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BYD: Umstrittenes Werk in Brasilien eröffnet, Pläne in Mexiko auf Eis


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In der vergangenen Woche eröffnete der chinesische Elektroautohersteller BYD (Build Your Dreams) sein neues Werk in Brasilien. Das berichten brasilianische Medien. Es ist das erste Werk eines chinesischen Autoherstellers im Land und das erste von BYD auf dem amerikanischen Kontinent. In der Fabrik in Camaçari im nordöstlichen Bundesstaat Bahia, in der früher ein Ford-Werk untergebracht war, werden der SUV Song Plus, ein Plug-in-Hybrid, und das Elektroauto Dolphin Mini hergestellt werden.

Die Pläne für das BYD-Werk in Brasilien, das erste des Unternehmens außerhalb Asiens, in dem nur reine Elektroautos gebaut werden, waren Anfang 2024 bekannt geworden. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sprach damals von einer Investition von umgerechnet rund 564 Millionen Euro.

Ende Dezember vergangenen Jahres jedoch geriet das Projekt wegen Vorwürfen von Arbeitsverstößen bis zum Verdacht auf Menschenhandel in die Schlagzeilen. Der Skandal verzögerte den ursprünglichen Zeitplan. Nach ersten Untersuchungen sprachen die brasilianischen Behörden von „sklavenartigen Bedingungen“ für 163 chinesische Arbeiter. Später wurden weitere 57 Arbeiter in einer ähnlich prekären Situation gefunden. Ende Mai reichte die brasilianische Arbeitsstaatsanwaltschaft (MPT) dann Zivilklage gegen BYD wegen „internationalem Menschenhandel“ und „der Sklaverei vergleichbarer“ Arbeitsbedingungen beim Bau des BYD-Werkes ein und forderte die Zahlung von Schadensersatz in Millionenhöhe.

Auch sonst verläuft nicht alles reibungslos. BYD hat angekündigt, in Bahia nicht nur Autos bauen zu wollen, sondern auch Batterien und grüne Wasserstoffzellen. Dazu sollen eine Fabrik für Elektrobusse und -lastwagen, ein Technologiezentrum und eine Hochschule zur Ausbildung von Fachkräften entstehen. Aber von den versprochenen 20.000 Arbeitsplätze wurden bislang nur rund 700 geschaffen. Auch werden die Fahrzeuge in Brasilien vorerst nur aus CKD-Bausätzen (Complete Knock Down) zusammengesetzt. Im Juli 2026 will BYD dann mit der vollen Produktion in Camaçari beginnen. Dann sollen dort jährlich 150.000 Fahrzeuge vom Band rollen.

Zugleich hat der chinesische Konzern seine Pläne für ein Werk in Mexiko auf Eis gelegt. Darüber berichtete unter anderem das mexikanische Wirtschaftsblatt El Financiero. Als Grund werden geopolitische Spannungen und Unsicherheiten aufgrund der Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump genannt. „Geopolitische Fragen haben einen großen Einfluss auf die Automobilbranche. Jeder überdenkt jetzt seine Strategien in anderen Ländern. Wir möchten abwarten, bis wir mehr Klarheit haben, bevor wir eine Entscheidung treffen“, sagte BYD-Topmanagerin Stella Li in einem Interview am Rande der Eröffnung der BYD-Fabrik in Brasilien.

BYD hatte drei Standorte in Mexiko für sein neues Werk, das 10.000 Menschen beschäftigen sollte, in Erwägung gezogen, bevor es laut einem Bericht der US-Nachrichtenagentur Bloomberg die aktive Suche im vergangenen Jahr einstellte, um die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen in den USA abzuwarten. Überdies verzögerte das chinesische Handelsministerium die Genehmigung des Projekts aufgrund von Bedenken, dass die Technologie von BYD für die Vereinigten Staaten zugänglich sein könnte, berichtete die Financial Times im März. Die Situation wurde noch komplizierter, nachdem Trump umfassende Zölle für zahlreiche Länder angekündigte, einschließlich spezifischer Zölle auf die Einfuhr von Fahrzeugen.

