Künstliche Intelligenz
Das Mercedes-Team der Formel 1 nutzt TeamViewer im Simulator
Das Formel-1-Team von Mercedes-AMG Petronas nutzt einen digitalen Simulator, um Team, Fahrer und Material auf das jeweils kommende Rennwochenende vorzubereiten, ohne dabei die in Handarbeit gefertigten Wagen zu verschleißen. Wie der Mercedes-Rennstall im südlichen England und der Simulator aussehen, zeigt Brad Pitt als Rennfahrer Sonny Hayes in Joseph Kosinskis Kinofilm F1.
Formel-1-Simulator mit digitalem Zwilling
Im sogenannten „Driver-in-the-Loop“-Simulator läuft ein digitaler Zwilling des Rennwagens. Piloten George Russell und Formel-1-Neuling Kimi Antonelli nutzen den Simulator zur Vorbereitung, beispielsweise um zu testen, wie sich der Wagen auf der Strecke bei den gegebenen Wetterbedingungen verhält.
Im DiL-Simulator können die Piloten die Streckenbedingungen und Fahrzeugkomponenten virtuell testen, bevor sie auf der Strecke zum Einsatz kommen. Dabei werden neben Telemetriedaten auch subjektive Rückmeldungen der Fahrer einbezogen, um Aerodynamik, Reifenstrategien oder Fahrzeugbalance zu optimieren.
Auch Simulator- und Reservefahrer arbeiten an Rennwochenenden mit den Ingenieuren aus der Fabrik in Brackley zusammen, um an Lösungen für Herausforderungen auf der Strecke zu tüfteln. Was im Simulator gelingt, findet im nächsten Renneinsatz Anwendung.
Datenübertragung per Fernwartungssoftware
Jedes Formel-1-Team spannt während der Rennen eigene WLANs auf, um große Mengen telemetrischer Daten über Verhalten und Zustand von Reifen, Bremsen, Motorleistung und andere Details möglichst verlässlich zu übertragen und dabei vor dem Zugriff durch die Konkurrenz zu schützen.
Dafür nutzt der Rennstall die Software TeamViewer Tensor. Über die Fernwartungsplattform können sich Ingenieure aus der Ferne mit dem Simulator verbinden und die Ergebnisse gemeinsam mit den Fahrern bewerten, etwa bei Nachtschichten während eines Grand-Prix-Wochenendes. Über „dynamisches Remoting“ können mehrere Nutzer gleichzeitig auf dasselbe Gerät zugreifen.
Für die Übertragung des Remote-Bildschirms in bis zu 4K-Auflösung nutzt TeamViewer einen eigenen Algorithmus, der analysiert, wie viel Bewegung gerade auf dem entfernten Bildschirm stattfindet. Läuft dort ein Video oder Videospiel, nutzt die Software einen auf dem System installierten Videocodec wie H.264 oder AV1. Wird nur ein Dokument angezeigt, überträgt TeamViewer Einzelbilder.
(akr)
Künstliche Intelligenz
Vorstellung BMW iX3: Auftakt zur Kernerneuerung
Der iX3 dürfte zu den automobilen Neuerscheinungen des Jahres gehören, denen eine gehobene Aufmerksamkeit entgegenschlägt. BMW, auch bisher schon die im Sektor Elektromobilität erfolgreichste deutsche Premium-Marke, will sich elektrisch komplett neu erfinden und gleichzeitig genau sie selbst bleiben: Hersteller luxuriöser Fahrzeuge mit sportlichem Anspruch und der sprichwörtlichen Freude am Fahren. Der iX3 ist der erste BMW, welcher auf der Plattform der „Neuen Klasse“ basiert, für die die Marke seit geraumer Zeit, auch medial, Anlauf nimmt. Einige technische Eckdaten sind tatsächlich beeindruckend.
