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Crucial P510 PCIe 5.0 SSD im Test
Was leistet der effiziente E31T-Controller von Phison, wenn er mit Microns jüngstem G9-TLC-NAND kombiniert wird? Diese Frage beantwortet der Test der Crucial P510 SSD, die die Lücke zwischen den PCIe-4.0-Flaggschiffen und dem High-End mit PCIe 5.0 schließen soll.
Crucial P510 im Überblick
Die Crucial P510 wurde von Micron gemeinsam mit Phison zur CES 2025 vorgestellt. Sie ist die erste SSD, die den neuen E31T-Controller von Phison mit Microns neuem G9-TLC-NAND mit 276 Layern kombiniert. Die P510 soll sequenzielle Durchsatzraten von 11.000 MB/s lesend und 9.500 MB/s schreibend erreichen, sitzt also von der Leistung her zwischen den High-End-Modellen mit PCIe 4.0 (~ 7.000 MB/s) und PCIe 5.0 (~14.000 MB/s).
Im Test erweist sich auch diese Mischung als effizient, liegt bei der Leistung aber leicht hinter anderen Modellen mit Phison E31T und deutlich dichter an den PCIe-4.0-Flaggschiffen als dem Spitzenfeld mit PCIe 5.0.
- Leistung der schnellsten PCIe 4.0 SSDs
- Geringe Anforderungen an die Kühlung
- Langsamer als andere mit Phison E31T
Test (-muster) mit Verspätung
Erste Testberichte sollten ursprünglich bereits Anfang April erscheinen, doch kam es aufgrund globaler Lieferprobleme beim Versand der Testmuster zu Verzögerungen. Das betraf auch ComputerBase, sodass das Testmuster erst wesentlich später eingetroffen ist. Der Zeitpunkt war aufgrund anderer Termine ungünstig, sodass der Test erst jetzt erfolgt.
Das Testmuster im Detail
Auf der einseitig bestückten M.2-Platine mit 80 mm Länge sitzen Controller und Speicherchips, einen DRAM-Cache gibt es nicht. Der E31T-Controller von Phison kann stattdessen die NVMe-Funktion Host Memory Buffer (HMB) nutzen, um einige Megabyte aus dem Arbeitsspeicher des Systems als Zwischenspeicher zu verwenden. Das genügt für die meisten Alltagsaufgaben völlig.
- Phison E31T SSD-Controller im Test: Ausblick auf effiziente PCIe-5.0-SSDs
- Corsair MP700 Elite im Test: Die erste PCIe-5.0-SSD mit effizientem E31T-Controller
Beim NAND-Flash handelt es sich um Microns TLC-Speicher der G9-Generation mit 276 Layern und 1 Tbit Speicherkapazität pro Die. Das ist ein Unterschied zu den ersten SSDs mit dem E31T: Die Corsair MP700 Elite (Test) nutzt nämlich den BiCS8-TLC-NAND von Kioxia. Der Test der Crucial P510 zieht somit auch einen Vergleich zwischen den Speichertypen, allerdings spielt immer auch die jeweilige Firmware eine Rolle.
Garantie und TBW im Vergleich
Bei üblichen fünf Jahren Garantie erlischt selbige nach Überschreiten einer vom Hersteller festgelegten Schreibmenge vorzeitig: die „Total Bytes Written“ (TBW). Bei der Crucial P510 mit 1 TB liegt diese bei typischen 600 TB für SSDs mit TLC-Speicher.
Preise und Eckdaten im Überblick
Zur Stunde ist die Crucial P510 in der getesteten Version ohne Kühlkörper zu Preisen von rund 110 Euro (1 TB) und 180 Euro (2 TB) erhältlich. Für etwa 10 Euro Aufpreis gibt es die Variante mit Kühler.
PCIe 5.0 vs. PCIe 3.0/4.0 und SATA im neuen Testsystem
Die Probanden müssen im Test gegen die High-End-Konkurrenz mit PCIe 5.0 wie die SanDisk WD_Black SN8100 (Test) und die Samsung 9100 Pro (Test) sowie die Flaggschiffe der PCIe-4.0-Generation in Form der WD_Black SN850X (Test) und der Samsung 990 Pro (Test) antreten. Auch ein Vergleich mit SSDs der langsameren Sorte auf Basis von PCIe 3.0 und SATA sowie mit externen Modellen wird gezogen.