Trotz dieser Herausforderungen hält BYD an seiner Absicht fest, seine Produktionskapazitäten in Nord- und Südamerika zu erweitern, hat aber, so Li, angesichts des unsicheren globalen Handelsumfelds keinen klaren Zeitplan, wann das Unternehmen eine endgültige Entscheidung treffen wird.


(akn)



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Biologisch abbaubare Leiterplatte aus Cellulose


Leiterplatten für elektronische Geräte bestehen in aller Regel aus glasfaserverstärktem Epoxidharz. Ein großer Vorteil ist, dass es praktisch ewig hält. Ein großer Nachteil ist, dass es praktisch ewig hält. Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) präsentiert nun eine biologisch abbaubare Alternative: „Bräunliche Lignocellulose, für die es bisher keine Verwendung gab“, wie es Materialforscher Thomas Geiger vom Empa beschreibt.

„Unsere Partner am Forschungsinstitut TNO in den Niederlanden haben ein Verfahren entwickelt, um die Rohstoffe Lignin und Hemicellulose aus dem Holz zu extrahieren“, schildert Geiger. Das zurückbleibende Restmaterial, das immer noch ein bisschen Lignin enthält, mahlt er mit Wasser, um die relativ dicken Cellulosefasern zu feinen Cellulose-Fibrillen aufzuschließen. Dabei entsteht ein feines Netz aus hauchdünnen Fibrillen, die untereinander verknüpft sind.


Eine weiße Frau in weißem Kittel nimmt braune Flocken und gibt sie in einen weißen Plastikkübel

Eine weiße Frau in weißem Kittel nimmt braune Flocken und gibt sie in einen weißen Plastikkübel

Forscherin Yuliia Dudnyk zapft das flockige Ausgangsmaterial.

(Bild: Empa)

Anschließend wird das Wasser herausgepresst. Dabei rücken die Fibrillen näher zusammen und trocknen schließlich zu einer festen Masse. Diesen Prozess nennen die Forscher „Hornifizierung“. Das enthaltene Lignin dient als zusätzliches Bindemittel.

Das Ergebnis ist eine „hornifizierte Platte“, die nahezu so widerstandsfähig sei, wie eine konventionelle Leiterplatte. Aber eben nur nahezu, was zielführend ist. Denn Platte soll ja kompostierbar sein. Sie muss also auf Wasser oder hoher Luftfeuchtigkeit reagieren. „Wenn gar kein Wasser mehr in das Trägermaterial eindringen kann, können auch keine Mikororganismen, wie Pilze, mehr darin wachsen – und damit wäre die Bioabbaubarkeit nicht mehr gegeben“, erklärt Geiger.

In Zeiten kurzlebiger Wegwerfelektronik sollte es genügend Anwendungsfälle geben. Dass es grundsätzlich funktioniert, demonstriert Empas österreichischer Partner Profactor, ein außeruniversitäres Forschungsunternehmen mit Standorten in Steyr und Wien. Profactor hat hornifizierte Leiterplatten mit Leiterbahnen bedruckt und mit Komponenten bestückt. Herausgekommen sind funktionierende elektronische Geräte, etwa eine Computermaus und eine RFID-Karte. Die Maus hat passenderweise gleich ein Holzgehäuse bekommen.

Das Kompostierprozessss stellt sich Empa so vor: „Am Ende seiner Lebensdauer könnte ein solches Gerät unter den richtigen Bedingungen kompostiert werden. Ist das Trägermaterial erst mal zersetzt, lassen sich die metallischen und elektronischen Komponenten aus dem Kompost entnehmen und recyceln.“ Vorerst aber wollen die Materialexperten noch ab der Haltbarkeit der nachhaltigeren Leiter arbeiten.


