnen-Unternehmen Quantum-Systems, das seinen Hauptsitz am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen bei München hat, sammelte zuletzt 310 Millionen ein. Im Zuge der Investmentrunde wurde das DefenseTech erstmals mit 1 Milliarde US-Dollar bewertet.
Hier die wichtigsten deutschen DefenseTech-Startups, die alle kennen sollten. Diese jungen Unternehmen, die in den vergangenen Monaten bereits große Millionensummen eingestellt haben, stehen für eine Branche im Aufbruch – zwischen sicherheitspolitischer Notwendigkeit, unternehmerischem Risiko und moralischem Drahtseilakt. Keine leichte Aufgabe – gerade für deutsche Gründerinnen und Gründer.
Die wichtigsten DefenseTech-Startups aus Deutschland
Alpine Eagle
Alpine Eagle, 2023 von Jan-Hendrik Boelens und Timo Breuer gegründet, entwickelt eine Technologie zur Drohnenabwehr. “The Sentinel Counter-UAS System is an air-to-air sensor & interceptor network designed to detect, classify, and intercept unmanned aerial systems (UAS), including small drones, micro-UAVs, and loitering munitions”, so das Team. IQ Capital, High-Tech Gründerfonds (HTGF), Expeditions Fund, Sentris Capital, General Catalyst und HCVC investierten zuletzt 10,25 Millionen Euro in das Startup. Mehr über Alpine Eagle
ARX Robotics
Arx Robotics, 2022 von Marc Wietfeld, Stefan Röbel und Maximilian Wied gegründet, positioniert sich als “Hersteller von skalierbaren Robotersystemen”. Konkret entwickelt das Unternehmen autonome unbemannte Bodenfahrzeuge (UGV) für militärische und zivile Zwecke. Insgesamt flossen bereits über 50 Millionen in Arx. Zu den Investoren gehören Speedinvest, HV Capital, Omnes Capital, NATO Innovation Fund und Project A Ventures. Mehr über Arx
Autonomous Teaming
Das junge DefenseTech Autonomous Teaming, in Potsdam gegründet, arbeitet an Lösungen, die es Sensoren ermöglichen soll, “neue Sicherheitsherausforderungen zu bewältigen”. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der “Abwehr von KI-gestützten asymmetrischen Bedrohungen wie Drohnenschwärmen”. Zum Team des bisher stillen Unternehmens gehören Marcel Otto Yon (Gründer des Bundeswehr Cyber Innovation Hub), Jan Kallwies, Philipp Mallmann und Jakob Dichgans. Mehr über Autonomous Teaming
Helsing
Helsing, 2021 von Torsten Reil, Niklas Köhler und Gundbert Scherf gegründet, setzt auf “KI-Fähigkeiten für den Sicherheits- und Verteidigungsbereich”. Konkret soll das Unternehmen etwa Soldat:innen dabei helfen, Gefechtslagen einzuschätzen oder militärische Ziele auszuwählen. Prima Materia, Lightspeed Ventures, Accel, Plural, General Catalyst, Saab, BDT & MSD Partners investierten zuletzt 600 Millionen Euro in Helsing. Im Zuge der Investmentrunde wurde das DefenseTech mit 12 Milliarden Euro bewertet (Decacorn). Mehr über Helsing
Hypersonica
Hypersonica aus dem oberbayerischen Weßling, 2023 von Philipp Kerth und Marc Ewenz Rocher gegründet setzt auf “Hypersonic vehicles for Europe”. Das Team wird bereits vom Helsing-Investor General Catalyst, 201 Ventures aus Madrid, hinter dem Eric Slesinger (European Defense Investor Network) steckt, und von IABG-Macher Rudolf F. Schwarz finanziell unterstützt. Mehr über Hypersonica
Lateration
Lateration aus Erding, 2022 von Juri Sidorenko gegründet, setzt auf Positionierungslösungen. Zum Konzept heißt es: “Collaborating with cross-industry global players, we stay at the forefront of innovation, continuously breaking existing technological barriers, and redefining the state of the art.” Mehr über Lateration
Project Q
Das DefenseTech Project Q, 2024 von Leonard Wessendorff und Frank Christian Sprengel in München gegründet, entwickelt “intelligente, interoperable Systeme, die in Echtzeit ein umfassendes Lagebild liefern, operative Entscheidungen unterstützen und damit Europas technologische Souveränität im Verteidigungsbereich stärken”. Der Berliner Investor Project A Ventures, Expeditions Fund (Warschau) und Superangel, ein Frühphasen-Investor aus Estland, investierten zuletzt 7,5 Millionen Euro in die Jungfirma. Mehr über Project Q
Quantum Systems