Der Wechsel auf PCIe 5.0 seitens der SSDs machte auch einen Wechsel des Testsystems von ComputerBase nötig. Die Wahl fiel auf AMDs aktuelle AM5-Plattform mit einem B650E-Mainboard von Asus und dem mit 65 Watt TDP antretenden 12-Kern-Prozessor Ryzen 9 7900 (Test). Der primäre M.2-Slot des Mainboards erhält PCIe 5.0 x4 direkt über die CPU. Beim Betriebssystem fand ein Umstieg auf Windows 11 statt.
Nachfolgend werden die ab jetzt für SSD-Tests verwendete Hard- und Software aufgelistet.
- Windows 11 Pro 22H2 22621.1413
- AMD Ryzen 9 7900
- Asus B650E-F Strix Gaming Wifi
- DDR5-5200, 38-38-38-84
- AMD-Chipsatztreiber 5.02.19.2221
- GeForce RTX 2080 Ti mit GeForce-Treiber 531.29
- GeForce RTX 3080 Ti mit GeForce-Treiber 552.22 (Zusatztest Direct Storage)
- SoftPerfect RAMdisk 4.4
- Asus BIOS 1222
Die Angabe und die dauerhafte Verwendung der konkreten Version von Windows 11 sind entscheidend, denn Microsoft hat zuletzt verstärkt an der Datenträger-Leistung im Explorer gearbeitet. So erzielt die neue Plattform beim Kopieren aus der RAM-Disk auf eine sehr schnelle SSD über 6,0 GB/s, wo die alte Plattform mit denselben SSDs bei unter 2,5 GB/s an eine Grenze stieß. Auch das Kopieren auf der SSD ist mit dem neuen System und insbesondere dem aktuelleren Windows viel schneller. Die letzten inkrementellen Updates für Windows 11 22H2 brachten dabei noch mal einen deutlichen Schub gegenüber der ersten Hauptversion aus dem 4. Quartal 2022 – mit der lag das Limit im Explorer noch bei knapp unter 4,0 GB/s.
Testergebnisse und Benchmarks
Das Testmuster wurde für die nachfolgenden Tests, sofern nicht anders vermerkt, unter dem SSD-Kühler des Asus ROG Strix B650E-F Wifi mit darüber blasendem 120-mm-Lüfter getestet.
Schreibleistung (SLC-Modus)
Wie ausdauernd der SLC-Modus ausfällt, testet ComputerBase wie folgt: Eine komprimierte RAR-Datei mit 10 GB Größe wird aus einer RAM-Disk mit fortlaufender Nummer in der Dateibezeichnung so oft ohne Pause auf die leere Test-SSD geschrieben, bis die Kapazitätsgrenze erreicht ist (grün). Für jeden Kopiervorgang wird die erreichte Transferrate protokolliert. Direkt nach dem letzten Transfer werden 50 Prozent der erstellten Dateien gelöscht. Im Anschluss wird der SSD für die interne Speicherverwaltung eine halbe Stunde Ruhe gegönnt. Dann wird sie abermals mit den RAR-Dateien vollgeschrieben (gelb). Der Test soll die Abhängigkeit des SLC-Modus vom Füllgrad der SSD ermitteln beziehungsweise aufzeigen, ob der einmal genutzte SLC-Modus sich nach Ruhephasen erholt.
Rund 70 GB SLC-Cache stehen für schnelle Schreibtransfers zur Verfügung, sofern die SSD leer ist, bei 50 Prozent Füllstand ist der Zwischenspeicher entsprechend nur noch halb so groß. Er richtet sich also dynamisch nach dem freien Speicherplatz. Dass alle Zellen zunächst im SLC-Modus beschrieben werden, ist hier also nicht der Fall.
Ungewöhnlich ist das Verhalten, sobald der Cache erschöpft ist. Dann fällt die Schreibrate zunächst rapide auf das Minimum ab, um sich im späteren Verlauf wieder zu erholen. Meist ist der Verlauf jedoch genau andersherum. Andere Modelle mit Phison E31T zeigen ein ganz anderes Verhalten. Das beweist aber auch, dass Crucial auf eine eigene Firmware setzt.