Wichtigste BMW-Baureihe
Die 3er-Reihe und ihre Setzlinge (X3, 4er etc.) stehen nicht nur in der äußeren Wahrnehmung für BMW. Diese Fahrzeuge sind auch diejenigen, mit denen BMW das meiste Geld verdient. Ein floppender 3er oder X3 könnte das ganze Unternehmen in Schieflage bringen. Dementsprechend nervös dürfte man in München sein. Dass der elektrische D-Segment-SUV iX3 das erste Fahrzeug der Neuen Klasse ist, liegt an der globalen Popularität des Formats SUV. BMW geht davon aus, dass der Trend weg vom klassischen 3er oder 3er Touring hin zum X3 in Zukunft eher zunimmt. Dennoch werden auf dieser Plattform diverse Ableger folgen, darunter ab 2026 auch eine Limousine.

BMW
)
60er-Reminiszenzen
Rein optisch kann man tatsächlich das Experiment durchaus als gelungen betrachten, einen Hauch Neue-Klasse-Reminiszenz – insbesondere an den BMW 2000 ab 1966 – in ein bullig-modernes SUV zu zaubern. Die Front zitiert, genauso wie der Opel Vizor, durch Lichteffekte die Front von 60er-Jahre-Fahrzeugen. Gott sei Dank erschien wohl die bisherige Nierenschwellung selbst den BMW-Designern als Sackgasse. Äußerlich hätte es also schlimmer kommen können, denke ich. Zumal gerade BMW in den vergangenen Jahren mitunter, nun ja, nassforsch gestaltete.
Display entlang der Windschutzscheibe
Im Interieur schlägt die Innovation dann allerdings gnadenlos zu. Das neue Panoramic Vision iDrive mit teilweise frei wählbaren Anzeigeinhalten auf einem schmalen Display zwischen den beiden A-Säulen wurde in der Presse schon vielfach besprochen. Der erste Eindruck hinter dem eckigen Lenkrad mutet an wie ein später Ritterschlag der Macher des PSA-i-Cockpits. Ob BMW für diese Gestaltung nun Anerkennung oder Schelte verdient, liegt sicher im Auge des Betrachters. Mutlosigkeit aber kann man den Machern zumindest nicht unterstellen, denn diese Neuaufteilung wird fraglos polarisieren.
Lenkrad als Viereck
Das „Lenkrad“, man muss es bei dieser Form in Anführungszeichen setzen, bemüht sich um Andersartigkeit. Zwei Speichen oben, zwei unten, in der Mitte mit hohem Aufwand ein Nichts – ein wenig ratlos lässt einen das schon zurück. Die beiden neben der Prallplatte integrierten Bedienungssatelliten sollen dadurch die Bedienung erleichtern, dass nur diejenigen Felder illuminiert sind, die man als nächstes braucht – wenn sich die KI nicht täuscht. Wobei BMW für sich verbuchen kann, in dieser Hinsicht meist Nägel mit Köpfen zu machen. Wie gut die Logik in der Praxis funktioniert, muss sich genau dort erweisen.

Displays mit Effekten
Ein vergrößertes Head-up-Display, das sich mit 3D-Effekten auf die Fahrbahn legt, wird sicherlich in Ergänzung zu Panoramic Vision iDrive dazu beitragen, dass der Fokus des Fahrers noch mehr als bisher auf der Fahrbahn bleibt. Das große Zentral-Display, das in der auf- bis ausgeräumten Cockpitlandschaft wie ein Solitär wirkt, ist in ein linkshängendes Trapez gebürstet, was man befremdlich finden kann. Dass es aus dem mit Stoff bespannten Nichts auch noch rausleuchtet wie durch eine leicht löchrige Decke, kann man auch hübsch finden, muss man aber nicht.