Quantum-Systems, 2015 von Florian Seibel, Michael Kriegel, Tobias Kloss und Armin Busse gegründet, setzt auf elektrisch angetriebene Drohnen samt Multisensor-Technologie. Balderton Capital, Hensoldt, Airbus Defence and Space und Co. investierten zuletzt 160 Millionen Euro in das Unternehmen. Insgesamt sammelte das Unicorn bisher rund 310 Millionen ein. Im Jahre 2023 erwirtschaftete Quantum Systems einen Umsatz von 36,4 Millionen Euro (Vorjahr: 18,9 Millionen). Mehr über Quantum-Systems
SE3 Labs
SE3 Labs aus München, von Lukas Koestler und Simon Klenk gegründet, entwickelt “semantische digitale 3D-Zwillinge und SpatialGPT für fundierte Entscheidungen”. “SpatialGPT transformiert Ihre Daten in zugängliche Erkenntnisse, indem es 3D Computer Vision mit Sprache kombiniert”, heißt es zum Konzept der Firma. Lakestar, Seedcamp und Roundtable investierten bereits in das junge DefenseTech. Mehr über SE3 Labs
Stark
Stark Defense, 2024 vom Quantum Systems-Gründer Florian Seibel und Sven Kruck gegründet, setzt auf Kampfdrohnen (Loitering Munition System). In der Selbstbeschreibung der Jungfirma heißt es: “Stark is a new kind of European technology company, reshaping the future of defence technology to give NATO a decisive edge.” Das DefenseTech wird nach mehreren Medienberichten bereits mit 200 Millionen Euro bewertet. Investoren sind unter anderem wohl Sequoia und Peter Thiel. Mehr über Stark
Swarm Biotactics
Swarm Biotactics aus Kassel, das vom Dedrone-Gründer Jörg Lamprecht und Seriengründer Moritz Strube gegründet wurde, arbeitet daran, eine Armee aus lebenden Kakerlaken für den Einsatz in Kriegsgebieten aufstellen. Vertex Ventures aus den USA, Possible Ventures aus München und der Kölner Investor Capnamic Ventures investierten zuletzt 10 Millionen Euro in Swarm Biotactics. Insgesamt flossen bereits 13 Millionen in das junge DefenseTech.Mehr über Swarm Biotactics
Tytan Technologies
Das Münchner DefenseTech Tytan Technologies, 2023 von Batuhan Yumurtaci und Balazs Nagy gegründet, setzt auf KI-gesteuerte Abfangdrohnen. “Drones are reshaping warfare, but the countermeasures are costly and not scalable. Traditional solutions cannot keep up. TYTAN meets this critical demand with rapid development cycles and adaptable solutions that address the rapidly changing landscape”, heißt es auf der Website. Lakestar, Magnetic, D3 und 10x investierten bereits in Tytan Technologies. Mehr über Tytan Technologies
Dedrone
Zu guter Letzt noch ein Blick auf Dedrone. Das Unternehmen, 2014 von Ingo Seebach, Jörg Lamprecht und Rene Seeber in Kassel gegründet, setzt auf “Lösungen und Systeme zur Drohnenabwehr”. Der US-Konzern Axon, das auf Technologien im Segment öffentliche Sicherheit setzt, übernahm das deutsch-amerikanische Grownup im Frühjahr 2024 (Bewertung 500 Millionen). Aqton Partners, Menlo Ventures, Felicis Ventures und Target Partners investierten zuvor rund 130 Millionen US-Dollar ein das Unternehmen. Mehr über Dedrone
Neben Dedrone und den genannten jungen Firmen mischen zudem noch Unternehmen wie Hattec aus München (KI-gesteuerte Drohnenschwärme), Mayday.ai aus Darmstadt (“Al Fused Event Intelligence”), Polaris aus Bremen (wiederverwendbare Schwerlastrakete) und Traversals aus Uttenreuth (Lageberichte zu Krisensituationen) im Boomsegment DefenseTech mit. In der Schweiz ist Auterion beheimatet. Das Unternehmen, 2018 von Lorenz Meier und Kevin Sartori gegründet, entwickelt ein Betriebssystem für zivile und militärische Drohnen. Das Team beschreibt seine Lösung dabei als “Android für Drohnen”. Aus Österreich gehört Blackshark.ai auf die Liste. Das Grazer 3D-Karten-Startup erstellt einen digitalen Zwilling der Erde.
Tipp: PeaceTech – ein Instrument für nachhaltigen Frieden
WELCOME TO STARTUPLAND
SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3
Digital Business & Startups
Organigramm Bitpanda: Wer lenkt das Krypto-Unicorn von Eric Demuth?

Vom Krypto-Webshop zum Milliardenplayer: Bitpanda ist eine der größten Fintech-Erfolgsgeschichten Europas. 2014 in Wien gegründet, bietet die Plattform heute Investments in Krypto, Aktien, ETFs und Edelmetalle – und zählt nach eigenen Angaben sechs Millionen Nutzer.