- Schwarz/Weiß: NVMe-SSDs (PCI Express 5.0, M.2)
- Rot: NVMe-SSDs (PCI Express 4.0, M.2)
- Blau: NVMe-SSDs (PCI Express 3.0, M.2)
- Grün: Externe SSDs (USB, Thunderbolt)
- Gelb: SATA-SSDs (2,5 Zoll)
Hinweis: Über die Schaltfläche oben rechts im Diagramm (+…Einträge) lassen sich weitere Ergebnisse einblenden, die zur besseren Übersicht zunächst versteckt sind.
Leseleistung
Zur Überprüfung der praktischen Leseleistung wird der Installationsordner des Spiels Shadow of the Tomb Raider (SotTR, 32 GB) auf das Testmuster kopiert und anschließend in die RAM-Disk gelesen. Das Gegenstück sollte in diesem Fall also erneut keinen Flaschenhals darstellen. Dies geschieht einmal mit völlig leerem Laufwerk und einmal praxisnah mit 80 Prozent Füllstand. Der Testlauf im leeren Zustand erfolgt 30 Minuten nach der Formatierung. Der Testlauf bei 80 Prozent wird auf dem zuerst zu 100 Prozent und dann ausgehend von 50 Prozent vollgeschriebenen Laufwerk durchgeführt, auf dem 20 Prozent gelöscht und dann 30 Minuten Pause eingelegt wurden.
Rund 4.000 MB/s schaffen viele aktuelle NVMe-SSDs und auch jene mit PCIe 4.0. In der Liga der PCIe-5.0-SSDs sind die 3.900 MB/s der Crucial P510 fast ganz unten anzusiedeln. Nur die Samsung 990 Evo (Plus) liegt mit halbiertem Interface (PCIe 5.0 x2 = PCIe 4.0 x4) noch darunter. Bei 80 Prozent Füllstand bricht die Leistung der P510 aber nicht ein, sodass die Platzierung am Ende besser ist und die Leserate auf Augenhöhe mit den anderen Modellen mit Phison E31T liegt.
Kopierleistung
Als Kopiertest (Lesen + Schreiben) hat die Redaktion einen 195 GB großen Steam-Ordner mit fünf installierten Spielen auf der SSD dupliziert. Dies geschieht einmal mit völlig leerem Laufwerk und einmal praxisnah mit 80 Prozent Füllstand. Der Testlauf im leeren Zustand erfolgt 30 Minuten nach der Formatierung. Der Testlauf bei 80 Prozent wird auf dem zuerst zu 100 Prozent und dann ausgehend von 50 Prozent vollgeschriebenen Laufwerk durchgeführt, auf dem 20 Prozent gelöscht und dann 30 Minuten Pause eingelegt wurden.
Dass das Testmuster nur 1 TB Speicher besitzt, ist ein Nachteil bei Schreibtests und auch beim Kopiervorgang. Dennoch ist das Resultat von weniger als 1.000 MB/s als schlecht zu bewerten. Selbst eine ältere WD Blue SN580 mit PCIe 4.0 und ebenfalls nur 1 TB kommt hier auf fast die doppelte Leistung. Ein Test mit 80 Prozent Füllstand entfällt für beide, da schlicht zu wenig Platz für die Testdaten ist.
Gaming-Leistung
Im ersten Teil wird fortan der DirectStorage-Benchmark (Avocados) stellvertretend für das Spiel Forspoken genutzt, da letzteres durch regelmäßige neue Versionen Probleme bei der Vergleichbarkeit machte. Im zweiten Teil wird der auf die Gaming-Leistung von Massenspeichern ausgerichtete 3DMark Storage verwendet.
Ein gutes Ergebnis von 26,1 GB/s Durchsatz kann in der BulkLoadDemo (Avocados) von Microsoft erreicht werden, die mit DirectStorage-API als Maßstab für künftige Spiele gilt. Selbst so manches Modell mit Phison E26 wird geschlagen. Zur Crucial P310 (Test) mit PCIe 4.0 liegt der Vorsprung bei immerhin 9 Prozent.
