Datenschutz & Sicherheit
Dänemark setzt Chatkontrolle wieder auf die Agenda
„Der sexuelle Missbrauch und die Ausbeutung von Minderjährigen, die online stattfindet und verbreitet wird, nimmt zu.“ Das schreibt Dänemark im Programm zur EU-Ratspräsidentschaft, die das Land am 1. Juli von Polen übernimmt. Dänemark liefert eine Lösung mit: die Chatkontrolle.
Die EU-Ratspräsidentschaft wechselt alle sechs Monate von einem Mitgliedsland zum nächsten. Zwischen Juli und Dezember werden dänische Politiker*innen den Gremien des EU-Rats vorstehen. Das Amt bringt keine direkten Befugnisse mit sich, aber Dänemark kann die Agenda setzen. Wie möchte das Land diese Macht für Digitalpolitik nutzen?
Der Chatkontrollen-Zombie
Auf das digitalpolitische Banner schreibt sich Dänemark die Regulierung zur Verhinderung von sexuellem Missbrauch von Kindern (CSAR), hinter der sich die Chatkontrolle versteckt. Es benötige „klare und harmonisierte Gesetze“, um Missbrauch und Missbrauchsdarstellungen zu verhindern und zu bekämpfen, so das Programm. Ende Mai hatte der Vorgänger Polen eine Einigung bei der Chatkontrolle noch aufgegeben.
Zudem möchte die neue Ratspräsidentschaft Polizeibehörden dabei helfen, „die Digitalisierung beim Kampf gegen Schwerverbrecher zu nutzen“. Dafür brauche man die notwendigen Werkzeuge wie beispielsweise Zugang zu Daten. Zudem sei es notwendig, „Kooperationen zum Datenaustausch mit internationalen Organisationen und Drittländern zu stärken“. Was damit konkret gemeint ist, bleibt unklar.

Sorgen um die Demokratie
Dänemark sorgt sich um die Standhaftigkeit der Demokratie. Gerade für den Kampf gegen Falschinformationen, „genauso wie beim Online-Schutz von Kindern und jungen Menschen“, möchte Dänemark die Tech-Giganten regulieren. Meta und Co sollen laut Programm mehr Verantwortung übernehmen und für die Inhalte auf ihren Plattformen zur Rechenschaft gezogen werden.
Während der Ratspräsidentschaft möchte Dänemark die Demokratie mit einer freien und vertrauenswürdigen Presse sowie der Erhöhung der Digitalkompetenz der Unionsbürger stärken. Daneben plant das Land, alltägliche digitale Herausforderungen wie unter anderem unethische Geschäftsmodelle und die umfangreiche Datenerfassung anzugehen. Hier verweist das Programm erneut auf „schädliche Online-Inhalte für Kinder und junge Menschen“ – diesmal als zu lösendes Alltagsproblem.
Wirtschaftsfreundliche „Vereinfachungen“
Auch die Digitale Souveränität hat es auf die Agenda geschafft. Für eine digitale Wettbewerbsfähigkeit seien bessere Rahmenbedingungen notwendig. Die dänische Ratspräsidentschaft möchte unter anderem an der Datenschutzgrundverordnung schrauben, um „Firmen Rechtssicherheit zu gewährleisten, unnötige Bürokratie abzubauen und die Transparenzpflicht gegenüber Investoren zu erhöhen“. Laut Programm möchte Dänemark den Datenschutz vereinfachen und Regulierungsaufsicht reduzieren.
Neue Möglichkeiten sieht das Dänemark darin, dass Künstliche Intelligenz kreative Inhalte generieren könne. Nun müsse sich die Gesetzgebung zum Urheberrecht weiterentwickeln, um „einen fairen und effizienten Markt zu ermöglichen“.
Datenschutz & Sicherheit
Update: In IBM Storage Protect eingebauter Admin-Account gefährdet Systeme
Angreifer können IBM Storage Protect und InfoSphere Information Server ins Visier nehmen. Sicherheitsupdates schließen mehrere Softwareschwachstellen.