Nach einer Bewertung von 3,6 Milliarden Euro im Jahr 2021, steht nun ein Führungswechsel an: Gründer Eric Demuth bekommt mit Lukas Enzersdorfer-Konrad einen neuen Co-CEO an die Seite. Mitgründer Paul Klanschek zieht sich zurück und wechselt im Oktober in den Aufsichtsrat.
Wer Bitpanda jetzt führt – und mit welchen Talenten das Unternehmen in die nächste Wachstumsphase geht:
Diese Menschen lenken Bitpanda
Digital Business & Startups
NorcSi sammelt 10,7 Millionen ein – Taceo erhält 5,5 Millionen – SAI360 übernimmt Lawcode
#DealMonitor
+++ #DealMonitor +++ NorcSi sammelt 10,7 Millionen ein +++ Taceo erhält 5,5 Millionen +++ DBAG investiert in FinMatch +++ SAI360 übernimmt Lawcode +++ Pflegeunion und Lebensblick retten weitere Kenbi-Standorte +++

Im #DealMonitor für den 4. August werfen wir einen Blick auf die wichtigsten, spannendsten und interessantesten Investments und Exits des Tages in der DACH-Region. Alle Deals der Vortage gibt es im großen und übersichtlichen #DealMonitor-Archiv.
INVESTMENTS
NorcSi
+++ Millennium Venture Capital, bmp Ventures und European Battery Research Institute investieren 10,7 Millionen Euro in NorcSi. Das Unternehmen aus Halle an der Saale, 2020 von Marcel Neubert und Udo Reichmann gegründet, bringt sich als “weltweit erster Akteur, der von der Vorserienfertigung einzelner Anoden zur automatisierten Produktion von reinen Silizium Anoden im industriellen Rolle-zu-Rolle-Verfahren übergeht” in Stellung. Dadurch sollen “in E-Fahrzeugbatterien Reichweiten von über 1.000 Kilometern und Ladezeiten von weniger als zehn Minuten möglich” werden. In den vergangenen Jahren flossen bereits rund 6 Millionen in das Unternehmen, dessen Geschichte auf ein “2013 begonnenes, interdisziplinäres Forschungsprojekt des Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und der Technischen Universität Bergakademie Freiberg (TU Freiberg) zurückgeht”. Mehr über NorcSi
Taceo
+++ Der amerikanische Investor Archetype, a16z CSX, Cyber.Fund, A.Capital Ventures, Polymorphic und mehrere Business Angels investieren 5,5 Millionen US-Dollar in Taceo. Das Grazer Startup, 2022 als Spin-off der Technischen Universität Graz und des KI-Forschungszentrums Know-Center gegründet, setzt auf eine Software, die es ermöglicht, sensible Daten organisationsübergreifend zu verarbeiten, ohne sie offenzulegen. Mehr über Taceo
FinMatch
+++ Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) investiert eine ungenannte Summe in FinMatch. Das FinTech aus Stuttgart, 2019 gegründet, bietet “strukturierte Finanzierungslösungen unter Einbindung von Fördermöglichkeiten und Zuschüssen für KMUs an”. Zuletzt investierte die MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg 1,5 Millionen Euro in das Unternehmen. Mehr über FinMatch
MERGERS & ACQUISITIONS
SAI360 – Lawcode
+++ Das amerikanische Unternehmen SAI360, das sich um Risk- und Compliance-Management kümmert, übernimmt das Koblenzer Whistleblower-Startup Lawcode . “Die Integration in das internationale Netzwerk von SAI360 eröffnet neue Wachstumsperspektiven”, heißt es in einer Presseaussendung. Das Unternehmen, 2020 von Ubbo Aßmus, Patrick Diede, Lukas Hoffmann und Dominik Lienen gegründet, “wird weiterhin unter den Marken Hintbox und Lawcode in Europa operieren”. Das Unternehmen wurde in den vergangenen Jahren vor allem von der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) finanziell unterstützt. Mehr über Lawcode
Pflegeunion – Lebensblick – Kenbi
+++ Die etablierten Pflegeanbieter Pflegeunion (Düsseldorf) und Lebensblick (Lemgo) übernehmen elf Einrichtungen von Kenbi in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. “Sie übernehmen 240 der bislang 260 Mitarbeitenden vor Ort und wollen den Pflegebetrieb in den jeweiligen Regionen langfristig weiterentwickeln”, teilt der Insolvenzverwalter mit. Die Berliner Pflegewerk-Gruppe übernahm zuvor bereits “sämtliche Kenbi-Einrichtungen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt”. Das Berliner Pflege-Startup Kenbi, 2019 gegründet, schlitterte im Frühjahr in die Insolvenz. Mehr über Kenbi
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Foto (oben): azrael74
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