Nicht gerade rosig sind die 3.300 Punkte im 3DMark Storage, denn andere SSDs mit dem Phison E31T zeigen, dass locker zehn Prozent mehr Punkte möglich sind. Ein Beispiel ist die Kioxia Exceria G4 (Test). Somit gibt es in diesem Test keinen Vorsprung zu den PCIe-4.0-Flaggschiffen.
Office-Leistung
Der Quick System Drive Benchmark des PCMark 10 soll leichtere Aufgaben im Alltag widerspiegeln. Das Szenario reicht vom Schreiben, Lesen und Duplizieren von Bilddateien über die Anwendung von Adobe Illustrator und Photoshop bis Microsoft Excel.
Letztlich muss sich die Crucial P510 auch im PCMark10 bei simulierter Anwendungslast eher mit den schnellsten PCIe-4.0-SSDs als mit der PCIe-5.0-Spitzenklasse messen.
Theoretische Leistung
Der CrystalDiskMark hat sich quasi zum Standard-Benchmark der Branche gemausert und dient auch den SSD-Herstellern zur Ermittlung der beworbenen Leistungswerte. Wenig praxisnah, wird der Test an dieser Stelle zur Überprüfung der theoretischen Spitzenleistung verwendet.
Die 11.000 MB/s beim sequenziellen Lesen werden erfüllt. Die 80,8 MB/s beim wahlfreien Lesen sind ein gutes Resultat, doch hier erweisen sich andere Modelle mit dem gleichen Controller erneut schneller. Liegt es am Ende doch am Micron-Speicher?
Beim sequenziellen Schreiben hat die P510 aber die Nase vorn und schafft 9.500 MB/s, während die E31T-Konkurrenz trotz doppelter Speichermenge bei rund 8.700 MB/s Schluss macht.
Leistungsaufnahme
Im Vergleich der vier Kandidaten mit dem gleichen Controller (Phison E31T) fällt direkt auf, dass einer aus der Reihe tanzt. Und das ist die Crucial P510, die mit bis zu 7 Watt unter Last etwa 1 Watt mehr benötigt. Denkbar ist, dass für ein Quäntchen mehr Leistung (im CrystalDiskMark) der Controller mit höherem Takt betrieben wird, aber auch der Micron-Speicher kann mehr Energie verlangen als das Pendant von Kioxia.
Leistungsaufnahme (CrystalDiskMark 8)
Die vorherigen Tests haben gezeigt, dass die Crucial P510 in der Praxis eher einen Tick langsamer als die Controller-Verwandtschaft agiert. Dass sie dafür mehr Energie benötigt, macht sie weniger effizient.
Tipp: Die Schaltflächen unter dem Diagramm helfen, den Überblick zu behalten. Weitere Modelle stehen dort zur Auswahl.
Temperaturen
Stolze 80 °C werden ohne jeglichen Kühlereinsatz erreicht. Mit dem Mainboard-Kühler und einem Lüfter bleibt das Maximum unterhalb von 60 °C. Eine Drosselung der Leistung ist aber selbst ohne Kühler nicht zu erkennen. Der Verlauf ist zwar etwas anders, doch keineswegs schlechter als bei guter Kühlung.
Fazit
Im Wettstreit mit anderen SSDs der Fraktion „PCIe 5.0 light“ mit dem effizienten E31T-Controller von Phison landet die Crucial P510 auf dem letzten Platz. In den meisten Tests ist sie schlicht einen Tick langsamer, benötigt dabei aber mehr elektrische Leistung (nur um im CrystalDiskMark zu glänzen?). Dass Crucial nur ein Muster mit 1 TB bereitgestellt hat, während die Konkurrenten Kioxia Exceria Plus G4 (Test) und Corsair MP700 Elite (Test) mit 2 TB antraten, ist zwar ein potenzieller Nachteil in schreiblastigen Szenarien, erklärt den Abstand im Gros der Tests aber nicht.