Künstliche Intelligenz
USA testen moderneres „Doomsday“-Flugzeug Boeing E4-C
Der Rüstungskonzern Sierra Nevada Corporation (SNC) hat im August damit begonnen, erste Testflüge mit dem Nachfolger der fliegenden US-Kommandozentrale E4-B bei nuklearen Auseinandersetzungen durchzuführen. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Das aktuelle „Doomsday“-Flugzeug Boeing E4-B Nightwatch basiert auf dem Passagierjet Boeing 747-200 und soll im Falle eines Nuklearkriegs die militärische Führung sowie den Einsatz von Nuklearwaffen von theoretisch überall auf der Welt sicherstellen – sofern bodengestützte Kommandostrukturen bereits vernichtet worden sind. Die bisherige Flotte der U.S. Air Force aus vier dieser Flugzeuge stammt noch aus den 70er-Jahren und ist trotz kontinuierlicher Modernisierungsmaßnahmen nicht mehr auf dem neuesten Stand zu halten.
Abgelöst werden soll die Boeing E4-B durch die E4-C. Als Basis für das neue „Doomsday“-Flugzeug dient eine Boeing 747-8, eine verlängerte Version eines herkömmlichen Passagierjets, der bis 2023 von Boeing hergestellt worden ist. Boeing selbst führt den sicherheitssensiblen Umbau gemäß der vom Pentagon gewünschten militärischen Spezifikationen aber nicht aus. Der Luftfahrtkonzern war 2024 aus dem Ausschreibungsverfahren des US-Verteidigungsministeriums wegen Unstimmigkeiten mit der Air Force ausgestiegen. Damit blieb nur noch SNC im Verfahren und erhielt den Zuschlag für den 13 Milliarden US-Dollar schweren Auftrag. Wie viele Flugzeuge umgerüstet werden sollen, verrät das Pentagon nicht. Wahrscheinlich ist, dass die Flottengröße weiterhin auf vier „Doomsday“-Flugzeuge beschränkt sein wird.
SNC hat sich bereits vier Passagierjets des Typs 747-8 gesichert. Hinzu kommen fünf gebrauchte Maschinen von Korean Air, die SNC nutzen will, um deren Flugzeugzellen zu modifizieren und sie als Ersatzteillieferanten zu verwenden. Die E-4C erhalten durchgängig neue Triebwerke von GE Aerospace. Die GEnx-2B von GE Aerospace sollen leistungsfähiger und zuverlässiger sein als die eingebauten Standardtriebwerke.
Erste Testflüge
Am 7. August seien erste Testflüge mit einer E-4C erfolgt. Genauere Angaben zu den Abläufen macht SNC nicht. Die Tests sollen zunächst zeigen, wie technische Risiken minimiert werden können. Zudem sollen Modifikationen validiert werden, um eine sichere technische Basis aufzubauen.
Bis 2026 sollen weitere Flugtests durchgeführt werden. Hinzu kommen Tests am Boden. Sie erfolgen an den Standorten in Dayton im US-Bundesstaat Ohio sowie in Wichita in Kansas. Sind die Umbauten und Tests erfolgreich, soll die finale Fertigung der Flugzeuge erfolgen. Geplant ist, dass bis 2036 alle neuen „Doomsday“-Flugzeuge ausgeliefert sind.
Die Erneuerung der E4-B-Flotte durch die E4-C ist nötig, um sie in das ebenfalls in der Modernisierung befindliche US-amerikanische nukleare Verteidigungsnetzwerk (NC3) einbinden zu können. Dazu gehören etwa moderne Kommunikationsanlagen, Satelliten, Bodenanlagen, U-Boote, Bomber sowie luftgestützte Kommandoposten.
Neben dem moderneren Aufbau des E4-C hat das Flugzeug noch weitere Vorzüge: Es verfügt über eine höhere Reichweite und kann mehr Nutzlast tragen, hat also mehr Platz für Personal, Ausrüstung und leistungsfähigere Kommunikationssysteme.