Blau behandschuhte Hände halten eine abbaubare und eine konventionelle Leiterplatte in die Kamera

Blau behandschuhte Hände halten eine abbaubare und eine konventionelle Leiterplatte in die Kamera

Eine bräunliche, abbaubare Platine neben einer klassischen, grünen.

(Bild: Empa)

Die Arbeiten sind Teil des EU-Forschungsprojekts HyPELignum. Es strebt nach CO2-neutraler Elektronik. Dafür kombinieren Projektpartner aus Forschung und Industrie holzbasierte Ausgangsstoffe und möglichst unkritische Übergangsmetalle mit additiver Fertigung. HyPELignum ist wiederum Teil des Forschungsrahmenprogramms Horizont Europa.


(ds)



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Filmkritik „Tron: Ares“: Einmal Transforminator mit Pixels bitte!


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Der Medienkonzern Disney steckt in der Krise. Die alten Franchises zünden nicht mehr, das Publikum giert nach Neuem. Doch mit einem bloßen Markenwechsel ist es nicht getan. Wenn die gleichen formelhaften Geschichten nun nicht im Marvel- oder Star-Wars-Universum, sondern in der Computerwelt von Tron erzählt werden, ist nicht viel gewonnen.

Tron: Ares muss große Erwartungen erfüllen. Der Ur-Film von 1982 wurde zum Kult, weil er Computergrafiken zeigte, bevor es Computergrafiken im Kino gab. Die Schauspieler wurden in Schwarzweiß gefilmt, ihre Kostüme mit fluoreszierenden Linien gezeichnet und farbig hinterlegt – alles per Hand, Frame für Frame. Zwischendurch gab es die ersten computeranimierten Bilder, die futuristische Motorradrennen mit dreidimensionalen Vektorgrafiken zeigten – damals bahnbrechend. Die Not machte die Designer Jean „Moebius“ Giraud und Syd Mead erfinderisch: Die Sequenzen waren minimalistisch, kantig und definierten eine neue visuelle Grammatik.



Trägt bereits die neuesten Smart Glasses: Bösewicht Julian Dillinger.

(Bild: Disney)

Erst 28 Jahre später folgte 2010 mit Tron Legacy eine Fortsetzung. Es war damals für Disney der erste Blockbuster, der komplett mit 3D-Kameras gedreht wurde. Der Held Sam wechselte von der monoskopischen Realität in eine stereoskopische 3D-Arena im Computer – wie Dorothy im Zauberer von Oz, als sie im Land hinter dem Regenbogen erstmals alles in Farbe erblickte.

In Tron: Ares fallen die Computerprogramme nun in die Realität ein. Julian Dillinger (Evan Peters), Chef des Dillinger-Konzerns und Enkel von Ed aus dem ersten Film, zeigt, dass seiner Familie die Kriminalität in den Genen steckt. Er will – Palantir lässt grüßen – aus Computerprogrammen die ultimative Waffe für das Militär erschaffen und präsentiert den staunenden Generälen mit „Ares“ (Jared Leto) einen Supersoldaten. Der soll jeden Befehl ausführen, und wenn er auf dem Schlachtfeld einmal doch ums Leben kommt – kein Problem, Dillinger kann ihn gleich durch einen neuen ersetzen.



Bug oder Feature: Ares führt die Befehle seines Nutzers nicht aus.

(Bild: Disney)

Doch ein kleines Detail verschweigt Dillinger bei der Präsentation: Ares und die anderen Panzer und Waffen aus dem 3D-Laserdrucker haben nur eine begrenzte Lebenszeit. Die liegt nicht bei vier Jahren wie bei den Nexus-6-Replikanten im Blade-Runner-Universum, sondern nur bei 29 Minuten – dann zerfallen sie zu Bits.

Auftritt Eve Kim (Greta Lee) – Programmiererin des „guten“ Encom-Konzerns, den Kevin Flynn (Jeff Bridges) einst geleitet hatte. Sie entdeckt in den ersten Filmminuten einen alten Code von Flynn. Der „Permanence Code“ hält die Selbstzerstörung auf und erlaubt den Computerprogrammen, ohne Verfallsdatum in der Realität zu verbleiben. Ein Trick, der bereits Sam am Ende von Tron Legacy gelungen war, aber zwischenzeitlich wohl in Vergessenheit geriet.