Letztlich macht entweder die Firmware-Abstimmung bei Crucial oder aber der andere Speicher (Micron G9 statt Kioxia BiCS8) den Unterschied – am Ende kann es auch beides sein.
Waren die genannten Konkurrenten zumindest noch einen Tick schneller als die schnellsten PCIe-4.0-SSDs, ist die Crucial P510 nur noch mit diesen auf Augenhöhe. Da sie aber teurer ist als letztere, fehlt es ihr aktuell einfach an überzeugenden Argumenten.
- Leistung der schnellsten PCIe 4.0 SSDs
- Geringe Anforderungen an die Kühlung
- Langsamer als andere mit Phison E31T
Mehr Informationen zu SSDs gewünscht? Die 17. Episode von „CB-Funk – der ComputerBase-Podcast“ bietet Details satt. Welche Unterschiede gibt es eigentlich zwischen SATA und PCIe Gen 3 bis 5 sowie TLC und QLC? Wie testet die Redaktion, was gilt es beim Kauf einer neuen SSD zu beachten und welche Modelle sind empfehlenswert? Die 17. Folge CB-Funk liefert Antworten.
CB-Funk lässt sich nicht nur über den eingebetteten Podigee-Player abspielen, sondern auch bequem direkt in den Podcast-Apps eurer Wahl abonnieren und hören. Verfügbar ist der ComputerBase-Podcast auf Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts, Amazon Music* und Deezer.
ComputerBase hat die Crucial P510 SSD leihweise von Crucial zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
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Seitenbegrenzung und andere Kinderkrankheiten: Wie sich die PDF-KI von Foxit im Alltag schlägt
Der PDF-Dienst Foxit rüstet ebenfalls bei den KI-Feature nach. Als ComputerBase im Mai analysierte, wie sich die PDF-KIs von Adobe, NotebookLM und ChatGPT im Alltag schlagen, lieferte Foxit jedoch nur Fehlermeldungen. Mittlerweile läuft der KI-Assistent, daher erfolgt nun der Testlauf.
Foxit bietet sowohl einen in den PDF-Reader integrierten KI-Assistenten als auch eine Research-Agent-Lösung, die man im Juni präsentiert hat. Um die Tools nutzen zu können, ist ein Foxit-Konto erforderlich. Damit lassen sich KI-Funktionen zunächst kostenlos verwenden, die Nutzung ist aber auf 20 Credits pro Monat begrenzt. Pro Dokument wird ca. 1 Credit verbraucht.
Um den PDF-Assistenten dauerhaft nutzen zu können, benötigt man ein Abo. Das kostet – je nach Abrechnungsart – rund 10 Euro pro Monat. Damit erhält man ein Kontingent von 2.000 Credits monatlich.
Foxit: KI-Assistent im PDF-Reader und separater Research Agent
Technisch basiert Foxit auf OpenAIs GPT-4o-Modell, verarbeitet werden die Anfragen in Microsofts Azure-Cloud. Im KI-Assistenten des PDF-Readers lassen sich pro Chat-Verlauf bis zu zehn Dateien verarbeiten, dabei kann es sich um PDFs und Bilder handeln. Bei PDFs liegt die Grenze pro Datei bei 25 MB und 120 Seiten, Bilder dürfen maximal 5 MB groß sein.
Der Foxit-Chatbot liefert dann den gängigen Funktionsumfang. Es lassen sich Fragen zu den Dokumenten beantworten, man kann sich eine Zusammenfassung und Übersetzungen erstellen lassen und auch eine Websuche ist integriert.
Der Research Agent ist hingegen eher auf komplexe Dokumente wie wissenschaftliche Arbeiten, Whitepapers oder andere umfassende Berichte ausgelegt. Er analysiert bis zu zehn PDF-Dokumente gleichzeitig und soll Kernaussagen zu Zielsetzung, Methodik, Ergebnissen, Fazit und relevanten Fachbegriffen aufbereiten.
Foxit-PDF im Test
Um zu testen, wie sich Foxits PDF-KI im Alltag schlägt, erfolgt der Test mit den Fragen aus der ersten PDF-Analyse.
Test 1: Inhaltsanalyse von Text
Prompt: Welche Ransomware-Gruppen sind derzeit am bedrohlichsten?
Basierend auf dem BSI-Lagebericht 2024 (PDF) muss die Foxit-KI erkennen, welche Ransomware-Gruppen die IT-Sicherheitsbehörde als bedrohlichsten einstuft. Das funktioniert, die fünf Gruppen werden knapp und präzise aufgelistet. Die Quellen führen zu den jeweiligen Passagen im BSI-Dokument.
Test 2: Inhaltsanalyse von Grafiken
Prompt 1: Wie viele Homes Passed Anschlüsse gibt es? Und wie viele schaltet davon die Telekom? Prompt 2: Wie hoch ist die Glasfaserausbauquote in Berlin im Jahr 2024?
In der Breko-Marktanalyse 2024 (PDF) muss die Foxit-KI erkennen, wie viele Homes-Passed-Anschlüsse es gibt, wie viel davon die Telekom schaltet und dazu noch die Glasfaserausbauquote in Berlin im Jahr 2024 benennen. Das Herausfordernde ist, dass sich die Telekom- und Berlin-Zahlen ausschließlich in Grafiken befinden. Im Fall der Telekom heißt es etwa: Von den insgesamt 19,9 Millionen Homes-Passed-Anschlüssen, die bis Ende Juni 2024 in Deutschland existieren, schaltet die Telekom 39 Prozent. Die PDF-KI muss also selbst anhand dieses Wertes berechnen, dass es rund 7,8 Millionen Anschlüsse sind.
Die Foxit-KI ist nun die erste, die das im Test schafft. Adobe, ChatGPT und NotebookLM sind im Mai an der Aufgabe gescheitert, diese ließen sich von einer Zahl in der Fußnote irritieren. Bei der Glasfaserausbauquote in Berlin liegt aber auch Foxit daneben. Generell bleiben Grafiken also etwas, bei dem man PDF-KIs nicht vertrauen sollte.