(olb)
Künstliche Intelligenz
Vier erweiterbare Solarspeicher für Balkon- und Dach-PV im Vergleich
Batteriespeicher ist günstig wie nie. Waren vor zwei Jahren noch über 1000 Euro für eine Speicherkapazität von einer Kilowattstunde fällig, bekommt man diese Kapazität heute schon ab 300 Euro angeboten. Experten gehen davon aus, dass der Preis durch günstigere Rohstoffpreise weiter sinken könnte, allerdings liefern sämtliche Glaskugeln angesichts von politischer Unsicherheit und Zollgefechten derzeit nur verschwommene Bilder. Selbst wenn die Preise in China, dem Hauptproduzenten von Batteriespeichern, weiter purzeln, muss der Preisverfall sich nicht hierzulande bemerkbar machen.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz treiben hauptsächlich die boomenden Solarkleinanlagen den Markt. Balkonkraftwerke lassen sich ohne Stress mit Energieversorger, Bundesnetzagentur oder Netzbetreiber in Betrieb nehmen. Spätestens, wenn dann die ersten Kilowattstunden ohne Einspeisevergütung ins Netz verschenkt sind, schauen die Kunden nach Speicherbausteinen zur besseren Eigennutzung des selbstproduzierten Solarstroms. Durch modulare Speichererweiterungen und virtuelle Kopplung per Software erreichen einige der von uns getesteten Solarspeicher sogar Speicherkapazitäten deutlich über 30 Kilowattstunden; ein Wert, der vor ein paar Jahren den Betreibern ausgewachsener PV-Anlagen vorbehalten war.
- Fallende Preise machen Batteriespeicher zur Zeit attraktiv.
- Dank modularer Erweiterungen und virtueller Kopplung lassen sie sich schrittweise an den eigenen Bedarf anpassen.
- Der finanzielle Nutzen steigt in Kombination mit dynamischen Stromtarifen.
Wir haben vier Speichersysteme mit modularer Erweiterungsmöglichkeit in den Test aufgenommen. Bei zweien handelt es sich um komplette Balkonkraftlösungen mit integriertem Wechselrichter: Ankers Solix Solarbank 3 und Zendures SolarFlow 800 Pro. Beide lassen sich auch bidirektional nutzen und mit Energie aus dem Netz laden, sinnvoll beispielsweise in Verbindung mit einem dynamischen Stromtarif. Aus EcoFlows Stream-Serie steht der Ultra X auf dem Prüfstand. Mit dem von den ersten Stream-Komponenten bekannten virtuellen Speicherkonzept lässt sich das System auf bis zu 23 Kilowattstunden Speicher erweitern. Vierter im Bunde ist von SunLit die Kombi von BK215 (Basiseinheit) und EV3600 (bidirektionaler Netzanschluss mit Notstromfunktion). Statt eines Komplettpakets kombiniert man beim deutsch-chinesischen Hersteller Komponenten gemäß dem eigenen Bedarf. Uns interessierte das Thema Bidirektionalität, alle getesteten Systeme können Energie ans Netz abgeben, aber auch vom Netz beziehen.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Vier erweiterbare Solarspeicher für Balkon- und Dach-PV im Vergleich“.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.
-
Datenschutz & Sicherheitvor 3 Monaten
Geschichten aus dem DSC-Beirat: Einreisebeschränkungen und Zugriffsschranken
-
UX/UI & Webdesignvor 2 Wochen
Der ultimative Guide für eine unvergessliche Customer Experience
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 3 Monaten
Metal Gear Solid Δ: Snake Eater: Ein Multiplayer-Modus für Fans von Versteckenspielen
-
Online Marketing & SEOvor 3 Monaten
TikTok trackt CO₂ von Ads – und Mitarbeitende intern mit Ratings
-
Social Mediavor 2 Wochen
Relatable, relevant, viral? Wer heute auf Social Media zum Vorbild wird – und warum das für Marken (k)eine gute Nachricht ist
-
UX/UI & Webdesignvor 6 Tagen
Adobe Firefly Boards › PAGE online
-
Entwicklung & Codevor 2 Wochen
Posit stellt Positron vor: Neue IDE für Data Science mit Python und R
-
Digital Business & Startupsvor 2 Monaten
10.000 Euro Tickets? Kann man machen – aber nur mit diesem Trick