Noch sind die Encom-Fans guter Laune – doch der Cyber-Angriff rollt bereits an.

(Bild: Disney)



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Schleswig-Holstein: Verwaltung m E-Mail-Migration auf Open Source fertig


Die schleswig-holsteinische Landesverwaltung hat einen wichtigen Schritt in Richtung digitale Souveränität vollzogen: Nach einem sechsmonatigen Umstellungsprozess hat das Digitalministerium Anfang Oktober die Migration des gesamten E-Mail-Systems der Landesverwaltung von Microsoft Exchange und Outlook auf die Open-Source-Lösungen Open-Xchange und Thunderbird erfolgreich abgeschlossen.

Das Digitalressort spricht von einem Meilenstein nach einem Kraftakt, der die Umstellung über 40.000 Postfächer mit insgesamt deutlich über 100 Millionen E-Mails und Kalendereinträgen umfasst habe. Von der Staatskanzlei und den Ministerien über Justiz und Landespolizei bis hin zu weiteren Landesbehörden – rund 30.000 Mitarbeiter seien nun in der Welt freier Software angekommen.

Digitalisierungsminister Dirk Schrödter (CDU) ist erleichtert, nachdem er jüngst in einem Brief an alle Landesmitarbeiter Fehler bei der laufenden Migration auf Open-Source-Software einräumen musste. Zuvor hatte es Klagen aus der Belegschaft über Ausfälle und Verzögerungen beim Mailverkehr gegeben. „Wir wollen unabhängig werden von großen Tech-Konzernen“, unterstreicht Schrödter . Jetzt könne die öffentliche Hand auch bei der E-Mail-Kommunikation sagen: „Mission erfüllt.“

Die Umstellung ist ein zentraler Bestandteil der über mehrere Jahre vorbereiteten Open-Source-Strategie des Landes. Das nördliche Bundesland arbeitet demnach konsequent am Ziel eines digital souveränen IT-Arbeitsplatzes. Bereits im vergangenen Jahr hat die Einführung von LibreOffice als Standard-Bürosoftware begonnen. Nach der Migration des Mailsystems soll MS Office schrittweise von allen Landesrechnern entfernt.

Schrödter würdigt die Herausforderung und Leistung der Mitarbeiter: „Wir sind echte Pioniere. Wir können nicht auf die Erfahrung anderer zurückgreifen – weltweit gibt es kaum ein vergleichbares Projekt dieser Größenordnung.“ Der Ressortchef betont den Mehrwert für andere Verwaltungen: „Künftig können wir mit unseren Erfahrungswerten von der Datenanalyse bis zum Monitoring im Rechenzentrum anderen helfen und sie unterstützen, wenn sie sich auf den Weg machen, den wir gerade als erste beschreiten.“

Im September hat Österreichs Bundesheer den erfolgreichen Umstieg von Microsofts Office-Programmen auf das quelloffene LibreOffice-Paket gemeldet. Entschieden wurde das 2021. Allerdings nutzte das Bundesheer schon damals keine E-Mail- oder Kollaborationslösungen Microsofts, sondern selbst gehostete Linux-Server mit Samba.

Die Initiative in Schleswig-Holstein umfasst weitere zentrale Bereiche der Landes-IT: Die Software Nextcloud soll sukzessive Microsoft SharePoint als zentrale Plattform für behördenübergreifende Zusammenarbeit ersetzen. Bei Videokonferenzen baut das Land auf OpenTalk. Auch die Telefonsysteme sollen auf eine Open-Source-Lösung umgestellt werden. Langfristig wird dem Plan nach zudem das Betriebssystem Windows auf allen Rechnern durch quelloffene Alternativen wie Linux ersetzt.


(ds)



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