Anzumerken ist aber: ChatGPT und NotebookLM konnten bei einem aktuellen Nachtest ebenfalls die korrekte Zahl bei der Telekom erkennen. Die Modelle machen also generell Fortschritte in dem Bereich.
Test 3: Vergleich von Dokumenten
Prompt: Wie unterscheiden sich die Pläne zur Vorratsdatenspeicherung im Koalitionsvertrag von 2025 mit den Plänen im Koalitionsvertrag von 2021?
Mit Foxit war dieser Test nicht möglich, weil der erste Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung von 2021 (PDF) die 120-Seiten-Grenze übersteigt. Das ist eine Limitation des KI-Assistenten, die sich im Alltag mehrfach bemerkbar macht.
Test 4: Übersetzung
Prompt 1: Erstelle eine deutsche Zusammenfassung für diesen Text.
Prompt 2: Wie äußert sich OpenAI über DeepSeek?
Beim Übersetzen und Zusammenfassen von OpenAIs Lobby-Papier macht die Foxit-KI eine gute Figur. Der Text ist übersichtlich strukturiert und inhaltlich passen die Ergebnisse. Dasselbe gilt für die Nachfrage zu OpenAIs Aussagen über DeepSeek.

Test 5: Studie analysieren
Prompt 1: Welchen Effekt hat die religiöse Werteorientierung auf die Parteiidentifikation mit der CDU bei der Bundestagswahl 2017? Prompt 2a: Welchen Effekt hat die Parteiidentifikation mit der SPD auf die Bewertung von Martin Schulz bei der Bundestagswahl 2017? Prompt 2b: Wie hoch ist der Effekt genau?
Um zu testen, wie die PDF-KIs wissenschaftliche Texte analysieren, sollten diese Fragen aus Studie zum Wahlverhalten beantworten. Wie schon bei dem Koalitionsvertrag gilt aber auch hier: Die Studie ist länger als 120 Seiten, der Test also nicht möglich.
Ein separater Test erfolgte daher mit der kontrovers diskutierten „Illusion-of-Thinking“-Studie von Apple sowie einem Forschungskommentar (PDF), der sich kritisch mit der Methodik und dem Fazit auseinandersetzt. Was Foxits Research Agent liefert, ist zunächst eine knappe Zusammenfassung
Nachfragen verweigerte das Tool aber erstaunlicherweise, die Moderationstools hätten unangemessene Inhalte aus Bereichen wie Gewalt, Sexualität oder Bedrohungen für die öffentliche Sicherheit identifiziert, die bei Microsoft auf der schwarzen Liste stehen. Etwas, das sich anhand der Frage nicht erklären lässt. Der Prompt „Was bewertet der Kommentar die Aussagen zum Reasoning in der „Illusion of Thinking“-Studie?“ beinhaltet zwar einen grammatikalischen Schnitzer, inhaltlich anstößig ist er aber nicht. Weitere Fragen wurden dann ebenfalls nicht mehr beantwortet – und zwar nicht nur bei dieser konkreten Chat-Sitzung, sondern bei jedem weiteren Dokument, das neu hochgeladen wurde.
Fazit: Foxits KI-Assistenten wirken immer noch unfertig
Was Foxit mit den KI-Assistenten integriert, ist vergleichbar mit dem, was etwa Adobe bietet. Auffällig ist jedoch, dass die Antworten im Vergleich zu denen von ChatGPT, NotebookLM und Adobe besonders knapp ausfallen. Ein Nachteil muss es nicht sein, immerhin lassen sich einfach weitere Fragen stellen. Baustellen der PDF-KIs wie Probleme mit der Analyse von Grafiken sind ebenfalls vergleichbar.
Als tatsächlicher Nachteil gegenüber den anderen Anbietern erweist sich aber das 120-Seiten-Limit. Das ist bei wissenschaftlichen Arbeiten viel zu knapp bemessen, was insbesondere dem Ziel im Weg steht, das Foxit für den Research Agent ausgibt. Dass im Test ab einem gewissen Zeitpunkt auch die Moderationstools sämtliche Antworten aushebelten, zeichnet insgesamt das Bild eines KI-Systems, das noch unfertig wirkt.
Downloads
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3,5 Sterne
Der Foxit PDF Reader ist ein PDF-Betrachter, der alle notwendigen Funktionen beherrscht.
- Version 2025.1.0.27937 Deutsch
- Version 2.4.5, Linux
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Die besten Saugroboter von Roborock im Test und Vergleich
Welcher Hersteller bietet die besten Saugroboter mit Wischfunktion? Schon seit Jahren gilt Roborock als das Maß aller Dinge, wenn es um Premium-Saugroboter geht. Immer wieder überzeugen sie mit neuen technischen Ansätzen, die im Anschluss von der Konkurrenz kopiert werden. In diesem Artikel erfahrt Ihr, welche Roborock-Saugroboter besonders hervorstechen.
Die besten Saugroboter von Roborock im Vergleich
Testsieger: Roborock Saros Z70