Admin-Attacke möglich
In einer Warnmeldung erläutern die Entwickler, dass Angreifer über einen bislang offensichtlich undokumentierten Admin-Account weitreichenden Zugriff auf Instanzen bekommen können. Es ist davon auszugehen, dass Angreifer nach dem Umgehen der Anmeldung Instanzen kompromittieren. Die Lücke (CVE-2025-3319) ist mit dem Bedrohungsgrad „hoch“ eingestuft. Wie so eine Attacke ablaufen könnte, ist bislang unklar. Unbekannt ist derzeit auch, an welchen Parametern Admins bereits erfolgreich attackierte Systeme erkennen können.
Von dem Sicherheitsproblem sollen die Ausgaben 8.1.0.000 bis einschließlich 8.1.26.000 unter AIX Linux Windows bedroht sein. Die Entwickler geben an, die Lücke in der Version 8.1.27 geschlossen zu haben. Auch wenn es zurzeit keine Berichte zu Attacken gibt, sollten Admins mit der Installation des Sicherheitsupdates nicht zu lange warten.
Datenintegrationsplattform gefährdet
InfoSphere Information Server ist über zwei Schwachstellen (CVE-2025-3221 „hoch„, CVE-2025-3629 „mittel„) angreifbar. An diesen Stellen können Angreifer DoS-Zustände auslösen oder Kommentare von Nutzern löschen. Von beiden Lücken sind den Entwicklern zufolge die Versionen 11.7.0.0 bis einschließlich 11.7.1.6 betroffen. Die Sicherheitspatches für die verwundbaren Ausgaben verlinkt IBM in einem Beitrag.
Erst kürzlich sorgte unter anderem eine „kritische“ Schadcode-Lücke (CVE-2025-33117) in IBMs IT-Sicherheitslösung QRadar SIEM für Schlagzeilen.
(des)
Datenschutz & Sicherheit
Google Chrome: Unterstützung für Android 8 und 9 endet
Die am heutigen Dienstag erwartete Version 138 des Webbrowsers Chrome von Google unterstützt als letzte noch Android 8 (Oreo) und 9 (Pie). Anfang August soll Chrome 139 mindestens Android 10 voraussetzen.
Die Chrome-Entwickler erläutern das Abschneiden der alten Zöpfe in einem Support-Beitrag aus der Nacht. Wer neuere Versionen von Chrome nutzen will, muss demnach sicherstellen, dass Android 10.0 oder neuer auf dem Gerät läuft.
Alte Versionen laufen weiter, aber …
Ältere Versionen von Chrome funktionieren weiterhin, erörtern die Entwickler weiter. Aber es wird keine weiteren Updates für Nutzerinnen und Nutzer auf diesen veralteten Betriebssystemen geben. „Wenn du derzeit Android 8 oder 9 nutzt, möchten wir dich ermutigen, auf eine unterstützte Android-Version (oder neuer) zu wechseln, um sicherzustellen, dass du weiterhin die jüngsten Sicherheitsupdates und Chrome-Funktionen erhältst“, schreiben sie im Support-Beitrag.
Den Sicherheitsaspekt sollten Betroffene nicht unterschätzen, schließlich dienen Smartphones inzwischen allumfassend dem Zugriff auf Dienste oder dem Online-Einkauf. Mangels der unter anderem künftig fehlenden Aktualisierungen etwa von Zertifikaten werden die Browser bald viele Webseiten gar nicht mehr öffnen können. Das Problem reicht jedoch noch tiefer. Die alten Android-Versionen enthalten ungepatchte Sicherheitslücken, von denen auch viele bereits im Netz angegriffen wurden und werden.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.