Der Roborock Saros Z70 ist nicht nur das beste Roborock-Modell, sondern auch Saugroboter-Testsieger. Der Hersteller hat bei diesem Gerät wirklich alles in die Wagschale gelegt, was technisch möglich war: eine neue Navigationstechnologie, höhere Saugkraft und natürlich das absolute Highlight, der Roboter-Greifarm, der kürzlich per Update verbessert wurde.
Ausführlicher Testbericht des Roborock Saros Z70
Die Reinigungsleistung des Saros Z70 ist auf absolutem Top-Niveau. Da hat selbst Roborocks größter Konkurrent Dreame (Bestenliste) nicht mehr bieten. Die Station trumpft mit zahlreichen Wartungsfeatures auf, die den Nutzern fast alle Aufgaben abnehmen. Einziger Wermutstropfen ist der hohe Kaufpreis von 1.799 Euro.
Pro
- Bärenstarke Saug- und Wischleistung
- Flache Bauweise
- Absurde Akkulaufzeit
- Vergleichsweise leiser Roboter
Contra
- Der Preis: satte 1.799 Euro!
- Greifarm enttäuscht
- Navigation mit überraschenden Fehlern

Zum Testbericht

Beste Testsieger-Alternative: Roborock S8 MaxV Ultra

Der Roborock S8 MaxV Ultra ist die beste Alternative zum Roborock Saros Z70. Er hat einen Bürstenarm und einen Mini-Mopp in Fahrtrichtung rechts, der die vibrierende Wischplatte unterstützt. Die LiDAR-Navigation ist makellos. Zusätzlich hat der S8 MaxV Ultra eine RGB-Kamera, wodurch Ihr den Saugroboter dank der Überwachungskamera-Funktion in Euren vier Wänden patrouillieren lassen könnt.
Ausführlicher Testbericht des Roborock S8 MaxV Ultra
Auch die Station hat ordentlich was zu bieten: Die Wisch-Ausrüstung wird nach der Reinigung mit 60 Grad heißem Wasser gründlich durchgespült und anschließend mit 60-Grad-Heißluft getrocknet. Noch dazu gibt es im Fach neben dem Staubbeutel einen Behälter für Putzmittel. Der Roborock S8 MaxV Ultra kostet nach unverbindlicher Preisempfehlung 1.499 Euro.
Pro
- Hübsche, kompakte Multifunktionsstation
- Putzmittel-Behälter in der Station vorhanden
- Nahezu perfekte Saugleistung
- Klasse Wischleistung
- Sehr gute Navigation

Zum Testbericht

Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis: Roborock Qrevo Slim

Der Roborock Qrevo Slim gehört zu den einzigartigsten Saugrobotern auf dem Markt. Nur wenige Modelle auf dem Markt haben eine ähnliche technische Zusammenstellung. Roborock verbaut eine erweiterbare Seitenbürste und ein ausfahrbares Wischpad. Das Spektakulärste ist die flache Bauweise. Denn: Roborock verzichtet auf den klassischen Navigations-Turm. Die Navigation ist dank des neuen “StarSight”-Systems spitzenmäßig.
Ausführlicher Testbericht des Roborock Qrevo Slim
Dass der Sauger bei der Saug- und Wischleistung ebenfalls einen fabelhaften Eindruck hinterlässt, rückt dabei fast schon in Vergessenheit. Abgerundet wird das eindrucksvolle Gesamtpaket durch eine vergleichsweise kompakte Basisstation, die den Staub absaugt und die Wischausrüstung reinigt. Der Roborock Qrevo Slim kostet nach unverbindlicher Preisempfehlung 1.299 Euro.
Pro
- Flache Bauweise, Gesamthöhe von 8,2 cm
- Ausfahrbare Seitenbürste und schwenkbarer Wischmopp verbaut
- Hervorragende Saugleistung, gute Wischleistung
- Fantastische Navigation, obwohl kein LiDAR-Turm verbaut wurde
- Klasse App-Support mit zahlreichen praktischen Einstellungen
Contra
- Keine automatische Putzmittel-Zufuhr
- Kleiner Staub- und Wasserbehälter im Roboter