Ende März dieses Jahres hat Google etwa die Bereitstellung neuer Sicherheitsupdates für Android 12 und 12L eingestellt. Das betrifft etwa Smartphones wie das Pixel 3a von Google oder die Galaxy-S10-Modelle von Samsung, die keine Sicherheitsupdates mehr für das Kernsystem erhalten. Die Gerätehersteller könnten jedoch selbst noch Patches zurückportieren und die Systeme absichern. Alternative Betriebssysteme wie LinageOS oder GrapheneOS können ebenfalls helfen, der alten Hardware ein längeres (und sichereres) Leben einzuhauchen.
(dmk)
Datenschutz & Sicherheit
Polizei-Handys seit Cyberangriff nicht nutzbar
Ein Cyberangriff auf Diensthandys der Polizei Mecklenburg-Vorpommerns hat offenbar weitreichendere Folgen als zunächst vermutet worden war. Nach unbestätigten Informationen könnten sämtliche für die polizeiliche Arbeit genutzten Smartphones unbrauchbar sein. Offenbar besteht die Gefahr, dass die Hacker auch nach einem Neustart Zugriff auf sensible Daten und den E-Mail-Verkehr der Polizei haben.
Laut Ministerium hatte es Anfang Juni über den Server, der die Mobiltelefone der Beamten (sogenannte mPol-Geräte) vernetzt, einen „Angriffsversuch“ gegeben. Zunächst war davon die Rede, dass die Mobilgeräte nur „für einige Tage nicht in vollem Umfang im Streifendienst genutzt werden können“. Doch sei noch immer in der Klärung, welche Auswirkungen der Angriff auf die Endgeräte hatte, hieß es.
Weder die Smartphones noch der betroffene Server befinden sich laut Ministerium im Einsatz. Eine Sprecherin des Innenministeriums bestätigte, dass die Landespolizei ihre Smartphones im alltäglichen Dienst nicht nutzt und stattdessen wieder auf die alte Funktechnik zurückgreifen müsse.
Suche nach Hintermännern
Damit solle auch eine Gefährdung der gesamten weiteren IT-Infrastruktur der Polizei ausgeschlossen werden. Zu den Hintermännern des Angriffs liefen strafrechtliche Ermittlungen. Informationen über laufende Ermittlungsverfahren der Polizei seien vom Hackerangriff nicht betroffen. Diese befänden sich auch auf anderen Servern der Landespolizei.
Mit Millionenaufwand war die Landespolizei mit speziell geschützten und auf den jeweiligen Nutzer gemünzten Diensthandys ausgestattet worden. Mit diesen Geräten konnten laut Ministerium auf Streifenfahrten und -gängen rasch online Abfragen nach Fahrzeughaltern erfolgen oder Prüfungen von Ausweispapieren und weitergehende Recherchen vorgenommen werden. Dies muss nun wieder umständlich über Funk im Polizeirevier abgefragt werden
Das Innenministerium hatte den Innenausschuss des Landtags über den Vorfall und den Stand der Ermittlungen informiert, die Ausschussmitglieder aber zum Stillschweigen verpflichtet.
(vbr)
-
Social Mediavor 1 Woche
LinkedIn Feature-Update 2025: Aktuelle Neuigkeiten
-
Social Mediavor 2 Wochen
Aktuelle Trends, Studien und Statistiken
-
Social Mediavor 2 Wochen
“Wir haben doch nichts zu erzählen…” – 3 Tricks für neue Social Media Content Ideen
-
Online Marketing & SEOvor 2 Wochen
Aus Marketing, Medien, Agenturen & Tech: Diese 40 klugen Köpfe unter 40 müssen Sie kennen
-
Online Marketing & SEOvor 2 Wochen
Influencer Marketing: Warum Influencer Vertrauen verlieren und klassische Medien gewinnen
-
UX/UI & Webdesignvor 2 Wochen
Wie gelingt eine einwandfreie Zusammenarbeit?
-
UX/UI & Webdesignvor 2 Wochen
Kunst & KI begleitet die Münchner Standort-Eröffnung › PAGE online
-
Online Marketing & SEOvor 2 Wochen
#WantaFanta: Warum Fanta und Nico Santos der Gen Z Wünsche erfüllen