Zum Testbericht

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CAMM2-Formfaktor: Im Desktop-PC ist der neue RAM bisher ein Fehlschlag
Keine Boards, kein RAM. Kein RAM, auch keine Mainboards. Der Speicherstandard CAMM2 kommt im Desktop-PC überhaupt nicht an. Und wie es wirklich weitergeht, weiß aktuell auch niemand. Außer maximal einem R&D-Mainboard pro Hersteller und ein paar gezeigten Speichermodulen ist das Thema aktuell tot.
Was passiert, wenn Intel keinen neuen Speicherstandard oder auch Formfaktor durchdrückt? Das könnte quasi die Frage sein. Denn bisher war Intel stets eine der Größen im Markt, die Entwicklungen in dem Bereich forciert haben. DDR4 wurde erst mit Intel Haswell-E geboren und trat danach seinen Siegeszug an, bei DDR5 war Intel Alder Lake die erste Plattform.
Exakt ein Jahr ist es her, dass MSI als einer der ersten Hersteller hervortrat und erklärte, man werde CAMM2 in den Desktop bringen. Damals wurde noch ein Z790-Board genutzt, es war letztlich aber auch eher nur ein Forschungsprojekt. Dieses Jahr kommen diese Boards einmal von Asus und Gigabyte, beide zeigen Z890-Platinen für CAMM2. Das zum Teil an Ständen gezeigte Asus-Board hat dabei interessanterweise sogar noch RD in der Bezeichnung, Research & Development, Forschung und Entwicklung, an anderen sind dann immerhin schon die passiven Kühlelemente verbaut.
Diverse Formate sind für CAMM2-Speicherriegel vorgesehen, zum Teil werden sie auch gezeigt. Im Desktop-Sektor sollte zunächst das 40 mm breite Format für Speicherkapazitäten von bis zu 32 GB bei einseitiger Bestückung Einzug halten. Im gleichen Format ist aber auch eine beidseitige Bestückung mit bis zu 64 GB oder sogar 128 GB mit zwei Chips pro Package (Dual Die Package, DDP) vorgesehen. Die 68 mm breiten Module mit bis zu 256 GB oder 512 GB in gestapelter Form sind eher für Server denkbar.

Die größeren CAMM2-Formate nehmen am Ende aber auch eine Menge Platz weg. In Zeiten, in den 256 GByte im Desktop-PC durch vier klassische DIMM-Riegel nutzbar sind, zieht selbst die zuvor beworbene hohe Kapazität von CAMM2 nicht mehr. Kommt bei hoher Kapazität zudem eine hohe Geschwindigkeit ins Spiel sind mitunter Heatspreader nötig; und das ganze Konzept wird entsprechend noch größer.

Trotz einiger Fortschritte bei CAMM2 sind und bleiben die Speicherriegel vorerst weiter nur Konzept. Bei allen Firmen, mit denen ComputerBase auf der Computex 2025 in Taipeh sprach, spielte das Thema quasi keine Rolle, keiner plant diese Lösungen zeitnah in Serie zu produzieren. Da helfen auch Overclocking-Versuche mit CAMM2 auf 10.000 MT/s nicht, zumal klassischer DDR5-Speicher auf einer Z890-Plattform ohnehin schon viel weiter ist.

LPCAMM2 für Notebooks hingegen hat einen anderen, viel besseren Stand. Denn im Notebook ist Platz durchaus ein Thema, zudem wird hier LPDDR5X-8533 genutzt, was aktuell die Basis bei der RAM-Anforderung für nahezu jeden modernen Notebook-Chip ist. Hier passt letztlich einfach zusammen, was zusammen gehört. Beinahe jeder Hersteller wird diese Lösungen anbieten.

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